Barack Hussein Obama in Kairo. Die Aufhetzung der "drei Kreise"

Artikel vom 6. Juni/11. Juli 2009, aktualisiert, am 9. Januar 2019


A NEW BEGINNING
President Obama Speaks to the Muslim World. Video (54:56)
The Obama Whitehouse, June 4, 2009

In der auf Einladung der Al-Azhar-Universität  in der Universität Kairo, am 4. Juni 2009, gehaltenen Rede "Bemerkungen an die muslimische Welt" sind die Themen:

I. Gewalttätiger Extremismus in allen seinen Formen
II. Die Situation zwischen Israelis, Palästinensern und in der arabischen Welt
III. Rechte und den Pflichten von Nationen in Bezug auf Atomwaffen
IV. Demokratie
V. Religionsfreiheit
VI. Rechte von Frauen
VII. Wirtschaftliche Entwicklung und Chancen

Die Regierung der USA veröffentlicht von dieser Rede Übersetzungen in Arabisch, Bahasa indonesisch, Bahasa malaiisch, Chinesisch, Dari, Deutsch, Französisch, Hebräisch, Hindu, Pashtu, Persisch, Punjabi, Russisch, Türkisch und Urdu.

Obamas Rede an die Muslime auf Deutsch

Meine Analyse der Rede gilt der Einführung sowie den ersten beiden der sieben Themen. Der bei weitem längste Teil der Rede ist die Einführung, in der die Zuhörer dahin gebracht werden sollen, ihm und seinen Worten zu glauben. Establish Credibility heißt das in Rednerkreisen. Am Schluß dieses wichtigen Teiles müssen sie überzeugt sein, daß der Redner qualifiziert ist, über die Themen zu sprechen, und daß sie dem zuhören sollten, was er sagt. Ratgeber eHow gibt eine Anleitung in fünf Schritten. Schwierigkeitsgrad: mittel-einfach.

Der Präsident baut seine Reden immer nach demselben Schema auf, das Benjamin Sarlin, auf der Site Daily Beast vorstellt: Dank an die Gastgeber, daß er hier sprechen darf, daß einer wie er, ein Afro-Amerikaner, Präsident geworden ist, so ist es eben in Amerika, Ansprechen von für ihn und die USA unbequemen Themen, Hinweis auf Ereignisse aus der Gründerzeit der USA, Eingestehen dessen, daß die USA nicht immer auf der Höhe der Meßlatte der Gründerväter waren (Dubbya!), Argumente einerseits und andererseits etc.

Damit dient er in seiner Kairoer Einführung reichlich; sie ist länger als die Ausführungen zu den Themen III bis VI zusammengenommen. Der zweitlängste Teil ist der letzte, VII Wirtschaftliche Entwicklung und Chancen, man könnte ihn auch "Verschiedenes" oder "Gemischtwarenladen" nennen. Er packt alles hinein, was er den Muslimen sonst noch mit auf den Weg geben will aus der Zusammenarbeit in Wirtschaft, Technologie und Bildung. Einführung und Verschiedenes sind fast so lang wie der ganze Rest, der kürzeste Teil handelt von Frauenrechten, der zweitkürzeste von den Atomwaffen, sie seien auch eine Quelle der Spannung zwischen den USA und der Islamischen Republik Iran, zwei nur um wenige Sätze längere sind der Demokratie und der Religionsfreiheit gewidmet, der Gewalttätige Extremismus in allen seinen Formen gerät etwas länger als die Hälfte der Einführung.

Die Krone aber gebührt dem Thema II der Rede, über Die Situation zwischen Israelis, Palästinensern und in der arabischen Welt. Dieses Themas wegen ist der Präsident der USA nach Kairo gekommen, von hier verkündet er den islamischen Ländern und den muslimischen Gemeinden der Welt, den Muslim communities around the world, daß es seine größte Sorge ist, ihren Anforderungen zu genügen.

Übersetzungen in 14 Sprachen, wovon die Hälfte auch von Minderheiten im arabischen Raum gesprochen wird, demonstrieren, daß er Israel sieht wie die gläubigen Muslime, als religiöses und nicht als staatliches Problem; das zeigt er, in dem er alle Muslime anspricht, daß er Israel zu dem am ausführlichsten behandelten Thema macht, noch vor dem violent extremism. So sieht's die Hamas, so sehen es sunnitische und schiitische Muslimfunktionäre, so sehen es Fundamentalisten, Extremisten und Terroristen. In die Lösung des "Israelproblems", der Judenfrage, sind gemäß Hamas Covenant, Artikel 14, alle Muslime einzubinden:

Die Frage der Befreiung von Palästina ist an drei Kreise gebunden: den palästinensischen Kreis, den arabischen Kreis und den islamischen Kreis. Jeder dieser Kreise hat seine Rolle im Kampf gegen den Zionismus. Jeder hat seine Aufgaben, und es ist ein entsetzlicher Fehler und ein Zeichen tiefer Ignoranz, auch nur einen dieser Kreise zu übersehen. Palästina ist ein islamisches Land, das die erste der beiden Qiblas (Richtung, in die Muslime beim Beten neigen), den dritten der heiligen (islamischen) Stätten und den Ausgangspunkt von Mohammeds mitternächtlicher Reise zu den Sieben Himmeln (i.e. Jerusalem) besitzt ... (Sure 17:1 Al Isra', die nächtliche Reise).

Infolge des Umstandes dieser Angelegenheiten ist die Befreiung des Landes eine individuelle Pflicht eines jeden Muslims allerorten. Das ist die Grundlage, von der aus alle Muslime das Problem zu sehen haben; das muß von allen Muslimen verstanden werden. Wenn das Problem von dieser Grundlage aus angegangen wird, wo das volle Potential der drei Kreise mobilisiert wird, dann werden die jetzigen Zustände sich ändern, und der Tag der Befreiung wird näherkommen ... (Sure 59:13 Al-Hasr, die Versammlung).

Dieser von der Hamas, der Zweigstelle der Muslimbruderschaft, diktierten Verpflichtung aller Muslime zur Befreiung Restpalästinas von den Juden und ihrem Staat - in den 77 Prozent Palästinas, das erst Transjordanien und ab 1946 Jordanien heißt, hat die Befreiung von den Juden schon 1922 stattgefunden - kommt Barack Hussein Obama näher, wenn er eine Rede an die "muslimische Welt" hält, in der mindestens die Hälfte der 1,4 Milliarden Muslime in Indonesien, Pakistan, Indien und Bangladesh lebt, nicht gerechnet die Millionen Muslime in Thailand, auf den Philippinen und in der westlichen Diaspora, und dabei schon im zweiten Punkt, nach dem gewalttätigen Extremismus in allen seinen Formen (sic!) auf Israelis, Palästinenser und die arabische Welt kommt.

Wrong venue for Obama's Muslim speech. By Spengler, Asia Times, 2 June 2009

Spengler setzt mit seiner Kritik bereits am Veranstaltungsort und am Thema an:  Wieso in Kairo, und wieso eine Rede an die "muslimische Welt"? Was würde geschehen, wenn ein Regierungschef eines großen Landes die "christliche Welt" ansprechen wollte? Die eine Hälfte der Welt würde kichern und die andere schmollen. Er hätte besser geschrieben "eines großen islamischen Landes", dann würde gleich die ganze Welt sich nicht mehr einkriegen vor Lachen. Spengler schlägt vor, die Veranstaltung nach New Delhi zu verlegen, in Indien ist nach Indonesien und Pakistan der Welt drittgrößte Muslimbevölkerung beheimatet. Er begründet das mit sehr guten Argumenten, wobei er dem US-Präsidenten anscheinend keine Absicht, sondern  Ungeschicklichkeit und Kurzsichtigkeit zubilligt.

Oh Brother… White House Denies Obama Bowed to Saudi King! (Video). By Jim Hoft

Wer das Video mit dem vor Abdullah, dem saudischen König, kratzbuckelnden Barack Hussein Obama gesehen hat, wird das nicht so interpretieren. Barack Hussein Obama mobilisiert durch seine Rede, gewollt oder nicht, die muslimische Welt von Kairo aus für den Befreiungskampf. Die Destabilisierung der ägyptischen Regierung nimmt er dabei zumindest in Kauf, wenn er sie nicht als Kollateralnutzen der Muslimbrüder einplant, deren Einladung zur Rede er bei Hosni Mubarak durchgesetzt hat. Photo: Arrival Ceremony at Quba Palace

Auch der weltweit geachtete syrische Scheich Allamah Muhammad Said Ramadan al-Bouti (pbuh), der spirituelle Mentor aller islamischen Fundamentalisten, Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2004 und Teilnehmer an hochrangigen christlich-muslimischen Dialogen, der Mitautor des die Christenheit belehrenden Offenen Briefes der 38 führenden muslimischen Lehrer und Führer an Papst Benedikt XVI, wird seine Freude an der Rede des Barack Hussein Obama haben.

Der unermüdliche Verherrlicher des Glaubenskrieges aller Muslime gegen die Juden zur Vernichtung Israels antwortet auf seiner Fatawa-Website [nicht mehr online] auf die Frage Ist ein Nichtpalästinenser verpflichtet, aus einem fremden Land zu kommen, um gegen die Juden in Palästina, die unsere muslimischen Brüder im Heiligen Land abschlachten, den Glaubenskrieg (isteshhad fee sabiliah) zu führen? mit dieser Fatwa: Nicht allein die Palästinenser sind verpflichtet, den Glaubenskrieg zu führen, was solange zu geschehen hat, bis Palästina von den Aggressoren und Besatzern befreit ist, sondern alle Muslime sind verpflichtet, ihn zu führen, weil Palästina ein Land des Islam ist, das alle Muslime hüten und vor Angriffen schützen müssen.

Die Rede des Barack Hussein Obama mobilisiert die gesamte islamische Welt gegen Israel, angefangen mit den palästinensischen und ägyptischen Arabern, über die Bevölkerungen der anderen arabischen Staaten bis hin zu den fernsten muslimischen Terrorgruppen im Süden der Philippinen und im Sauerland. Der US-Präsident geht in der Rede derartig plump vor, daß man einen Eindruck gewinnt, was er von den intellektuellen Fähigkeiten seiner muslimischen Verbündeten hält: nicht viel bis nichts. So jedenfalls gibt es ihm sein Redenschreiber Ben Rhodes (Foto) vor, und so segnet der POTUS das ab.

Barack Hussein Obamas Rede in einer Einführung und sieben Punkten

Er demonstriert gleich zu Beginn der Rede, daß die amerikanische Bevölkerung und die amerikanischen Muslimvereinigungen für ihn zweierlei sind: Ich bin auch stolz darauf, die guten Wünsche der amerikanischen Bevölkerung und einen Friedensgruß der muslimischen Gemeinden in meinem Land übermitteln zu können: Salam alaikum. Gegen dieses arabisch gesprochene Begrüßungswort könnten nur Böswillige und andere Perser etwas einzuwenden haben - im Iran grüßt man rouz becheir. Er zeigt, wie weit er den muslimischen Vorstellungen von Zeit erlegen ist: Ich fühle mich geehrt, in Kairo zu sein, in the timeless city of Cairo, dieser immerwährenden Stadt, und Gast zweier bemerkenswerter Institutionen zu sein. Er schmeichelt den Ägyptern und suggeriert eine bis in graue Vorzeit reichende Existenz der Stadt. Kairo samt der Al-Azhar Universität werden von den fatimidischen Eroberern im Jahr 969 d.Z. nördlich der seit 641 d.Z. bestehenden arabischen Stadt Al-Fustat gegründet.

Zum Vergleich einige andere Hauptstädte im Mittelmeerraum:
  • Athen. Neolithikum, Jungsteinzeit, ca. 5000 v.d.Z. Mächtige mykenische Stadt, 1400 v.d.Z.
  • Jerusalem. 19. Jahrhundert v.d.Z.
  • Damaskus. 11. Jahrhundert v.d.Z. Machtzentrum des aramäischen Staates Aram Damascus
  • Rom. 7-5-3, "Rom kroch aus dem Ei". 4-7-6, "Rom war ex"
Der Präsident sieht sich in einer Zeit großer Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und den Muslimen überall auf der Welt. Auffällig ist, daß er die USA zuerst nennt, es ist wie meist bei den Schilderungen des Nahostkonfliktes, der zum israelisch-palästinensischen Konflikt wird. Zuerst wird der angebliche oder tatsächliche Verursacher genannt, man prüfe es bei eindeutigen Konflikt- und Kriegsfällen nach. Der Präsident unterwirft sich bereits im zweiten Absatz seiner Rede den Vorstellungen der Muslime.

Die Beziehungen zwischen dem Islam und dem Westen umfassen Jahrhunderte der Koexistenz und Kooperation, aber auch Konflikte und religiöse Kriege. Ein Blick ins Geschichtsbuch, Stichwort Das Waqf al-Andalus, und Koexistenz und Kooperation sinken in sich zusammen wie Kartenhäuschen, es sei denn, man betrachtet als Koexistenz die Lage, in der islamische Heere und Herrscher nicht stark genug sind zu Eroberungen. Selbst in besten Zeiten nennen die Osmanen Verträge mit den kuffar, den Ungläubigen, kapitülasyonlarKapitulationen, seit 1352 verteilen sie an Herrscher des darülharb Fremdenprivilegien, die jederzeit, spätestens aber mit Ableben des Sultans zur Erneuerung oder Beendigung anstehen. Verträge mit den kuffar sind eine Gnade islamischer Herrscher.

Barack Hussein Obama erwähnt nicht einmal andeutungsweise, was seitens der Muslime gegen den Westen unternommen worden ist, sondern er begnügt sich mit dem Kolonialismus westlicher Länder, more recently, in letzter Zeit, der sehr viel kürzer andauert als der islamische, in Ägypten insgesamt 43 Jahre, von 1798 bis 1801 und von 1882 bis 1922, in Algerien 132 Jahre, von 1830 bis 1962, der vielen Muslimen Rechte und Chancen versagte und einem Kalten Krieg, in dem mehrheitlich muslimische Länder zu oft als Stellvertreter benutzt wurden, ohne dass dabei Rücksicht auf ihre eigenen Bestrebungen genommen wurde. Der Kolonialismus des Islams dagegen dauert über Jahrhunderte, in Spanien, 374 bis 781 Jahre, von 711 bis 1085/1492; Griechenland, 370 bis 462 Jahre, von 1359/1451 bis 1821; Bulgarien, 482 Jahre, von 1396 bis 1878. Mehr darüber und über weitere Fehler, Verdrehungen und Lügen des amerikanischen Präsidenten findet man im Video A skeptic's guide to President Obama's Cairo speech auf der Website dailymotion.

Wie immer sind die Muslime Opfer, sie werden angeblich als Stellvertreter im Kalten Krieg benutzt, eine Geschichtsklitterung, bei der sich Gamal Abdel Nasser und seine Mitstreiter aus Syrien, Jordanien und dem Irak im Grabe umdrehen dürften. Diese Länder und ihre herrschenden Cliquen haben sich freiwillig mit der Sowjetunion verbündet und davon reichlich profitiert, ebenso wie die Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre gegründeten palästinensischen Terrororganisationen Fatah, Schwesterpartei der SPD, und PLO, und ebenso auch die Führer Afghanistans, die es einmal mit der einen, einmal mit der anderen Seite halten. Ein Zbigniew Brzezinski kann keinen Afghanen zwingen, für die USA zu kämpfen, die saudischen, uigurischen und anderen Terroristen aus islamischen Ländern und Territorien sind freiwillig ins Land gekommen. Die Selbständigkeit afghanischer Entscheidungen sieht man bis heute. Sie alle haben keine Rücksicht auf die Bevölkerungen genommen, sie nehmen bis heute keine Rücksicht, mit Ausnahme vielleicht des Irak.

In der Rede des Präsidenten gibt es keine Terroristen, nur Extremisten mit einigen Adjektiven, wie violent, was von heftig bis gewalttätig manches heißen kann. Der 11. September 2001 wird heruntergespielt, Differenzen, benennt er nicht konkret, es handelt sich um einen Neuanfang auf schwankendem Boden, aus dem Ungewissen. Er behauptet, Amerika und der Islam schlössen einander nicht aus, es handele sich nicht um einen Wettbewerb. Den allerdings betreiben die Funktionäre des Islams im Westen seit Jahrzehnten; denn die amerikanische und westliche Gesellschaft, so wie sie (noch) beschaffen sind, schließen den Islam als politische Komponente sehr wohl als nicht kompatibel aus. Toleranz und Würde gelten im Islam nicht für alle Menschen, sondern allenfalls für Muslime. Wie die Nichtmuslime anzusehen und zu behandeln sind, liest man in Koransure 2:191: Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten. Wenn das kein tödlicher Wettbewerb ist!

Wie weitgehend sich der Präsident mit dem Islam identifiziert, zeigt die Benennung des Korans als Holy Quran, und ich wette hier, daß kein Herrscher eines islamischen Landes und erst recht kein islamischer Würdenträger unsere Bibel als "Heilige Schrift" bezeichnen würde. In Saudi-Arabien kann der Besitz einer Bibel mit der Todesstrafe geahndet werden. Von Respekt und gegenseitigem Lernen ist bei gläubigen Muslimen nicht die Rede, es ist korangemäß an uns, von den Muslimen zu lernen. Sure 1 Al-Fatiha, die Eröffnung, erklärt, warum Muslime nichts von uns lernen können: Die Juden kennen die Lehre Mohammeds und fallen ab, die Christen kennen die Lehre nicht und gehen in die Irre. Wer wollte von solchen lernen?

The Muslim Bullshit of Obama. The Obambi.com Blog, June 4, 2009

As the Holy Quran tells us, “Be conscious of God and speak always the truth," fährt er in seiner Rede fort. Dieses angebliche Koranzitat ist im Internet nicht aufzufinden, es ist eine freie Erfindung. Die Botschaft der USA übersetzt dies: "Sei Gott gewärtig und spreche immer die Wahrheit." Auch Blogger haben noch nicht von einem solchen Koranvers gehört oder gelesen, es wäre auch unislamisch, ist doch taqiyya, die Verstellung, ein bewährtes und allseits empfohlenes Mittel der Muslime. Ein Kommentar meint dazu: Honesty between men (and most particularly between believers and nonbelievers) is discouraged. Aufrichtigkeit zwischen Menschen (und speziell zwischen Gläubigen und Ungläubigen) wird nicht empfohlen. So ist es.

Man sieht, daß Barack Hussein Obama lügt, wenn er angeblich etwas aus dem Koran zitiert. So kann man auch die Äußerung einschätzen, er wäre humbled by the task before us, wobei humbled zu deutsch nicht "demütig" heißt, wie die US-Botschaft anbietet, das hieße "humble", sondern gedemütigt, erniedrigt; to feel humbled heißt, sich gedemütigt fühlen, sich klein vorkommen. Das ist ein Wink desjenigen, der sich nicht entscheiden kann, ob er Muslim oder Dhimmi ist, an die muslimische Welt; die aber wird so reagieren wie der in Liebe schmachtende Lehrer, dessen stolzer Schüler sich nach langer Verweigerung dem Liebenden endlich unterwirft: Du gehe fort von mir, ich liebe dich nicht mehr; denn wie kann sich ein Demütiger vor einem Demütigen demütigen? Vielleicht hilft mir ja Navid Kermani oder sonst ein Schöngeist beim Suchen dieser Stelle im unendlichen Meer der Seele, ich finde sie nicht so schnell.

Der amerikanische Präsident kann noch so dick auftragen, seine muslimischen Wurzeln vom Vater her auf Generationen von Muslimen bringen, das nutzt ihm nichts, Würde und Frieden, die Muslime in Chicago gefunden haben, lassen sie doch erst recht fragen, warum er nicht bei seinem im indonesischen Paß eingetragenen muslimischen Glauben geblieben ist, und wen meint er mit den Muslimen dort, die Chicago-Abteilung der Black Panther, die mit Hauptquartier in Chicago residierende und wirkende Nation of Islam?

Vielleicht bemerkt er das Zögern der frommen Zuhörer, bei denen er seine Glaubwürdigkeit noch nicht so recht etabliert hat; denn er legt nach, daß man rote Ohren kriegt: Als Geschichtsstudent weiß ich auch um die Schuld der Zivilisation gegenüber dem Islam. Es war der Islam – an Orten wie der Al-Azhar Universität – der das Licht der Bildung über so viele Jahrhunderte getragen und den Weg für die europäische Renaissance und Aufklärung bereitet hat. Es waren Innovationen in muslimischen Gesellschaften, durch die die Ordnung der Algebra entstanden, unser magnetischer Kompass und die Instrumente der Navigation, unsere Fähigkeit, Federhalter herzustellen und unsere Beherrschung des Drucks sowie unser Wissen um die Verbreitung von Krankheiten und wie sie geheilt werden können.

Geschichte der Mathematik: Zeittafeln Algebra, Geometrie, Analysis. mathematik.ch

Zu dieser Geschichtsklitterung kann man es, wenn man mit Lachen über die angebliche Wegbereitung von Renaissance und Aufklärung durch den Islam fertig ist, kurz machen: Algebra: Perser bzw. Uzbeke; Kompass: Italiener oder Chinese; Medizin: spanische und persische Juden; Druck: Chinesen; Null: InderSylvain Gouguenheim hat in seinem Buch Aristote au Mont Saint Michel das Nötige zum Thema notiert.

Als wenn es noch nicht genug wäre, setzt Barack Hussein Obama noch eins drauf: Im Verlaufe der Geschichte hat der Islam durch Worte und Taten die Möglichkeiten der religiösen Toleranz und ethnischen Gleichberechtigung demonstriert. Das ist so hanebüchen, daß man stumm bleibt und sich die folgenden Sätze über den Islam, der immer Teil der Geschichte Amerikas war, mit gequälter Gelassenheit zumutet. "Amerika ist auch ein islamisches Land", betitelt FAZ-Aktuell das, am 5. Juni 2009.

Das Archiv meiner im Orkus verschwundenen Website (pbuh) und mein Blog sind voll von dieser angeblichen Toleranz des Islams, angefangen beim Waqf al-Andalus über das Sklaventum im Islam, die Judenverfolgungen seit 1 400 Jahren bis zur ebenfalls angeblichen Bereicherung der USA durch den Islam, schon im 18. Jahrhundert. Ausführlich kann man darüber lesen in meinem Artikel über den Islamkonvertiten, der Kongreßabgeordneter der Demokraten wird: Keith Ellison oder: Warum Thomas Jefferson einen Koran kauft. Da ist nichts von der Verteidigung unserer Verfassung zu merken, wozu Thomas Jefferson den Koran erworben hat, steht in meinem Artikel: er will begreifen, was die muslimischen Karamanli antreibt, die jungen USA, die ihnen nichts tun, auf dem Meer anzugreifen, sie zu berauben, zu versklaven oder zu ermorden. Die Karamanli führen vor den Küsten Tripolitaniens gegen die USA einen Seekrieg, von 1801 bis 1805, und 1815 noch einmal gemeinsam mit Tunis und Algers. Die Ereignisse gehen ein in die Hymne der US Navy:


So haben die Muslime die USA schon Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts bereichert. In den Anfängen der USA gibt es keinen Kolonialismus, keinen US-Imperialismus, kein Erdöl, keinen Staat Israel, und dennoch gelten die gleichen Gesetze des Islam wie heute. Und was die vom Präsidenten erwähnten Nobelpreise angeht, die von den Muslimen errungen werden, von denen entgegen seiner Behauptung keiner aus den USA stammt, so liefert Pamela Geller dazu die Aufstellung der fünf Muslime und der 164 Juden im Vergleich zur Größe der Bevölkerung: 1, 2 Milliarden Muslime (20 Prozent der Weltbevölkerung) vs. 14 Millionen Juden (0,2 Prozent der Weltbevölkerung). Barack Hussein Obama beschämt mit der Erwähnung die Muslime, die ihm solchen Hohn nicht verzeihen werden.

Dann phantasiert der Präsident darüber, was Islam ist, und was nicht. Dazu kann man sagen: Islam ist das, was die Muslime selbst seit 1 400 Jahren von ihm sagen, nämlich grundsätzlich immer dasselbe. Fechten gegen negative Stereotypen, wo immer sie auftreten, das wird bei ihm zum Fechten gegen die Tatsachen, zur Spiegelfechterei. Auch die Gegenseitigkeit ist reine Phantasie, sie entspricht nicht der islamischen Lehre: Aber das gleiche Prinzip muss für die muslimischen Wahrnehmungen der Vereinigten Staaten gelten. Er wirft in seiner Rede mit "müssen", "wir müssen", "sie müssen", nur so um sich. Das hat er mit dem Muslimbruder Tariq Ramadan gemein, der die im Islam üblichen Anordnungen gibt, Anweisungen, was die Unterworfenen zu tun haben.

Kein Mensch muß müssen, und ein Derwisch müßte? fällt einem dazu die Mär vom Nathan ein.

Der Begriff "Kultur" und andere Begriffe, die er einsetzt, sind nicht exakt definiert, Gott wird mit Allah gleichgesetzt, "Frieden" im Islam sieht er anscheinend als Frieden an, wie wir ihn verstehen, das ist der Trick des Ben Rhodes, er versteckt hinter Begriffen, die im Islam und im Westen unterschiedliche Bedeutung haben, die beliebig interpretierbare Botschaft seines Herrn. Lobpreisungen über Moscheen in den USA, 1 200 an der Zahl, keine Ahnung, was eine Moschee bedeutet, was sie von Kirchen und Synagogen unterscheidet - oder doch Ahnung, und es ist gewollt?

Es folgt eine Breitseite gegen Frankreich und sein Schleier- und Kopftuchverbot in öffentlichen Gebäuden, in Schulen und Ämtern. Stolz berichtet der US-Präsident darüber, daß die muslimischen Mädchen und Frauen in den USA gern und freiwillig ihre Kopftücher tragen; sie haben dort anscheinend die Unterwerfung verinnerlicht.

Jetzt nähert er sich dem ersten Thema seiner Abhandlung, dem gewalttätigen Extremismus - den Terrorismus hat er aus der Rede verbannt. Vorher erwähnt er noch eben ohne jede Erklärung Bosnien und Darfur.

I. Gewalttätiger Extremismus in allen seinen Formen

So bietet die US-Botschaft die Übersetzung an. Mit dem Islam seien die USA nicht im Krieg, das würden sie niemals sein, sondern sie stellen sich (sic!) unnachgiebig gegen die gewalttätigen Extremisten, ein Adjektiv "islamisch" fehlt, obgleich es sich doch um die Rede an die muslimische Welt handelt. Nun weiß man aber, daß zum Krieg nur einer reicht, und der Islam befindet sich mit dem Westen im Krieg, mit dem dar al-harb, dem Haus des Krieges. Das ist herrschende islamische Lehre, da mag Barack Hussein Obama noch so nett betteln. Osama bin Laden (pbuh) ist nur eine Art Speerspitze im Glaubenskrieg.

Obama Appeases Muslim World At The Al-Azhar University Where Notorious Al-Qaeda Leaders And Terrorists Graduated. Western Civilization and Culture, Thursday, June 4, 2009

Für die Muslime weltweit ist Osama bin Laden mitnichten zu verabscheuen, im Gegenteil, er ist in der islamischen Welt geachtet. Seine Terrortruppen ermorden nicht nur Ungläubige, sondern sie sind ebenso her hinter den Regierungen der islamischen Länder, die sich gegen die totale Vereinnahmung durch die Muslimbrüder oder wahhabitischen Fundamentalisten wehren. Das scheint den Präsidenten nicht zu beunruhigen, sonst hätte er seine Rede nicht von Kairo aus an die muslimische Welt gehalten. Er schafft einen weiteren Sargnagel für die islamischen Nationalstaaten zugunsten der grenzenlosen Ummah.

Mit dem Heiligen Koran hat's der Präsident, der aber nicht mit ihm, und so greift er beim nächsten Zitat wieder daneben. Diesmal gibt's zwar einen ähnlichen Vers, Sure 5:35 (32), aber er zitiert nur ein Bruchstück, sinnentstellend spricht er von whoever kills an innocent. Wer unschuldig ist, das bestimmt in diesem Krieg die Politideologie Islam, und gerichtet ist die Verordnung (!) an die Juden. Die Fatawa-Produzenten Yusuf al-Qaradawi und Said Ramadan al-Bouti (pbuh) verkünden es in ihren kleinen Fatawa-Werkstätten immer wieder, daß in Israel niemand unschuldig sei, vom Säugling bis zum Greis. Die Verfassung der Hamas weiß es ebenso, nur Barack Hussein Obama hat noch Defizite. Zwar nicht für Yusuf al Qaradawi, der hat ein Millionen- Dollar-Konto in den USA, aber für andere seinesgleichen sind auch die US-Bürger alle schuldig, bis auf die Muslime, die sich von den USA und ihrer Regierung distanzieren, oder die, wenn sie im Apparat tätig sind, wie Keith Ellison und Ilhan Omar, dort die Islamisierung des Landes betreiben.


"Mit einer Hand auf einem Koran leitete Keith Ellison am Montag eine neue Ära für das Amt des Generalstaatsanwalts von Minnesota ein, indem er versprach, seine neue Rolle als 'Anwalt des Volkes' zu gebrauchen als ein Mittel, das die Reichweite des Amtes in jeden Winkel des Staates bringen wird."

"Keith Ellison leitet neue Ära ein in Minnesotas Amt des Generalstaatsanwalts"
Keith Ellison ushers in new era for Minnesota Attorney General's Office
By Stephen Montemayor, Star Tribune, January 7, 2019 

Das entstellt zitierte Zitat aus dem Koran ist der Mishnah entnommen, der ältesten post-biblischen Kodifizierung des jüdischen Gesetzes. Tilman Nagel weist in seinem Werk Mohammed. Leben und Legende darauf hin, auf Mishna-Sanheddrin 4:5. "Deshalb ist der Mensch als einer geschaffen worden, um dich zu lehren, daß, wer eine Person in Israel vernichtet, so zu betrachten ist, als habe er die ganze Welt vernichtet, wer aber jemanden in Israel erhält, als habe er die ganze Welt erhalten" ... Dieser Koranvers wird im sogenannten christlich-islamischen Dialog gern zitiert, um zu behaupten, der Islam, der Friede sei, kenne ein generelles Tötungsverbot. In Wahrheit geht es jedoch, wie schon in der jüdischen Vorlage, nur um die Einheit und den Erhalt der eigenen Gemeinschaft.

Während die Mishnah sich an die Juden richtet, Ge- und Verbote regeln das Miteinander der eigenen Gemeinschaft, richtet sich Mohammed ebenfalls an die Juden, was Barack Hussein Obama verschweigt: Deshalb haben Wir den Kindern Israels verordnet, daß, wenn jemand einen Menschen tötet, ohne daß dieser einen Mord begangen hätte, oder ohne daß ein Unheil im Lande geschehen wäre, es so sein soll, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, es so sein soll, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten. Und Unsere Gesandten kamen mit deutlichen Zeichen zu ihnen; dennoch, selbst danach begingen viele von ihnen Ausschreitungen im Land.

In dem Vers ist nicht die Rede von Unschuldigen, und was die heutigen Muslime beispielsweise darunter verstehen. Von der sechs Millionen Juden zählenden Bevölkerung Israels ist keiner unschuldig. Auch Salman Rushdie und Theo van Gogh sind keine unschuldigen Menschen, die Todesfatawa gegen sie berufen sich auf Sure 5:33.

Der Lohn derer, die gegen Allah und Seinen Gesandten Krieg führen und Verderben im Lande zu erregen trachten, soll sein, daß sie getötet oder gekreuzigt werden oder daß ihnen Hände und Füße wechselweise abgeschlagen werden oder daß sie aus dem Lande vertrieben werden. Das wird für sie eine Schmach in dieser Welt sein, und im Jenseits wird ihnen eine schwere Strafe zuteil. (Sure 5:33)

Dem Islam nach ist kein einziger Ungläubiger unschuldig und erst recht kein Jude, der auf ehemals islamischem Gebiet wohnt. Der Satz gilt nur für die Ummah, unter Muslimen. Jeder Muslim darf dem Koran nach jederzeit im Namen Allahs töten; der Imperativ "Tötet!" kommt im Koran 25mal vor.

Als er auf den Irak kommt, räumt der Präsident indirekt ein, daß er die Politik seines Vorgängers gutheißt, er glaubt (sic!), daß es der irakischen Bevölkerung letztendlich ohne den Tyrannen Saddam Hussein besser geht. Wie man ihn ohne den Krieg hätte beseitigen und der Bevölkerung zu einem lebenswerten Leben hätte verhelfen sollen, sagt er nicht, aber er glaubt (sic!) auch, dass die Ereignisse im Irak die Vereinigten Staaten an die Notwendigkeit der Diplomatie und des internationalen Konsenses zur Lösung von Problemen erinnert haben, wann immer dies möglich ist. Wie bekannt, sind Diplomatie und Konsens in diesem Fall nicht möglich gewesen, die Rede aber ist so formuliert, daß man annehmen kann, Barack Hussein Obama meinte heute noch, sie wären im Jahr 2003 möglich gewesen.

Was die Schließung des Gefangenenlagers in Guantánamo Bay bis Anfang kommenden Jahres [Frühjahr 2010] angeht, so wendet er keinen Satz darauf mitzuteilen, wohin die Gefangenen ausreisen sollen. Einige ergriffen der Rede lauschende Deutsche, besonders im Münchner Raum, hätte das vielleicht Gewißheit gebracht, daß sie die auf dem Kampffeld aufgelesenen uigurischen Muslime schon bald bei sich aufnehmen dürfen.

Guantanamo - Gefangenenlager auf Jahre. Von Burkhard Birke, 

II. Die Situation zwischen Israelis, Palästinensern und in der arabischen Welt

Nach dem gewalttätigen Extremismus ist sie die zweite große Quelle für Spannungen, und das Thema muß deshalb in seiner Rede an die Muslime der Welt den größten Raum einnehmen. Ausführlich referiert der Präsident die Lage, wobei Israel wie immer zuerst genannt wird, so wird der Verursacher besser deutlich. Den seit 1 400 Jahren bestehenden islamischen Judenhaß erwähnt er nicht. Judenverfolgung reduziert er auf den Holocaust, auf den er auch die Gründung Israels zurückführt. Von Wilhelm Marr, 1879, von Basel, 1897, von der Balfour Declaration, 1917, sowie von den zahlreichen Versuchen, vor dem Beginn der Vernichtung der europäischen Juden eine Heimstatt für Juden in Palästina zu schaffen, hat er nicht vernommen. Er setzt die Bestrebungen der Juden für eine Heimat mit denen der Araber Restpalästinas gleich. Er weiß anscheinend nicht, daß es bereits einen palästinensischen Staat gibt. Man kann dazu stehen, wie man will, aber 1922 haben die Araber von den Briten 77 Prozent Palästinas für sich bekommen, auf dem Silbertablett. Das reicht ihnen nicht, sie wollen mehr, nach dem Phased Plan, vom 9. Juni 1974, wollen sie schrittweise alles, und der US-Präsident ist ihr Sprachrohr.

Um das Schicksal der Juden seit 1 400 Jahren einerseits und das der palästinensischen Araber seit 60 Jahren andererseits vergleichbar zu machen, faßt der Präsident 1340 Jahre in neun Worte zusammen: Überall auf der Welt wurden Juden seit Jahrhunderten verfolgt. Der seit Mohammed bestehende Judenhaß, die Verfolgungen und Pogrome in den islamischen Staaten, sie sind wie die Judenverfolgungen in den christlichen Staaten einbegriffen in die Ortsbezeichnung überall auf der Welt. Hier eine nicht vollständige Auszählung bis zum Beginn der ersten Einwanderungen von Juden in das osmanische Palästina, der ersten Alijah (1882 bis 1903), in der 20 000 bis 30 000 Juden aus Osteuropa, Rußland, Rumänien sowie dem Jemen ankommen:
  • 627: Mohammeds Anhänger ermorden zwischen 600 und 900 Juden der zwei wichtigsten jüdischen Stämme, 
  • 8. Jahrhundert: unter Idris I. werden ganze jüdische Gemeinden umgebracht; 
  • 1066: Kreuzigung des jüdischen Wezirs (Ministers) von Granada und anschließende Ermordung von 5000 Juden; 
  • 12. Jahrhundert: von den Almohaden werden die Juden entweder zwangskonvertiert oder ermordet; 
  • 1465: Tausende von Juden in Fez/Marokko ermordet, nur 11 bleiben am Leben; daraufhin ähnliche Massaker in ganz Marokko; 
  • 1589: Brandschatzung und Plünderung des Judenviertels von Istanbul (in diesem Fall durch Türken); 
  • 1785: In Libyen ermordet Ali Burzi Pasha Hunderte von Juden; 
  • 1805, 1815 und 1830: In Algier werden Juden massakriert; 
  • 15. Juni bis 17. Juli 1834: Das vergessene Pogrom von Safed; 
  • Zwischen 1864 und 1880 werden in Marokko mehr als 300 Juden ermordet.
Barack Hussein Obama jedoch kommt, wie auch bei manchen europäischen Linken üblich, unmittelbar beim Holocaust der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts und in Buchenwald an, von den "Palästinensern" trennen ihn nur noch ungefähr 25 Jahre, und die Symmetrie ist hergestellt. Palästinenser mit Forderungen auf einen Nationalstaat gibt es erst seit dem Sechstagekrieg von 1967, vorher verstehen sie sich als Araber, verwaltet von Ägypten und Jordanien. Einige behaupten, Restpalästina gehöre zu Syrien, viele reisen erst wenige Jahre vor der Gründung Israels aus anderen arabischen Staaten in Palästina ein, weil die Juden durch ihre Unternehmungen Arbeitsplätze schaffen. Die "gewalttätigsten Extremisten" unter ihnen organisieren sich ab Ende der 50er Jahre in Fatah, PLO, PFLP und anderen "Extremisten"-Gruppen, nicht um einen Staat zu gründen, sondern um Israel zu vernichten.

Ist die Geschichte der Juden im Nahen Osten so zusammengestrichen, geht Barack Hussein Obama zu denen über, die ihm am Herzen liegen, für die er die Rede überhaupt nur hält: Andererseits lässt es sich auch nicht leugnen, dass die Palästinenser – Muslime und Christen – auf der Suche nach einer Heimat gelitten haben. Seit mehr als sechzig Jahren ertragen sie den Schmerz der Vertreibung. Viele warten in Flüchtlingslagern im Westjordanland, im Gazastreifen und den angrenzenden Ländern auf ein Leben in Frieden und Sicherheit, das sie noch nie haben führen können. Sie ertragen die täglichen Demütigungen – kleine und große – die die Besatzung mit sich bringt. Es besteht also kein Zweifel: Die Situation für die Palästinenser ist unerträglich.

Auf der Website FresnoZionism.org gibt's dazu mehr:

"Obama bemüht sich, Israel mit 'Palästina' gleichzusetzen"
Obama struggles to equate Israel with ‘Palestine’. FresnoZionism.org, June 4, 2009

Als selbstverständlich geht aus der Rede hervor, daß die Araber in allen Fällen durch die Israelis vertrieben worden sind, warum sie in Flüchtlingslagern warten, über die Jahre subventioniert mit Millionen und Milliarden Dollar und Euro, anstatt von ihren muslimischen Glaubensbrüdern in die arabischen Staaten eingebürgert zu werden, ist nicht der Rede wert. Für die Leiden der Besatzung wird allein Israel verantwortlich gemacht, was ist mit den Selbstmordattentaten, was ist damit, daß die Hamas in Gaza von den Wählern die Mehrheit der Stimmen bekommen hat und dort fest im Sattel sitzt? Als Feindseligkeiten und ständige Anschläge faßt der Redner die Verbrechen der palästinensischen Araber zusammen, es fehlt noch der Begriff Scharmützel.

Vergleich und Gleichsetzung der Ansprüche Israels und der Palästinenser durchziehen die Rede, es gibt weder Ursache noch Wirkung, es gibt keine Geschichte. Der Präsident kennt die einzige Lösung, sie bestehe darin, dass die Wünsche beider Seiten durch zwei Länder erfüllt werden, in denen Israelis und Palästinenser jeweils in Frieden und Sicherheit leben. Wer sagt es dem Barack Hussein Obama, daß nicht dieses der Wunsch der palästinensischen Araber ist, sondern die schrittweise Eroberung des Gebietes gemäß dem unverändert gültigen Phased Plan, vom 9. Juni 1974. Er steht im Einklang mit der islamischen Lehre, daß einmal muslimisches Gebiet niemals hergegeben werden darf, daß verlorenes Gebiet zurückzuerobern ist - und wer im Westen weiß schon, daß dies auch gilt für Spanien, den Balkan, Sizilien Südfrankreich etc.

Wer kennt den Plan der Muslimbrüder zur Islamisierung und Eroberung der Welt, vom 1. Dezember 1982, The Muslim Brotherhood "Project"? Die vom Präsidenten vorgeschlagene Lösung würde diesem "Projekt" bestens genügen.

Die Vorschläge des amerikanischen Präsidenten sind nicht im Interesse Israels, auch wenn er das behauptet - ob wider besseres Wissen, sei dahingestellt. Sie sind ebenfalls nicht im Interesse der USA und der übrigen Welt; denn mit der Schaffung eines zweiten palästinensischen Staates als Nachbar von Jordanien und Israel fingen für diese beiden Staaten völlig neue politische, wirtschaftliche und militärische Probleme an.

Der Präsident behauptet: Widerstand durch Gewalt und Morden ist falsch und führt nicht zum Erfolg. Hat er eben erklärt, er sei Student der Geschichte gewesen? Allein Gewalt und Morden führen den Islam seit seiner Gründung zum Erfolg, er beruht darauf, warum sollten die Muslime davon Abstand nehmen? Länder Europas, Asiens und Afrikas werden gewaltsam islamisiert, durch Nötigung, Vertreibung, Enteignung, Mord. Die Herrscher ermorden auch Konkurrenten; so entsteht im 7. Jahrhundert die Schia, durch Mord. Sunnitische und schiitische Herrscher bauen ihre Willkürherrschaft auf Mord, dem die Kalifen Omar (644), Uthman (656) und Ali (661) zum Opfer fallen, drei der vier "Rechtgeleiteten Kalifen";  Hussein, Sohn des Ali, wird in Kerbala von der Konkurrenz um die Macht geschlagen (680).

Diese Tradition setzen muslimische Herrscher bis heute fort: Jamal Khashoggi (pbuh).

Es war ein friedliches und entschlossenes Beharren auf den Idealen, die bei der Gründung der Vereinigten Staaten das Kernstück waren. Es soll ihm niemand gesagt haben, daß die Grundwerte der USA und des Westens keine Ideale des Islams sind? Frieden ist erreicht, wenn der Islam herrscht, das heißt "Islam ist Frieden".

Hier exemplarisch eine Ansage an Geert Wilders:

Wir sind nicht daran interessiert, dieses oder jenes zu verurteilen, sondern daran, Euch wissen zu lassen, daß der Islam ganz Europa beherrschen wird, einschließlich Deiner Heimatstadt, und die Kopfsteuer wird über Dein Land verhängt werden, alle Ungläubigen in Erniedrigung haltend, bis sie sich dem Islam unterwerfen. Laßt uns daran erinnern, daß Tausende von Muslimen in Deiner Nähe wohnen; so mach´ Dich immer auf das Unvorhergesehene gefaßt. ... 

Du sagtest, "der Islam will herrschen, unterwerfen und trachtet danach, unsere westliche Zivilisation zu zerstören."  Das ist richtig. ... Wir hassen Euch nicht für Euere Freiheiten, weil wir diese Freiheiten nicht als Wert ansehen, wir hassen Euch Eueres Unglaubens und Eueres Trotzes wegen. So sei gewarnt, und auch wir werden gewarnt sein. Islam verurteilt Demokratie, Islam verurteilt Christen und Juden, Islam verurteilt die Korruption der Ungläubigen der Welt, und Islam ist gekommen, die Armeen des Unglaubens zu vernichten und die falschen Regierungen und Religionen der Welt zu zerschmettern, um die Menschheit von der Dunkelheit ins Licht zu führen."


Raketen auf schlafende Kinder abzufeuern und alte Damen in Bussen in die Luft zu sprengen, ist sehr wohl Ausdruck von Macht. Dem Islam geht es dabei nicht um moralische Autorität, sondern um die Erringung der Herrschaft, wozu Gewalt eingesetzt wird. Zum dead end könnte das für die Eroberer nur dann werden, wenn der Westen sich darauf besönne, dem entgegenzutreten, das aber ist weiter entfernt denn je, wie man nicht nur an der Rede des Präsidenten sehen kann, sondern täglich an den Reaktionen von Politikern und Medien auf Unverschämtheiten und Gewalt von Muslimen.

Warum sollte die Palästinensische Autonomiebehörde die Fähigkeit zu regieren entwickeln? Sie bekommt seit Jahren Millionen Dollar und Euro genau dafür, daß sie das nicht tut, sondern gegen Israel vorgeht und ihre Kinder in Schulbüchern und in Kindersendungen Haß auf Juden lehrt. Die Äußerungen des Präsidenten zur Hamas werden deren Kämpfer mit Gelächter quittieren, wie ein Schulmeister erzählt er diesen Terroristen, was sie zu tun hätten. Die Bevölkerung hat die Hamas genau ihrer Eigenschaften wegen gewählt - und nicht trotzdem. Die Hamas kann das Existenzrecht Israels nicht anerkennen, selbst wenn sie es wollte; es wäre das Ende ihrer Existenz, die sich gründet im Vernichtungswillen.

Es folgt die nächste Symmetriebildung und Gleichsetzung, nun kommt, was die Israelis zu tun haben, ein Existenzrecht Palästinas anzuerkennen. Wie aber könnte etwas anerkannt werden, das gar nicht existiert? Das sagen die palästinensischen Araber selbst, und das machen sie deutlich, in dem sie eben keine Regierungsstrukturen bilden. Ihre Führer bestimmen den Kampf zur Vernichtung Israels als Aufgabe der palästinensischen Araber. Der Aufbau eines Staates stünde dem entgegen; denn wer Häuser baut und gesellschaftliche Strukturen schafft, der kämpft nicht.

Gegenüber der Zeitung Al-Bayan (VAE) meint Fatah-Führer Faruq al-Qaddumi alias Abu Lotf (Foto), am 11. Januar 2003, der Widerstand sei die Grundlage für die nationale Einheit, was umgekehrt heißt, dass die palästinensische Gesellschaft auseinander fiele, wenn sie sich für den Frieden mit Israel entschiede. Er sagt damit indirekt, dass es im Grunde keine palästinensische Nation gibt: "The Palestinians agree that the resistance is the natural basis for national unity and national Palestinian dialogue."

Das behaupten viele Israelis schon lange und werden dafür gescholten.

Farouq Al-Qaddoumi: In Support of ´Resistance Attacks´ Inside Israel and Pressuring Europe with Oil Hikes: ´We (Fatah) Were Never Different from Hamas´. 

Israel muss auch seiner Verpflichtung nachkommen und sicherstellen, dass die Palästinenser leben, arbeiten und ihre Gesellschaft voranbringen können. Daran hindern sich die palästinensischen Araber selbst. Der Staat Israel hat erst einmal die Sicherheit seiner eigenen Bevölkerung zu gewährleisten, die israelischen Araber eingeschlossen, aller Israelis. Warum denn haben die Araber früher leben und arbeiten können, als es noch nicht angesagt war, fast täglich die Grenzen des Staates durch Kassambeschuß zu verletzen? Selbst wenn niemand getroffen würde, es ist ein permanenter Angriff auf die Souveränität des Staates. Menschen, denen Nationalstaaten weniger bedeuten als ihre Religion, die zugunsten der Ummah und des Kalifats die Staaten auflösen wollen, werden niemals freiwillig mit den Angriffen und Attentaten aufhören, man müßte sie dazu zwingen. Das aber liegt dem US-Präsidenten ferne.

Am 16. November 2008 bringt die Sunday Times den Knüller, den Barack Obama jetzt in seiner Rede wiederholt: Er will die von Saudi-Arabien am 28. März 2002 eingebrachte und von der Arabischen Liga sowie von Tsipi Livni, der Außenministerin Israels, gebilligte Arabische Friedensinitiative unterstützen. Israel hätte ein Vetorecht, die 1948 vertriebenen oder ausgewanderten arabischen Flüchtlinge betreffend, wäre aber verpflichtet, die Golanhöhen an Syrien zurückzugeben und müßte Ostjerusalem für die Einrichtung einer palästinensischen Hauptstadt abtreten. Auch der israelische Präsident Shimon Peres, Friedensnobelpreisträger und "Taube", sowie der seinerzeit noch seines Amtes waltende korrupte Ehud Olmert billigen den Plan.

Der ARD-Sender Phoenix bringt am Montag, 14. Juli 2014, unter dem Titel "Scharons großes Projekt" eine von ARTE Frankreich, 2012, produzierte dreiteilige Propagandasendung, bei der es einem den Atem verschlägt. Es geht darin um die Jahre 2002 bis 2005. Darin verkaufen die öffentlich-rechtlichen Anstalten den GEZ-Zahlern, daß Saudi-Arabien im Frühjahr 2002 eine Friedensinitiative eingeleitet hätte, Anerkennung Israels eingeschlossen, aber die Israelis wären so borniert gewesen, nicht einmal zu antworten. Kommentare dazu findet man bei Quotenqueen, am 15. Juli 2014, im Beitrag "Zivile" Ziele in Gaza.

Seit der UN-Resolution Nr. 181, vom 29. November 1947, und bis heute, 9. Januar 2019, finanziert Saudi-Arabien über die Arab Bank und über sonstige "Wohlfahrtseinrichtungen" den Terror der Araber gegen Israel.


Film von Dan Edge, Marc Anderson. ARTE F / 2012
1/3: Clintons letzter Friedensversuch
2/3: Arafat im Hausarrest 
3/3: Scharons großes Projekt

Die israelische Außenministerin, der Ministerpräsident und der Präsident sind nicht die einzigen Juden, die sich positiv aussprechen. Die amerikanischen Juden, von denen 75 Prozent Barack Hussein Obama gewählt haben, sind mehrheitlich ebenfalls einverstanden mit dem Ausverkauf. Der Betreiber der Website Tundra Tabloids beklagt jetzt, am 5. Jun 2009, daß auf den Tag genau ein Jahr, nachdem der Präsidentschaftskandidat vor einer begeisterten Versammlung des AIPAC erklärt, Jerusalem gehöre auf immer ungeteilt zu Israel, diese Zusicherung bricht. Er hat aber bereits am folgenden Tag diese Zusicherung zurückgenommen, was seine Wahlhelfer nicht veranlaßt hat, das Video bei YouTube zu entfernen.

Video (36:27). Barack Obama at AIPAC, barackobamadot.com, YouTube, June 4, 2008

Und siehe da, das von der Kampagne BarackObamadot.com eingestellte Video mit der Zusicherung ist weiterhin aufzurufen, 119 194 Personen haben sich diese Lügen bis zum 6. Juni 2009 angetan; bis zum 9. Januar 2019 sind es 178 314 Personen. Er erklärt unter rauschendem, nicht enden wollendem Beifall der Teilnehmer der AIPAC-Veranstaltung: Jerusalem must remain the capital of Israel and it must remain undivided. "Jerusalem muß die Hauptstadt Israels bleiben, und die Stadt muß ungeteilt bleiben." (18:56).


CNN's Candy Crowley: "I want to ask you about something you said in AIPAC yesterday. You said that Jerusalem must remain undivided. Do Palestinians have no claim to Jerusalem in the future?"  Obama: "Well, obviously, it's going to be up to the parties to negotiate a range of these issues." (CNN's "The Situation Room," 6/5/08)

"CNNs Candy Crowley: 'Ich möchte Sie zu etwas befragen, was sie gestern beim AIPAC sagten: Sie sagten, daß Jerusalem ungeteilt bleiben muß. Haben Palästinenser zukünftig keinen Anspruch auf Jerusalem?' Obama: 'Nun, offensichtlich wird es an den Parteien sein, eine Reihe dieser Themen zu verhandeln'."

Die Präsidentschaft Barack Hussein Obamas ist eine einzige Lüge, angefangen bei seiner bis heute nicht im Original veröffentlichten Geburtsurkunde über Ergebnisse seiner Studienzeit, seine politischen und privaten Freundschaften bis zur Zusicherung, er werde sich immer dafür einsetzen, daß Ostjerusalem zu Israel gehöre und Jerusalem ungeteilt bleiben solle.

Ihm und seinen politischen Freunden in den USA und in Europa sowie allen Muslimfunktionären und Islam-Lobbyisten, die sich nun ihren Zielen wieder einen Schritt näher wähnen, empfehle ich die Lektüre der Heiligen Schrift, und dort das Kapitel Zacharia 12.

übersetzt von Leopold Zunz. Victor Goldschmidt Verlag, Basel 1995, S. 513f.

6. Juni 2009

Update: Barack Hussein Obama vergaß mich!

The Exodus Obama Forgot to Mention. By André Aciman, New York Times, June 8, 2009

Bei allen Reden des Präsidenten über "einen Neuanfang zwischen den Vereinigten Staaten und den Muslimen in aller Welt" und gemeinsamen "Prinzipien von Gerechtigkeit und Fortschritt" haben weder er noch jemand seiner Umgebung, und sicherlich niemand in der Zuhörerschaft sich daran gestört, daß ein kleines Detail in der Rede fehlte: er vergaß mich.

Der Präsident sagte niemals ein Wort von mir. Oder eigentlich über keinen der anderen ungefähr 800 000 Juden, die im Nahen Osten geboren wurden, die aus der arabischen und muslimischen Welt geflohen oder kurzerhand deshalb vertrieben worden sind, weil sie im 20. Jahrhundert jüdisch sind.

Die Entstehung des arabischen Antisemitismus und die Vertreibung der 
Juden aus den arabischen Staaten. Das Flüchtlingsthema einmal anders 
betrachtet. Von Gudrun Eussner, HaGalil, 11. Oktober 2003

11. Juli 2009


Barack Hussein Obama in Kairo. Die Aufhetzung der "drei Kreise", Von Dr. Gudrun Eussner (Originalfassung, vom 6. Juni/11. Juli 2009), Frankfurter Erklärung, 16. Oktober 2016