Der Ökumenische Rat der Kirchen im Einsatz für die Rechte der Palästinenser

Ein Artikel vom 10. Februar 2008. Ergänzt am 30. Januar 2019

Der ca. 500 Millionen Christen in aller Welt repräsentierende Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), dem Kirchen aller christlichen Traditionen außer der römisch-katholischen mit ihren 1,5 Milliarden Mitgliedern angehören (sie arbeitet mit dem ÖRK zusammen), ist in christlicher Nächstenliebe über ein von ihm finanziertes und koordiniertes "Begleitprogramm" für die Rechte der Palästinenser im Einsatz:

Vom Umgang mit Tatsachen: die umstrittene Geschichte von Aschkalon und Madschdal.
Von Larry *, einem ökumenischen Begleiter des Ökumenischen Begleitprogramms des ÖRK 
in Palästina und Israel (EAPPI), Ökumenischer Rat der Kirchen, 14. Oktober 2003

As a matter of fact: the disputed history of Ashkelon and Majdal.
By Larry *, ecumenical accompanier with the WCC´s Ecumenical Accompaniment Programme 
in Palestine and Israel (EAPPI). World Council of Churches, 14 October 2003 

Approcher les faits sans a priori : l´histoire controversée d´Ashkelon et Majdal, par Larry *, accompagnateur oecuménique, Programme oecuménique d´accompagnement en Palestine et en Israël (EAPPI), Conseil oecuménique des églises, 14 octobre 2003

Los hechos no se discuten, ¿o sí? La historia de Ashkelon y Majdal, Por Larry *,
integrante del Programa Ecuménico de Acompañamiento en Palestina e Israel (PEAPI), Consejo Mundial de Iglesias, 14 de octobre de 2003

"Das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) läuft seit August 2002. Ökumenische Begleitpersonen beobachten die Menschenrechtslage und melden Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht, unterstützen Aktionen gewaltlosen Widerstands an der Seite christlicher und muslimischer Palästinenser und israelischer Friedensaktivisten, gewähren Schutz durch ihre gewaltlose Präsenz, setzen sich für politische Veränderungen ein und üben ganz allgemein Solidarität mit den Kirchen und allen, die sich gegen die Besetzung wenden. ..."

Nicht Vermitteln, sondern Melden, Denunzieren und politische Einflußnahme gegen die Juden, das ist die Rolle der Kirchen schon in Nazi-Deutschland. Die Mittel haben sich verfeinert. Kamerateams werden eingesetzt, die mit Filmen dokumentieren, was längst und seit 2000 Jahren bekannt ist bei diesen Menschenfreunden: "Der Mörder ist immer der Jude ...."

Am 20. September 2003 geht ein Ausflug des EAPPI nach Aschkalon, das vor 1948 Madschal heißt, zum öffentlichkeitswirksamen Aufstellen von vier Gedenktafeln. Solche Tafeln sollen an die zerstörten arabischen Dörfer und Städte erinnern. Auf den Tafeln in Aschkalon wird in arabisch und hebräisch "an das ehemalige Haus einer bekannten Familie aus Madschdal, an zwei frühere Straßennamen sowie an den Ort erinnert ..., an dem die Einwohner der Stadt 1950 zusammengetrieben wurden, bevor sie die Stadt verlassen mussten."

Diese wie auch ähnliche Veranstaltungen organisiert die vom Mennonite Central Committee der USA mit dem Ziel, "der jüdisch-israelischen Gesellschaft das Bewußtsein für die ´al-Naqba´ (´Katastrophe´ auf Arabisch) zu stärken", unterstützte israelische Organisation "Zochrot" (zu deutsch "Wir erinnern uns").


"Zochrot verbindet damit die doppelte Hoffnung, dass die Palästinenser eines Tages in ihre Dörfer zurückkehren können und dass jüdische Israelis es lernen, das Leid der Palästinenser zu verstehen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass allen Bürgern und Bürgerinnen Israels - jüdischen wie arabischen - die gleichen Rechte zustehen."

Die Encyclopaedia Britannica der gewiß nicht der Judenfreundschaft verdächtigen Briten, weiß über die "Stadt in der Küstenebene von Palästina":

"Spuren von Wohnstätten in der alten Stadt [Aschkalon] reichen bis 2000 vor Chr. zurück. Der Name der Stadt erscheint in ägyptischen Texten um das 19. Jahrhundert vor Chr. Sie wird auch in den Amarna-Briefen erwähnt (aus in Tel Amarna gefundenen pharaonischen Archiven des 14. Jahrhunderts vor Chr.); etwa 150 Jahre später wurde sie nach einer Revolte vom ägyptischen Pharao Merneptah II eingenommen. Als die ägyptische Kontrolle in der Mitte des 12. Jahrhunderts schwand, wurde Aschkalon eine Stadt der Philister und war Mitglied der Pentapolis der Philister (fünf Städte) während der Zeit der [jüdischen] Richter und der frühen israelischen Monarchie, bis sie um 735 vor Chr. unter die Herrschaft des assyrischen Königs Tiglath-pileser III fiel. ...

Das moderne Aschkalon war ursprünglich eine arabische Ansiedlung, die Al-Madschal genannt wurde. Nach dem arabisch-israelischen Krieg 1948-49 verließen [!] die Araber den Ort, der wieder besiedelt wurde mit jüdischen Einwanderern und in Migdal Gad, später in Migdal Aschkalon umbenannt wurde. Das Zentrum der geplanten modernen Stadt wurde, ab 1950, westlich der arabischen Ansiedlung, nahe der Küste, errichtet."

Ashqelon. ISRAEL, Written by The Editors of Encyclopaedia Britannica

Immer wenn Zochrot solche Veranstaltungen organisiert, kommen zahlreiche palästinensische Familien dazu, u.a. auch der Palästinenser Taha Alkhtib, der jedes Mal mit seiner gesamten Familie an den von Zochrot organisierten Touren teilnimmt. Sein Vater [!] sei neun Jahre alt gewesen, als seine Familie aus ihrem Haus vertrieben worden sei. Er wolle die Erinnerung wach halten.

"Larry *" ("Die ökumenischen Begleitpersonen werden aus Sicherheitsgründen nicht mit vollem Namen genannt"), ein 37-jähriger ehemaliger Sportredakteur, der in der ganzen Region herumreisende regionale Kommunikationsbeauftragte des EAPPI, ist gemeinsam mit Lena, aus Schweden, und Louise, aus Dänemark, die Begleitperson dieses Einsatzes. "Larry *" ist römisch-katholisch und kommt aus den USA. Er schreibt:

"Rein äußerlich könnte Aschkalon, das genau nördlich vom Gazastreifen liegt, leicht ein Badeort in New Jersey sein. Aber man braucht nicht allzu scharfsinnig zu sein, um die beklemmende Gegenwart einer Vergangenheit zu spüren, die noch nicht ganz vergangen ist. Zwischen den hellen neuen Gebäuden sind das winzige Museum und die kleinen Straßencafés sichtbare Zeichen einer ganz anderen Vergangenheit. Ein großes Gebäude liegt in Ruinen und ein Minarett, das einmal Teil einer Moschee war, erhebt sich inmitten der Tische, an denen russische Israelis ihren Kaffee schlürfen.

Diese Überreste sind Erinnerungen an eine Zeit, in der hier eine andere Stadt existiert hat - Madschdal, eine palästinensische [sic] Stadt, deren Bewohner 1950 vertrieben [!] wurden, um Platz für die Stadt Aschkalon zu machen. Aber diese Tatsache wird von den hier lebenden Israelis trotz der sichtbaren Beweise nicht gerne akzeptiert."

Russische Israelis "schlürfen" also ihren Kaffee inmitten der Trümmer der Moschee, schreibt "Larry", sie amüsieren sich, während die enteigneten arabischen Besitzer der Ortschaft darben. Man kann davon ausgehen, daß "Larry" das nicht nur für den ÖKR schreibt, sondern daß er in Zusammenarbeit mit den Organisatoren von Zochrot genau diese Ansicht den anwesenden Palästinensern vermittelt.

Solche Unverfrorenheit, daß sich die Juden amüsieren, während die Palästinenser leiden, treibt den Tunesier Nizar Nawar zum Attentat auf die von Gläubigen und Touristen besuchte Synagoge Ghriba, am 11. April 2002. Der Attentäter habe "nicht zusehen" können, "wie seine Brüder in Palästina sich töten lassen müssen, während die Juden spazieren gehen, sich amüsieren und ihre Rituale (in Tunesien) öffentlich praktizieren können", erklärt der Sprecher der al-Qaida Suleiman Abu Ghaith in einer Fernsehansprache des katarischen Senders El Dschasira dazu.

"Larry *" schildert den Verlauf der Veranstaltung in Aschkalon so:

"Die ganze Aktion schien friedlich abzulaufen ... bis es plötzlich unter der Gedenktafel, die an die Sammelstelle für die Bewohner von Madschdal erinnern sollte, zu einer heftigen Auseinandersetzung kam. Angestachelt von zwei seiner Nachbarn hatte ein Bewohner aus Aschkalon das Schild genommen und wollte gerade damit weglaufen; eine Palästinenserin lief ihm nach und hielt ihn fest. Der Mann schrie, die Gedenktafel beleidige ihn, weil sie nicht wahr sei. Er wohne seit jeher in Aschkalon und habe nie einen Palästinenser getroffen, der hier gelebt hätte. Sein Nachbar mischte sich ein und es folgte eine hitzige Diskussion. Die vier standen sich wutentbrannt gegenüber: die palästinensische Frau schrie ihre ganze Frustration heraus, einer der Israelis erhob seine Faust und schien in seiner Wut noch nicht einmal zu merken, dass ein Kamerateam genau neben ihm stand und die Szene filmte. Das historische Verständnis dieser vier Menschen passte einfach nicht zueinander."

Die Juden bzw. Israelis stacheln einander auf und fangen den Streit an, einer der Israelis schreit und wird gewalttätig, als Reaktion [!] schreit auch die palästinensische Frau ihre Ohnmacht, "ihre ganze Frustration heraus". Die Szene wird gefilmt von einem Kamerateam und, darf man annehmen, in der ganzen ökumenischen christlichen Welt herumgezeigt. Dies ist ein Beitrag der Christenheit zum Frieden im Nahen Osten.

Wen aber finden wir schlichtend inmitten dieser turbulenten Szene? Teddy Katz, den Erfinder des Massakers von Tantura!

Das "Massaker von Tantura"
Flucht und Vertreibung der Palästinenser in deutschen Online-Medien
Der Staat Israel erklärt feierlich sein Bedauern ... 
Von Gudrun Eussner, Trend Partisan 11/03, S. 18-23

"Teddy Katz, ein jüdischer Israeli, der an der Demonstration teilnahm, verteidigte die Frau. Mitten in dem hitzigen Wortgefecht darüber ´wer als erster da war´, fragte Katz den Mann, der am stärksten erregt war: ´Aber die Moschee? Dann sagen Sie mir, wer die Moschee gebaut hat?´ Die unerschütterliche Antwort lautete, dass das eine jüdische Moschee sei!"

Der Jude ist also nicht nur verbohrt, sondern auch noch dumm, hält er doch eine Moschee für jüdisch. Wenn man davon ausgeht, daß der ehemalige Sportredakteur "Larry *" weder arabisch noch hebräisch versteht und spricht, so hat er seine Weisheit aus einer Übersetzung des Teddy Katz. Dieser Teddy Katz ist sehr viel mehr wert als die $ 8 000 des Faisal Husseini (pbuh), vom PLO-unterstützten Orient House.


Teddy Katz hält eine versöhnende Rede:

"Katz wandte sich an die versammelten Menschen und erklärte, warum Aktionen wie diese dazu beitragen können, unter den Israelis ein neues Bewusstsein dafür zu schaffen, wie ihr Staat entstanden ist: ´Aus dieser Stadt und aus zahlreichen anderen Orten wurden viele Palästinenser vertrieben. Damals gab es hier 500 Dörfer, die heute alle nicht mehr existieren. Sie (die Palästinenser aus Madschdal) haben hier gelebt, sind hier zur Schule gegangen, haben hier in ihrer Moschee gebetet. Wir müssen verstehen, dass dieser Ort nicht von Anfang an jüdisch war. Nach 1948 wurde Madschdal zerstört und Aschkalon aufgebaut.

Wir erklären hier und jetzt, dass ihr (die Palästinenser) hierher gehört´, schloss Katz. ´Es ist euer Land, genau wie es unser Land ist. Es tut uns leid, dass unsere beiden Völker Krieg gegeneinander führen. Diejenigen von uns, die heute gekommen sind, wollen einen Kompromiss mit den Palästinensern, damit alle gleichberechtigt hier leben können. Auch wenn dies ein jüdischer Staat ist, so ist hier doch Platz für die Palästinenser. Ihr habt Rechte, nicht weil wir sie euch geben. Ihr habt genauso Rechte, wie wir Rechte haben.´ "

Die ökumenischen Begleiter meinen zu sehen, wie es die Juden schmerze zu akzeptieren, daß das einmal ein nicht-jüdischer Ort gewesen sei. Dann glättet sich die Szene und einige Israelis gehen mißmutig nach Hause und murren, daß all das die Schuld der Meretz-Partei sei, der Teddy Katz angehöre:

"Meretz setzt sich für die friedliche Versöhnung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn - einschließlich der Palästinenser innerhalb wie außerhalb Israels - ein."

Da kann man nur hoffen, daß sich nicht alle Meretz-Mitglieder mit solch unlauteren Mitteln für die "friedliche Versöhnung" einsetzen wie Teddy Katz, Ilan Pappe und die "neuen Historiker". Für die muslimischen Fundamentalisten und ihre Freunde kommt der Geschichtsfälscher Teddy Katz jedenfalls gerade recht. Auf der Site des Yusuf al-Qaradawi schreibt Isabelle Humphries über das 55 Jahre währende "Tabu".

The Israeli Taboo… 55 Years On, By Isabelle Humphries, Freelance journalist - Cairo. IslamOnline.net, May 15, 2003