Die Ausstellung Holocaust International Cartoon Contest in Teheran


Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) der SPD lädt als selbsternannte Gastgeberin nicht der EU, sondern gleich ganz Europas, von Monchique bis nach Perm, von Hammerfest bis zur Rumeli Hisarı und Ierapetra, zu einer Podiumsdiskussion in Berlin, zum symbolischen Datum des 14. Mai 2019, des Jubiläums der Gründung des Staates Israels, den Vertreter einer Institution ein, die den Holocaust leugnet, und einen zweiten, der den Krieg gegen Israel unterstützt. Davon liest man nichts auf der Website der FES, sondern in der Jungle World, vom 3. Mai 2019.
Jerusalem Post  Diaspora
IRANIAN HOLOCAUST DENIAL PROMOTER 
TO SPEAK AT GERMAN FM PARTY'S THINK TANK. By Benjamin Weinthal, 

Proceedings of International Conference on Review of the Holocaust : 

Eine Holocaust-Konferenz des iranischen Außenministeriums, Review of The Holocaust Global Vision, folgt am 11. und 12. Dezember 2006. Die Konferenz wird eröffnet von Seyed Rasoul Mousavi (PhD), Direktor des Instituts für politische und internationale Studien des iranischen Außenministeriums. Neben Iranern nehmen an dieser vom Veranstalter so bezeichneten "Wahrheitsfindungskommission" 67 Holocaustleugner und Antizionisten aus 30 Ländern teil, darunter die vom Iran finanzierten Rabbis der Neturei Karta. Das ist selbst der New York Times zu viel Juden- und Israelhaß.

Organisiert wird diese Konferenz von Saeed Khatibzadeh, Mitarbeiter eben dieses Instituts und heute bestens verbunden mit den Außenministerien der Bundesrepublik, Frankreichs, Großbritanniens und der EU, mit "Europas" Federica Mogherini. Volker Perthes, der geschäftsführende Vorsitzende der Stiftung Wissenschaft und Politik, darf nicht fehlen in der Runde.

Die zweite Holocust [sic] Ausstellung findet in Teheran zehn Jahre später statt. Da regt sich auch die deutsch-kanadische ehemalige Grüne Kanadas und Holocaust-Leugnerin Monika Schäfer mit einem Video (5:51): "Tut mir leid, Mama, mit dem Holocaust habe ich mich geirrt." YouTube enthält mir das Video vor 😭, in dem Monika mit den netten "Nazi-Zöpfen" à la Gudrun Himmler und Greta Thunberg erklärt, daß ihre Mutter deshalb nichts von den Verbrechen der Nazis wissen konnte, weil sie nicht stattfanden, these things did not happen, ... there were no gas chambers there.

Das gefällt allen Freunden des ziemlich plump gemachten regierungseigenen Iran Project.

First Joint Round table between IPIS and Valdai Discussion Club, April 19th 2017, in Moscow

Seyed Rasoul Mousavis Institut unterhält beste Beziehungen zum vom Außen- und vom Erziehungs- und Wissenschaftsministerium Rußlands gegründeten Valdai Discussion Club.

Aus gegebenem Anlaß ein gekürzter und aktualisierter Artikel vom 28. Februar 2006

Die erste Ausstellung im  Museum of Palestine Contemporary Art  mit Karikaturen aus dem Iran und dem Ausland kann bis zum 13. September 2006 besucht werden. Wird der französische Wettbewerbsteilnehmer Dab einen Preis gewinnen?

Iran stellt Karikaturen zum Holocaust aus. als/AP, SpiegelOnline, 14. August 2006

Anfang Februar 2006, als die von den Regierungen und den fundamentalistischen Imamen gelenkten Proteste und Krawalle in den islamischen Ländern der Mohammed-Karikaturen in Jyllands Posten wegen in vollem Gange sind, mischt sich der Glaubenskämpfer Farid Mortazavi, Grafiker der Zeitung der Teheraner Stadtverwaltung Hamshahri, همشهری, "Der Mitbürger", mit der Ankündigung eines Karikaturenwettbewerbs über die Judenvernichtung in die Debatte ein. Spiegel Online berichtet und bezeichnet die von Fundamentalisten regierte Stadtverwaltung des ehemaligen Bürgermeisters von Teheran Mahmoud Ahmadinejad verniedlichend als konservativ. Spiegel Online sieht auch keinen Erklärungsbedarf, wie es im diktatorisch regierten Teheran einem Mob von 400 Demonstranten [sic] gelingen kann, die evakuierte dänische Botschaft mit Brandsätzen und Steinen zu attackieren, wobei es einigen von ihnen gelingt, über die hohen, mit Stacheldraht versehenen Mauern zu klettern und auf das Gelände zu stürmen. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt Gernot Erler wird zitiert, dass man dort zum Teil von organisierten Demonstrationen sprechen kann. Wer hat sie organisiert? Spiegel Online weiß es nicht oder sagt es nicht. Nach internationalem Recht handelt es sich beim Angriff auf die dänische Botschaft um einen kriegerischen Angriff der Islamischen Republik Iran auf den Staat Dänemark.

Nicht der Erläuterung wert ist es dem Spiegel Online, daß dänische Mohammed-Karikaturen mit Karikaturen über die Judenvernichtung beantwortet werden sollen. Was hat das Verbrechen an den Juden mit der zeichnerischen Kritik an einem Religionsstifter zu tun? Schließt sich Spiegel Online der Ansicht der Islamischen Republik Iran an, daß die Juden an allem schuld sind und nun für die Schmach der Mohammed-Karikaturen vorgeführt werden müssen?

Exhibition of Holocaust Cartoons Opens in Iran. MEMRI, August 17, 2006

Der CRIF protestiert gegen den Karikaturen-Wettbewerb über die Judenvernichtung

Proteste kommen von einigen Politikern westlicher Staaten sowie von den jüdischen Vereinigungen weltweit. Am 17. Februar 2006 veröffentlicht Marc Knobel, vom Conseil Représentatif des Institutions juives de France (CRIF), dem Vertreterrat der jüdischen Organisationen Frankreichs, Auszüge aus einem Interview, das die Schweizer Zeitung La Tribune de Genève (TdG) mit dem Teheraner Grafiker über den von ihm geplanten Wettbewerb führt. Auf der Site von TdG ist das Interview, vom 14. Februar 2006, nicht mehr aufzufinden. Man möge das Interview mit Abstand lesen; denn es schmerze, warnt Marc Knobel die Leser.

Es handele sich um keine billige Retourkutsche für die Beleidigung von einer Milliarde von Muslimen, meint Farid Mortazavi, aber dennoch findet er es angemessen, wenn die  Westeuropäer ihren höchsten Heiligen attackierten, ausgerechnet mit Karikaturen über die Judenvernichtung zu antworten. Der Opposition gegen den Islam entspricht nach iranischem Verständnis als angemessene Antwort, Karikaturen über die Ermordung von sechs Millionen Juden zu zeichnen. Die Zielrichtung seien nicht die dänischen Karikaturisten, sondern ihre Hintermänner, diejenigen, die sie beeinflußt hätten. Man kann davon ausgehen, daß er damit Juden meint. Jetzt müsse man auf die mangelnde Achtung vor unseren Heiligen um welchen Preis auch immer reagieren. Heute sei man zunächst Muslim, und der Iran komme erst dann.

Die Judenvernichtung sei ein Tabu in Europa. Wenn man sich aber über Mohammed lustig machen und ihn zeichnerisch kritisieren könne, dann müsse es auch gestattet sein, die Schwelle der Kritik an der Judenvernichtung zu überschreiten. Die aufgehetzten Muslime der Welt haben also nicht nur Gelegenheit, sich der Räumlichkeiten der Jyllands Posten sowie unbeteiligter Menschen, Gebäude, Autos, Botschaften, Flaggen randalierend, brennend und drohend anzunehmen, die Menschen Dänemarks, Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands und anderer westlicher Staaten mit dem Tode zu bedrohen: Wir wollen dänisches Blut! Großbritannien, du wirst zahlen! Wir wollen den deutschen Vizekanzler hängen! Der Glaubenskrieg geht weiter! sondern auch und gerade die Juden anzugreifen, deren höchste Repräsentanten, wie der Oberrabiner Frankreichs Joseph Sitruk, sich sogar einhellig gegen die Veröffentlichung der dänischen Karikaturen aussprechen. Die durch Genozid ermordeten Juden seien die Heiligen der westlichen Regierungen. Auf die Frage, ob die Zeitung nicht den Genozid leugnende Zeichnungen veröffentlichen werde, nachdem der iranische Präsident im Dezember 2005 ihn als Mythos bezeichnet hat, meint Farid Mortazavi, die Judenvernichtung werde vorurteilslos in den Mittelpunkt der Debatten gestellt, mit einem objektiven Blick, mittels Humor, ohne sich lustig zu machen. Alle Zeichner der Welt seien eingeladen, und selbstverständlich hat Farid Mortazavi entgegen Behauptungen der europäischen Medien nichts gegen Juden und deren Religion: Erinnern Sie sich, vor der Gründung Israels fand sich die größte jüdische Gemeinde im Iran. Nun hätten die Muslime auf die dänischen Karikaturen ihre Antwort gegeben, nun wolle man sie verstehen lehren, daß die Feder wirksamer ist als das Schwert. Die Europäer seien der Feder gegenüber sensibler. Mahmud Ahmadinejad pflegt es treffender so auszudrücken: Die Europäer sind wie Hunde, wenn man sie tritt, laufen sie winselnd davon.

Offensichtlich denkt Farid Mortazavi nicht an seine eigene Nationalflagge, deren Emblem u.a. aus zwei stilisierten Säbeln besteht. Die Islamische Republik Iran jedenfalls gebährdet sich, wenn's um Effizienz der Bekämpfung und Ausrottung ihrer Gegner geht, einerseits eher wie der randalierende Mob und nicht wie die Herren der Feder, und andererseits wendet sie sich an deutsche Ministerien und Behörden, die sich wie im Falle der bestempelten Klopapiere mit Eifer daran begeben, weltpolitisch zu handeln und im Einklang mit der ausländischen Macht zu entscheiden und zu richten.

Marc Knobel schließt seinen Bericht mit der Information, daß der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde im Iran Haroun Yashayaï die Leugnung der Judenvernichtung in Europa und die Ankündigung einer Konferenz über die Judenvernichtung durch Mahmud Ahmadinejad in einem mutigen Brief an diesen, vom 26. Januar 2006, kritisiert habe.

La presse en folie. Faites-vous de l’humour, en Occident, sur l’Holocauste? 
La tribune de Genève fait paraître (le 14 février 2006), une interview de Farid Mortavazi. 
Par Marc Knobel, CRIF, 17 février 2006

La Tribune de Genève wirbt für den Karikaturen-Wettbewerb über die Judenvernichtung


Ahmadinejad’s “Wipe Israel Off the Map” Speech
ORIGINAL
و امام عزيز ما فرمودند كه اين رژيم اشغالگر قدس بايد از صفحه روزگار محو شود. اين جمله بسيار حكيمانه است.

TRANSLITERATION
Va Imam-e aziz-e ma farmudand ke in rezhim-e eshghalgar-e Qods bayad az safhe-ye ruzegar mahv shaved. In jomle besyar hakimane ast.

TRANSLATION
Our dear Imam [Khomeini] ordered that this Jerusalem occupying regime [Israel] must be erased from the page of time. This was a very wise statement.

Als wenn es noch nicht genug wäre mit dem Interview zur Propagierung der iranischen Interessen, veröffentlicht die Zeitung auch eine Anzeige, mit der die ganze Welt aufgerufen wird, ihre Karikaturen über die Judenvernichtung einzureichen. Das Blatt macht sich zum Sprachrohr der iranischen Judenhasser. Auch die Tribune de Genève möchte also die Toleranz der westlichen Staaten testen, die auf die Meinungsfreiheit verweisen, um die Veröffentlichung der Karikaturen des Propheten Mohammed zu verteidigen. La Tribune de Genève unterstützt mit der Anzeige die antisemitische Kampagne des iranischen Präsidenten, der die Judenvernichtung im Zweiten Weltkrieg leugnet und meint, der Staat Israel müsse von der Landkarte ausradiert werden, was er angeblich nicht sagte.

Der Präsident der CICAD ist entsetzt über das Interview, das La Tribune de Genève mit Farid Mortazavi führt. Die wüste antisemitische Kampagne des Iran sei in Ausmaßen und Intensität beispiellos in der Nach-Nazizeit: Das Interview mit Farid Mortazavi ist schockierend und einer Tageszeitung von der Qualität der Tribune unwürdig, weil es die Förderung eines in seiner Art antisemitischen Wettbewerbes erlaubt, der die Juden zu Sündenböcken der dänischen Karikaturen macht ... Wir erinnern jedoch daran, daß die dänischen Karikaturen nicht von jüdischen Karikaturisten stammen und nicht in Israel gezeichnet wurden.

Als wenn der Haß der Antisemiten jemals auf Tatsachen beruht hätte!

Die Karikaturen sind wie in allen vergleichbaren Fällen nur ein Vorwand. Die Vorwürfe des CICAD-Präsidenten gehen ins Leere, daß die Gleichsetzung der Debatten um die dänischen Karikaturen und um die Judenvernichtung ein schwerer Irrtum sei. Diese Formulierung geht einmal mehr davon aus, daß eine solche Gleichsetzung allein auf Unkenntnis beruht: Wir erinnern daran, daß die negationistischen Reden die Politik der Vernichtung der Juden Europas durch die Nazis leugnen. Den akademisch gebildeten iranischen Präsidenten muß niemand daran erinnern und erst recht nicht die Tribune de Genève, die sich bewußt der iranischen Politik anschließt. Diese Zeitung dokumentiert durch die Veröffentlichung des Interviews und der Anzeige, daß sie sich den negationistischen Theorien anschließt, daß sie die Politik der systematischen, industriell betriebenen Judenvernichtung des Dritten Reiches und die Existenz der Gaskammern leugnet, und daß sie wie der iranische Präsident behauptet, die Juden hätten das erfunden, um dem Westen ein schlechtes Gewissen zu machen und die Gründung des Staates Israel zu erreichen - oder wie anders ist die Veröffentlichung des Interviews und der Anzeige zu interpretieren?

Bei der Leugnung der Judenvernichtung handelt es sich in der Schweiz wie in den meisten anderen europäischen Staaten um eine Straftat. In scheinbarer Naivität veröffentlicht die Tribune de Genève die Ausführungen des CICAD-Präsidenten als Leserbrief.

Caricatures sur l'Holocauste : la Tribune de Genève fait la promotion du concours
Coordination intercommunitaire contre l'antisémitisme et la diffamation (CICAD), 
14 février 2006 [nicht mehr online]

28. Februar 2006. Aktualisiert am 17. August 2006 und am 7. Mai 2019

Das sind die Partner der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Außenministers Heiko Maas und der EU. Wer es bislang nicht wußte, der weiß jetzt, warum Heiko Maas wegen Auschwitz in die Politik gegangen ist.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung gratuliert Israel zum 71. Jahrestag