Juden im Maghreb


Auszug aus dem Artikel Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten, 11. Oktober 2003

"Juden des Maghreb: Von der arabischen Eroberung bis zur Entkolonisierung"
Juifs du Maghreb : De la conquête arabe à la décolonisation, par Jacques. Taïeb

Wie überall in islamischen Staaten sind auch die Juden Algeriens, Marokkos und Tunesiens Dhimmis. Was wird unter diesem Begriff verstanden?

Dhimmis in islamischen Staaten

Zur Erklärung müssen wir uns in die Zeit direkt nach Mohammeds Tod (632) und der Übernahme des neuen Glaubens durch die Bevölkerung der arabischen Halbinsel begeben. Von 638 bis 1683 erobert der Islam in Glaubenskriegen riesige Territorien in Afrika, Asien und Europa. Dort leben Völker mit eigener Religion und Kultur, mit eigener Sprache und Zivilisation. 

Diese Völker bilden die große Mehrheit der Menschen in den vom Islam eroberten Ländern. Sie alle werden durch das islamische Gesetz, die Schariah, regiert. Diese ist laut islamischer Lehre allgemein und universal und besteht für alle Menschen und alle Zeiten. Sie ist unveränderlich. Es kommt nach dieser Lehre nicht in Frage, daß die Menschen der eroberten Gebiete einen anderen als den islamischen Glauben annehmen. Der Djihad, der Glaubenskrieg zwingt sie unter den Islam. Allerdings ist es möglich, seinen Glauben und seine Kultur weiter zu behalten und zu pflegen, wenn man sich unter den Schutz des Islam begibt.

Schon im frühen Mittelalter werden dazu umfassende Gesetze erlassen. Der anerkannte islamische Jurist Abu´l-Hassan al-Mawardi (gestorben im Jahre 1058 d.Z.) erarbeitet genaue Regelungen, wie mit den Nichtgläubigen und vor allem mit deren Besitz und Land nach gewonnenem Glaubenskrieg umgegangen wird. Das entsprechende Kapitel seines Buches beschäftigt sich gemäß Koransure 8 mit der "Beute", die den Ungläubigen abgenommen wird. Er unterscheidet drei Arten des Landraubs:
  • Land, das mit militärischer Macht und Gewalt eingenommen wird, wenn seine Einwohner es durch ihren Tod, ihre Gefangennahme oder Auswanderung verlieren,
  • Land, das von ihnen übernommen wird, weil sie es aus Furcht verlassen haben,
  • Land, das durch Vertrag erworben wird. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten: entweder die Ungläubigen konvertieren oder sie zahlen Jizya, eine jährliche Kopfsteuer, und ihr Leben und ihr Besitz werden dadurch geschützt.
Die unter solchem Schutz lebenden Menschen sind die Dhimmis. Nur solche Menschen können Dhimmis werden, deren Glauben auf der Heiligen Schrift beruht, also Juden und Christen. Sie haben kein eigenes Recht auf Leben, Unversehrtheit und Besitz, sondern ein vermitteltes, durch die islamische Regierung gewährtes. Dieses Recht auf Leben muß jedes Jahr neu erworben werden. Der Vertrag, Dhimma, beruht auf Unterwerfung. Der Schutz endet, wenn die jährliche Kopfsteuer nicht gezahlt wird. Die Bescheinigung über die gezahlte Kopfsteuer berechtigt dazu, ein weiteres Jahr zu leben. Die Kopfsteuer dient der Bereicherung der Umma, der islamischen Gemeinschaft, vertreten durch ihre Herrscher. Symbolisch bedeutet sie die Aussetzung des Glaubenskrieges, des Djihad, der Tod, Versklavung oder Vertreibung von Nichtmuslimen mit sich bringt.

Es geht daraus hervor, daß die arabischen Herrscher es vorziehen, wenn die Christen und Juden ihr Land verlassen, denn dann können sie sich deren Besitz aneignen, der ein Mehrfaches der Kopfsteuer beträgt. Deshalb unterwerfen sie die Dhimmis mannigfachen Einschränkungen, angefangen damit, daß sie ihre Kirchen und Synagogen nicht renovieren dürfen, in Rechtsstreits gegen Muslime kein diesen gleiches Recht haben, besondere Kleidung tragen müssen und von Muslimen gedemütigt und beleidigt werden dürfen. Sie können entführt oder ausgewiesen werden, leben also in ständiger Unsicherheit. Der Dhimma-Vertrag kann von den Moslems jederzeit aufgekündigt werden. In allen Lebensbereichen sind sie den Muslimen gegenüber minderwertig. Das Prinzip des Naturrechts für alle Menschen wird ihnen vorenthalten, sie leben in einer Atmosphäre desinstitutionalisierten Rassismus.

Unter europäischem Druck oder durch die Kolonisierung wird Mitte des 19. Jahrhunderts die Dhimmi-Gesetzgebung im osmanischen Reich aufgehoben. Auch in anderen arabischen Staaten wird diese Gesetzgebung im 20. Jahrhundert gelockert. Die jährliche Kopfsteuer wird in der einen oder anderen Form in Ägypten, Syrien dem Irak, und dem Libanon noch bis 1909 erhoben. Die gesamte arabische Welt ist bis heute von den Ansichten über die Dhimmis geprägt: sie werden als minderwertige Menschen wahrgenommen.

Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es auf Grund dieser Dhimmi-Gesetzgebung sowie zahlreicher Pogrome wegen in Palästina, der Wiege des jüdischen Glaubens, kaum noch Juden. Im Irak, ebenfalls ein jüdisches Zentrum seit mehreren Tausend Jahren, soll es zukünftig einen theokratischen Staat geben, der keine jüdischen Dhimmis dulden wird. Gegen sie soll der Glaubenskrieg nicht aufgehoben sein. Sie sind zur Vertreibung oder Ermordung vorgesehen. Ende September 2003 gibt es 32 Juden im Irak, die meisten alte Menschen.

Die vom Koran vorgeschriebene Geringschätzung Andersgläubiger, "Ungläubiger", gepaart mit Gewinn- und Machtstreben bilden schon immer die Grundlage für die Einschränkung von Rechten der Juden in den arabischen Staaten. Eine weitere Grundlage bilden islamische Gesetze, die besagen, daß einmal islamisch gewordene Gebiete unbedingt zurückerobert werden müssen. Die Muslime der Welt sind gehalten, in diesem Sinne zu wirken. Das gilt für Israel, aber beispielsweise auch für Spanien: sie sind "Länder unter dem Schwert".

In Israel gibt es für die Juden keine irgendwie geartete Rast. Dort tobt der Djihad mit einigen Unterbrechungen, im Islam "Hudna" genannt, seit Jahrzehnten in voller Form. Hudna meint, daß sich die Glaubenskämpfer mittels eines Waffenstillstands eine Ruhepause gönnen, um ihre Kräfte zu sammeln und aufzubauen und dann desto heftiger loszuschlagen. Diese Praxis ist seit dem Propheten Mohammed unter "Hudna" zu verstehen und nicht etwa ein Waffenstillstand als Vorbereitung eines Friedensvertrages.

Es wird klar, daß diese Gesetze, fundamentalistisch interpretiert, dazu führen, in allen arabischen Staaten Juden zu demütigen und zu verfolgen. Das ist also nicht neu, es ist kein Ergebnis etwaiger Vertreibungen von Palästinensern aus israelischem Gebiet, keine Rache.

Zur Lage der Juden in Algerien, Marokko und Tunesien vor der Verkündung der UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947

Algerien

Die Juden leben in Algerien, Marokko und Tunesien seit der Zeitder Phoenizier. Am besten geht es ihnen unter den Wandalen (sic!), denen sie Anfang des 5. Jahrhunderts helfen, die Römer zu besiegen. Im 6. Jahrhundert erobern die Byzantiner Nordafrika, und es beginnen schlimme Zeiten für die Juden. Zwangskonversionen, Verfolgungen, Ausplünderungen. Dennoch kommen von den Wisigothen verfolgte Juden aus Spanien. Anfang des 8. Jahrhunderts beginnt die Islamisierung Algeriens, und mit der türkischen Herrschaft, ab 1516 beginnt für die Juden der Dhimmi-Status. Er dauert bis zur Eroberung durch die Franzosen, 1830. Zunächst erhalten die Juden dadurch volle Freiheit, die aber auf Grund antisemitischer Tendenzen Frankreichs unter Louis Philippe I.,1840 eingeschränkt wird.

Am 24. Oktober 1870 erhalten die 37 000 Juden Algeriens auf Initiative des jüdischen Justizministers Isaac Adolphe Crémieux per Dekret die volle französische Staatsbürgerschaft. Die Moslems des Landes werden im Status der "Eingeborenen" belassen. Dies führt zu Feindseligkeiten zwischen Juden und Moslems. Die europäischen Algerier lehnen das Dekret ebenfalls ab. Antisemitismus in Algerien und in Frankreich sind die Folge. 1897 gibt es in Marokko Ausschreitungen, Gewalttätigkeiten und Plünderungen gegen Juden. In Frankreich entwickelt sich dieser Judenhaß zur Affäre Dreyfus.

1934 gibt es bei von Nazis angestachelten Ausschreitungen in Constantine 25 tote und unzählige verletzte Juden. 1937 erklärt der vom italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus beeinflußte Abbé Gabriel Lambert in Oran den Kampf gegen Juden und Kommunisten. 1940 wird denJuden von der Vichy-Regierung die Staatbürgerschaft aberkannt. Sie werden zu "Eingeborenen" zurückgestuft. 1941 wird Juden der Zugang zu Erziehung und Bildung verwehrt. 2000 Juden werden in 16 algerische Konzentrationslager eingeliefert und dort von Briten befreit. 1943 werden die Juden vom französischen Komitee zur Nationalen Befreiung wieder in ihre Rechte eingesetzt. Die Moslems erhalten dieses Recht wiederum nicht.

Marokko

Die Geschichte ist bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts ähnlich der in Algerien und Tunesien. Seit dem 6. Jahrhundert v.d.Z. gibt es auch dort Juden. Dann beginnen mit der Dynastie der Almohaden schlimme Verfolgungen. Die Dhimmi-Gesetzgebung herrscht. Vom 13. bis 15. Jahrhundert bessert sich die Lage unter der Dynastie der Merividen. Die Juden werden einflußreich und halten Posten als Minister und Botschafter.

1438 werden die Juden von Fes beschuldigt, eine Moschee geschändet zu haben, was zur Gründung eines Judenghettos, der Mellah führt. Dort haben sich alle Juden anzusiedeln, ob arm oder reich. Viele Juden fliehen nach Spanien. Dennoch verbreitet sich der sephardische Judaismus rings ums Mittelmeer. Bis zum Aufstieg der Aleviten, die vom 17. Jahrundert bis heute in Marokko die Könige stellen, schlagen sich die Juden durch, mal besser mal schlechter. Mit den Aleviten beginnt der Aufschwung für die Juden.

Ab Ende des 19. Jahrhunderts herrschen die Franzosen in Marokko.

1907 werden in Marokko Franzosen und marokkanische Juden ermordet. In Casablanca werden 30 Juden ermordet, 200 Frauen und Kinder entführt, mißbraucht und gegen Lösegeld freigelassen. Diese Morde sind für Frankreich der Anlaß, Marokko zu annektieren. Erst 1912, als Marokko französisches Protektorat wird, erhalten die Juden religiöse Autonomie und werden gleichgestellt. Während des französischen antisemitischen Vichy-Regimes werden 1942 bei antijüdischen Ausschreitungen in Casablanca Synagogen geschändet.

Es gelingt König Muhammed V. die Deportation von Juden aus Marokko zu verhindern.

Tunesien

Die Nachkommen der jüdischen Flüchtlinge nach der Zerstörung des ersten und des zweiten jüdischen Tempels erdulden wie die Juden Algeriens und Marokkos, die üblichen Judenverfolgungen durch die Araber, ab dem 8. Jahrhundert, und durch die spanischen und portugiesischen Katholiken, ab 1492. Sie leben bis zum Beginn der Vichy-Regierung, gemessen an der Lage der Juden in anderen arabischen Staaten, relativ friedlich. Selbstverständlich unterliegen auch sie bis 1881 der Dhimmi-Gesetzgebung.

Im französischen Protektorat (1881 bis 1956) emanzipieren sich die Juden schrittweise. Im November 1940 beginnt mit der Vichy-Regierung die antisemitische Gesetzgebung gegen die tunesischen Juden, auch gegen die mit französischer Staatsangehörigkeit. Sie werden von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, die Ausübung der Tätigkeit als Rechtsanwalt oder Arzt unterliegt dem Numerus Clausus. Die Führung ihrer Geschäfte wird ihnen entzogen und in die Hände "arischer" Verwalter gelegt. Ende 1942 wird Tunesien von deutschem und italienischen Militär besetzt. Während sechs Monaten werden die Juden als Feinde angesehen und so behandelt. An die 100 angesehene jüdische Personen werden als Geiseln genommen. Es wird gedroht, sie zu erschießen. Die Deutschen zwingen die jüdische Gemeinde, 3000 Männer in Arbeitslager abzustellen. Es werden von der jüdischen Gemeinde Zahlungen gefordert, um die "Opfer des internationalen Judentums" zu entschädigen. Als die Deportation nach Europa zur Vernichtung der den deutschen Befehlen zuwider handelnden Juden beginnen soll, wird Tunesien, am 7. Mai 1943, von den Briten befreit.

1946 leben 70 000 Juden tunesischer Nationalität und ungefähr 20000 bis 25 000 Juden französischer, italienischer und sonstiger Nationalität in Tunesien.

Zur Lage der Juden in Algerien, Marokko und Tunesien nach der Verkündung der UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947

In den arabischen Staaten leben 1945 mehr als 870 000 Juden. Schon vor dem UNO-Beschluß warnen arabische UN-Delegierte, vor allem aus Ägypten und dem Irak, vor ansteigendem Antisemitismus und möglichen Massakern unter Juden für den Fall einer Annahme des Mehrheitsplanes. Dies ist eine eindeutige Drohung. Die Juden in den arabischen Ländern, besonders im Irak, in Syrien, Ägypten und Libyen stehen noch unter dem Eindruck der durch den palästinensischen Mufti und die ägyptische Muslimbrüderschaft angeheizten antisemitischen Gewalttätigkeiten. Die jetzt oft verbreitete Behauptung, die Juden der arabischen Staaten seien von dort deshalb vertrieben worden, weil Israel die Araber vertrieb, entbehrt jeder Grundlage. (48)

Seit der Aufforderung zur Verfolgung und Vertreibung der Juden aussämtlichen islamischen Staaten durch die hohe Geistlichkeit der Al-Azhar Universität, im Jahre 1947, ist in den Ländern ganze Arbeit geleistet worden. Mehr als 820 000 Juden leben nicht mehr in ihren Ländern. Von 2001 bis heute sind von den restlichen weitere vertrieben worden. So gibt es im Irak noch 32, wie man der Zeitschrift "Marianne" entnehmen kann.

Yoram Ettinger schreibt, daß der von den Palästinensern und den arabischen Staaten Israel 1948 aufgezwungene Krieg 630 000 palästinensische und 820 000 jüdische Flüchtlinge hervorbringt. 590 000 der jüdischen Flüchtlinge werden von Israel neben Millionen aus Europa aufgenommen. Die palästinensischen Flüchtlinge und ihre Nachkommen leben auf Anweisung ihrer Führer in Flüchtlingslagern, wo sie eine Brutstätte für Terrorismus bilden. Nichts vonden Geldern der USA und der EU an die PLO gehe an die Flüchtlingslager. 

Die jüdische Bevölkerung in arabischen Staaten von 1948 bis 2001 (49)

1948
1958
1968
1976   2001
Aden
8,000
  800
  0
  0
0
Algeria
140,000
  130,000
  1,500
  1,000
0
Egypt
75,000
  40,000
  1,000
  400
100
Iraq
135,000
  6,000
  2,500
  350
100
Lebanon
5,000
  6,000
  3,000
  400
100
Libya
38,000
  3,750
  100
  40
0
Morocco
265,000
  200,000
  50,000
  18,000
5,700
Syria
30,000
  5,000
  4,000
  4,500
100
Tunisia
105,000
  80,000
  10,000
  7,000
1500
Yemen
55,000
  3,500
  500
  500
200

TOTAL
856,000   
475,050
72,600
32,190
7,800






Einige der arabischen Staaten sind im wörtlichen Sinne "judenfrei.

Algerien

1948 leben 140 000 Juden in Algerien. 1948 wandern 25 681 algerische Juden nach Israel aus.
1956 werden die Juden von der algerischen Befreiungsfront FLN aufgerufen, sich dem Kampf anzuschließen. Dem kommt nur eine kleine Gruppe nach. Sie fühlen sich Frankreich und ihrer Staatsbürgerschaft verpflichtet. 20 000 wandern nach Frankreich aus. Die restlichen wandern nahezu vollständig aus nach der algerischen Unabhängigkeit 1962, da die algerische Regierung die Juden schikaniert und sie ihrer wirtschaftlichen Rechte beraubt. (32)

1968 gibt es noch 1 500 Juden in Algerien, 1000 im Jahre 1976 und im Jahr 2001: null.

Marokko

1948 leben in Marokko zwischen 265 000 und 285 000 Juden. Im Juni 1948 werden bei blutigen antijüdischen Ausschreitungen in Oujda und Djerada 44 Juden ermordet und Hunderte verletzt. Im selben Jahr wird ein inoffizieller Boykott der jüdischen Wirtschaft angezettelt. 1952 finden erneut mehrere antijüdische Ausschreitungen durch den arabischen Mob statt. 1954 werden jüdisches Eigentum geplündert und jüdische Schulen zerstört.

1956 erklärt Marokko seine Unabhängigkeit und die Emigration nach Israel wird untersagt. Der antizionistische Kommunist und Widerstandskämpfer gegen die französische Besatzung Simon Lévy, Vorsitzender der jüdisch-marokkanischen Gemeinde meint dazu, eine übereilte Auswanderung nach dem Suezkrieg sei in Marokko gegenüber anderen arabischen Staaten, beispielsweise des Irak und Ägyptens, nicht zu beobachten gewesen. 1958 leben 200 000 Juden in Marokko, immerhin mindestens 65 000 weniger als 1948. Er sieht hauptsächlich wirtschaftliche Gründe der Auswanderung, zwischen 1948 und 1956, bedauert sie und lastet sie der Agitation der Jewish Agency an. (57)

1958 wird die Anzahl jüdischer Regierungsbeamter willkürlich gesenkt. Alle zionistischen Aktivitäten sind verboten. 1963 wird die Emigration wieder erlaubt, und es verlassen mehr als 100 000 Juden Richtung Israel das Land. 1965 beschreibt der marokkanische Schriftsteller Said Ghallab die Haltung seiner moslemischen Landsleute gegenüber ihren Nachbarn:

"Die schlimmste Beleidigung, die ein Marokkaner wohl bieten konnte, war, jemanden wie einen Juden zu behandeln. ... Meine Jugendfreunde sind antijüdisch geblieben. Sie verbergen ihren virulenten Antisemitismus, in dem sie argumentieren, daß der Staat Israel ein Geschöpf des westlichen Imperialismus wäre ... In der Bevölkerung wird ein ungebrochener Hitler-Mythos gepflegt. Die Vernichtung der Juden durch Hitler wird extatisch gepriesen. Es wird sogar vermutet, daß Hitler gar nicht tot ist, sondern lebt, und es ihm gut geht. Seine Ankunft wird erwartet, damit er die Araber von den Juden befreie." (58)

1968 leben noch 50 000 Juden in Marokko. 2001 sind es 5 700.

Simon Lévy gibt eine gänzlich andere Schilderung. Die Ausschreitungen seien Ausnahmen. Er behauptet, die irakischen Juden seien geflohen, weil die Jewish Agency Terror in deren Rängen gesät habe, damit sie nach Israel auswanderten. Die Einschätzung von Simon Lévy liest sich wie eine märchenhafte Hofberichterstattung. Stutzig muß auch machen, daß in Marokko der Kommunist Simon Lévy so offen auftreten kann. Aus Marokko sind ganz andere Verfahren Kommunisten gegenüber bekannt.

Auch Mitchell Bard erwähnt, daß König Hassen II. bis zu seinem Tode, 1999, versucht habe, die Juden zu beschützen. Marokkanische jüdische Auswanderer dürften Freunde und Familie in Marokko besuchen, selbst mit israelischem Paß. Marokkanische Juden seien im Geschäftsleben tätig und hielten Posten in der Regierung. Dennoch kann die willkürliche Herabsetzung der Beamtenzahl wohl nicht ohne König Hassans Zustimmung geschehen sein. Man kann der Einschätzung Mitchell Bards eher entnehmen, wie bescheiden die Juden schon geworden sind. Es versetzt sie fast in Euphorie, daß sie in Marokko nicht so brutal behandelt werden wie sonstwo in arabischen Ländern. Marokko sei vielleicht Israels engster Freund in der arabischen Welt. Es mag stimmen. Es sei auch daran erinnert, daß König Mohammed V. zur Vichy-Zeit die Juden seines Landes vor der Deportation bewahrt.

1999 organisiert König Hassan II. das erste Welttreffen der marokkanischen Juden, in Marrakesch. Im April 2000 unterstützt die marokkanische Regierung unter seinem Nachfoger Mohammed VI. eine Serie von Vorträgen und Veranstaltungen zur Förderung der Achtung der Religionen untereinander. Im Oktober 2000 versuchen zwei arabische marokkanische Jugendliche, in Tanger eine Synagoge zu schänden. König Mohammed VI. erklärt in einer Fernsehansprache, vom 6. November 2000, daß die Regierung die Mißhandlung marokkanischer Juden nicht zulassen werde. Wie lange noch kann er solches durchhalten?

Die Entwicklung in Marokko in den letzten Jahren jedenfalls spricht eine andere Sprache. Das islamische Attentat in Casablanca, am 16. Mai 2003, ist kein Anzeichen für einen "moderaten" Islamismus, schreibt Jean-Pierre Tuquoi. Aus den Gemeindewahlen, am 12. September 2003, gehen die "Bartträger" vom Parti de la justice et du développement (PJD) als zweitstärkste Partei hervor. Geschickt positionieren sie sich zunächst in rückständigen Klein- und Mittelstädten und in ausgewählten Bezirken großer Metropolen. In Tanger, dessen Nordteil "Wad el-Yahoud", das Tal der Juden, genannt wird, sind sie gar nicht erst angetreten. Ebenso nicht in der modernen Stadt Agadir. Auch die Nationalisten des Istiqlal können mit ihrem Ergebnis zufrieden sein. (59)

Der von den palästinensischen Arabern seit 80 Jahren geschürte islamische judenfeidliche Fundamentalismus und Nationalismus dringt bis in die entferntesten Winkel der arabischen Welt. Eine Einheit zwischen PJD und Istiqlal ist, wenn nötig, schnell herzustellen.

Tunesien

1948 leben in Tunesien 105 000 Juden, von denen die ersten gleich nach der Gründung Israels zu Tausenden dorthin auswandern. Nach der Unabhängigkeitserklärung, 1956, emigriert eine weitere große Gruppe von Juden, diesmal hauptsächlich nach Frankreich. Die Unabhängigkeit bringt Judenverfolgungen mit sich. 1957 wird das rabbinische Tribunal abgeschafft und ein Jahr später werden die jüdischen Gemeinderäte aufgelöst. Die tunesische Regierung zerstört das Judenviertel. 1958 leben in Tunesien 80 000 Juden. Dennoch sind einflußreiche Juden in der durch Habib Bourguiba geführten Einheitspartei Néo Destour und ihrer Regierung tätig.

Die Krise von Bizerta, 1961, provoziert durch die Stationierung französischer Truppen auf diesem Marinestützpunkt, sechs Jahre nach der Unabhängigkeit Tunesiens, ohne die Zustimmung der tunesischen Regierung, da das französische Militär auf unbewaffnete Demonstranten schießt, führt bei einem Teil der moslimischen Bevölkerung merkwürdigerweise zu brutal aufflammendem Antisemitismus. Dieser wird mit dem Sechstagekrieg verstärkt. Der arabische Mob zerstört und plündert jüdische Geschäfte und setzt die große Synagoge von Tunis in Brand. Die tunesische Regierung hält die Banden nicht zurück. Weitere Tausende von Juden emigrieren nach Frankreich und Israel. 1968 leben 10 000 Juden in Tunesien.

1971 wird ein Rabbiner im Zentrum von Tunis ermordet, was weitere Auswanderung von ca. 3000 Juden zur Folge hat.

In keinem tunesischen Schulbuch ist die dreitausend Jahre währende Anwesenheit der Juden und deren Beitrag zur kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes festgehalten. So verfliegt die Erinnerung. Die kleine jüdische Gemeinde besteht 2002 noch aus 1500 Menschen. Sie sind, obgleich der Präsident Ben Ali sie beschützt, nicht vollständig in die tunesische Gesellschaft integriert.

Im Sommer kehren zahlreiche Juden zu Besuch in ihre Heimat zurück, und bis zum Beginn der zweiten Intifada und den Homizidattentaten vereinen sich jedes Jahr bei der Wallfahrt zur Synagoge Ghriba an die 5000 tunesische Juden aus Frankreich, Israel, den USA, Kanada und anderen Staaten.

Am 11. April 2002 verübt ein junges Mitglied der Terrororganisation al-Kaida ein Attentat auf die fast 2000 Jahre alte Synagoge Ghriba, auf Djerba. Der Attentäter Nizar Nawar wartet, bis sich eine möglichst große Anzahl von Touristen in der Synagoge sammelt, und läßt dann einen Lastwagen mit einem Gastank explodieren. Bruder und Onkel des Attentäters sind an dem Attentat beteiligt. Bei dem Anschlag werden 19 Menschen getötet, darunter 14 Deutsche, drei Tunesier, ein Franzose sowie ein Franko-Tunesier.

Die tunesische Regierung stellt die Explosion zunächst als einen Unfall dar. Im Juni 2002 bekennt sich die al-Kaida durch ihren Sprecher Suleiman Abu Ghaith in einer Fernsehansprache des katarischen Senders El Dschasira zu dem Attentat. "Der Attentäter habe ´nicht zusehen´ können, ´wie seine Brüder in Palästina sich töten lassen müssen, während die Juden spazieren gehen, sich amüsieren und ihre Rituale (in Tunesien) öffentlich praktizieren können´," berichtet der Sender Phoenix. (63)

Mit dem Attentat vom 11. April 2002 auf die Synagoge Ghriba, auf Djerba, kann man sagen, daß eine 2 500-jährige jüdische Präsenz in Tunesien zu Ende geht. Dieses Attentat wendet sich gegen die kleine jüdische Gemeinde. Nach diesem Attentat pilgern nur 200 Juden zur Synagoge Ghriba. Ein weiteres Attentat wird zeitgleich, in der Nacht vom 10. zum 11. April 2002, auf die Synagoge Keren Yechoua in Marsa, dem Badeort von Tunis, verübt. Die Synagoge wird regelrecht verwüstet. Eine weitere Synagoge, die von Sfax, sowie jüdische Friedhöfe werden geschändet, ohne daß es die tunesischen Behörden groß kümmert. Der Präsident will ein internationale Untersuchungskommission einrichten. Nichts geschieht. Diese Ereignisse scheinen das Ende der Koexistenz von Arabern und Juden in Tunesien einzuläuten. Seit der zweiten Intifada agitiert die tunesische Regierung am heftigsten von allen arabischen Staaten gegen Israel. Pläne französischer Tunesier zur Verstärkung von französischen und europäischen Investitionen im Land werden daraufhin eingefroren. (64)

Gerechtigkeit für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten

Der Schriftsteller Amoz Oz schreibt zum Thema "Rückkehrrecht", bei dem selbstverständlich alle vereint, Vertreter der Vereinten Nationen, Regierungsvertreter der EU, arabische Staaten, Menschenrechtsorganisationen und gutmeinenden Antiimperialisten ausschließlich an die arabischen Palästinenser denken, über diese:

"Die Verantwortlichen fordern heute offen das ´Recht auf Rückkehr´ von Hundertausenden von im Rahmen des Krieges von 1948 vertriebenen oder aus ihren Häusern geflohenen arabischen Palästinensern, in zynischer Verkennung des Schicksals von Hunderttausenden infolge eben dieses Krieges aus den arabischen Staaten vertriebener oder geflohener Juden."

In den USA wird, am 30. September 2002, die Vereinigung "Justice for Jews from Arab Countries (JJAC)" gegründet. Sie will die seit Jahrzehnten vernachlässigten rechtlichen Ansprüche von an die 850 000 aus den arabischen Staaten vertriebener Juden vertreten und die politische Diskussion nicht beim "Rückkehrrecht" der palästinensischen Flüchtlinge belassen. Nach internationalem Recht steht den Juden eine Entschädigung zu für die Enteignung jüdischen Besitzes durch arabische Regierungen zu. (68)

Die arabisch-palästinensischen Flüchtlinge sind entstanden infolge der Ablehnung der Regierungen der arabischen Staaten, die UN Resolution Nr. 181, vom 29. November 1947, anzuerkennen. Israels Regierung und Gesellschaft ihrerseits integrieren die aus arabischen Staaten geflohenen Juden. Sie erhalten die Staatsbürgerschaft und bekommen Unterstützung beim Aufbau eines neuen Lebens. Als Flüchtlinge sind sie nicht mehr zu erkennen. Dennoch haben sie berechtigte Forderungen gegen die arabischen Staaten, die sie ab 1948 zu Hundertausenden unter Zurücklassen des gesamten Besitzes aus ihren Ländern vertreiben.

Die UN-Resolution Nr. 242, vom 22. November 1967, betont in Punkt 2 die "gerechte Regelung des Flüchtlingsproblems". Die Resolution unterscheidet nicht zwischen arabischen Flüchtlingen und den jüdischen Flüchtlingen der arabischen Staaten, die bedingt durch die Gründung Israels und danach vertrieben werden. (69)

Im Oktober 1977 erklärt US-Präsident Jimmy Carter ausdrücklich, daß sowohl das Problem der arabischen als auch das der jüdischen Flüchtlinge im Einklang mit zu vereinbarenden Regeln diskutiert werden soll. Bis heute ist nichts dergleichen geschehen. (70)

Im Friedensvertrag von Camp David zwischen Ägypten und Israel wird in Punkt C.2 die Möglichkeit zur Einsetzung eines Komitees zur Geltendmachung von finanziellen Ansprüchen ausdrücklich festgehalten. (71)

Bei den Madrider Friedensverhandlungen, 1991, wird eine Multilaterale Arbeitsgruppe eingesetzt, deren Mandat die Sicherung des Status und des Rechts aller Personen ist, die auf Grund des arabisch-israelischen Konffliktes von 1948 vertrieben werden.

Bei den Verhandlungen zu Camp David II, im Juni 2000, erkennt US-Präsident Bill Clinton die Vergleichbarkeit der jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten und die Notwendigkeit, ihre Verluste zu berücksichtigen, mit denen der arabisch-palästinensischen Flüchtlinge an. In einer abschließenden vertraglichen Regelung sollen die Ansprüche beider Flüchtlingsgruppen geregelt werden. Yasser Arafat jedoch besteht auf einem Rückkehrrecht der Palästinenser, so daß Camp David II scheitert. (72)

Während sich die internationale Gemeinschaft für die arabisch-palästinensischen Flüchtlinge einsetzt, kümmert sie das Schicksal der verfolgten und aus den arabischen Staaten vertriebenen Juden kaum. In den 681 den arabisch-israelischen Konflikt betreffenden Resolutionen der Vereinten Nationen beziehen sich 101 auch auf die Ansprüche der palästinensischen Flüchtlinge, aber keine einzige erwähnt die jüdischen Flüchtlinge. Für die palästinensischen Flüchtlinge werden eigens UN-Organisationen und Agenturen gegründet, für die jüdischen Flüchtlinge keine einzige. Für keine Flüchtlingsgruppe der Welt werden Milliarden Dollar ausgegeben, um ihnen ihr Schicksal zu erleichtern, und das beim Reichtum der arabischen Staaten und ihrer Herrscher, die das Problem aus machtpolitischen Gründen schaffen und aufrecht erhalten.

Die palästinensischen Flüchtlinge fordern ein "Rückkehrrecht" nach Israel und verbinden das oftmals mit der begleitenden Einladung an die Juden der arabischen Staaten, auch ihrerseits wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Das kann angesichts der antisemitischen Zustände, die dort herrschen, nur als Unkenntnis der Lage oder als Zynismus gewertet werden.

In den Friedensverhandlungen müssen die Rechte und Ansprüche der jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten von diesen und von der PLO anerkannt werden. Die arabischen Staaten müssen zur Deckung der Kosten aus diesen Rechten und Ansprüchen herangezogen werden.

Die internationale Staatengemeinschaft und Israel müssten gemeinsam eine Lösung der Flüchtlingsprobleme erarbeiten, wobei sowohl die palästinensischen als auch die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten Kompensation erhalten, fordern Stanley A. Urman und die Vereinigung JJAC. (73)

Die jüdischen Flüchtlinge in Politik und Medien

Die Medien befassen sich wenig mit den jüdischen Flüchtlingen aus den arabischen Staaten, obgleich sie an Zahl mehr sind als die arabisch-palästinensischen. Es sind an die 850 000. Sie passen weder in das Weltbild der meisten Journalisten und Linken von den armen palästinensischen Flüchtlingen und dem Unrecht, das ihnen durch Israel angetan wird, noch in die Argumentation westlicher Regierungs- und Interessenvertreter. In das Weltbild der Rechtsextremen passen sie sowieso nicht. So geschieht es, daß sich eine Einheitsfront von rechts bis links bildet.

Es wird allein das palästinensische Flüchtlingsproblem thematisiert. Den Homizidbombern wird Verständnis entgegengebracht. Die Schuld an allem wird allein Israel gegeben. Zur Rechtfertigung dieser Einseitigkeit wird ein romantisches Bild der arabischen Welt vor der Gründung Israels gezeichnet, da Araber und Juden sowie andere Minderheiten in Frieden und Harmonie miteinander gelebt hätten. Von islamischer Dhimmi-Gesetzgebung, von Verfolgung und Ermordung moderater Araber, die mit den Juden in Frieden leben wollen, durch von arabischen Regierungen gelenkte Banden seit der Gründung des Islams, also seit dem 7. Jahrhundert, ist kaum etwas zu hören und zu lesen. Stattdessen wird eine friedliche Szenerie gemalt.

Antisemitische und anti-israelische arabische Propaganda

"Tötet die Juden, wo immer Ihr sie findet, das gefällt Allah. Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten...", Das ist der Schlachtruf gemäß Koransure 2:191 der angeblich friedliebenden arabischen Welt.

Interessant ist, daß die Web Site des Islamischen Staates (Khalifah) nur so zitiert: "Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben". (76) 

Damit wird suggeriert, daß sich die Aufforderung auf die Rache an den Juden für die Flucht und Vertreibung der arabischen Palästinenser aus Israel bezieht. Der uralte, vom Propheten selbst verkündete Befehl hat aber damit nichts zu tun. Es ist der Befehl zum Djihad, wie er heute noch für die gesamte islamische Welt gültig ist. Gleich nach seiner Machtergreifung vertreibt und ermordet Mohammed die jüdischen Familien der arabischen Halbinsel und konfisziert ihr Land und ihren gesamten Besitz. Als die Kämpfe zur Machtausdehnung beginnen, werden Richtlinien zur Behandlung der Menschen in den eroberten Gebieten aufgestellt.

Bis zum heutigen Tage ist jeder Moslem zum Djihad verpflichtet. Täglich kann man ihren Medien entnehmen, daß der Koran wörtlich zu nehmen sei. Die Moslems in aller Welt haben die religiöse Verpflichtung, den Islam zu verbreiten, sie sind gehalten, ehemalige arabisch besetzte und islamisierte Gebiete zurückzuerobern, es sind "Länder unter dem Schwert". Im Unterschied zu den früheren Glaubenskriegen allerdings, die ausschließlich religiös und machtpolitisch motiviert sind, in denen es durch das islamische Gesetz Grenzen gibt wie die, daß weder Frauen noch Kinder noch andere am Kriegsgeschehen unbeteiligte Menschen einbezogen werden dürfen, ist der jetzige "Djihad" nur durch zweierlei bestimmt, durch wahllosen Mord an den verhaßten Juden und Machtsicherung der korrupten arabischen Herrscher. Zwar fordert der Koran auf, diesen Krieg mit brutalster Gewalt zu führen, von Haß aber ist nirgends die Rede:

"Der Glaubenskampf, auch der bewaffnete, ist für den Moslem religiöse Pflicht:
"Und kämpft gegen sie, bis es keine Verwirrung (mehr) gibt und die Religion Allah gehört..." [Sure 2:193];
"Zu kämpfen ist euch vorgeschrieben, auch wenn es euch widerwärtig ist..." [Sure 2:216];
"Bekämpft sie; so wird Allah sie durch eure Hand bestrafen und demütigen und euch gegen sie helfen..." [Sure 9:14].
Unverhohlen fordert der Koran zur Anwendung brutalster Gewalt auf:
"Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten..." [Sure 2:191]
"Und wenn sie sich abwenden, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet; und nehmt euch keinen von ihnen zum Beschützer oder zum Helfer" [Sure 4:89] (77)

11. Oktober 2003

Quellen [Die Nummerierung ist beibehalten. Die Links sind teilweise aktualisiert.]

The Ideology of Jihad, Dhimmitude and Human Rights
By Bat Ye´or, GEORGETOWN UNIVERSITY (WASHINGTON, D.C.)

Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus
Fact Sheet: Jewish Refugees from Arab Countries. Jewish Virtual Library

The Status of Non-Muslim Minorities Under Islamic Rule. Dhimmitude

Jared Israel: Francisco Gil-White Falsified Data to Slander Rabbi Stephen Wise as 'Wanting the Holocaust'. Emperor's Clothes, 3 July 2006

 Des juifs d´Algérie. Histoire. ZLABIA

Le décret Crémieux francise les juifs d´Algérie. Herodote



De Carthage à Jérusalem : la communauté juive de Tunis, Par Robert Attal et Claude Sitbon. 
Le site de la famille Chemla 

Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus (Anmerkung 3)

Who were the 1948 Refugees?, by Yoram Ettinger. Freeman Center for Strategic Studies
The Jewish Express, June 7, 2016

The Refugee Issue Examined. By David Lange, Israellycool, August 28, 2007

(48) Why did Jews go to Israel from other Middle Eastern countries?

The Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
(49) Jewish Population in Arab Countries 1948-2000, Compiled by the American Sephardi Federation
http://www.jewishrefugees.org/population.html
Siehe auch: Creating a Land "Free of Jews". Estimated Jewish Population in Arab Countries
http://www.eretzyisroel.org/~jkatz/nazis.html
Zum Vergleich: Anzahl der im Iran lebenden Juden:
1948: 100 000, 1978/79: 80 000, 2001: 11 500, 2002/03 bis zu 40 000
The Jews of Iran. Jewish Virtual Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ir anjews.html
A Brief History of Iranian Jews by Massoume Price
http://www.sanibrite.ca/iran/page6.asp

(50) Zur Frage der jüdischen Siedlungen siehe u.a.:
Myth&Facts Online.Settlements. Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/myths/mf22a.html#a
http://www.us-israel.org/jsource/Peace/settletoc.html
Israelische Siedlungen - eine völkerrechtliche Betrachtung (Die aktualisierte Version vom Mai 2001 ist inzwischen zugunsten der vom Dezember 1996 zurückgezogen worden)
http://www.liste.israel.de/botschaft/hintergrund/siedlung.html

(57) Simon Lévy dirigeant de la communauté judéo-marocaine
Le Maroc n´a pas spolié les juifs
http://www.maroc-hebdo.press.ma/MHinternet/Archives_503/html _503/maroc.html

(58) Said Ghallab: "Les juifs sont en enfer", in "Les Temps Modernes", April 1965, pp. 2247-2251. Zitiert in:
The Jews of Morocco, by Mitchell Bard. The Jewish Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/mo rocjews.html
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)

(59) Au Maroc, l´implantation urbaine des islamistes se confirme, par Jean-Pierre Tuquoi, Le Monde,15 septembre 2003
http://www.lemonde.fr/
Der Bericht ist auch auf der Web Site des islamistischen Parti de la justice et du développement (PJD), Partei der Gerechtigkeit und der Entwicklung, zu lesen:
http://www.pjd.ma/arabe/Elec2003/0,5987,3209--333970,.pdf

(63) Acht Verdächtige nach dem Attentat von Djerba festgenommen. Phoenix Online
http://www.phoenix.de/ereig/exp/12153/

(64) Saccage d´une synagogue à Tunis ! Par Denis Elkoubi, Metula News Agency, 16 avril 2002
http://www.guysen.com/mena.php?sid=115

(68) Jewish Refugees from Arab Countries
http://www.jewishrefugees.org/JusticeForJews.htm

(69) UN Security Council Resolution 242 (1967) of 22 November 1967 S/RES/242 (1967), 22 November 1967

(70) The Carter-Dayan Understanding
http://www.hashd.org/english/readinbook/carterdayan.htm

(71) The Camp David Accords, September 17, 1978
http://usinfo.state.gov/regional/nea/summit/cdavid.htm

(72) The Refugee Issue. Peace with Realism
http://www.peacewithrealism.org/jewarab5.htm

(73) JEWS FROM ARAB COUNTRIES. THE CASE FOR RIGHTS AND REDRESS
David Matas and Stanley A. Urman, June 23, 2003
http://israpundit.com/archives/001798.html

(74) Letter to US Senate and House of Representatives, August 26, 2002. Historical Society of Jews from Egypt
http://64.225.110.172/HSJELetterCongress.htm

(76) ´And kill them wherever you find them, and turn them out from where they have turned you out´. The Islamic State (Khilafah). Islamic-State.org, Leaflet, 31.3.2002

(77) Islam und Grundgesetz. Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e.V. (IAVG)
http://www.iavg.org/iavg011.htm

Dieser Artikel erschien zuerst bei HaGalil Online, am 14. Oktober 2003

Die Entstehung des arabischen Antisemitismus und die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten
Das Flüchtlingsthema einmal anders betrachtet
Von Gudrun Eussner