Auszug aus dem Artikel Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten, 11. Oktober 2003
"Juden des Maghreb: Von der arabischen Eroberung bis zur Entkolonisierung"
Juifs du Maghreb : De la conquête arabe à la décolonisation, par Jacques. Taïeb
Dhimmis in islamischen Staaten
Zur Erklärung müssen wir uns in die Zeit direkt nach Mohammeds Tod
(632) und der Übernahme des neuen Glaubens durch die Bevölkerung der arabischen
Halbinsel begeben. Von 638 bis 1683 erobert der Islam in Glaubenskriegen
riesige Territorien in Afrika, Asien und Europa. Dort leben Völker mit eigener
Religion und Kultur, mit eigener Sprache und Zivilisation.
Diese Völker bilden die große Mehrheit der Menschen in den vom Islam eroberten Ländern. Sie alle werden durch das islamische Gesetz, die Schariah, regiert. Diese ist laut islamischer Lehre allgemein und universal und besteht für alle Menschen und alle Zeiten. Sie ist unveränderlich. Es kommt nach dieser Lehre nicht in Frage, daß die Menschen der eroberten Gebiete einen anderen als den islamischen Glauben annehmen. Der Djihad, der Glaubenskrieg zwingt sie unter den Islam. Allerdings ist es möglich, seinen Glauben und seine Kultur weiter zu behalten und zu pflegen, wenn man sich unter den Schutz des Islam begibt.
Diese Völker bilden die große Mehrheit der Menschen in den vom Islam eroberten Ländern. Sie alle werden durch das islamische Gesetz, die Schariah, regiert. Diese ist laut islamischer Lehre allgemein und universal und besteht für alle Menschen und alle Zeiten. Sie ist unveränderlich. Es kommt nach dieser Lehre nicht in Frage, daß die Menschen der eroberten Gebiete einen anderen als den islamischen Glauben annehmen. Der Djihad, der Glaubenskrieg zwingt sie unter den Islam. Allerdings ist es möglich, seinen Glauben und seine Kultur weiter zu behalten und zu pflegen, wenn man sich unter den Schutz des Islam begibt.
Schon im frühen Mittelalter werden dazu umfassende Gesetze
erlassen. Der anerkannte islamische Jurist Abu´l-Hassan al-Mawardi (gestorben
im Jahre 1058 d.Z.) erarbeitet genaue Regelungen, wie mit den Nichtgläubigen
und vor allem mit deren Besitz und Land nach gewonnenem Glaubenskrieg
umgegangen wird. Das entsprechende Kapitel seines Buches beschäftigt sich gemäß Koransure 8 mit der
"Beute", die den Ungläubigen abgenommen wird. Er unterscheidet drei
Arten des Landraubs:
- Land, das mit
militärischer Macht und Gewalt eingenommen wird, wenn seine Einwohner es
durch ihren Tod, ihre Gefangennahme oder Auswanderung verlieren,
- Land, das von
ihnen übernommen wird, weil sie es aus Furcht verlassen haben,
- Land, das
durch Vertrag erworben wird. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten:
entweder die Ungläubigen konvertieren oder sie zahlen Jizya, eine
jährliche Kopfsteuer, und ihr Leben und ihr Besitz werden dadurch
geschützt.
Die unter solchem Schutz lebenden Menschen sind die Dhimmis. Nur
solche Menschen können Dhimmis werden, deren Glauben auf der Heiligen Schrift
beruht, also Juden und Christen. Sie haben kein eigenes Recht auf Leben,
Unversehrtheit und Besitz, sondern ein vermitteltes, durch die islamische
Regierung gewährtes. Dieses Recht auf Leben muß jedes Jahr neu erworben werden.
Der Vertrag, Dhimma, beruht auf Unterwerfung. Der Schutz endet, wenn die
jährliche Kopfsteuer nicht gezahlt wird. Die Bescheinigung über die gezahlte
Kopfsteuer berechtigt dazu, ein weiteres Jahr zu leben. Die Kopfsteuer dient
der Bereicherung der Umma, der islamischen Gemeinschaft, vertreten durch ihre
Herrscher. Symbolisch bedeutet sie die Aussetzung des Glaubenskrieges, des
Djihad, der Tod, Versklavung oder Vertreibung von Nichtmuslimen mit sich
bringt.
Es geht daraus hervor, daß die arabischen Herrscher es vorziehen,
wenn die Christen und Juden ihr Land verlassen, denn dann können sie sich deren
Besitz aneignen, der ein Mehrfaches der Kopfsteuer beträgt. Deshalb unterwerfen
sie die Dhimmis mannigfachen Einschränkungen, angefangen damit, daß sie ihre
Kirchen und Synagogen nicht renovieren dürfen, in Rechtsstreits gegen Muslime
kein diesen gleiches Recht haben, besondere Kleidung tragen müssen und von
Muslimen gedemütigt und beleidigt werden dürfen. Sie können entführt oder ausgewiesen
werden, leben also in ständiger Unsicherheit. Der Dhimma-Vertrag kann von den
Moslems jederzeit aufgekündigt werden. In allen Lebensbereichen sind sie den
Muslimen gegenüber minderwertig. Das Prinzip des Naturrechts für alle Menschen
wird ihnen vorenthalten, sie leben in einer Atmosphäre desinstitutionalisierten Rassismus.
Unter europäischem Druck oder durch die Kolonisierung wird Mitte
des 19. Jahrhunderts die Dhimmi-Gesetzgebung im osmanischen Reich aufgehoben.
Auch in anderen arabischen Staaten wird diese Gesetzgebung im 20. Jahrhundert
gelockert. Die jährliche Kopfsteuer wird in der einen oder anderen Form in
Ägypten, Syrien dem Irak, und dem Libanon noch bis 1909 erhoben. Die gesamte
arabische Welt ist bis heute von den Ansichten über die Dhimmis geprägt: sie werden als minderwertige Menschen wahrgenommen.
Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es auf Grund dieser
Dhimmi-Gesetzgebung sowie zahlreicher Pogrome wegen in Palästina, der Wiege des
jüdischen Glaubens, kaum noch Juden. Im Irak, ebenfalls ein jüdisches Zentrum
seit mehreren Tausend Jahren, soll es zukünftig einen theokratischen Staat
geben, der keine jüdischen Dhimmis dulden wird. Gegen sie soll der
Glaubenskrieg nicht aufgehoben sein. Sie sind zur Vertreibung oder Ermordung
vorgesehen. Ende September 2003 gibt es 32 Juden im Irak, die meisten alte
Menschen.
Die vom Koran vorgeschriebene Geringschätzung Andersgläubiger,
"Ungläubiger", gepaart mit Gewinn- und Machtstreben bilden schon
immer die Grundlage für die Einschränkung von Rechten der Juden in den
arabischen Staaten. Eine weitere Grundlage bilden islamische Gesetze, die
besagen, daß einmal islamisch gewordene Gebiete unbedingt zurückerobert werden
müssen. Die Muslime der Welt sind gehalten, in diesem Sinne zu wirken. Das gilt
für Israel, aber beispielsweise auch für Spanien: sie sind "Länder unter
dem Schwert".
In Israel gibt es für die Juden keine irgendwie geartete Rast.
Dort tobt der Djihad mit einigen Unterbrechungen, im Islam "Hudna"
genannt, seit Jahrzehnten in voller Form. Hudna meint, daß sich die
Glaubenskämpfer mittels eines Waffenstillstands eine Ruhepause gönnen, um ihre
Kräfte zu sammeln und aufzubauen und dann desto heftiger loszuschlagen. Diese
Praxis ist seit dem Propheten Mohammed unter "Hudna" zu verstehen und
nicht etwa ein Waffenstillstand als Vorbereitung eines Friedensvertrages.
Es wird klar, daß diese Gesetze, fundamentalistisch interpretiert,
dazu führen, in allen arabischen Staaten Juden zu demütigen und zu verfolgen.
Das ist also nicht neu, es ist kein Ergebnis etwaiger Vertreibungen von
Palästinensern aus israelischem Gebiet, keine Rache.
Zur Lage der Juden in Algerien, Marokko und Tunesien vor der
Verkündung der UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947
Algerien
Die Juden leben in Algerien, Marokko und Tunesien seit der Zeitder Phoenizier. Am besten geht es ihnen unter den Wandalen (sic!), denen sie
Anfang des 5. Jahrhunderts helfen, die Römer zu besiegen. Im 6. Jahrhundert
erobern die Byzantiner Nordafrika, und es beginnen schlimme Zeiten für die
Juden. Zwangskonversionen, Verfolgungen, Ausplünderungen. Dennoch kommen von
den Wisigothen verfolgte Juden aus Spanien. Anfang des 8. Jahrhunderts beginnt
die Islamisierung Algeriens, und mit der türkischen Herrschaft, ab 1516 beginnt
für die Juden der Dhimmi-Status. Er dauert bis zur Eroberung durch die
Franzosen, 1830. Zunächst erhalten die Juden dadurch volle Freiheit, die aber
auf Grund antisemitischer Tendenzen Frankreichs unter Louis Philippe I.,1840
eingeschränkt wird.
Am 24. Oktober 1870 erhalten die 37 000 Juden Algeriens auf
Initiative des jüdischen Justizministers Isaac Adolphe Crémieux per Dekret die
volle französische Staatsbürgerschaft. Die Moslems des Landes werden im Status
der "Eingeborenen" belassen. Dies führt zu Feindseligkeiten zwischen
Juden und Moslems. Die europäischen Algerier lehnen das Dekret ebenfalls ab.
Antisemitismus in Algerien und in Frankreich sind die Folge. 1897 gibt es in
Marokko Ausschreitungen, Gewalttätigkeiten und Plünderungen gegen Juden. In
Frankreich entwickelt sich dieser Judenhaß zur Affäre Dreyfus.
1934 gibt es bei von Nazis angestachelten Ausschreitungen in
Constantine 25 tote und unzählige verletzte Juden. 1937 erklärt der vom
italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus beeinflußte Abbé
Gabriel Lambert in Oran den Kampf gegen Juden und Kommunisten. 1940 wird denJuden von der Vichy-Regierung die Staatbürgerschaft aberkannt. Sie werden zu
"Eingeborenen" zurückgestuft. 1941 wird Juden der Zugang zu Erziehung
und Bildung verwehrt. 2000 Juden werden in 16 algerische Konzentrationslager eingeliefert
und dort von Briten befreit. 1943 werden die Juden vom französischen Komitee
zur Nationalen Befreiung wieder in ihre Rechte eingesetzt. Die Moslems erhalten
dieses Recht wiederum nicht.
Marokko
Die Geschichte ist bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts ähnlich der in
Algerien und Tunesien. Seit dem 6. Jahrhundert v.d.Z. gibt es auch dort Juden.
Dann beginnen mit der Dynastie der Almohaden schlimme Verfolgungen. Die
Dhimmi-Gesetzgebung herrscht. Vom 13. bis 15. Jahrhundert bessert sich die Lage
unter der Dynastie der Merividen. Die Juden werden einflußreich und halten
Posten als Minister und Botschafter.
1438 werden die Juden von Fes beschuldigt, eine Moschee geschändet
zu haben, was zur Gründung eines Judenghettos, der Mellah führt. Dort haben
sich alle Juden anzusiedeln, ob arm oder reich. Viele Juden fliehen nach
Spanien. Dennoch verbreitet sich der sephardische Judaismus rings ums
Mittelmeer. Bis zum Aufstieg der Aleviten, die vom 17. Jahrundert bis heute in
Marokko die Könige stellen, schlagen sich die Juden durch, mal besser mal
schlechter. Mit den Aleviten beginnt der Aufschwung für die Juden.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts herrschen die Franzosen in Marokko.
1907 werden in Marokko Franzosen und marokkanische Juden ermordet.
In Casablanca werden 30 Juden ermordet, 200 Frauen und Kinder entführt,
mißbraucht und gegen Lösegeld freigelassen. Diese Morde sind für Frankreich der
Anlaß, Marokko zu annektieren. Erst 1912, als Marokko französisches Protektorat
wird, erhalten die Juden religiöse Autonomie und werden gleichgestellt. Während
des französischen antisemitischen Vichy-Regimes werden 1942 bei antijüdischen
Ausschreitungen in Casablanca Synagogen geschändet.
Es gelingt König Muhammed V. die Deportation von Juden aus Marokko
zu verhindern.
Tunesien
Die Nachkommen der jüdischen Flüchtlinge nach der Zerstörung des
ersten und des zweiten jüdischen Tempels erdulden wie die Juden Algeriens und
Marokkos, die üblichen Judenverfolgungen durch die Araber, ab dem 8.
Jahrhundert, und durch die spanischen und portugiesischen Katholiken, ab 1492.
Sie leben bis zum Beginn der Vichy-Regierung, gemessen an der Lage der Juden in
anderen arabischen Staaten, relativ friedlich. Selbstverständlich unterliegen
auch sie bis 1881 der Dhimmi-Gesetzgebung.
Im französischen Protektorat (1881 bis 1956) emanzipieren sich die
Juden schrittweise. Im November 1940 beginnt mit der Vichy-Regierung die
antisemitische Gesetzgebung gegen die tunesischen Juden, auch gegen die mit
französischer Staatsangehörigkeit. Sie werden von allen öffentlichen Ämtern
ausgeschlossen, die Ausübung der Tätigkeit als Rechtsanwalt oder Arzt
unterliegt dem Numerus Clausus. Die Führung ihrer Geschäfte wird ihnen entzogen
und in die Hände "arischer" Verwalter gelegt. Ende 1942 wird Tunesien
von deutschem und italienischen Militär besetzt. Während sechs Monaten werden
die Juden als Feinde angesehen und so behandelt. An die 100 angesehene
jüdische Personen werden als Geiseln genommen. Es wird gedroht, sie zu
erschießen. Die Deutschen zwingen die jüdische Gemeinde, 3000 Männer in
Arbeitslager abzustellen. Es werden von der jüdischen Gemeinde Zahlungen
gefordert, um die "Opfer des internationalen Judentums" zu
entschädigen. Als die Deportation nach Europa zur Vernichtung der den deutschen
Befehlen zuwider handelnden Juden beginnen soll, wird Tunesien, am 7. Mai 1943,
von den Briten befreit.
1946 leben 70 000 Juden tunesischer Nationalität und ungefähr 20000 bis 25 000 Juden französischer, italienischer und sonstiger Nationalität in
Tunesien.
Zur Lage der Juden in Algerien, Marokko und Tunesien nach der
Verkündung der UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947
In den arabischen Staaten leben 1945 mehr als 870 000 Juden. Schon
vor dem UNO-Beschluß warnen arabische UN-Delegierte, vor allem aus Ägypten und
dem Irak, vor ansteigendem Antisemitismus und möglichen Massakern unter Juden
für den Fall einer Annahme des Mehrheitsplanes. Dies ist eine eindeutige
Drohung. Die Juden in den arabischen Ländern, besonders im Irak, in Syrien,
Ägypten und Libyen stehen noch unter dem Eindruck der durch den
palästinensischen Mufti und die ägyptische Muslimbrüderschaft angeheizten
antisemitischen Gewalttätigkeiten. Die jetzt oft verbreitete Behauptung, die
Juden der arabischen Staaten seien von dort deshalb vertrieben worden, weil
Israel die Araber vertrieb, entbehrt jeder Grundlage. (48)
Seit der Aufforderung zur Verfolgung und Vertreibung der Juden aussämtlichen islamischen Staaten durch die hohe Geistlichkeit der Al-Azhar
Universität, im Jahre 1947, ist in den Ländern ganze Arbeit geleistet worden.
Mehr als 820 000 Juden leben nicht mehr in ihren Ländern. Von 2001 bis heute
sind von den restlichen weitere vertrieben worden. So gibt es im Irak noch 32,
wie man der Zeitschrift "Marianne" entnehmen kann.
Yoram Ettinger schreibt, daß der von den Palästinensern und den
arabischen Staaten Israel 1948 aufgezwungene Krieg 630 000 palästinensische und
820 000 jüdische Flüchtlinge hervorbringt. 590 000 der jüdischen Flüchtlinge
werden von Israel neben Millionen aus Europa aufgenommen. Die palästinensischen
Flüchtlinge und ihre Nachkommen leben auf Anweisung ihrer Führer in
Flüchtlingslagern, wo sie eine Brutstätte für Terrorismus bilden. Nichts vonden Geldern der USA und der EU an die PLO gehe an die Flüchtlingslager.
Die jüdische Bevölkerung in arabischen Staaten von 1948 bis 2001 (49)
1948
|
1958
|
1968
|
1976 2001
|
||
Aden
|
8,000
|
800
|
0
|
0
|
0
|
Algeria
|
140,000
|
130,000
|
1,500
|
1,000
|
0
|
Egypt
|
75,000
|
40,000
|
1,000
|
400
|
100
|
Iraq
|
135,000
|
6,000
|
2,500
|
350
|
100
|
Lebanon
|
5,000
|
6,000
|
3,000
|
400
|
100
|
Libya
|
38,000
|
3,750
|
100
|
40
|
0
|
Morocco
|
265,000
|
200,000
|
50,000
|
18,000
|
5,700
|
Syria
|
30,000
|
5,000
|
4,000
|
4,500
|
100
|
Tunisia
|
105,000
|
80,000
|
10,000
|
7,000
|
1500
|
Yemen
|
55,000
|
3,500
|
500
|
500
|
200
|
TOTAL
|
856,000
|
475,050
|
72,600
|
32,190
|
7,800
|
Einige der arabischen Staaten sind im wörtlichen Sinne
"judenfrei.
Algerien
1948 leben 140 000 Juden in Algerien. 1948 wandern 25 681 algerische Juden nach Israel aus.
1956
werden die Juden von der algerischen Befreiungsfront FLN aufgerufen, sich dem
Kampf anzuschließen. Dem kommt nur eine kleine Gruppe nach. Sie fühlen sich
Frankreich und ihrer Staatsbürgerschaft verpflichtet. 20 000 wandern nach
Frankreich aus. Die restlichen wandern nahezu vollständig aus nach der
algerischen Unabhängigkeit 1962, da die algerische Regierung die Juden
schikaniert und sie ihrer wirtschaftlichen Rechte beraubt. (32)
1968
gibt es noch 1 500 Juden in Algerien, 1000 im Jahre 1976 und im Jahr 2001:
null.
Marokko
1948
leben in Marokko zwischen 265 000 und 285 000 Juden. Im Juni 1948 werden bei
blutigen antijüdischen Ausschreitungen in Oujda und Djerada 44 Juden ermordet
und Hunderte verletzt. Im selben Jahr wird ein inoffizieller Boykott der
jüdischen Wirtschaft angezettelt. 1952 finden erneut mehrere antijüdische
Ausschreitungen durch den arabischen Mob statt. 1954 werden jüdisches
Eigentum geplündert und jüdische Schulen zerstört.
1956
erklärt Marokko seine Unabhängigkeit und die Emigration nach Israel wird
untersagt. Der antizionistische Kommunist und Widerstandskämpfer gegen die
französische Besatzung Simon Lévy, Vorsitzender der jüdisch-marokkanischen
Gemeinde meint dazu, eine übereilte Auswanderung nach dem Suezkrieg sei in
Marokko gegenüber anderen arabischen Staaten, beispielsweise des Irak und
Ägyptens, nicht zu beobachten gewesen. 1958 leben 200 000 Juden in Marokko,
immerhin mindestens 65 000 weniger als 1948. Er sieht hauptsächlich
wirtschaftliche Gründe der Auswanderung, zwischen 1948 und 1956, bedauert sie
und lastet sie der Agitation der Jewish Agency an. (57)
1958
wird die Anzahl jüdischer Regierungsbeamter willkürlich gesenkt. Alle
zionistischen Aktivitäten sind verboten. 1963 wird die Emigration wieder
erlaubt, und es verlassen mehr als 100 000 Juden Richtung Israel das Land.
1965 beschreibt der marokkanische Schriftsteller Said Ghallab die Haltung
seiner moslemischen Landsleute gegenüber ihren Nachbarn:
"Die
schlimmste Beleidigung, die ein Marokkaner wohl bieten konnte, war, jemanden
wie einen Juden zu behandeln. ... Meine Jugendfreunde sind antijüdisch
geblieben. Sie verbergen ihren virulenten Antisemitismus, in dem sie
argumentieren, daß der Staat Israel ein Geschöpf des westlichen Imperialismus
wäre ... In der Bevölkerung wird ein ungebrochener Hitler-Mythos gepflegt.
Die Vernichtung der Juden durch Hitler wird extatisch gepriesen. Es wird
sogar vermutet, daß Hitler gar nicht tot ist, sondern lebt, und es ihm gut
geht. Seine Ankunft wird erwartet, damit er die Araber von den Juden
befreie." (58)
1968
leben noch 50 000 Juden in Marokko. 2001 sind es 5 700.
Simon
Lévy gibt eine gänzlich andere Schilderung. Die Ausschreitungen seien
Ausnahmen. Er behauptet, die irakischen Juden seien geflohen, weil die Jewish
Agency Terror in deren Rängen gesät habe, damit sie nach Israel auswanderten.
Die Einschätzung von Simon Lévy liest sich wie eine märchenhafte Hofberichterstattung.
Stutzig muß auch machen, daß in Marokko der Kommunist Simon Lévy so offen
auftreten kann. Aus Marokko sind ganz andere Verfahren Kommunisten gegenüber
bekannt.
Auch
Mitchell Bard erwähnt, daß König Hassen II. bis zu seinem Tode, 1999,
versucht habe, die Juden zu beschützen. Marokkanische jüdische Auswanderer
dürften Freunde und Familie in Marokko besuchen, selbst mit israelischem Paß.
Marokkanische Juden seien im Geschäftsleben tätig und hielten Posten in der
Regierung. Dennoch kann die willkürliche Herabsetzung der Beamtenzahl wohl
nicht ohne König Hassans Zustimmung geschehen sein. Man kann der Einschätzung
Mitchell Bards eher entnehmen, wie bescheiden die Juden schon geworden sind.
Es versetzt sie fast in Euphorie, daß sie in Marokko nicht so brutal
behandelt werden wie sonstwo in arabischen Ländern. Marokko sei vielleicht
Israels engster Freund in der arabischen Welt. Es mag stimmen. Es sei auch
daran erinnert, daß König Mohammed V. zur Vichy-Zeit die Juden seines Landes
vor der Deportation bewahrt.
1999
organisiert König Hassan II. das erste Welttreffen der marokkanischen Juden,
in Marrakesch. Im April 2000 unterstützt die marokkanische Regierung unter
seinem Nachfoger Mohammed VI. eine Serie von Vorträgen und Veranstaltungen
zur Förderung der Achtung der Religionen untereinander. Im Oktober 2000
versuchen zwei arabische marokkanische Jugendliche, in Tanger eine Synagoge
zu schänden. König Mohammed VI. erklärt in einer Fernsehansprache, vom 6.
November 2000, daß die Regierung die Mißhandlung marokkanischer Juden nicht
zulassen werde. Wie lange noch kann er solches durchhalten?
Die
Entwicklung in Marokko in den letzten Jahren jedenfalls spricht eine andere
Sprache. Das islamische Attentat in Casablanca, am 16. Mai 2003, ist kein
Anzeichen für einen "moderaten" Islamismus, schreibt Jean-Pierre
Tuquoi. Aus den Gemeindewahlen, am 12. September 2003, gehen die
"Bartträger" vom Parti de la justice et du développement (PJD) als
zweitstärkste Partei hervor. Geschickt positionieren sie sich zunächst in
rückständigen Klein- und Mittelstädten und in ausgewählten Bezirken großer
Metropolen. In Tanger, dessen Nordteil "Wad el-Yahoud", das Tal der
Juden, genannt wird, sind sie gar nicht erst angetreten. Ebenso nicht in der
modernen Stadt Agadir. Auch die Nationalisten des Istiqlal können mit ihrem
Ergebnis zufrieden sein. (59)
Der
von den palästinensischen Arabern seit 80 Jahren geschürte islamische judenfeidliche
Fundamentalismus und Nationalismus dringt bis in die entferntesten Winkel der
arabischen Welt. Eine Einheit zwischen PJD und Istiqlal ist, wenn nötig,
schnell herzustellen.
Tunesien
1948
leben in Tunesien 105 000 Juden, von denen die ersten gleich nach der
Gründung Israels zu Tausenden dorthin auswandern. Nach der
Unabhängigkeitserklärung, 1956, emigriert eine weitere große Gruppe von
Juden, diesmal hauptsächlich nach Frankreich. Die Unabhängigkeit bringt
Judenverfolgungen mit sich. 1957 wird das rabbinische Tribunal abgeschafft
und ein Jahr später werden die jüdischen Gemeinderäte aufgelöst. Die
tunesische Regierung zerstört das Judenviertel. 1958 leben in Tunesien 80 000
Juden. Dennoch sind einflußreiche Juden in der durch Habib Bourguiba
geführten Einheitspartei Néo Destour und ihrer Regierung tätig.
Die
Krise von Bizerta, 1961, provoziert durch die Stationierung französischer
Truppen auf diesem Marinestützpunkt, sechs Jahre nach der Unabhängigkeit
Tunesiens, ohne die Zustimmung der tunesischen Regierung, da das französische
Militär auf unbewaffnete Demonstranten schießt, führt bei einem Teil der
moslimischen Bevölkerung merkwürdigerweise zu brutal aufflammendem
Antisemitismus. Dieser wird mit dem Sechstagekrieg verstärkt. Der arabische
Mob zerstört und plündert jüdische Geschäfte und setzt die große Synagoge von
Tunis in Brand. Die tunesische Regierung hält die Banden nicht zurück.
Weitere Tausende von Juden emigrieren nach Frankreich und Israel. 1968 leben
10 000 Juden in Tunesien.
1971
wird ein Rabbiner im Zentrum von Tunis ermordet, was weitere Auswanderung von
ca. 3000 Juden zur Folge hat.
In
keinem tunesischen Schulbuch ist die dreitausend Jahre währende Anwesenheit
der Juden und deren Beitrag zur kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung
des Landes festgehalten. So verfliegt die Erinnerung. Die kleine jüdische
Gemeinde besteht 2002 noch aus 1500 Menschen. Sie sind, obgleich der
Präsident Ben Ali sie beschützt, nicht vollständig in die tunesische
Gesellschaft integriert.
Im
Sommer kehren zahlreiche Juden zu Besuch in ihre Heimat zurück, und bis zum
Beginn der zweiten Intifada und den Homizidattentaten vereinen sich jedes
Jahr bei der Wallfahrt zur Synagoge Ghriba an die 5000 tunesische Juden aus
Frankreich, Israel, den USA, Kanada und anderen Staaten.
Am
11. April 2002 verübt ein junges Mitglied der Terrororganisation al-Kaida ein
Attentat auf die fast 2000 Jahre alte Synagoge Ghriba, auf Djerba. Der
Attentäter Nizar Nawar wartet, bis sich eine möglichst große Anzahl von
Touristen in der Synagoge sammelt, und läßt dann einen Lastwagen mit einem
Gastank explodieren. Bruder und Onkel des Attentäters sind an dem Attentat
beteiligt. Bei dem Anschlag werden 19 Menschen getötet, darunter 14 Deutsche,
drei Tunesier, ein Franzose sowie ein Franko-Tunesier.
Die
tunesische Regierung stellt die Explosion zunächst als einen Unfall dar. Im
Juni 2002 bekennt sich die al-Kaida durch ihren Sprecher Suleiman Abu Ghaith
in einer Fernsehansprache des katarischen Senders El Dschasira zu dem
Attentat. "Der Attentäter habe ´nicht zusehen´ können, ´wie seine Brüder
in Palästina sich töten lassen müssen, während die Juden spazieren gehen,
sich amüsieren und ihre Rituale (in Tunesien) öffentlich praktizieren
können´," berichtet der Sender Phoenix. (63)
Mit
dem Attentat vom 11. April 2002 auf die Synagoge Ghriba, auf Djerba, kann man
sagen, daß eine 2 500-jährige jüdische Präsenz in Tunesien zu Ende geht.
Dieses Attentat wendet sich gegen die kleine jüdische Gemeinde. Nach diesem
Attentat pilgern nur 200 Juden zur Synagoge Ghriba. Ein weiteres Attentat
wird zeitgleich, in der Nacht vom 10. zum 11. April 2002, auf die Synagoge
Keren Yechoua in Marsa, dem Badeort von Tunis, verübt. Die Synagoge wird
regelrecht verwüstet. Eine weitere Synagoge, die von Sfax, sowie jüdische
Friedhöfe werden geschändet, ohne daß es die tunesischen Behörden groß
kümmert. Der Präsident will ein internationale Untersuchungskommission
einrichten. Nichts geschieht. Diese Ereignisse scheinen das Ende der
Koexistenz von Arabern und Juden in Tunesien einzuläuten. Seit der zweiten
Intifada agitiert die tunesische Regierung am heftigsten von allen arabischen
Staaten gegen Israel. Pläne französischer Tunesier zur Verstärkung von
französischen und europäischen Investitionen im Land werden daraufhin
eingefroren. (64)
Gerechtigkeit
für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten
Der
Schriftsteller Amoz Oz schreibt zum Thema "Rückkehrrecht", bei dem
selbstverständlich alle vereint, Vertreter der Vereinten Nationen,
Regierungsvertreter der EU, arabische Staaten, Menschenrechtsorganisationen
und gutmeinenden Antiimperialisten ausschließlich an die arabischen
Palästinenser denken, über diese:
"Die
Verantwortlichen fordern heute offen das ´Recht auf Rückkehr´ von
Hundertausenden von im Rahmen des Krieges von 1948 vertriebenen oder aus
ihren Häusern geflohenen arabischen Palästinensern, in zynischer Verkennung
des Schicksals von Hunderttausenden infolge eben dieses Krieges aus den
arabischen Staaten vertriebener oder geflohener Juden."
In
den USA wird, am 30. September 2002, die Vereinigung "Justice for Jews
from Arab Countries (JJAC)" gegründet. Sie will die seit Jahrzehnten
vernachlässigten rechtlichen Ansprüche von an die 850 000 aus den arabischen
Staaten vertriebener Juden vertreten und die politische Diskussion nicht beim
"Rückkehrrecht" der palästinensischen Flüchtlinge belassen. Nach
internationalem Recht steht den Juden eine Entschädigung zu für die
Enteignung jüdischen Besitzes durch arabische Regierungen zu.
Die
arabisch-palästinensischen Flüchtlinge sind entstanden infolge der Ablehnung
der Regierungen der arabischen Staaten, die UN Resolution Nr. 181, vom 29.
November 1947, anzuerkennen. Israels Regierung und Gesellschaft ihrerseits
integrieren die aus arabischen Staaten geflohenen Juden. Sie erhalten die
Staatsbürgerschaft und bekommen Unterstützung beim Aufbau eines neuen Lebens.
Als Flüchtlinge sind sie nicht mehr zu erkennen. Dennoch haben sie
berechtigte Forderungen gegen die arabischen Staaten, die sie ab 1948 zu
Hundertausenden unter Zurücklassen des gesamten Besitzes aus ihren Ländern
vertreiben.
Die
UN-Resolution Nr. 242, vom 22. November 1967, betont in Punkt 2 die
"gerechte Regelung des Flüchtlingsproblems". Die Resolution
unterscheidet nicht zwischen arabischen Flüchtlingen und den jüdischen
Flüchtlingen der arabischen Staaten, die bedingt durch die Gründung Israels
und danach vertrieben werden. (69)
Im
Oktober 1977 erklärt US-Präsident Jimmy Carter ausdrücklich, daß sowohl das
Problem der arabischen als auch das der jüdischen Flüchtlinge im Einklang mit
zu vereinbarenden Regeln diskutiert werden soll. Bis heute ist nichts
dergleichen geschehen. (70)
Im
Friedensvertrag von Camp David zwischen Ägypten und Israel wird in Punkt C.2
die Möglichkeit zur Einsetzung eines Komitees zur Geltendmachung von
finanziellen Ansprüchen ausdrücklich festgehalten. (71)
Bei
den Madrider Friedensverhandlungen, 1991, wird eine Multilaterale
Arbeitsgruppe eingesetzt, deren Mandat die Sicherung des Status und des
Rechts aller Personen ist, die auf Grund des arabisch-israelischen
Konffliktes von 1948 vertrieben werden.
Bei
den Verhandlungen zu Camp David II, im Juni 2000, erkennt US-Präsident Bill
Clinton die Vergleichbarkeit der jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten
und die Notwendigkeit, ihre Verluste zu berücksichtigen, mit denen der
arabisch-palästinensischen Flüchtlinge an. In einer abschließenden
vertraglichen Regelung sollen die Ansprüche beider Flüchtlingsgruppen
geregelt werden. Yasser Arafat jedoch besteht auf einem Rückkehrrecht der
Palästinenser, so daß Camp David II scheitert. (72)
Während
sich die internationale Gemeinschaft für die arabisch-palästinensischen
Flüchtlinge einsetzt, kümmert sie das Schicksal der verfolgten und aus den
arabischen Staaten vertriebenen Juden kaum. In den 681 den
arabisch-israelischen Konflikt betreffenden Resolutionen der Vereinten
Nationen beziehen sich 101 auch auf die Ansprüche der palästinensischen Flüchtlinge,
aber keine einzige erwähnt die jüdischen Flüchtlinge. Für die
palästinensischen Flüchtlinge werden eigens UN-Organisationen und Agenturen
gegründet, für die jüdischen Flüchtlinge keine einzige. Für keine
Flüchtlingsgruppe der Welt werden Milliarden Dollar ausgegeben, um ihnen ihr
Schicksal zu erleichtern, und das beim Reichtum der arabischen Staaten und
ihrer Herrscher, die das Problem aus machtpolitischen Gründen schaffen und
aufrecht erhalten.
Die
palästinensischen Flüchtlinge fordern ein "Rückkehrrecht" nach
Israel und verbinden das oftmals mit der begleitenden Einladung an die Juden
der arabischen Staaten, auch ihrerseits wieder in ihre Heimat zurückzukehren.
Das kann angesichts der antisemitischen Zustände, die dort herrschen, nur als
Unkenntnis der Lage oder als Zynismus gewertet werden.
In
den Friedensverhandlungen müssen die Rechte und Ansprüche der jüdischen
Flüchtlinge aus arabischen Staaten von diesen und von der PLO anerkannt
werden. Die arabischen Staaten müssen zur Deckung der Kosten aus diesen
Rechten und Ansprüchen herangezogen werden.
Die
internationale Staatengemeinschaft und Israel müssten gemeinsam eine Lösung
der Flüchtlingsprobleme erarbeiten, wobei sowohl die palästinensischen als
auch die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten Kompensation erhalten,
fordern Stanley A. Urman und die Vereinigung JJAC. (73)
Die
jüdischen Flüchtlinge in Politik und Medien
Die
Medien befassen sich wenig mit den jüdischen Flüchtlingen aus den arabischen
Staaten, obgleich sie an Zahl mehr sind als die arabisch-palästinensischen.
Es sind an die 850 000. Sie passen weder in das Weltbild der meisten
Journalisten und Linken von den armen palästinensischen Flüchtlingen und dem
Unrecht, das ihnen durch Israel angetan wird, noch in die Argumentation
westlicher Regierungs- und Interessenvertreter. In das Weltbild der
Rechtsextremen passen sie sowieso nicht. So geschieht es, daß sich eine
Einheitsfront von rechts bis links bildet.
Es
wird allein das palästinensische Flüchtlingsproblem thematisiert. Den
Homizidbombern wird Verständnis entgegengebracht. Die Schuld an allem wird
allein Israel gegeben. Zur Rechtfertigung dieser Einseitigkeit wird ein
romantisches Bild der arabischen Welt vor der Gründung Israels gezeichnet, da
Araber und Juden sowie andere Minderheiten in Frieden und Harmonie
miteinander gelebt hätten. Von islamischer Dhimmi-Gesetzgebung, von
Verfolgung und Ermordung moderater Araber, die mit den Juden in Frieden leben
wollen, durch von arabischen Regierungen gelenkte Banden seit der Gründung
des Islams, also seit dem 7. Jahrhundert, ist kaum etwas zu hören und zu
lesen. Stattdessen wird eine friedliche Szenerie gemalt.
Antisemitische
und anti-israelische arabische Propaganda
"Tötet
die Juden, wo immer Ihr sie findet, das gefällt Allah. Und tötet sie, wo
immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben;
denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten...", Das ist
der Schlachtruf gemäß Koransure 2:191 der angeblich friedliebenden arabischen Welt.
Interessant
ist, daß die Web Site des Islamischen Staates (Khalifah) nur so zitiert:
"Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo
sie euch vertrieben haben". (76)
Damit wird suggeriert, daß sich die
Aufforderung auf die Rache an den Juden für die Flucht und Vertreibung der
arabischen Palästinenser aus Israel bezieht. Der uralte, vom Propheten selbst
verkündete Befehl hat aber damit nichts zu tun. Es ist der Befehl zum Djihad,
wie er heute noch für die gesamte islamische Welt gültig ist. Gleich nach
seiner Machtergreifung vertreibt und ermordet Mohammed die jüdischen Familien
der arabischen Halbinsel und konfisziert ihr Land und ihren gesamten Besitz.
Als die Kämpfe zur Machtausdehnung beginnen, werden Richtlinien zur
Behandlung der Menschen in den eroberten Gebieten aufgestellt.
Bis
zum heutigen Tage ist jeder Moslem zum Djihad verpflichtet. Täglich kann man
ihren Medien entnehmen, daß der Koran wörtlich zu nehmen sei. Die Moslems in
aller Welt haben die religiöse Verpflichtung, den Islam zu verbreiten, sie
sind gehalten, ehemalige arabisch besetzte und islamisierte Gebiete
zurückzuerobern, es sind "Länder unter dem Schwert". Im Unterschied
zu den früheren Glaubenskriegen allerdings, die ausschließlich religiös und
machtpolitisch motiviert sind, in denen es durch das islamische Gesetz
Grenzen gibt wie die, daß weder Frauen noch Kinder noch andere am
Kriegsgeschehen unbeteiligte Menschen einbezogen werden dürfen, ist der
jetzige "Djihad" nur durch zweierlei bestimmt, durch wahllosen Mord
an den verhaßten Juden und Machtsicherung der korrupten arabischen Herrscher.
Zwar fordert der Koran auf, diesen Krieg mit brutalster Gewalt zu führen, von
Haß aber ist nirgends die Rede:
"Der
Glaubenskampf, auch der bewaffnete, ist für den Moslem religiöse Pflicht:
"Und kämpft gegen sie, bis es keine Verwirrung (mehr) gibt und die Religion Allah gehört..." [Sure 2:193]; "Zu kämpfen ist euch vorgeschrieben, auch wenn es euch widerwärtig ist..." [Sure 2:216]; "Bekämpft sie; so wird Allah sie durch eure Hand bestrafen und demütigen und euch gegen sie helfen..." [Sure 9:14]. Unverhohlen fordert der Koran zur Anwendung brutalster Gewalt auf: "Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten..." [Sure 2:191] "Und wenn sie sich abwenden, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet; und nehmt euch keinen von ihnen zum Beschützer oder zum Helfer" [Sure 4:89] (77)
11.
Oktober 2003
Quellen [Die Nummerierung ist beibehalten. Die Links sind teilweise aktualisiert.]
The Ideology of Jihad, Dhimmitude and Human Rights
By Bat Ye´or, GEORGETOWN UNIVERSITY (WASHINGTON, D.C.)
Mizrahi
Timeline. The Forgotten Jewish Exodus
Fact Sheet: Jewish Refugees from Arab Countries. Jewish Virtual Library
The Status of Non-Muslim Minorities Under
Islamic Rule. Dhimmitude
Jared Israel: Francisco Gil-White Falsified Data to Slander Rabbi Stephen Wise as 'Wanting the Holocaust'. Emperor's Clothes, 3 July 2006
Le décret Crémieux francise les
juifs d´Algérie. Herodote
De Carthage à Jérusalem : la communauté juive de Tunis, Par Robert Attal et Claude Sitbon.
Le site de la famille Chemla
Who were the 1948 Refugees?, by
Yoram Ettinger. Freeman Center for Strategic Studies
The Jewish Express, June 7, 2016
(48) Why did Jews go to Israel from
other Middle Eastern countries?
The Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
(49) Jewish Population in Arab Countries
1948-2000, Compiled by the American Sephardi Federation
http://www.jewishrefugees.org/population.html
Siehe
auch: Creating a Land "Free of Jews". Estimated Jewish Population
in Arab Countries
http://www.eretzyisroel.org/~jkatz/nazis.html
Zum
Vergleich: Anzahl der im Iran lebenden Juden:
1948: 100 000, 1978/79: 80 000, 2001: 11 500, 2002/03 bis zu 40 000 The Jews of Iran. Jewish Virtual Library http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ir anjews.html
A
Brief History of Iranian Jews by Massoume Price
http://www.sanibrite.ca/iran/page6.asp
(50) Zur Frage der jüdischen Siedlungen
siehe u.a.:
Myth&Facts Online.Settlements. Jewish Virtual Library http://www.us-israel.org/jsource/myths/mf22a.html#a http://www.us-israel.org/jsource/Peace/settletoc.html
Israelische
Siedlungen - eine völkerrechtliche Betrachtung (Die aktualisierte Version vom
Mai 2001 ist inzwischen zugunsten der vom Dezember 1996 zurückgezogen worden)
http://www.liste.israel.de/botschaft/hintergrund/siedlung.html
(57) Simon Lévy dirigeant de la
communauté judéo-marocaine
Le Maroc n´a pas spolié les juifs http://www.maroc-hebdo.press.ma/MHinternet/Archives_503/html _503/maroc.html
(58) Said Ghallab: "Les juifs sont
en enfer", in "Les Temps Modernes", April 1965, pp. 2247-2251.
Zitiert in:
The Jews of Morocco, by Mitchell Bard. The Jewish Library http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/mo rocjews.html
Mizrahi
Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)
(59) Au Maroc, l´implantation urbaine
des islamistes se confirme, par Jean-Pierre Tuquoi, Le Monde,15 septembre
2003
http://www.lemonde.fr/
Der
Bericht ist auch auf der Web Site des islamistischen Parti de la justice et
du développement (PJD), Partei der Gerechtigkeit und der Entwicklung, zu
lesen:
http://www.pjd.ma/arabe/Elec2003/0,5987,3209--333970,.pdf
(63) Acht Verdächtige nach dem
Attentat von Djerba festgenommen. Phoenix Online
http://www.phoenix.de/ereig/exp/12153/
(64) Saccage d´une synagogue à Tunis !
Par Denis Elkoubi, Metula News Agency, 16 avril 2002
http://www.guysen.com/mena.php?sid=115
Origine
des Juifs de Tunisie
http://www.ifrance.com/cohenhadria/histoire/originetunis.htm
(69) UN Security Council Resolution 242
(1967) of 22 November 1967 S/RES/242 (1967), 22 November 1967
(70) The Carter-Dayan Understanding
http://www.hashd.org/english/readinbook/carterdayan.htm
(71) The Camp David Accords, September
17, 1978
http://usinfo.state.gov/regional/nea/summit/cdavid.htm
(72) The Refugee Issue. Peace with
Realism
http://www.peacewithrealism.org/jewarab5.htm
(73) JEWS FROM ARAB COUNTRIES. THE CASE
FOR RIGHTS AND REDRESS
David Matas and Stanley A. Urman, June 23, 2003 http://israpundit.com/archives/001798.html
(74) Letter to US Senate and House of
Representatives, August 26, 2002. Historical Society of Jews from Egypt
http://64.225.110.172/HSJELetterCongress.htm
(76) ´And kill them wherever you find
them, and turn them out from where they have turned you out´. The Islamic
State (Khilafah). Islamic-State.org, Leaflet, 31.3.2002
(77) Islam und Grundgesetz.
Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e.V.
(IAVG)
http://www.iavg.org/iavg011.htm |
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Die Entstehung des arabischen Antisemitismus
und die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten
Das Flüchtlingsthema einmal anders
betrachtet
Von Gudrun Eussner
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