Die Entstehung des arabischen Antisemitismus und die Vertreibung der Juden aus den
arabischen Staaten. Das Flüchtlingsthema einmal anders betrachtet. 11. Oktober 2003
Das Flüchtlingsthema einmal anders betrachtet
"Ein Gerücht geht um im Irak: die Juden kaufen das Land, um
daraus ein neues Palästina zu machen. Sunnitische Immame und schiitische
Mollahs schreien nach Vergeltung gegen ´die Schweine und die Affen´. Die 32
letzten Juden in Bagdad zittern." Das berichtet die französische
Wochenzeitschrift "Marianne" Ende September 2003. (1)
Im Juni ist dieses Gerücht in der irakischen Presse zu lesen, und
niemand kann dem seither Einhalt gebieten, obgleich die irakischen
Immobilienhändler übereinstimmend erklären, daß nichts von dem wahr sei. Dann
kaufen die Juden eben unter falschem Namen, um mit dem Irak zu machen, was sie
mit Palästina gemacht hätten.
Aus Qom im Iran verhängt Kadhem al-Haeri, der
geistliche Führer des jungen irakischen Schiitenführers und Idols der
nördlichen Bezirke von Bagdad Moktada as-Sadr eine Fatwa über Juden und ihre
Teilhaber, sollten sie versuchen, im Irak zu investieren.
Aber die Paranoia endet noch nicht dort. Die Juden seien gekommen,
ihre Vorfahren zu rächen, die im sechsten Jahrhundert v.d.Z. ins babylonische
Exil gezwungen wurden, nachdem Nebukadnezar Jerusalem und den Tempel zerstört
hatte. An die 2000 jüdische Soldaten der US-Armee versammelten sich am Grabe
des Propheten Hezekiel, in Kiffle. Man könne fast sagen, sie kolonisierten die
Gegend. Für Hussein Abdel Nasser al-Douleimi, den Redaktionsdirektor der Zeitschrift
"As-Saah" des führenden sunnitischen geistlichen Führers Ahmed
al-Koubeysi, sind die Amerikaner die Israelis, es sei alles das gleiche.
Derselbe Hussein Abdel Nasser al-Douleimi erklärt Ende der 90er Jahre, die
Israelis bedienten sich der Djinnen, übernatürlicher Wesen, die laut dem Koran
in einer der menschlichen parallelen Welt leben. Djinnen und Juden arbeiteten
zusammen, um Chaos im Irak zu stiften, sie seien auch für die Uneinigkeit unter
den verschiedenen irakischen ethnischen und religiösen Gemeinschaften
verantwortlich.
Ein anderer Iraker macht die CIA und den Mossad für das Attentat
vom 29. August auf den Ayatollah Mohamed Bakr al-Hakim verantwortlich. Er
bemerkt allerdings richtig, daß es unwahrscheinlich ist, daß gläubige Sunniten
oder Schiiten das Attentat verübten. Auf andere als die Amerikaner und die
Juden kommt er nicht. Am Tag nach dem Attentat werden israelfeindliche Slogans
skandiert. Der Djihad, der Glaubenskrieg, werde nicht enden, solange die
Amerikaner im Irak seien, und die Juden Jerusalem besetzten.
Schwarze Tage kämen über die winzige Gemeinde von 32 überlebenden
Juden, wenn der Irak eine theokratische Regierung habe: sie würden nicht den
Status von Dhimmis erhalten, sie seien die Feinde des Irak, weil sie unter der
Hand mit Israel zusammenarbeiteten, verspricht Moktada as-Sadr.
Der Irak hat seit 55 Jahren keinen Friedensvertrag mit Israel.
Dhimmis in islamischen Staaten
Keinen Status von Dhimmis also. Was bedeutet das?
Zur Erklärung müssen wir uns in die Zeit direkt nach Mohammeds Tod
(632) und der Übernahme des neuen Glaubens durch die Bevölkerung der arabischen
Halbinsel begeben. Von 638 bis 1683 erobert der Islam in Glaubenskriegen
riesige Territorien in Afrika, Asien und Europa. Dort leben Völker mit eigener
Religion und Kultur, mit eigener Sprache und Zivilisation. Diese Völker bilden
die große Mehrheit der Menschen in den vom Islam eroberten Ländern. Sie alle
werden durch das islamische Gesetz, die Schariah, regiert. Diese ist laut
islamischer Lehre allgemein und universal und besteht für alle Menschen und
alle Zeiten. Sie ist unveränderlich. Es kommt nach dieser Lehre nicht in Frage,
daß die Menschen der eroberten Gebiete einen anderen als den islamischen
Glauben annehmen. Der Djihad, der Glaubenskrieg zwingt sie unter den Islam.
Allerdings ist es möglich, seinen Glauben und seine Kultur weiter zu behalten
und zu pflegen, wenn man sich unter den Schutz des Islam begibt.
Schon im frühen Mittelalter werden dazu umfassende Gesetze
erlassen. Der anerkannte islamische Jurist Abu´l-Hassan al-Mawardi (gestorben
im Jahre 1058 d.Z.) erarbeitet genaue Regelungen, wie mit den Nichtgläubigen
und vor allem mit deren Besitz und Land nach gewonnenem Glaubenskrieg
umgegangen wird. Das entsprechende Kapitel seines Buches beschäftigt sich mit der
"Beute", die den Ungläubigen abgenommen wird. Er unterscheidet drei
Arten des Landraubs:
- Land, das mit
militärischer Macht und Gewalt eingenommen wird, wenn seine Einwohner es
durch ihren Tod, ihre Gefangennahme oder Auswanderung verlieren,
- Land, das von
ihnen übernommen wird, weil sie es aus Furcht verlassen haben,
- Land, das
durch Vertrag erworben wird. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten:
entweder die Ungläubigen konvertieren oder sie zahlen Jizya, eine
jährliche Kopfsteuer, und ihr Leben und ihr Besitz werden dadurch
geschützt. (2)
Die unter solchem Schutz lebenden Menschen sind die Dhimmis. Nur
solche Menschen können Dhimmis werden, deren Glauben auf der Heiligen Schrift
beruht, also Juden und Christen. Sie haben kein eigenes Recht auf Leben,
Unversehrtheit und Besitz, sondern ein vermitteltes, durch die islamische
Regierung gewährtes. Dieses Recht auf Leben muß jedes Jahr neu erworben werden.
Der Vertrag, Dhimma, beruht auf Unterwerfung. Der Schutz endet, wenn die
jährliche Kopfsteuer nicht gezahlt wird. Die Bescheinigung über die gezahlte
Kopfsteuer berechtigt dazu, ein weiteres Jahr zu leben. Die Kopfsteuer dient
der Bereicherung der Umma, der islamischen Gemeinschaft, vertreten durch ihre
Herrscher. Symbolisch bedeutet sie die Aussetzung des Glaubenskrieges, des
Djihad, der Tod, Versklavung oder Vertreibung von Nichtmuslimen mit sich
bringt.
Es geht daraus hervor, daß die arabischen Herrscher es vorziehen,
wenn die Christen und Juden ihr Land verlassen, denn dann können sie sich deren
Besitz aneignen, der ein Mehrfaches der Kopfsteuer beträgt. Deshalb unterwerfen
sie die Dhimmis mannigfachen Einschränkungen, angefangen damit, daß sie ihre
Kirchen und Synagogen nicht renovieren dürfen, in Rechtsstreits gegen Muslime
kein diesen gleiches Recht haben, besondere Kleidung tragen müssen und von
Muslimen gedemütigt und beleidigt werden dürfen. Sie können entführt oder ausgewiesen
werden, leben also in ständiger Unsicherheit. Der Dhimma-Vertrag kann von den
Moslems jederzeit aufgekündigt werden. In allen Lebensbereichen sind sie den
Muslimen gegenüber minderwertig. Das Prinzip des Naturrechts für alle Menschen
wird ihnen vorenthalten, sie leben in einer Atmosphäre des
institutionalisierten Rassismus. (3)
Unter europäischem Druck oder durch die Kolonisierung wird Mitte
des 19. Jahrhunderts die Dhimmi-Gesetzgebung im osmanischen Reich aufgehoben.
Auch in anderen arabischen Staaten wird diese Gesetzgebung im 20. Jahrhundert
gelockert. Die jährliche Kopfsteuer wird in der einen oder anderen Form in
Ägypten, Syrien dem Irak, und dem Libanon noch bis 1909 erhoben. Die gesamte
arabische Welt ist bis heute von den Ansichten über die Dhimmis geprägt: sie
werden als minderwertige Menschen wahrgenommen. (4)
Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es auf Grund dieser
Dhimmi-Gesetzgebung sowie zahlreicher Pogrome wegen in Palästina, der Wiege des
jüdischen Glaubens, kaum noch Juden. Im Irak, ebenfalls ein jüdisches Zentrum
seit mehreren Tausend Jahren, soll es zukünftig einen theokratischen Staat
geben, der keine jüdischen Dhimmis dulden wird. Gegen sie soll der
Glaubenskrieg nicht aufgehoben sein. Sie sind zur Vertreibung oder Ermordung
vorgesehen. Ende September 2003 gibt es 32 Juden im Irak, die meisten alte
Menschen.
Die vom Koran vorgeschriebene Geringschätzung Andersgläubiger,
"Ungläubiger", gepaart mit Gewinn- und Machtstreben bilden schon
immer die Grundlage für die Einschränkung von Rechten der Juden in den
arabischen Staaten. Eine weitere Grundlage bilden islamische Gesetze, die
besagen, daß einmal islamisch gewordene Gebiete unbedingt zurückerobert werden
müssen. Die Muslime der Welt sind gehalten, in diesem Sinne zu wirken. Das gilt
für Israel, aber beispielsweise auch für Spanien: sie sind "Länder unter
dem Schwert".
In Israel gibt es für die Juden keine irgendwie geartete Rast.
Dort tobt der Djihad mit einigen Unterbrechungen, im Islam "Hudna"
genannt, seit Jahrzehnten in voller Form. Hudna meint, daß sich die
Glaubenskämpfer mittels eines Waffenstillstands eine Ruhepause gönnen, um ihre
Kräfte zu sammeln und aufzubauen und dann desto heftiger loszuschlagen. Diese
Praxis ist seit dem Propheten Mohammed unter "Hudna" zu verstehen und
nicht etwa ein Waffenstillstand als Vorbereitung eines Friedensvertrages.
Es wird klar, daß diese Gesetze, fundamentalistisch interpretiert,
dazu führen, in allen arabischen Staaten Juden zu demütigen und zu verfolgen.
Das ist also nicht neu, es ist kein Ergebnis etwaiger Vertreibungen von
Palästinensern aus israelischem Gebiet, keine Rache.
Die Rolle Großbritanniens bei der Herausbildung des arabischen
Nationalismus und Antisemitismus
Der britische Historiker Arnold Toynbee (1889-1975),
Studiendirektor im Königlichen Institut für internationale Beziehungen und
einflußreicher Berater der britischen Regierung und ihrer imperialistischen
Politik während der britischen Mandatszeit über Palästina, beschreibt die Juden
als Fossilien, eine veraltete Ausgabe, als Relikte eines altertümlichen
Glaubens, der schon längst hätte verschwinden sollen. Eine der größten Entwicklungen
des 20. Jahrhunderts werde die Verbreitung des Buddhismus in der westlichen
Welt sein. (5)
Wenn er heute doch die kopftuchtragende, vom deutschen Verfassungsgericht darin
bestätigte Frau Fereshda Ludin sehen könnte!
Von 1880 bis 1914 wandern 65 000 der von Arnold Toynbee abfällig
als Relikte charakterisierten Juden der Verfolgungen in Rußland, Galizien,
Rumänien und Polen wegen wieder nach Palästina ein. Auch aus dem Jemen wandern
Juden nach Pälestina zurück. Viele Araber lehnen diese Einwanderung und erst
recht den Zionismus auf Grund ihres Verständnisses von den Dhimmis ab. Diese
sichern noch dem ärmsten Araber ein Überlegenheitsgefühl. Wenn sich nun diese
Dhimmis als gleichberechtigt ihnen gegenüber "aufspielen", bricht
dieses jahrhundertealte System zusammen. Hinzu kommen die den islamischen
Gesetzen widersprechenden Auffassungen der meisten Juden von liberaler
Demokratie, Gleichstellung der Frau, weltlicher Erziehung und sogar
sozialistischen Ideen, womit das politische und religiöse Herrschaftsmodell des
Islam in Frage gestellt wird.
Dies sowie die politischen Entwicklungen in der arabischen Region
seit dem während des Ersten Weltkrieges beginnenden Zerfall des osmanischen
Reiches, und dadurch bedingt die Verhandlungen Großbritanniens und Frankreichs
zur Aufteilung des Gebietes unter sich, abgeschlossen durch das Sykes-Picot
Abkommen, vom 16. Mai 1916, (6)
tragen wesentlich dazu bei, daß in den arabischen Staaten von dort herrschenden
Familien ein arabischer Nationalismus sowie die Opposition gegen den Zionismus
und die Verfolgung der Juden geschürt werden. (7)
Die britische Reaktion darauf ist widersprüchlich. Sie folgt den
ebenfalls widersprüchlichen britischen Interessen in der Region. Entsprechend
ist ihre Einstellung zu den Juden, ihrer Einwanderung und gar der Bildung eines
jüdischen Staates gegenüber. Während in der politischen Elite eine starke
jüdische Präsenz in Palästina als für Großbritannien positiv gewertet wird,
glauben hochrangige antijüdische Verwaltungsbeamte, daß die Juden so mächtig
werden könnten in Palästina, daß sie nicht mehr länger auf die Anforderungen
Großbritanniens einzugehen bräuchten. Die Beobachtung der letzteren sei
zutreffend, schreibt Joel Bainerman auf Grund der Forschungsergebnisse von
William Ziff. Die jüdische nationale Unabhängigkeit hätte den britischen Herren
nicht so gedient wie das ihre korrupten arabischen Marionetten tun. (8)
Diese Erkenntnis verfestigt sich bei den Briten vor allem seit den
Einwanderungen nach Ende des Ersten Weltkrieges, da russische, stark
kommunistisch geprägte, etwa 2 500 Mann starke "Arbeitsbataillone"
sowie, 1924 bis 1931, etwa 80 000 hauptsächlich polnische Juden aus dem
Mittelstand, Intellektuelle, Geschäftsleute und Händler nach Palästina kommen. (7)
Mit der Balfour Declaration, vom 2. November 1917 (9),
kommen die Briten den Vorstellungen der Zionisten zur Gründung eines eigenen
Staates in Palästina zunächst weitgehend entgegen. Diese Deklaration wird in
den arabischen Staaten von weltlich orientierten liberalen Familien und
Fraktionen durchaus unterstützt, denn man verspricht sich durch die
Einwanderung der Juden einen wirtschaftlichen Aufschwung und politische
Liberalisierung.
Im April 1920 lassen sich Briten und Franzosen vom Völkerbund die
arabische Region, mit Ausnahme des Hedjaz als Mandatsgebiet zuteilen. Im selben
Jahr unterstützen die Briten einen Aufstand Feisals, des haschemitischen Königs
von Syrien, gegen die Franzosen finanziell und mit Waffen, da ein
"syrischer Kongreß" Palästina zum untrennbaren Bestandteil Syriens
erklärt. Gleichzeitig arrangieren sie mit Hilfe ihrer Generäle in Jerusalem ein
antijüdisches Pogrom, um zu beweisen, daß die Balfour Declaration auf Grund
arabischer Feindseligkeit nicht durchführbar sei. William Ziff dagegen bringt
in seinem Buch zahlreiche Belege für gutes Einvernehmen sowohl des Muftis von
Jerusalem als auch arabischer Scheichs und der levantinischen Bevölkerung mit
den Juden sowie, daß es bis zum Frühjahr 1920 keine gewalttätigen
Ausschreitungen der palästinensischen Araber gegen jüdische Einwanderung gibt.
1922 wird Palästina britisches Mandatsgebiet. Die
Mandatsverwaltung geht daran, die Einstellung der Araber zu ändern. Sie weist
die erstaunten Araber Palästinas und Ägyptens an, den Juden keinerlei
Zugeständnisse zu machen. Sie gründet eine Muslimisch-Christliche Gesellschaft
und nutzt sie als Waffe gegen die Zionisten. Junge Araber lehrt sie
Nationalismus, damit diese den jüdischen Herausforderungen entgegentreten
können. In London kontaktiert sie verläßliche antijüdische Kreise, um mit ihnen
eine Verbindung einzugehen, die bis heute besteht. Die Araber werden nicht nur
angestachelt und beraten, sondern sie werden mit finanziellen Mitteln
ausgestattet, und ihre Argumente schreiben ihnen hochrangige Briten. Es ist das
alles eine gute Investition zur Sicherung der geostrategischen und
wirtschaftlichen Interessen Großbritanniens in der Region, (8)
zur Sicherung des Weges nach Indien und der Ausbeutung des Erdöls. Im Vertrag
von Mossul zum Beispiel teilen Großbrittanien, Frankreich und die USA, im Jahr
1926, die Iraq Petrol Company untereinander auf: 52,5% für eine britische und
je 21,25% für eine französische und eine US-amerikanische Erdölfirma.
Später werden in verschiedenen White Papers, von 1922, 1930 und 1939,
die von ihnen selbst geschaffenen Zustände durch Kommissionen untersucht,
einzig, um daraus eine Politik zur Eindämmung der jüdischen Ambitionen zu
entwickeln. Das letzte dieser White Paper, von 1939, dreht die Ergebnisse der
Peel Kommission zur Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen
Staat vollständig um. Die noch im Jahre 1937 erwogene Teilung Palästinas wird
in dem Dokument für nicht machbar erklärt, sondern Palästina solle weder ein
jüdischer noch ein arabischer Staat sein. Ein unabhängiger Staat solle in zehn
Jahren errichtet werden. Jüdische Einwanderung wird für die ersten fünf Jahre
auf 75 000 begrenzt, später solle Einwanderung nur noch mit arabischem
Einverständnis erfolgen. Das zu einer Zeit, als in Deutschland bereits die
Judenverfolgungen auf Hochtouren laufen. Als Grund für die Begrenzung wird die
"wirtschaftliche Absorptionsfähigkeit des Staates" vorgeschoben. (10)
Hadj Amin al-Husseini als willfähriger Helfer der Briten
Die ersten Gewalttaten von Arabern gegen die Juden finden in
Jerusalem während der Pessach-Zeit statt, im März 1920. Unbegründete Gerüchte
über Ausschreitungen von Juden gegenüber Arabern sind der Vorwand. Das
britische Militär, das laut William Ziff diese Ausschreitungen organisiert,
greift nicht ein, während es andererseits Wladimir Jabotinsky und andere Juden
der Gründung einer Selbstverteidigungsgruppe wegen verhaftet. Diese Ereignisse
führen zur Gründung der Haganah, 15. Juni 1920.
Eine zentrale Rolle bei diesem Terror spielt ein politischer
Abenteurer mit Namen Hadj Amin al-Husseini (1893 oder 1895 - 1974), der Sohn
des Muftis von Jerusalem. Er entstammt einer der reichsten und mächtigsten in
der osmanischen Provinz um die Vorherrschaft rivalisierenden Familien, studiert
religiöses Recht an der al-Azhar Universität, Kairo, und
Verwaltungswissenschaft in Istanbul. 1913 pilgert er nach Mekka. Seine Studien
kann er im Alter von 20 bis 21 Jahren nicht abgeschlossen haben, als er sich im
Ersten Weltkrieg freiwillig der mit dem Deutschen Reich verbündeten
osmanisch-türkischen Armee anschließt. Als deren Niederlage abzusehen ist und
die Briten Jerusalem besetzen, kehrt er 1917 dorthin zurück.
Wegen Vorbereitung und führender Beteiligung an den gewalttätigen
Ausschreitungen vom März 1920, da Juden ermordet und ihre Häuser geplündert
werden, wird der als fanatischer anti-zionistischer Glaubenseiferer und
palästinensisch-arabischer Nationalist bekannte Hadji von den Briten zu 15
Jahren Arbeitslager verurteilt, darf aber mit Billigung der britischen Polizei
flüchten und setzt sich nach Syrien ab. Man kann wohl davon ausgehen, daß dies
vor den Ausschreitungen mit dem Hadji so abgemacht wird. Bald darauf gestatten
ihm die Briten dann auch, nach Palästina zurückzukehren, wo er gegen den
ausdrücklichen Widerspruch des Hohen Muslimischen Rates, der ihn als Ganoven
betrachtet, im Alter von 26 Jahren von den Briten zum jüngsten Mufti aller
Zeiten, zum Großmufti von Jerusalem auf Lebenszeit eingesetzt wird.
Solche gelenkten Aufstände wie der von 1920 gegen die Juden werden
von den Briten mit Hilfe des Großmuftis erneut im April 1921 organisiert, der
arabische Mob schreit: Bolschewisten! Bolschwisten! und der britische Hohe
Kommissar Sir Herbert Samuel, ein Jude (!), verbietet zeitweise jüdische
Einwanderungen und ein weiteres White Paper, von 1922, (11)
wird herausgegeben, das eindeutig belegt, daß die Araber mit den
Ausschreitungen begonnen haben. Das Ergebnis dieser Untersuchungen, verhandelt
zwischen Briten und den USA und abgesegnet vom Völkerbund, richtet sich dann
dennoch gegen die Juden, die aufgefordert werden, nichts zu unternehmen, was
die zivilen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in
Palästina schaden könnte. (12)
Mit dem Eintritt der USA in die Verhandlungen wird klar, daß sie ebenfalls ihre
geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen gewahrt wissen wollen; siehe
den Vertrag von Mossul über die Iraq Petrol Company. Der von den Briten initiierte
palästinensisch-arabische Nationalismus dient allen beteiligten Staaten und
deren Regierungen zur Durchsetzung ihrer Interessen in der Region. Den
Großmufti bauen sie dazu als Instrument auf.
Auch die Aufstände von 1929 sind Ergebnis britischer Intrigen, um
zu verhindern, daß die Jewish Agency, die politische Vertretung der
palästinensischen Juden, ein Beteiligungsrecht an der britischen Verwaltung
erhält. Sie ermutigen die Araber, den Juden "eine Lektion zu
erteilen". Diese Aufstände werden ebenfalls von Hadj Amin al-Husseini
angeführt. Die Juden wollten sich angeblich der heiligen Stätten bemächtigen,
verbreitet er und schreit: "Tötet die Juden!" was der arabische Mob
zur Zufriedenheit in Jerusalem, Hebron und Safed ausführt. Am Ende der
Ausschreitungen sind 133 Juden ermordet und mehr als 300 verwundet. Die Briten
unternehmen nichts, dem Einhalt zu gebieten, und setzen hinterher wieder eine
Kommission ein, die 1930 das nächste White Paper erarbeitet. (13)
Der Großmufti an der Macht ermordet aber nicht nur Juden, sondern
er beseitigt auch zahlreiche ihm unliebsame, seiner Kontrolle über Palästina im
Wege stehende arabische Palästinenser. Er ist zu keinerlei Verhandlung bereit. (14)
Im Mai 1930 schreibt die Jerusalemer arabische Zeitung
"Al-Iqdam" im Hinblick auf das skandalöse Verhalten der Briten:
"Wir werden geführt von einer Gruppe von Männern, die uns verkaufen und
uns wie eine Viehherde kaufen und verkaufen. Das arabische Volk hat noch nicht
sein letztes Wort in der arabisch-jüdischen Frage gesprochen. Wenn dieses Wort
gesprochen sein wird, wird es keines des Hasses, sondern eines des Friedens und
der Brüderlichkeit sein, wie es angemessen ist für zwei Völker, die in einem Staat
leben." (8)
Anfang der 30er Jahre gibt es sowohl in Syrien als auch in anderen
arabischen Staaten keine Ausschreitungen gegen Juden. Einwohner aus Syrien und
dem Libanon richten sogar eine Petition an die Franzosen und bitten, jüdische
Einwanderung zu gestatten, auf daß ihr Land prosperiere. In Ägypten sind die
Juden voll ins öffentliche Leben integriert. Anläßlich der Machtübergabe an
Adolf Hitler gibt es in Ägypten große von der jüdischen Gemeinde iniitierte
Protestveranstaltungen. Dagegen interveniert die deutsche Regierung und droht
einen Boykott der ägyptischen Baumwollexporte an, worauf die ägyptische
Regierung verspricht, Maßnahmen gegen die Juden zu ergreifen. Die ägyptische
Presse beginnt, die Juden als die Zerstörer der ägyptischen Wirtschaft
darzustellen.
Das Auftauchen von Antisemitismus "europäischen Stils"
im Nahen Osten, Anfang des 20. Jahrhunderts, schreibt Volker Weiß, sei von
nichtislamischen Demagogen, von Christen und Kolonialbeamten, befördert worden.
Diese hätten den Arabern sogar den Aufstand und die Machtübernahme der
Jungtürken, 1908, als eine "jüdische Verschwörung" dargestellt. (15)
William Ziff beschreibt in seinem Buch, daß der
arabisch-israelische Konflikt, wie er Mitte der 30er Jahre besteht, von den
Briten initiiert und nicht durch ethnischen und religiösen Haß geschaffen
wurde. Ziffs Buch kommt 1938 heraus. Schon damals ist klar, daß es einen
jüdischen und einen palästinensischen Staat längst geben könnte, wenn die
Briten den Konflikt nicht geschürt hätten. Man stelle sich vor, was ein
jüdischer Staat für die Rettung von Hunderttausenden von Juden vor der
Vernichtung durch die Nazi-Deutschen bedeutet hätte!
Die jetzige Situation, in der sich die Araber ausnahmslos aller
arabischer Staaten befinden, nämlich in feudalen Staaten zu leben und regiert
zu werden von Despoten, und korrupten Diktatoren, sie ist verankert worden
Anfang des 20. Jahrhunderts. (8)
Großmufti Hadji Amin al-Husseini wechselt zurück ins andere Lager
Als der Mufti sieht, daß er mit den Briten nicht zur Kontrolle
über Palästina gelangt, bietet er, etwa seit 1933, den Deutschen seine Dienste
an. Diese zögern.
Der Großmufti Hadji Amin al-Husseini bildet im April 1936
gemeinsam mit sechs prominenten arabischen Führern das Arabische Hohe Komitee.
Er wird dessen Leiter. Sie protestieren bei den Briten dagegen, daß die
Zionisten in Palästina weitere Fortschritte machten. 1937 zeichnet sich nämlich
eine Einigung auf ein Zweistaatenmodell nach einem Teilungsplan der Briten ab.
Während die einflußreiche Familie der Nashashibis und weitere moderate Kreise
Palästinas sowie der zionistische Weltkongreß den Teilungsplan unterstützen,
lehnt der Mufti jeden Teilungsplan kategorisch ab. An ihm scheitert der
Kompromiß. (16)
Mit Entstehen der Teilungspläne brechen im April 1936 vom
Großmufti organisierte Aufstände gegen die Juden aus, in Jaffa beginnen sie,
und sie dauern drei Jahre. Deutschland unterstützt sie finanziell und mit
Waffen, die über Syrien und Transjordanien nach Palästina geschmuggelt werden.
Die Aufstände werden von der radidal-islamischen ägyptischen Muslimbrüderschaft des
Predigers Hassan al-Banna mit fanatischen Solidaritätskampagnen begrüßt. (17)
Wer mit den Juden verhandeln will, wird von den Banden des Mufti liquidiert.
Der Mufti benutzt diese Aufstände, sich weiterer Widersacher zu entledigen und
Teile Palästinas mit terroristischen Methoden zu islamisieren. Dort wird die
Schariah-Gesetzgebung und eine Kleiderordnung eingeführt. (18)
Es wird das Tragen des bei Yasser Arafat und der deutschen Linken so beliebten
Pali-Tuches dekretiert:
"Bereits zwischen 1936 und 1939 wurde das Kleidungsstück, das
ursprünglich nur die ländlichen Fedayin Arabiens trugen, vom Großmufti von
Jerusalem unter Strafandrohung bei der eigenen Bevölkerung durchgesetzt. Das
Tragen europäischer Hüte wurde verboten. Diejenigen, die sich dagegen wehrten,
wurden verprügelt oder erschossen. ... Das Pali-Tuch ist der Ausdruck des
Kampfes gegen Israel." (19)
Für die Briten ist der Mufti nichts als ein Instrument zur
Durchsetzung und Sicherung ihrer Herrschaft in der Region. Als er begreift, daß
seine Machtträume von den Briten nicht honoriert werden, wendet er sich mit
seinen Kumpanen nunmehr gegen Juden und Briten. Damit findet der Mufti auch
endlich Unterstützung bei der Naziregierung, die den Mufti ihrerseits für sich
und ihre Ambitionen in der Region instrumentalisiert. Zu diesem Zweck will
Adolf Eichmann ihn 1937 auf seiner Reise nach Palästina und Ägypten in
Jerusalem besuchen, aber er erhält von den Briten kein Einreisevisum. (20)
Als sich die Teilung Palästinas abzeichnet, erklärt der Mufti
seine Solidarität mit Nazi-Deutschland, das er bittet, sich gegen die
Errichtung eines jüdischen Staates und für die Beendigung der jüdischen
Einwanderung auszusprechen. Gleichzeitig erbittet er die Lieferung weiterer Waffen.
Diese Bitte findet bei den Deutschen Gehör. In Berlin wird entschieden, daß die
Aufstände des Muftis weiterzuführen sind. Die Aufstände finden im Zeichen des
Hakenkreuzes statt. Ohne diese Unterstützung hätte der Aufstand nicht
durchgeführt werden können, räumt der Mufti später ein. Alfred Rosenberg, einer
der Chefideologen der NSDAP erklärt 1938: "Je länger der Brand in
Palästina anhält, um so mehr festigen sich die Widerstände gegen das jüdische
Gewaltregime in allen arabischen Staaten und darüber hinaus auch in den anderen
moslemischen Ländern."
Im Epilog "Der Mufti und die Deutschen" zu seinem Buch
"Djihad und Judenhass" stellt Matthias Küntzel die Frage, warum in
den Büchern deutscher Autoren kaum über palästinensische Fraktionen berichtet
wird, die seinerzeit mit den Zionisten zusammenarbeiten wollen, und warum die
umfassendste Untersuchung, die 1988 (!) veröffentlichte Dissertation von Klaus
Gensicke "Der Mufti von Jerusalem Amin el-Husseini und die
Nationalsozialisten", in Fachbüchern, Universitätsseminaren und in den
Medien kaum Verbreitung findet. Die Lektüre der Schandtaten dieses Verbrechers
müßte alle Linken von ihrer Verehrung des Yasser Arafat abbringen, der sich in
bester Mufti-Tradition befindet. Für ihn ist der Mufti, Unterstützer der 1959
von Yasser Arafat gegründeten Fatah, "Onkel" und ein Held. So sehen
es auch "Palästinaspezialisten" wie Klaus Polkehn und Karam Khella,
der die Mission des Mufti in Deutschland glatt umkehrt und verklärt.
"Stets wurden in den Texten der deutschen Linken die
Ausschreitungen jener Jahre von allen Nazi-Bezügen reingewaschen: Man wollte es
nicht beachten, damit es keinen stört. Stattdessen hat man sie als
´Guerillakrieg und palästinensische Widerstand´ (Marxistische Blätter), als
´bewaffnete Revolution´ (Al Karamah) oder als ´arabische Revolte, mit der die
Massen der Bauern ... gegen die zionistische Implantation in ihrem Lande
rebellierten´ (Helga Baumgarten) glorifiziert." (21)
Auf Grund seiner Urheberschaft an den Attentaten gegen Briten,
Juden und moderate Araber verliert der Großmufti sein Amt. Er flieht 1937 nach
Syrien. Von da an ist seine umfassende Zusammenarbeit mit den Deutschen
bekannt, dessen Agent er ab 1938 ist.
Nicht erklärt wird, warum die Briten den Teilungsplan nicht
durchsetzen nun, da der Mufti außer Landes ist.
Auch zur Untersuchung der Verbrechen des Mufti und seiner
Terrorbanden, von 1936 bis 1939, wird anschließend von den Briten eine
Kommission einberufen, die schon genannte Peel Kommission, deren Ergebnis das
Gegenteil von dem ist, was sie anregt. (22)
Einwanderung und Möglichkeit zum Landerwerb werden für Juden weiter
eingeschränkt. Dieses Paper bleibt die Grundlage der britischen Politik bis
1947. Selbst da noch enthalten sich die Briten der Stimme, als die
neugegründeten Vereinten Nationen mit Resolution Nr. 181, am 29. November 1947,
die Teilung Palästinas und die Gründung des Staates Israel beschließen. (23)
Während er in In Bagdad ist, unterstützt der Mufti dort den mit
Berlin koordinierten Pro-Nazi-Aufstand, vom 2. April 1941, des Premierministers
des Irak Sayyed Rashid Ali al-Kaylani, eines glühenden Nationalisten, der schon
seit den 30er Jahren ein Anhänger des Mufti und von diesem stark beeinflußt
ist, und der den Irak in die Einflußsphäre der Achsenmächte bringen will. Das
Auswärtige Amt verspricht die Lieferung von Waffen sowie uneingeschränkte
Unterstützung des Aufstandes.
Sayyed Rashid Ali al-Kaylani versichert den Deutschen, daß die
Bodenschätze seines Landes den Achsenmächten zur Verfügung stehen würden, wenn
Deutschland des arabischen Staates Recht auf Unabhängigkeit und politische
Einheit sowie das Recht anerkennt, sich mit den Juden, die in arabischen
Ländern leben, "zu befassen" (deal with). Der Aufstand wird von den
Briten niedergeschlagen und der Irak mit schweren Sanktionen belegt. Der Irak
ist Hauptlieferant des für die Kriegshandlungen benötigten Erdöls und eine
wichtige Landbrücke zwischen den britischen Streitkräften in Ägypten und
Indien. (24)
Dem Sturz Sayyed Rashid Ali al-Kaylanis folgt ein von seiner
antisemitischen Propaganda angezetteltes Pogrom in der großen jüdischen
Gemeinde Bagdads. 180 Menschen werden dabei ermordet, an die 1000 verletzt und
586 Geschäfte geplündert und verwüstet. (25)
So wirkt sich der Antisemitismus des Muftis bereits seit Beginn der 40er Jahre
in den arabischen Staaten aus.
1941 flieht der Mufti nach Berlin. Dort wohnt er in einer
beschlagnahmten jüdischen Schule, in Berlin, später im sächsischen Oybin. Er
erklärt sich bereit zur Zusammenarbeit auf allen Gebieten. Das Einverständnis
der deutschen Regierung erklärt der Staatssekretär im Auswärtigen Amt Ernst von
Weizsäcker. Zum Dank verkündet der Mufti am 9. Mai 1941 über das deutsche und
irakische Radio eine Fatwa zum Djihad, dem heiligen Krieg.
Die deutsche Regierung ernennt ihn zum Exil-Premierminister einer
pan-arabischen pro-Nazi-Regierung. Deutschland hilft dem Mufti, wenn auch
zunächst nur auf dem Papier, zur Verwirklichung seiner Träume, Herrscher der
arabischen Region zu werden. Zum Exil-Außenminister wird Sayyed Rashid Ali
al-Kaylani ernannt. Das Außenministerium zahlt dem Mufti ein Monatssalär von 10
000 Dollar, und Heinrich Himmler transferiert Teile seines aus von Juden beschlagnahmten
Mitteln bestehenden "Sonderfonds Reichsführer-SS" an ihn, damit
dieser Nazipropaganda und antijüdische Aktivitäten in den arabischen Staaten
aufbauen kann.
Das Wirken in Berlin dieses "Exil-Premierministers" für
die "islamisch-arabische Sache" ist in der Dissertation von Klaus
Gensicke "Der Mufti von Jerusalem Amin el-Husseini und die
Nationalsozialisten" hinreichend dokumentiert. Der Mufti ist spezieller
Gast von Adolf Hitler, und er trifft sich mit diesem, beispielweise am 28. November
1941, sowie mit Heinrich Himmler, Adolf Eichmann und vielen anderen
Nazi-Verbrechern, von denen einige ihn bereits 1937 in Palästina besuchen.
Dem Mufti erklärt der "Führer", daß er nicht rasten und
ruhen werde, bevor nicht die letzten Spuren der "jüdisch-kommunistischen
Hegemonie ausgelöscht" seien, im Zuge dieses Kampfes werde die deutsche
Armee bald am Südausgang des Kaukasus sein, und dann sei das einzige noch
verbleibende deutsche Ziel in der Region die Vernichtung der unter britischem
Schutz lebenden Juden in arabischen Ländern. Der Mufti möge diese Erklärung
"tief in sein Herz verschließen". (26)
Der Mufti schürt Zeit seines Lebens die Judenfeindschaft in allen
arabischen Staaten. Dort verbreitet sich gemeinsam mit dem Nationalismus auch
der Antisemitismus und es beginnen Judenverfolgungen. In einigen Staaten bilden
sich ultrarechte und nationalsozialistische Gruppen und Parteien,
beispielsweise die Hisb-el-qaumi-el-suri, in Syrien, mit Ableger im Libanon,
und Young Egypt, gegründet 1933, in Ägypten. Diese Parteien rufen auf zum
Boykott jüdischer Waren und zum Pogrom gegen Juden. 1940 bittet der Mufti die
Achsenmächte, das arabische Recht zu bestätigen, "... die Frage jüdischer
Elemente in Palästina und in anderen arabischen Staaten im Einklang mit den
nationalen und Rasseninteressen der Araber entlang der Richtlinien zu regeln,
wie sie in Deutschland und Italien zur Lösung der Judenfrage angewandt
werden." (14)
Am 2. November 1943 erhält der Mufti vom Reichsführer-SS Heinrich
Himmler folgendes Telegramm: (27)
"Deutsche Reichspost - Telegramm, vom 2. November 1943, an
den Großmufti von Jerusalem Haji Amin e-Husseini
Die nationalsozialistische Bewegung Grossdeutschlands hat seit
ihrer Entstehung den Kampf gegen das Weltjudentum auf ihre Fahne geschrieben.
Sie hat deshalb schon immer mit besonderer Sympathie den Kampf der
freiheitsliebenden Araber, vor allem in Palaestina gegen die juedischen
Eindringlinge verfolgt. Die Erkenntnis dieses Feindes und der gemeinsame Kampf
gegen ihn bilden die feste Grundlage des natuerlichen Buendnisses zwischen dem
nationalsozialistischen Grossdeutschland und den freiheitsliebenden Mohammedanern
der ganzen Welt. In diesem Sinne uebermittle ich Ihnen am Jahrestag der
unseligen Balfour-Deklaration meine herzlichsten Gruesse und Wuensche für die
glueckliche Durchfuehrung Ihres Kampfes bis zum sicheren Endsieg.
Reichsfuehrer-SS Gez. Heinrich Himmler"
Reichsfuehrer-SS Gez. Heinrich Himmler"
Dies kann als Belohnung für des Muftis Unterstützung angesehen
werden, die er dem Nazi-Regime auf mannigfache Weise gewährt. Im Frühjahr 1943
organisiert er gemeinsam mit der Waffen-SS in Kroatien bosnisch-muslimische
Bataillone von 20 000 Mann, die "13. Waffen-Gebirgs-Division der SS
Handschar " (28),
die gegen die jugoslawischen Partisanen in Bosnien kämpft und deren Truppen
Polizei- und Sicherheitsdienste in Ungarn leisten. Sie melden sich freiwillig
zur Judenjagd nach Kroatien. Der Mufti wird von den Deutschen eigens nach
Sarajewo geflogen, um die muslimische Armee zu inspizieren, ihre Manöver zu
beobachten und ihr seinen Segen zu erteilen. 1943 schreitet er
bosnisch-muslimische Truppen der "Handschar-Division" ab. (4)
1943 ruft er über deutsche Rundfunksender die Bevölkerung der
arabischen Staaten auf: "Tötet die Juden, wo immer ihr sie findet, das ist
zu Allahs Wohlgefallen." (29)
Nach dem Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland flieht der
Mufti im Jahr 1945 in die Schweiz. Die Schweizer Behörden liefern ihn an
Frankreich aus. In Jugoslawien steht er auf der Kriegsverbrecherliste, aber
Frankreich liefert ihn eigener Interessen in der arabischen Region wegen
dorthin nicht aus. Die Muslimbrüder betrachten ihn als den einzig rechtmäßigen
Repräsentanten Palästinas und überzeugen die Arabische Liga, sich diesem
Standpunkt anzuschließen. Frankreich läßt ihn nach Ägypten ausreisen, wo er als
Nationalheld empfangen wird. (17)
Der Mufti wird von den Alliierten niemals angeklagt, weil sie einen
Proteststurm in den arabischen Staaten befürchten, wenn deren "arabischer
Nationalheld" der Kriegsverbrechen angeklagt wird. Von Ägypten aus unterstützt
der Mufti 1948 den Krieg gegen Israel. Als der jordanische König Abdullah 1951
die Position des Großmufti von Jerusalem einem anderen gibt, organisiert er
dessen Ermordung. In den 50er Jahren wird er im Gaza-Streifen jubelnd
empfangen.
Er wird politischer Mentor der von Yasser Arafat befehligten
palästinensischen Terrorbanden. 1974 stirbt der Mufti im ägyptischen Exil.
Jordanien erlaubt ihm nicht, nach Jerusalem zurückzukehren, weil er nur Unruhe
stiften und eine Gefahr für den Frieden in der Region sein werde. Seinen Platz
als Führer der radikalen nationalistischen palästinensischen Araber nimmt
Mohammed Abdel-Raouf Arafat al-Qudwa al-Husseini alias Yasser Arafat ein. Eine
direkte Verwandtschaft dieses mit dem Mufti ist nicht nachgewiesen. Im August
2002 gibt Yasser Arafat ein Interview, in dem er sich auf den Mufti als auf
"unseren Helden al-Husseini" als ein Symbol des arabischen
Widerstandes bezieht. Die Tradition und die geistige Verwandtschaft sind bis
heute ungebrochen. (14)
Zur Lage der Juden in einzelnen arabischen Staaten vor der
Verkündung der UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947
Die ersten größeren Judenverfolgungen nach dem Ende des
osmanischen Reiches finden in den arabischen Staaten seit den 20er Jahren des
vorigen Jahrhunderts, seit Beginn der Propaganda des Großmufti Hadj Amin
al-Husseini statt. Diese Verfolgungen verstärken sich mit dem Überwechseln des
Mufti und seiner Gesinnungsfreunde in den arabischen Staaten, ab 1936, in das
Sympathisanten- und Kollaborationslager Nazi-Deutschlands.
Ägypten
In Ägypten leben Juden seit biblischen Zeiten.
Als Beispiel für das angeblich tolerante Verhalten gegenüber den
ägyptischen Juden vor dem Auftreten des Zionismus mag ein Fatimiden-Khalif aus
dem 10. Jahrhundert dienen. Al-Hakem, Enkel des Gründers der Al-Azhar
Universität al-Muez, zwingt die Juden zu konvertieren. Als sie das ablehnen,
müssen sie Halsketten mit Anhängern in Form eines goldenen Kalbes tragen, als
wenn sie noch das goldene Kalb anbeteten, dann müssen sie Schellen und
daraufhin schwere Halskrausen aus Holz um den Nacken tragen. Als auch das die
Juden nicht zur Konversion bringt, läßt er das Judenviertel und alle jüdischen
Häuser zerstören.
Zur osmanischen Zeit leben in Kairo und Alexandria ungefähr 25 000
Juden. 1937 ist ein Höhepunkt, es leben 63 500 Juden in Ägypten. 1938 gibt es
in zahlreichen Städten gewalttätige Proteste gegen die Einwanderung verfolgter
Juden aus Nazideutschland. 1945 brechen mit dem Aufkommen des ägyptischen
Nationalismus und der Verbreitung antiwestlicher und antijüdischer Propaganda
die "Balfour Day Riots" anläßlich des Jahrestages der Balfour
Deklaration aus. Es werden 10 Juden ermordet und 350 verletzt. Eine Synagoge,
ein jüdisches Krankenhaus und ein jüdisches Altersheim werden niedergebrannt. (3)
Algerien
Die Juden leben in Algerien, Marokko und Tunesien seit der Zeit
der Phoenizier. Am besten geht es ihnen unter den Wandalen (sic!), denen sie
Anfang des 5. Jahrhunderts helfen, die Römer zu besiegen. Im 6. Jahrhundert
erobern die Byzantiner Nordafrika, und es beginnen schlimme Zeiten für die
Juden. Zwangskonversionen, Verfolgungen, Ausplünderungen. Dennoch kommen von
den Wisigothen verfolgte Juden aus Spanien. Anfang des 8. Jahrhunderts beginnt
die Islamisierung Algeriens, und mit der türkischen Herrschaft, ab 1516 beginnt
für die Juden der Dhimmi-Status. Er dauert bis zur Eroberung durch die
Franzosen, 1830. Zunächst erhalten die Juden dadurch volle Freiheit, die aber
auf Grund antisemitischer Tendenzen Frankreichs unter Louis Philippe I.,1840
eingeschränkt wird. (30)
Am 24. Oktober 1870 erhalten die 37 000 Juden Algeriens auf
Initiative des jüdischen Justizministers Isaac Adolphe Crémieux per Dekret die
volle französische Staatsbürgerschaft. Die Moslems des Landes werden im Status
der "Eingeborenen" belassen. Dies führt zu Feindseligkeiten zwischen
Juden und Moslems. Die europäischen Algerier lehnen das Dekret ebenfalls ab.
Antisemitismus in Algerien und in Frankreich sind die Folge. 1897 gibt es in
Marokko Ausschreitungen, Gewalttätigkeiten und Plünderungen gegen Juden. In
Frankreich entwickelt sich dieser Judenhaß zur Affäre Dreyfus. (31)
1934 gibt es bei von Nazis angestachelten Ausschreitungen in
Constantine 25 tote und unzählige verletzte Juden. 1937 erklärt der vom
italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus beeinflußte Abbé
Gabriel Lambert in Oran den Kampf gegen Juden und Kommunisten. 1940 wird den
Juden von der Vichy-Regierung die Staatbürgerschaft aberkannt. Sie werden zu
"Eingeborenen" zurückgestuft. 1941 wird Juden der Zugang zu Erziehung
und Bildung verwehrt. 2000 Juden werden in 16 algerische Konzentrationslager eingeliefert
und dort von Briten befreit. 1943 werden die Juden vom französischen Komitee
zur Nationalen Befreiung wieder in ihre Rechte eingesetzt. Die Moslems erhalten
dieses Recht wiederum nicht. (32)
Irak
Die Babylonier erobern Jerusalem 597 v.d.Z., zerstören 586 den
Tempel und führen die Juden in die babylonische Gefangenschaft. Seit der Zeit
leben Juden im heutigen Irak. Vom zweiten bis zum 7. Jahrhundert unterstehen
sie persischer Herrschaft. Sie entwickeln eine reiche jüdische Kultur und
Zivilisation. Der Babylonische Talmud entsteht. Die Perser schützen die Juden.
Damit ist bei der Eroberung des Landes durch arabische Moslems Schluß. Sie
sollen konvertieren oder die Kopfsteuer Jizya zahlen. Zu der Zeit schon rufen
diese Moslems den "Ungläubigen" zu: "Ein Volk kommt über Euch,
das den Tod so liebt wie Ihr das Leben!"
Andererseit verbietet ihnen das religiöse Gesetz des Djihad strikt
Vergewaltigungen, die Ermordung von Frauen, Kindern, religiösen Führern und
jedes Menschen, der nicht in die Kampfhandlungen einbezogen ist. Man kann also
sagen, daß die islamische Kriegführung im 7. Jahrhundert menschlicher ist als
die der heutigen palästinensischen Terrorbanden, die damit nichts gemein haben.
Juden und Christen unterliegen ab dem 9. Jahrhundert der
Dhimmi-Gesetzgebung. Die Juden müssen gelbe Stofflicken (!) tragen, damit man
sie erkennt. Um 1000 ist die Kopfsteuer so hoch, daß sie einer Enteignung
gleichkommt. Unter der Mongolenherrschaft kulminiert 1333 die Verfolgung mit Plünderungen
und der Schändung des jüdischen Friedhofs.
Ab Beginn des 16. Jahrhunderts unterstehen sie safavidischer
Herrschaft. Herausragend dabei ist die Toleranz des Schah Abbas (1588-1629),
der eine multikulturelle Gesellschaft der religiösen Freiheit schafft. 1638
erobern die Türken Bagdad. Zur Zeit der Mamlukenherrschaft über Basra werden
dort, im Jahre 1776, Juden niedergemetzelt.Bis 1850 leben im Irak auf Grund der
politisch sehr unstabilen Lage im 18. und 19. Jahrhundert (Türken, Scheichs,
Mamluken wechseln sich in der Herrschaft ab) nur 3 000 größtenteils arme Juden.
Zwischen 1831 und 1869 untersteht Bagdad zehn verschiedenen Regierungen.
1853 kämpfen Moslems und Juden gemeinsam gegen eine kurdische
Rebellion im Nordirak. Franzosen kümmern sich um die Juden und unterstützen
jüdische Schulen. Bis zum Ende der osmanischen Herrschaft haben die Juden des
Irak keine Verfolgungen zu erleiden. Die Dhimmi-Gesetzgebung wird milde
angewandt. Obgleich einige Juden in einflußreiche Positionen aufsteigen, unterliegen
sie weiterhin der Kopfsteuer, Einschränkungen in der Berufsausübung und immer
wieder Ausschreitungen von aufgestachelten Massen.
Die Blütezeit kommt mit der britischen Besatzung, ab 1917. 1930
leben im Irak 100 000 Juden. Die Juden werden in Regierungsämter eingesetzt,
und die Handelskammer besteht zur Hälfte aus jüdischen Mitgliedern. (33)
Der Gemeinde wird gestattet, zionistische Organisationen zu
gründen und Hebräischstudien zu folgen. Damit ist bei der Unabhängigkeit des
Irak, 1932, Schluß. Seit der Zeit haben die Juden, eine Gemeinde von ungefähr
135 000, schlimmste Verfolgungen zu erdulden. 1935 werden alle Juden aus
Regierungsämtern entfernt. 1936 werden 10 Juden bei Ausschreitungen in Bagdad
und Basra ermordet. Hebräisch darf nicht mehr gelehrt werden. 1937 sind auf
Grund der britischen Teilungspläne für Palästina gewalttätige Demonstrationen
gegen Juden, und es wird Besitz zerstört. 1941 findet das Farhud (Pogrom)
statt: Während der Ausschreitungen nach dem Sturz der nationalistischen
pro-Nazi-Regierung des vom Mufti Hadji Amin al-Husseini inspirierten
Premierministers Sayyed Rashid Ali al-Kaylani werden mit Hilfe der irakischen
Armee und Polizei 180 bis 200 Juden ermordet und 1000 verletzt. 900 jüdische
Häuser werden zerstört. Viele Juden werden gefoltert.
Weitere gewalttätige Ausschreitungen finden 1946 statt. Hunderte
von Juden werden verletzt und viel Eigentum geplündert und zerstört. (3)
Jemen
Im Jemen werden 1905 die strikteren Dhimmi-Gesetze wieder
eingeführt. Verboten wird, daß die Juden höhere Häuser bauen als die Moslems,
sie dürfen ihre Stimme nicht erheben gegenüber Moslems oder sich in irgendeinem
Geschäft engagieren, das traditionell Moslems vorbehalten ist. (3)
1919, als der Jemen von den Türken an Yahya, den Imam der Zaidi
Sekte und späteren König übergeht, beginnen antisemitische Ausschreitungen. Die
ersten Juden wandern aus. Die Zaidis herrschen bis 1962. Sie bauen einen
theokratischen Staat auf, in dem die Dhimmi-Gesetzgebung wieder eingeführt
wird.
1920 werden Juden vom Textil- und Seifenhandel ausgeschlossen und
gezwungen, Moslems für diese Arbeit auszubilden. 1922 wird im unabhängigen
Jemen das alte islamische Gesetz wieder eingeführt, das jüdische Waisen zwingt,
zum Islam zu konvertieren. Waise ist dabei auch jemand, dessen Mutter noch
lebt, da die Kinder nach islamischem Recht in die Familie des Vaters gehören.
Gibt es den nicht bzw. nicht mehr, ist das Kind Waise. Die Mutter hat keine
Rechte an ihrem Kind. Wer dem betroffenen Kind zur Flucht verhilft, wird mit
dem Tode bestraft.
Die Juden, die auswandern, müssen ihre gesamte Habe zurücklassen.
Dennoch wandern von 1925 bis 1945 17 000 jemenitische Juden nach Palästina aus.
Danach wollen weitere Juden auswandern, aber die Restriktionen des Whitepaper
von 1939 sind noch in Kraft, so daß die Juden nur bis Aden kommen, wo sie im
absoluten Elend leben. (34)
1925 erkennt Großbritannien die Unabhängigkeit des Jemen an. Aden
ist britisches Protektorat.
Libanon
Juden sind im Libanon integraler Bestandteil der konfessionellen
Gemeinschaften. Im Libanon werden die Juden unter der christlich-arabischer
Regierung tolerant behandelt. 1947 werden sie auf 5 950 geschätzt. (35)
Libyen
Die jüdische Gemeinde besteht aus Nachkommen von Juden, die dort
seit dem 3. Jahrhundert v.d.Z. leben.
Mit der Besatzung durch die Italiener, im Jahre 1911, bleibt die
Lage der 21 000 Juden gut und sie machen große Fortschritte in Erziehung und
Bildung. Ende der 30er Jahre werden nach und nach antijüdische Gesetze
eingeführt, und die Juden werden fürchterlicher Unterdrückung ausgesetzt. 1940
leben in Libyen ungefähr 38 000 Juden.
1941 ist ein Viertel der Bevölkerung von Tripolis jüdisch. Sie
unterhalten 44 Synagogen. 1942 erobern die Deutschen das Judenviertel von
Benghazi, plündern gemeinsam mit arabischem Mob die Geschäfte und deportieren
mehr als 2000 Juden durch die Wüste, wobei ein Fünftel stirbt. Viele Juden aus
Tripolis werden in Arbeitslager geschickt.
Mit britischer Besatzung ändert sich die Lage nicht sehr. Es gibt
eine Serie von Pogromen, das schlimmste 1945, bei dem 100 Juden in Tripolis und
anderen Städten ermordet und fünf Synagogen zerstört werden. Ein weiteres
Pogrom findet im November 1945 statt, wobei mehr als 140 Juden ermordet und
nahezu sämtliche Synagogen geplündert werden. (36)
Marokko
Die Geschichte ist bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts ähnlich der in
Algerien und Tunesien. Seit dem 6. Jahrhundert v.d.Z. gibt es auch dort Juden.
Dann beginnen mit der Dynastie der Almohaden schlimme Verfolgungen. Die
Dhimmi-Gesetzgebung herrscht. Vom 13. bis 15. Jahrhundert bessert sich die Lage
unter der Dynastie der Merividen. Die Juden werden einflußreich und halten
Posten als Minister und Botschafter.
1438 werden die Juden von Fes beschuldigt, eine Moschee geschändet
zu haben, was zur Gründung eines Judenghettos, der Mellah führt. Dort haben
sich alle Juden anzusiedeln, ob arm oder reich. Viele Juden fliehen nach
Spanien. Dennoch verbreitet sich der sephardische Judaismus rings ums
Mittelmeer. Bis zum Aufstieg der Aleviten, die vom 17. Jahrundert bis heute in
Marokko die Könige stellen, schlagen sich die Juden durch, mal besser mal
schlechter. Mit den Aleviten beginnt der Aufschwung für die Juden.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts herrschen die Franzosen in Marokko.
1907 werden in Marokko Franzosen und marokkanische Juden ermordet.
In Casablanca werden 30 Juden ermordet, 200 Frauen und Kinder entführt,
mißbraucht und gegen Lösegeld freigelassen. Diese Morde sind für Frankreich der
Anlaß, Marokko zu annektieren. Erst 1912, als Marokko französisches Protektorat
wird, erhalten die Juden religiöse Autonomie und werden gleichgestellt. Während
des französischen antisemitischen Vichy-Regimes werden 1942 bei antijüdischen
Ausschreitungen in Casablanca Synagogen geschändet. (37)
Es gelingt König Muhammed V. die Deportation von Juden aus Marokko
zu verhindern. (3)
Syrien
Im Süden Syriens leben die Juden seit der Herrschaft des Königs
David von Ammon, 960 v.d.Z. Sie leben dann unter der Herrschaft Alexanders des
Großen, der ihnen größtmögliche Freiheit läßt. Ihre Geschichte ist wechselvoll.
Von 1516 bis 1918 gehört Syrien wie Palestina, Ägypten und der Hedschas zum
osmanischen Reich.
1943 leben in Syrien ungefähr 30 000 Juden in drei
unterschiedlichen Gemeinden, die jede ihre eigene Tradition hat: die kurdisch
sprechenden Juden von Kamishli, die Juden von Aleppo, die ab 1492 aus Spanien
kommen, sowie die aus biblischen Zeiten stammenden Juden aus Damaskus, die
Must´arab. Heute gibt es davon noch knapp 100.
Die syrischen Juden unterstützen die Unabhängigkeitsbewegung des
arabischen Nationalismus und den Zionismus. Die syrischen Juden glauben daran,
daß jüdische und arabische Interessen vereint werden können, und der
Palästinakonflikt friedlich zu lösen ist. 1944 wird Syrien von Frankreich
unabhängig. Die neue Regierung verbietet die Auswanderung nach Palästina. Ab
1945 finden massive Ausschreitungen gegen Juden und ihren Besitz statt. Sie
kulminieren nach dem Beschluß der Vereinten Nationen, vom 29.11.1947, in einem
Pogrom, das sämtliche Synagogen und jüdischen Geschäfte in Schutt und Asche
legt. Tausende von Juden fliehen aus dem Land und einheimische Moslems
bemächtigen sich des Besitzes der Juden. (38)
Tunesien
Die Nachkommen der jüdischen Flüchtlinge nach der Zerstörung des
ersten und des zweiten jüdischen Tempels erdulden wie die Juden Algeriens und
Marokkos, die üblichen Judenverfolgungen durch die Araber, ab dem 8.
Jahrundert, und durch die spanischen und portugiesischen Katholiken, ab 1492.
Sie leben bis zum Beginn der Vichy-Regierung, gemessen an der Lage der Juden in
anderen arabischen Staaten, relativ friedlich. Selbstverständlich unterliegen
auch sie bis 1881 der Dhimmi-Gesetzgebung.
Im französischen Protektorat (1881 bis 1956) emanzipieren sich die
Juden schrittweise. Im November 1940 beginnt mit der Vichy-Regierung die
antisemitische Gesetzgebung gegen die tunesischen Juden, auch gegen die mit
französischer Staatsangehörigkeit. Sie werden von allen öffentlichen Ämtern
ausgeschlossen, die Ausübung der Tätigkeit als Rechtsanwalt oder Arzt
unterliegt dem Numerus Clausus. Die Führung ihrer Geschäfte wird ihnen entzogen
und in die Hände "arischer" Verwalter gelegt. Ende 1942 wird Tunesien
von deutschem und italienischen Militär besetzt. Während sechs Monaten werden
die Juden als Feinde angesehen und so behandelt. An die 100 angesehene
jüdischer Personen werden als Geiseln genommen. Es wird gedroht, sie zu
erschießen. Die Deutschen zwingen die jüdische Gemeinde, 3000 Männer in
Arbeitslager abzustellen. Es werden von der jüdischen Gemeinde Zahlungen
gefordert, um die "Opfer des internationalen Judentums" zu
entschädigen. Als die Deportation nach Europa zur Vernichtung der den deutschen
Befehlen zuwiderhandelnden Juden beginnen soll, wird Tunesien, am 7. Mai 1943,
von den Briten befreit.
1946 leben 70 000 Juden tunesischer Nationalität und ungefähr 20
000 bis 25 000 Juden französischer, italienischer und sonstiger Nationalität in
Tunesien. (39)
Der Beschluß der Vereinten Nationen zur Gründung des Staates
Israel und die Reaktion der arabischen Staaten
Im Februar 1947 erklärt die britische Regierung das Mandatsgebiet
Palästina der unvereinbaren Anforderungen der Araber und der Juden wegen für
nicht mehr regierbar und bringt die Angelegenheit vor die neugegründete UNO.
Dort wird in erstaunlicher Einmütigkeit zwischen Ost und West im Mai 1947 eine
Komitee eingesetzt, das UN Special Committee on Palestine (UNSCOP). Es fährt im
Sommer 1947 nach Palästina. Die palästinensischen Araber boykottieren die
Zusammenarbeit mit dem Komitee. Arabische und britische Truppen hindern UNSCOP
an einer umfassenden Untersuchung, wie UNSCOP dem Sicherheitsrat am 16. Februar
1948 berichtet. (40)
Andernorts heißt es anklagend und dabei bezugnehmend auf Hans Lebrecht und Walter Hollstein, die arabischen Palästinenser seien nicht befragt worden:
"Die UNO-Entscheidung ist tatsächlich in mehrfacher Hinsicht
problematisch. Zum einen wurden die arabischen Palästinenser, die
Hauptbetroffenen, nicht befragt. Schon das Subkommitee 2 des ´UN Special
Committee an Palestine´ erkannte, daß die Vereinten Nationen nicht die Macht haben,
einen neuen Staat zu schaffen. Solch eine Entscheidung kann nur durch den
freien Willen des Volkes des in Frage stehenden Landes selbst getroffen werden.
Diese Bedingung ist im Falle des Mehrheitsvorschlages nicht erfüllt, da er die
Errichtung eines jüdischen Staates in völliger Mißachtung der Wünsche und
Interessen der Araber in Palästina involviert."
UNSCOP legt zwei Pläne vor, den Mehrheits- und den
Minderheitsplan. Im Mehrheitsplan wird eine Teilung des Landes vorgeschlagen,
der Minderheitsplan will Palästina als einen föderativen Staat der jüdischen
und arabischen Gemeinschaft, mit Jerusalem als Hauptstadt. In Palästina
herrschen zu der Zeit bürgerkriegsähnliche Zustände. Die Juden sind mit dem
Mehrheitsplan einverstanden, die Araber lehnen beide Vorschläge ab, weil sie
die territoriale Einheit Palästinas zerstörten. Sie schlagen "ein
demokratisches Staatswesen in Palästina vor, das die Rechte und Bedürfnisse
aller Menschen und Minoritäten respektiert." (41)
Das stelle man sich einmal vor, nach allem, was es seit 1920 in Palästina und
in den arabischen Staaten an antisemitischen Ausschreitungen gibt, sowie bei
den undemokratischen Zuständen, die in allen arabischen Staaten zu der Zeit und
bis heute herrschen.
Unter dem Eindruck des Elends der Holocaust-Überlebenden, denen die Einreise nach Palästina verwehrt wird, überzeugt das Komitee die UNO, Palästina zu teilen. Der Auftrag des Völkerbundes, den Juden eine Heimstatt zu gewähren, sei durch die restriktive Einwanderungspolitik der britischen Mandatsverwaltung niemals ausgeführt worden. Die Teilung wird allerdings nur für den 1923 von den Briten vom gesamten palästinensischen Territorium abgetrennten Teil westlich des Jordans, für 23 Prozent, befürwortet. Auf 77 Prozent des Gebietes von Palästina besteht seit 1923 Transjordanien, das heutige Jordanien.
Am 30. November 1947 leben 810 000 Araber auf dem späteren
israelischen Gebiet. Am Ende des Krieges gebe es dort noch 168 000 Araber,
einschließlich 14 000 Beduinen, von ehedem 66 000. Die meisten von ihnen seien
zu ihren Stämmen nach Jordanien und Syrien zurückgekehrt, zahlreiche in
Palästina ansässige Familien seien zurück nach Syrien und dem Libanon gegangen,
reiche Palästinenser und solche der Mittelklasse hätten sich in anderen Staaten
des Nahen Ostens, in Europa oder den USA angesiedelt, so daß es 1949 in den
Flüchtlingslagern 550 000 Menschen gegeben habe. (42)
Den Juden werden 15 100 qkm= 56,47 Prozent, zugebilligt. Es lebten
dort 499 020 Juden und 509 780 Araber, wird das UN-Komitee von Walter Hollstein
zitiert. Im arabischen Teil, 11 600 qkm= 42,88 Prozent, lebten 749 010 Araber
und 9 520 Juden. Die restlichen 176 qkm soll das unter internationale
Verwaltung zu stellende Jerusalem einnehmen, wo 99 960 Juden und 105 540 Araber
lebten.
Man sieht, die Zahlen sind strittig. Vor allem ist strittig,
wer als Palästinenser zu bezeichnen ist.
75 Prozent des den Juden zugebilligten Teiles sind Wüste,
schreiben die Palestine Facts. Sie geben die Anzahl der dort lebenden Araber
mit 325 000 an. (40)
Der den Juden zugebilligte Teil bestünde aus blühenden Zitrushainen, aus bestem
ertragreichsten Boden der Küstenebene, meint Walter Hollstein. (41)
Was die blühenden Landschaften angeht, so sind diese, was zahlreiche Berichte
jüdischer Siedler belegen, von den Juden überhaupt erst angelegt worden.
Am 29. November 1947 beschließt die UNO-Vollversammlung bei
Stimmenthaltung u.a. der Sicherheitsratsmitglieder Großbritannien und China mit
Resolution 181 den Mehrheitsplan anzunehmen, was sechs arabische
UN-Delegationen, Ägyptens, des Irak, Syriens, des Libanon, Saudi-Arabiens und
des Jemen veranlaßt, unter Protest und mit Krieg und Auslöschung der
palästinensischen Juden drohend, die Versammlung zu verlassen. (43)
Saudi-Arabien, der Irak, Syrien und der Jemen erklären in ihrer
Antwort an die UN-Vollversammlung offen, sich nicht an die Resolution gebunden
zu fühlen. Emir Feisal Al Saud, Sohn des saudischen Usurpators und
Wahhabitenkönigs Abdul Aziz Al Saud (44)
"behält sich das Recht vor, frei zu handeln, in welcher von ihm für
angemessen gehaltenen Art auch immer, im Einklang mit den Prinzipien von Recht
und Gerechtigkeit". Mr. Jarnali, Irak, erklärt: "Der Irak erkennt die
Gültigkeit dieser Entscheidung nicht an und behält sich die Freiheit der
Entscheidung gegen ihre Durchsetzung vor." Emir Arslan von Syrien sagt:
"Mein Land wird eine solche Entscheidung niemals anerkennen.
Es wird niemals zustimmen, für sie verantwortlich zu sein. Mögen die Folgen über andere kommen, nicht über uns." Prinz Seif El Islam Abdullah von Jemen ergänzt: "Die jemenitische Delegation hat bereits früher erklärt, daß der Teilungsplan gegen die Gerechtigkeit und gegen die Charta der Vereinten Nationen verstößt. Deshalb zieht die Regierung des Jemen nicht in Betracht, sich an eine solche Entscheidung gebunden zu fühlen. Die Regierung des Jemen behält sich die Freiheit von Maßnahmen gegen die Durchsetzung dieser Entscheidung vor." (45)
Es wird niemals zustimmen, für sie verantwortlich zu sein. Mögen die Folgen über andere kommen, nicht über uns." Prinz Seif El Islam Abdullah von Jemen ergänzt: "Die jemenitische Delegation hat bereits früher erklärt, daß der Teilungsplan gegen die Gerechtigkeit und gegen die Charta der Vereinten Nationen verstößt. Deshalb zieht die Regierung des Jemen nicht in Betracht, sich an eine solche Entscheidung gebunden zu fühlen. Die Regierung des Jemen behält sich die Freiheit von Maßnahmen gegen die Durchsetzung dieser Entscheidung vor." (45)
Wie oft berichten Medien von Protesten der Palästinenser und der
Regierungen der arabischen Staaten über angebliche oder tatsächliche
Verletzungen von Resolutionen der Vereinten Nationen durch Israel!
Den Bruch schon der ersten den Staat Israel betreffenden
UN-Resolution kündigen die arabischen Staaten öffentlich und unverfroren an.
Zwei Tage nach der Entscheidung vom 29. November 1947 wird die Bevölkerung
dieser Staaten von den höchsten geistlichen Würdenträgern der Al-Azhar
Universität Kairo zum Djihad, zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Juden
überall im Nahen Osten und in Nordafrika aufgehetzt, und nicht nur im
Mandatsgebiet Palästina, sondern auch in den arabischen Staaten des Nahen
Ostens beginnen gewalttätige Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung,
deren Gemeinden dort teilweise seit 2 500 Jahren angesiedelt sind. In Jerusalem
beginnen blutige Kämpfe, so daß international die Sorge entsteht, Jerusalem
könne zerstört werden. In Aleppo, Syrien, werden die Häuser von 300 Juden und
elf Synagogen bis auf den Grund abgebrannt, die Hälfte der 4 000 Juden der
Stadt fliehen. In Aden werden 82 Juden ermordet. (46)
In diesen Diktaturen können derartige Ausschreitungen nur
stattfinden, wenn sie von der Regierung und der islamischen Geistlichkeit
veranlaßt und gelenkt sind. Das zeigt zum Vergleich die gewaltsame und brutale
Niederschlagung sozialer Proteste in diesen Ländern, wann immer sie stattfinden.
Am 14. Mai 1948 wird der Staat Israel proklamiert.
Schon am nächsten Tag machen die arabischen Staaten ihre Drohung
wahr und überfallen unmittelbar nach dem Abzug der britischen Truppen den
jungen Staat Israel. Israel erhält von den westlichen Staaten kaum Hilfe,
sondern Großbritannien intrigiert noch bis zuletzt gegen die Staatsgründung.
Dieses Verhalten Großbritanniens, aber auch das der anderen
Großmächte, ist interessant im Hinblick auf die Einschätzung der gegenwärtigen
Situation im palästinensisch-israelischen Konflikt sowie des Irakkrieges, der
entgegen der Erklärung des US-Präsidenten, vom 1. Mai 2003, mitnichten beendet
ist, sondern vielmehr gerade erst richtig anfängt. Das indifferente bis
widersprüchliche Verhalten gegenüber den drängenden Fragen dieser Kriege und
Konflikte wie sämtliche Aktionen und kriegerischen Maßnahmen in der Region
werden nicht bestimmt durch Wohlwollen gegenüber Israel oder gar den
Palästinensern oder Irakern (von den Kosovaren nicht zu reden), sondern allein
durch die geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen dieser Staaten in
der Region. Dies gilt selbstverständlich auch für das Unterlassen derartiger
Maßnahmen, beispielsweise der Ablehnung des Irakkrieges durch Deutschland,
Frankreich und Rußland.
Israel wird sich im Zweifelsfalle nur auf sich selbst verlassen
können. Der Handlungsspielraum der israelischen Regierung gegenüber den
Palästinensern ist eng begrenzt durch diese Interessen, die keinen der Akteure
in der Region, weder die USA, noch die EU noch Rußland veranlassen, sich ganz
auf die Seite Israels zu stellen. Leider ist der Politik der israelischen
Regierung nicht anzumerken, ob diese sich dessen bewußt ist. Von Yasser Arafat
und seinen Terrorbanden kann man allerdings sagen, daß sie diese Interessen
voll in die Strategie zu ihrer Machtsicherung einbeziehen - sonst wären sie
schon vor dreißig Jahren kaltgestellt worden. Gelernt hat Yasser Arafat von
seinem großen Vorbild und Helden, dem Mufti Hadji Amin al-Husseini. Ihm zu
Ehren trägt er sein Pali-Tuch.
Nun aber zurück zur Zeit der Staatsgründung!
Der UN-Delegierte der Sowjetunion Andrei Gromyko sagt zum
kriegerischen Vorgehen der arabischen Staaten in einer Rede im UN-Sicherheitsrat,
am 29. Mai 1948:
"Das ist nicht das erste Mal, daß die arabischen Staaten, die
den Angriff auf Palästina organisierten, eine Entscheidung des Sicherheitsrates
der Generalversammlung mißachtet haben. Die sowjetische Delegation hält es für wesentlich,
daß der Rat bezüglich des Verhaltens der arabischen Staaten seine Meinung
deutlicher und bestimmter vorträgt." (47)
Zur Lage der Juden in einzelnen arabischen Staaten nach der
Verkündung der UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947
In den arabischen Staaten leben 1945 mehr als 870 000 Juden. Schon
vor dem UNO-Beschluß warnen arabische UN-Delegierte, vor allem aus Ägypten und
dem Irak, vor ansteigendem Antisemitismus und möglichen Massakern unter Juden
für den Fall einer Annahme des Mehrheitsplanes. Dies ist eine eindeutige
Drohung. Die Juden in den arabischen Ländern, besonders im Irak, in Syrien,
Ägypten und Libyen stehen noch unter dem Eindruck der durch den
palästinensischen Mufti und die ägyptische Muslimbrüderschaft angeheizten
antisemitischen Gewalttätigkeiten. Die jetzt oft verbreitete Behauptung, die
Juden der arabischen Staaten seien von dort deshalb vertrieben worden, weil
Israel die Araber vertrieb, entbehrt jeder Grundlage. (48)
Seit der Aufforderung zur Verfolgung und Vertreibung der Juden aus
sämtlichen islamischen Staaten durch die hohe Geistlichkeit der Al-Azhar
Universität, im Jahre 1947, ist in den Ländern ganze Arbeit geleistet worden.
Mehr als 820 000 Juden leben nicht mehr in ihren Ländern. Von 2001 bis heute
sind von den restlichen weitere vertrieben worden. So gibt es im Irak noch 32,
wie wir der Zeitschrift "Marianne" entnehmen können.
Yoram Ettinger schreibt, daß der von den Palästinensern und den
arabischen Staaten Israel 1948 aufgezwungene Krieg 630 000 palästinensische und
820 000 jüdische Flüchtlinge hervorbringt. 590 000 der jüdischen Flüchtlinge
werden von Israel neben Millionen aus Europa aufgenommen. Die palästinensischen
Flüchtlinge und ihre Nachkommen leben auf Anweisung ihrer Führer in
Flüchtlingslagern, wo sie eine Brutstätte für Terrorismus bilden. Nichts von
den Geldern der USA und der EU an die PLO gehe an die Flüchtlingslager. (42)
Die jüdische Bevölkerung in arabischen Staaten von 1948 bis 2001 (49)
1948
|
1958
|
1968
|
1976 2001
|
||
Aden
|
8,000
|
800
|
0
|
0
|
0
|
Algeria
|
140,000
|
130,000
|
1,500
|
1,000
|
0
|
Egypt
|
75,000
|
40,000
|
1,000
|
400
|
100
|
Iraq
|
135,000
|
6,000
|
2,500
|
350
|
100
|
Lebanon
|
5,000
|
6,000
|
3,000
|
400
|
100
|
Libya
|
38,000
|
3,750
|
100
|
40
|
0
|
Morocco
|
265,000
|
200,000
|
50,000
|
18,000
|
5,700
|
Syria
|
30,000
|
5,000
|
4,000
|
4,500
|
100
|
Tunisia
|
105,000
|
80,000
|
10,000
|
7,000
|
1500
|
Yemen
|
55,000
|
3,500
|
500
|
500
|
200
|
TOTAL
|
856,000
|
475,050
|
72,600
|
32,190
|
7,800
|
Einige der arabischen Staaten sind im wörtlichen Sinne "judenfrei". Saudi-Arabien ist hier nicht aufgeführt, weil Juden dort schon lange sogar Einreiseverbot zum Besuch haben. In Jordanien leben 1948 keine Juden, es ist deshalb ebenfalls nicht aufgeführt, obgleich Juden lange vor der Entstehung des Islam in dem Teil Palästinas leben, den die Briten 1923 als Transjordanien abtrennen und später Jordanien nennen. Dorthin fliehen auch viele jüdische Familien, die im 7. Jahrhundert von der arabischen Halbinsel vertrieben werden, also mehr als tausend Jahre vor der Zeit, da dieses Gebiet zum haschemitischen Königreich erklärt wird.
Juden, die in Palästina östlich des Jordan und in dem heute als
"West Bank" bezeichneten Gebiet leben, werden in den letzten 500
Jahren aus den von Arabern beherrschten Städten mittels sporadischer Pogrome
und Plünderungen vertrieben, so daß um 1940 diese palästinensischen Städte als
rein arabisch bezeichnet werden können. Die Juden, die seit Jahrhunderten,
teilweise bereits vor der osmanischen Herrschaft, in dem palästinensischen
Gebiet leben, das heute Jordanien und "West Bank" genannt wird,
werden infolge der arabischen Gewalt zu palästinensischen jüdischen
Flüchtlingen. Darauf achtet so gut wie niemand, selbst nicht in Israel. Diese
Juden lassen sich schon vor der Staatsgründung Israels an der mehrheitlich von
Juden besiedelten Küste, dem heutigen Israel nieder. Obgleich 1948 die 77
Prozent Palästinas, das die Briten 1923 abteilen und den Arabern als
Transjordanien übergeben, bereits durch zahlreiche gewalttätige Ausschreitungen
und Pogrome gegen diese alteingesessenen Juden gesäubert sind, erläßt die
jordanische Regierung 1954 ein Gesetz, das in Jordanien lebenden Palästinensern
die Staatsbürgerschaft nur dann gibt, wenn sie keine Juden sind: Jordanian
Nationality Law, Article 3(3)
of Law No. 6 of 1954, Official Gazette No. 1171, February 16, 1954 (49)
Während
der Besetzung der "West Bank" durch Jordanien (1948-1967) erklärt
die jordanische Regierung den Verkauf von Land an Juden zum
Kapitalverbrechen. Dem Mandatsvertrag des Völkerbundes über Palästina
widerspricht dieses Verbot. Der Vertrag ist aber mit der Resolution Nr. 181,
vom 29. November 1947, und der Gründung des Staates Israel nicht mehr gültig.
Eine andere Regelung gibt es nicht, so daß das Recht der Juden, sich in
diesen Gebieten anzusiedeln sowie die rechtlichen Ansprüche auf das von Juden
erworbene Land bis heute weiterbestehen. Eine andere Frage ist die der
politischen Sinnhaftigkeit des Siedlungsbaus.Was den Willen der Araber
angeht, mit Israel Frieden zu schließen, so zeigt die Zeit von 1948 bis 1967,
da den Juden der Siedlungsbau verboten ist, daß auch ohne Siedlungsbau von
den Arabern kein Frieden gewollt wird. Im Jahr 2000 bietet der israelische
Premierminister Ehud Barak den Arabern den Abbau der Siedlungen an. Es führt
nicht zur Friedensbereitschaft. Der politische Schaden des weiteren
Siedlungsbaus für Israel ist dennoch groß, da hier ein ständiges Argument
gegen Israel gewonnen wird. Auch die deutschen Linken steigen voll in dieses
Thema ein, das den Blick verstellt. Der Siedlungsbau lenkt von den tatsächlich
zu lösenden Fragen ab. (50)
Ägypten
1948
leben in Ägypten 75 000 Juden. Zwischen Juni und November 1948 explodieren
Bomben im jüdischen Viertel von Kairo und töten 70 Juden. Verwundet werden
ca. 200. Der Suezkrieg 1956 wird von der ägyptischen Regierung zum Vorwand
genommen, 25 000 ägyptische Juden des Landes zu verweisen und getreu dem
alten Dhimmi-Gesetz ihren Besitz zu konfiszieren. Ungefähr 1000 Juden werden
verhaftet und in Gefängnisse oder Lager gesteckt. Am 23. November 1956 wird
in ganz Ägypten eine vom Minister für religiöse Fragen unterzeichnete
Erklärung verlesen, in der es heißt daß "alle Juden Zionisten und
Staatsfeinde" seien. Ihre Ausweisung stehe unmittelbar bevor. Tausende
von Juden werden aufgefordert, das Land zu verlassen. Einen Koffer und etwas
Geld dürfen sie mitnehmen. Sie werden gezwungen zu unterschreiben, daß sie
ihren Besitz der ägyptischen Regierung schenken. Einige Juden werden in
Ägypten als Geiseln zurückgehalten, damit die ausreisenden Familien nicht
gegen die ägyptische Regierung aussagen. 1958 leben 40 000 Juden in Ägypten.
Anläßlich
des Sechstagekrieges von 1967 werden weitere Juden vertrieben. Ihre Häuser
und ihr Besitz werden beschlagnahmt. Es verbleiben ungefähr 1000 Juden im
Land. Zur selben Zeit werden von Ägypten Hunderte von Nazi-Verbrechern
aufgenommen. Sie bekommen Posten in der Regierung. Der Leiter der polnischen
Gestapo Leopold Gleim kontrolliert den ägyptischen Geheimdienst.
Anfang
der 70er Jahre wird den Juden erlaubt, Ägypten zu verlassen. 1976 gibt es
noch 400 Juden. 1979, nach dem Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel,
ist die ägyptische jüdische Gemeinde die erste, die offiziellen Kontakt zu
Israel aufnimmt. Die Juden dürfen ihre Religion frei ausüben. 2001 gibt es
100 Juden in Ägypten, einige Familien, die meisten alte Menschen. Gegen diese
winzige Gemeinde, die aus 12 älteren Menschen besteht, werden keine
antisemitischen Ausschreitungen unternommen. Die jüdische Gemeinde ist im Aussterben
begriffen. (51)
Algerien
1948
leben 140 000 Juden in Algerien. 1948 wandern 25 681 algerische Juden nach
Israel aus.
1956
werden die Juden von der algerischen Befreiungsfront FLN aufgerufen, sich dem
Kampf anzuschließen. Dem kommt nur eine kleine Gruppe nach. Sie fühlen sich
Frankreich und ihrer Staatsbürgerschaft verpflichtet. 20 000 wandern nach
Frankreich aus. Die restlichen wandern nahezu vollständig aus nach der
algerischen Unabhängigkeit 1962, da die algerische Regierung die Juden
schikaniert und sie ihrer wirtschaftlichen Rechte beraubt. (32)
1968
gibt es noch 1 500 Juden in Algerien, 1000 im Jahre 1976 und im Jahr 2001:
null.
Irak
1946
bis 1949 gibt es wiederholt Ausschreitungen gegen Juden. 1948 leben 135 000
Juden im Irak, davon 77 000 in Bagdad, das zu einem Viertel jüdisch ist. 1948
wird Zionismus zum Kapitalverbrechen erklärt. 1948 müssen sie 250 000 Dinar
in die Kriegskasse des Irak für den Krieg gegen Israel einzahlen.
1950
wird den Juden erlaubt, innerhalb des nächsten Jahres unter der Voraussetzung
den Irak zu verlassen, daß sie ihre Staatsbürgerschaft aufgeben. Dennoch wird
ein Jahr später auch das Eigentum dieser Emigranten eingefroren. Ihre
Bankkonten werden gesperrt. Die etwa 10 000 Juden, die noch im Land sind,
unterliegen wirtschaftlichen Beschränkungen. Den irakischen Juden gehört
zuvor nahezu der gesamte Souk von Chordja, im Zentrum Bagdads.
"Das
ganze Quartier gehörte ihnen", erinnert sich ein alter Mann,
"sie verkauften Gold und dienten als Bankiers, weil man ihnen vertraute.
Man hatte zwischen den religiösen Gruppen keine Probleme. Der Irak war immer
ein Land der Toleranz. Die Erde Ibrahims-Abrahams, des Vaters von Isaac und
Ismaël, die den Ursprung von Judaismus und Islam bilden. Bis zur Nakba 1948
waren wir Brüder. Dann sind sie alle nach Israel ausgewandert."
Sie
nennen die Staatsgründung Israels "Nakba", Katastrophe.
Im
Bücherbasar ist es ähnlich. Auch von dort sind alle Juden ausgewandert. Jetzt
liegen dort "Die Protokolle der Weisen von Zion" aus. (1)
Von
Mai 1951 bis Anfang 1952 werden 104 000 Juden in der "Operation
Ezra&Nehemia" über Zypern und später direkt von Bagdad aus dem Irak
nach Israel evakuiert. Weitere 20 000 werden über den Iran
herausgeschmuggelt. Insgesamt erreichen an die 130 000 irakischer Juden in
der "Operation Ezra&Nehemia" Israel. Die Operation dauert
mehrere Monate. Zunächst verlassen die wohlhabenderen das Land. Als die
anderen das hören, schreiben sie sich zu Tausenden in die Auswanderungslisten
ein.
Dem
irakischen Gesetz entsprechend müssen die Juden ihre gesamte Habe verkaufen
und ihre Geschäfte liquidieren. Sie erzielen dafür in Auktionen lächerlich
niedrige Summen. Einen Koffer von 50 kg pro Person dürfen sie mitnehmen. Die
irakische Regierung, die von der hohen Zahl der Ausreisewilligen überascht
ist (sie rechnete mit ca. 8000) befürchtet, daß durch den Exodus die
Verwaltungsinstitutionen lahmgelegt werden. (52)
1952
werden zwei Juden auf Grund falscher Anschuldigungen öffentlich gehenkt.
6000
Juden bleiben im Irak zurück. 1958 wird ihnen der Status als jüdische
Gemeinde aberkannt. Das Gemeindeeigentum, einschließlich Schulen und
Krankenhäuser werden der Regierung überschrieben. Nach dem
Sechstagekrieg,1967, verlassen weitere 3 500 das Land. Viele Juden werden
verhaftet und aus ihren Arbeitsstellen entfernt.
1968
erreicht die Verfolgung ihren Höhepunkt. Ein Gesetz verbietet ihnen, mehr als
100 Dinar im Monat am Verkauf von Immobilien zu verdienen. Hunderte von Juden
werden als Mitglieder eines aus Geschäftsleuten bestehenden
"Spionageringes" verhaftet. 1969 werden neun von ihnen
"zionistischer Umtriebe" und zwei wegen Spionage für Israel und die
CIA wegen unter dem Beifall von an die 500 000 Männern, Frauen und Kindern
öffentlich gehenkt. "Kommt, freut Euch des Festes!" ruft der
irakische Rundfunk auf. In den Straßen wird getanzt und "Tod
Israel!" und "Tod allen Verrätern!" gerufen.
Juden
stehen ständig unter Überwachung. Die soziale und psychische Persönlichkeit
der Juden wird völlig zerstört. Sechs weitere werden ermordet. 1973 wird eine
fünfköpfige jüdische Familie in ihrem Haus ermordet.
Anfang
der 70er Jahre dürfen auf internationalen Druck hin die meisten der noch
verbleibenden Juden auswandern. 1976 gibt es dort noch 350. Eine Synagoge in
sehr schlechtem Zustand ist noch geöffnet. Juden dürfen weder im öffentlichen
Dienst noch in der Armee arbeiten.
Das
den Juden enteignete Vermögen geht in die Hunderte von Millionen Dollar.
Heute
leben dort noch 32 Juden oder 28, da nach anderen Quellen am Freitag, den 25.
Juli 2003, sechs der letzten 34 Juden aus Bagdad ausgeflogen werden. Die
Jewish Agency sucht sie im ganzen Land zusammen. Es gab Zeiten, da waren 20
Prozent der Einwohner von Bagdad Juden ... (53)
Jemen
(einschließlich Aden)
Unmittelbar
nach dem Beschluß der Vereinten Nationen zur Gründung des Staates Israel
werden in den Slums von Aden, bis wohin die Juden des Jemen durch die
britischen Restriktionen der Einwanderung nach Palästina nur gelangen
konnten, unter Beteiligung der örtlichen Polizei schwere Gewalttaten
begangen, bei denen 82 Juden ermordet und das jüdische Viertel niedergebrannt
werden. Anfang 1948 führen falsche Anschuldigungen, Juden hätten zwei
moslemische Mädchen im Ritualmord getötet, zu Plünderungen.
1948
leben 8000 Juden in Aden. Sie werden gezwungen zu fliehen.
1948
leben im Jemen 55 000 Juden. Dort werden bei gewalttätigen Aufständen während
eines Solidaritätsstreiks gegen den UNO-Beschluß, am 2. Dezember 1947, mehr
als 100 Juden ermordet und die große Synagoge niedergebrannt. Jüdisches
Eigentum wird beschädigt, geplündert oder zerstört. Ähnliche Ausschreitungen
finden 1958, 1965 und 1967 statt.
Im
Jemen und in Aden leben 1948 insgesamt 63 000 jemenitische Juden, Nachkommen
des Volkes der Königin von Saba. Erst im September 1948 gestattet die
britische Verwaltung den Juden die Ausreise nach Palästina. Da die Ägypter
den Suezkanal und die Straße von Tirana geschlossen haben, werden 48 818
Juden in der "Operation Fliegender Teppich" per Airlift nach Israel
gebracht. 1962 wird auf Grund von Bürgerkrieg jede weitere Auswanderung
untersagt.
Danach
leben noch ca. 4 300 Juden im Jemen und in Aden. Sie dürfen nicht auswandern,
Kontakt mit der Außenwelt ist ihnen untersagt. Sie werden in die Berge
vertrieben, wo sie keinen Zugang zu Nahrung, Kleidung, medizinischer
Versorgung und religiösen Artikeln haben. Das hat zur Folge, daß einige Juden
ihren Glauben verlassen und zum Islam übertreten.
Im
Jahre 2001 sind noch 200 Juden im Land. Ihnen ist die Ausübung ihrer Religion
gestattet. Sie unterstehen weiterhin einer Art sozialer Dhimmi-Gesetzgebung,
sie sind als Menschen zweiter Klasse angesehen. Dennoch will die jemenitische
"Allgemeine Volkspartei" 2001 einen Juden zum Parlament kandidieren
lassen, offensichtlich, weil man sich davon finanzielle Hilfe aus den USA
verspricht. Die Wahlkommission untersagt seine Kandidatur, weil ein Kandidat
zwei moslemische Elternteile haben müsse. (54)
Libanon
1947
leben im Libanon geschätzt 5 950 Juden. 1948 sind es noch 5000. Nach der
Gründung Israels sehen sie sich nicht veranlaßt das Land zu verlassen, da sie
dort dank einer christlich-arabischen Regierung toleriert werden. Sie haben
gleiches Recht wie alle Bürger. Während der antizionistischen Ausschreitungen
1947 und 1948 wird ihnen nichts zuleide getan.
Im
Zuge der Verschärfung des arabisch-israelischen Konflikts werden sie in
diesen hineingezogen, da sie mit der israelischen Politik in Verbindung
gebracht werden. Anfang der 50er Jahre wird ihre Synagoge zerbombt. Jüdische
Mitglieder der libanesischen Armee werden aus dieser entfernt.
Während
des Krieges von 1967 schützt die libanesische Regierung die Juden vor
gewalttätigen Ausschreitungen der Araber. Einige Hundert verlassen den
Libanon. Bis 1972 ist es ihnen gestattet, ihre Habe mitzunehmen. 3000 Juden
leben 1968 im Libanon, 1974 sind es 1800. Sie emigrieren nach Frankreich,
Israel, italien, England oder Südamerika.
Während
des Bürgerkrieges von 1975 postieren die Palästinensische
Befreiungsorganisation (PLO) und linke Moslemkräfte Militär in die jüdische
Nachbarschaft von Wadi Abu Jamil. Dennoch wächst die Gefahr seitens
fundamentalistischer Moslems, vor allem nach der israelischen Invasion von
1982. Zwischen 1984 und 1987 werden von ihnen Juden entführt und ermordet.
Heute leben in Beirut noch 100 Juden. (55)
Libyen
1948
leben in Libyen 38 000 Juden. 1948 werden 12 Juden und vier Araber bei
antijüdischen Ausschreitungen ermordet. 280 jüdische Häuser werden zerstört.
Die Unsicherheit für sie durch die Gründung Israels läßt 3000 Juden, obgleich
die Auswanderung illegal ist, das Land verlassen. Viele gehen nach Israel.
Als die Briten 1949 die Auswanderung legalisieren, und als Libyen 1951
unabhängig und Mitglied der Arabischen Liga wird , fliehen weitere mehr als
30 000 Juden aus dem Land. In Israel siedeln sich 36 730 libysche Juden an.
1958
wohnen in Libyen noch 3 750 Juden. 1963 wird den Juden das Wahlrecht
aberkannt. Es gibt Massenverhaftungen. Juden dürfen keine öffentlichen Ämter
bekleiden. Der Sechstagekrieg von 1967 hat weitverbreitete Zerstörung
jüdischen Eigentums zur Folge. 100 Juden werden ermordet. Synagogen,
Geschäfte und Häuser werden niedergebrannt.
Zur
Zeit des Putsches von Kolonel Muammar al-Ghaddafi leben ca. 100 bis 500 Juden
in Libyen. Ghaddafi konfisziert nach und nach sämtlichen jüdischen Besitz und
annulliert Schulden, die Moslems bei Juden haben. 1974 leben dort noch 20
Juden, und heute gibt es, nachdem die letzte Jüdin im Februar 2002 stirbt, in
Libyen null Juden. (56)
Marokko
1948
leben in Marokko zwischen 265 000 und 285 000 Juden. Im Juni 1948 werden bei
blutigen antijüdischen Ausschreitungen in Oujda und Djerada 44 Juden ermordet
und Hunderte verletzt. Im selben Jahr wird ein inoffizieller Boykott der
jüdischen Wirtschaft angezettelt. 1952 finden erneut mehrere antijüdische
Ausschreitungen durch den arabischen Mob statt. 1954 werden jüdisches
Eigentum geplündert und jüdische Schulen zerstört.
1956
erklärt Marokko seine Unabhängigkeit und die Emigration nach Israel wird
untersagt. Der antizionistische Kommunist und Widerstandskämpfer gegen die
französische Besatzung Simon Lévy, Vorsitzender der jüdisch-maokkanischen
Gemeinde meint dazu, eine übereilte Auswanderung nach dem Suezkrieg sei in
Marokko gegenüber anderen arabischen Staaten, beispielsweise des Irak und
Ägyptens, nicht zu beobachten gewesen. 1958 leben 200 000 Juden in Marokko,
immerhin mindestens 65 000 weniger als 1948. Er sieht hauptsächlich
wirtschaftliche Gründe der Auswanderung, zwischen 1948 und 1956, bedauert sie
und lastet sie der Agitation der Jewish Agency an. (57)
1958
wird die Anzahl jüdischer Regierungsbeamter willkürlich gesenkt. Alle
zionistischen Aktivitäten sind verboten. 1963 wird die Emigration wieder
erlaubt, und es verlassen mehr als 100 000 Juden Richtung Israel das Land.
1965 beschreibt der marokkanische Schriftsteller Said Ghallab die Haltung
seiner moslemischen Landsleute gegenüber ihren Nachbarn:
"Die
schlimmste Beleidigung, die ein Marokkaner wohl bieten konnte, war, jemanden
wie einen Juden zu behandeln. ... Meine Jugendfreunde sind antijüdisch
geblieben. Sie verbergen ihren virulenten Antisemitismus, in dem sie
argumentieren, daß der Staat Israel ein Geschöpf des westlichen Imperialismus
wäre ... In der Bevölkerung wird ein ungebrochener Hitler-Mythos gepflegt.
Die Vernichtung der Juden durch Hitler wird extatisch gepriesen. Es wird
sogar vermutet, daß Hitler gar nicht tot ist, sondern lebt, und es ihm gut
geht. Seine Ankunft wird erwartet, damit er die Araber von den Juden
befreie." (58)
1968
leben noch 50 000 Juden in Marokko. 2001 sind es 5 700.
Simon
Lévy gibt eine gänzlich andere Schilderung. Die Ausschreitungen seien
Ausnahmen. Er behauptet, die irakischen Juden seien geflohen, weil die Jewish
Agency Terror in deren Rängen gesät habe, damit sie nach Israel auswanderten.
Die Einschätzung von Simon Lévy liest sich wie eine märchenhafte Hofberichterstattung.
Stutzig muß auch machen, daß in Marokko der Kommunist Simon Lévy so offen
auftreten kann. Aus Marokko sind ganz andere Verfahren Kommunisten gegenüber
bekannt.
Auch
Mitchell Bard erwähnt, daß König Hassen II. bis zu seinem Tode, 1999,
versucht habe, die Juden zu beschützen. Marokkanische jüdische Auswanderer
dürften Freunde und Familie in Marokko besuchen, selbst mit israelischem Paß.
Marokkanische Juden seien im Geschäftsleben tätig und hielten Posten in der
Regierung. Dennoch kann die willkürliche Herabsetzung der Beamtenzahl wohl
nicht ohne König Hassans Zustimmung geschehen sein. Man kann der Einschätzung
Mitchell Bards eher entnehmen, wie bescheiden die Juden schon geworden sind.
Es versetzt sie fast in Euphorie, daß sie in Marokko nicht so brutal
behandelt werden wie sonstwo in arabischen Ländern. Marokko sei vielleicht
Israels engster Freund in der arabischen Welt. Es mag stimmen. Es sei auch
daran erinnert, daß König Mohammed V. zur Vichy-Zeit die Juden seines Landes
vor der Deportation bewahrt.
1999
organisiert König Hassan II. das erste Welttreffen der marokkanischen Juden,
in Marrakesch. Im April 2000 unterstützt die marokkanische Regierung unter
seinem Nachfoger Mohammed VI. eine Serie von Vorträgen und Veranstaltungen
zur Förderung der Achtung der Religionen untereinander. Im Oktober 2000
versuchen zwei arabische marokkanische Jugendliche, in Tanger eine Synagoge
zu schänden. König Mohammed VI. erklärt in einer Fernsehansprache, vom 6.
November 2000, daß die Regierung die Mißhandlung marokkanischer Juden nicht
zulassen werde. Wie lange noch kann er solches durchhalten?
Die
Entwicklung in Marokko in den letzten Jahren jedenfalls spricht eine andere
Sprache. Das islamistische Attentat in Casablanca, am 16. Mai 2003, ist kein
Anzeichen für einen "moderaten" Islamismus, schreibt Jean-Pierre
Tuquoi. Aus den Gemeindewahlen, am 12. September 2003, gehen die
"Bartträger" vom Parti de la justice et du développement (PJD) als
zweitstärkste Partei hervor. Geschickt positionieren sie sich zunächst in
rückständigen Klein- und Mittelstädten und in ausgewählten Bezirken großer
Metropolen. In Tanger, dessen Nordteil "Wad el-Yahoud", das Tal der
Juden, genannt wird, sind sie gar nicht erst angetreten. Ebenso nicht in der
modernen Stadt Agadir. Auch die Nationalisten des Istiqlal können mit ihrem
Ergebnis zufrieden sein. (59)
Der
von den palästinensischen Arabern seit 80 Jahren geschürte islamistische
antisemitische Fundamentalismus und Nationalismus dringt bis in die entferntesten
Winkel der arabischen Welt. Eine Einheit zwischen PJD und Istiqlal ist, wenn
nötig, schnell herzustellen.
Ein
Schritt, dem Einhalt zu gebieten wäre, den Palästinensern endlich ihren Staat
zuzubilligen. Die arabische Welt müßte daraufhin ihre Argumentation neu
ordnen. Das würde geraume Zeit in Anspruch nehmen. Dann würde endlich der
Blick der arabischen Bevölkerung darauf fallen, daß sie über Jahrzehnte von Despoten
und Diktatoren, angemaßten und anmaßenden Königen und korrupten Banden
regiert wird, im Einklang mit den Interessen mächtiger politischer und
Wirtschaftskreise der EU bzw. Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, der
USA und der Sowjetunion bzw. Rußlands. Dieser Blick wird den Arabern durch
die in den Lagern vegetierenden Palästinenser verstellt.
Syrien
30
000 Juden leben 1947 in Syrien. Unmittelbar nach Verkündigung des
Teilungsbeschlusses verwüstet arabischer Mob in Aleppo die 2 500 Jahre alte jüdische
Gemeinde. Hunderte von Juden werden ermordet und mehr als 200 jüdische
Häuser, Geschäfte und Synagogen zerstört. Tausende von Juden fliehen illegal
nach Israel. 10 000 fliehen in die USA.
Alois
Brunner, einer der schlimmsten Nazi-Verbrecher, Hauptgehilfe von Adolf
Eichmann, kann sich 1954 in Syrien niederlassen und wird Berater von Hafez
al-Assad. Die Bundesregierung interessiert sich nicht im geringsten für seine
Auslieferung.
1958
leben noch 5000 Juden in Syrien. Die syrische Regierung verstärkt die
Judenverfolgung. Die Freizügigkeit wird für sie eingeschränkt. Juden, die zu
fliehen versuchen, werden entweder umgebracht oder zu harter Arbeit
verurteilt. Juden dürfen nicht für die Regierung oder in Banken arbeiten, sie
dürfen keine Telefone haben und keinen Führerschein. Es ist ihnen untersagt,
Eigentum zu erwerben. Ihre Bankkonten werden gesperrt. Eine asphaltierte
Straße zum Flughafen wird über den jüdischen Friedhof von Damaskus geführt.
Jüdische Schulen werden geschlossen und Moslems übergeben. 1968 leben noch
4000 Juden in Syrien. Sie sind Schachfiguren der syrischen Politik gegenüber
Israel und in Konflikten mit anderen arabischen Staaten.
1971
erklärt Hafez al-Assad, daß Klagen, die Juden würden in Syrien verfolgt, nur
zionistische Propaganda wären. 1972 sitzen elf jüdische Männer im Gefängnis,
nachdem ihre Verwandten aus Syrien zu fliehen versucht haben. Letztere werden
gefoltert und mit vier bis sechs Jahren Gefängnis bestraft. Der Vorwand für
diese Maßnahmen ist, man müsse die Juden vor der zutiefst antizionistischen
Bevölkerung schützen. Der Stellvertretende Außenminister Abdallah Khani sagt,
im Februar 1972:
"Syrien
befindet sich im Krieg mit Israel. Wir können nicht zulassen, daß unsere
Staatsbürger die Ränge der israelischen Armee verstärken."
Im
April 1974 demonstrieren 1000 Juden aus Damaskus außerhalb ihres Ghettos
gegen die Ermordung von vier jüdischen Frauen und für das Recht zu
emigrieren.
1976
leben 4 500 Juden in Syrien.
Hafez
al-Assad dekretiert 1977, daß jüdische alleinstehende Frauen erst ausreisen
könnten, wenn sie in den USA einen Ehemann gefunden hätten. Die
Ausreiseverhandlungen führt das US-Außenministerium. Es werden zahlreiche
Scheinehen geschlossen, um die Frauen außer Landes zu bekommen.
Alleinstehende jüdische Männer gibt es kaum noch, sie sind geflohen.
Diejenigen, die noch da sind, wollen nicht heiraten, damit sie kurzfristig
ohne Familie ausreisen können.
1977/78
werden die Maßnahmen gegen Juden gemildert. Syrien verlassen können sie, wenn
sie Verwandte als Geiseln zurücklassen. Außerdem müssen sie zwischen 300 und
1000 Dollar als Pfand hinterlegen. Jeden Abend um 21 Uhr muß jeder jüdische
Haushalt die etwaige Abwesenheit eines Mitglieds an die Behörde melden. Wenn
jemand fehlt, werden sie der Komplizenschaft angeklagt. Sie leben ständig
unter Bewachung durch die Geheimpolizei, die bei Gottesdiensten in den
Synagogen, bei Hochzeiten und allen jüdischen Festen dabei ist.
Nach
der erfolgreichen Flucht einiger Juden werden die Maßnahmen gegen Juden 1979
wieder verschärft. Die Familienmitglieder der Geflüchteten werden ins
Gefängnis geworfen und gefoltert. Nun dürfen Juden überhaupt nicht mehr ins
Ausland reisen. Es gibt nur einige wenige Juden an den Universitäten, kein
Jude arbeitet in der Regierung, und die jüdischen Schulen sind an Moslems
übergeben worden.
1987
und 1988 verhaftet und foltert die Geheimpolizei neun Juden unter dem
Verdacht, Reise- und Emigrationsgesetze zu brechen, in dem sie zu fliehen
geplant und nicht gestattete Reisen ins Ausland gemacht hätten. Ein
Rechtsbeistand wird ihnen nicht gewährt. Juden sind Geiseln eines ihnen
feindlich gesonnenen Regimes.
Im
November 1989 verspricht die syrische Regierung die Genehmigung zur Ausreise
von 500 ledigen jüdischen Frauen, die an Zahl die Männer weit übersteigen und
keine geeigneten Ehemänner finden können. Insgesamt 24 von ihnen können bis
1991 ausreisen. Anfang der 90er Jahre erreichen die USA bei den
Friedensverhandlungen, daß das Verbot von Kauf und Verkauf von Eigentum
aufgehoben wird.
1992
verschärft Syrien seine Hetzkampagnen gegen die Juden. Sie hätten Christus
gekreuzigt und benützten Menschenblut für ihre Matzen. Der
Verteidigungsminister General Mustafa Tlass schreibt das Vorwort zu dem Buch
"Die Matzen von Zion" und behauptet, diese Verleumdungen wären
wahr. 1992 werden die Reisebeschränkungen für Juden für kurze Zeit gelockert.
Nach Israel jedoch dürfen sie nicht reisen. Willkürliche Verhaftungen werden
fortgesetzt. (60)
In
einer verdeckten Operation, Ende 1994, werden 1 262 Juden nach Israel
gebracht. Die Entscheidung, die Juden ziehen zu lassen, fällt im Rahmen der
Madrider Friedensverhandlungen. Die letzten Juden, die Syrien verlassen
wollen, tun dies Ende Oktober 1994 mit ihrem Rabbiner. (61)
2001
leben vielleicht doch mehr als 100 Juden in Syrien, und zwar 150 in Damaskus,
30 in Aleppo und 20 im kurdischen Kamishli. In Damaskus sind zwei Synagogen
geöffnet. Die große Synagoge in Aleppo, seit mehr als 1600 Jahren in
Gebrauch, ist geschlossen. Gelegentlich sind die Juden palästinensischen
Protestlern ausgesetzt, die syrische Regierung beschützt sie jedoch. (62)
Tunesien
1948
leben in Tunesien 105 000 Juden, von denen die ersten gleich nach der
Gründung Israels zu Tausenden dorthin auswandern. Nach der
Unabhängigkeitserklärung, 1956, emigriert eine weitere große Gruppe von
Juden, diesmal hauptsächlich nach Frankreich. Die Unabhängigkeit bringt
Judenverfolgungen mit sich. 1957 wird das rabbinische Tribunal abgeschafft
und ein Jahr später werden die jüdischen Gemeinderäte aufgelöst. Die
tunesische Regierung zerstört das Judenviertel. 1958 leben in Tunesien 80 000
Juden. Dennoch sind einflußreiche Juden in der durch Habib Bourguiba
geführten Einheitspartei Néo Destour und ihrer Regierung tätig.
Die
Krise von Bizerta, 1961, provoziert durch die Stationierung französischer
Truppen auf diesem Marinestützpunkt, sechs Jahre nach der Unabhängigkeit
Tunesiens, ohne die Zustimmung der tunesischen Regierung, da das französische
Militär auf unbewaffnete Demonstranten schießt, führt bei einem Teil der
moslimischen Bevölkerung merkwürdigerweise zu brutal aufflammendem
Antisemitismus. Dieser wird mit dem Sechstagekrieg verstärkt. Der arabische
Mob zerstört und plündert jüdische Geschäfte und setzt die große Synagoge von
Tunis in Brand. Die tunesische Regierung hält die Banden nicht zurück.
Weitere Tausende von Juden emigrieren nach Frankreich und Israel. 1968 leben
10 000 Juden in Tunesien.
1971
wird ein Rabbiner im Zentrum von Tunis ermordet, was weitere Auswanderung von
ca. 3000 Juden zur Folge hat.
In
keinem tunesischen Schulbuch ist die dreitausend Jahre währende Anwesenheit
der Juden und deren Beitrag zur kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung
des Landes festgehalten. So verfliegt die Erinnerung. Die kleine jüdische
Gemeinde besteht 2002 noch aus 1500 Menschen. Sie sind, obgleich der
Präsident Ben Ali sie beschützt, nicht vollständig in die tunesische
Gesellschaft integriert.
Im
Sommer kehren zahlreiche Juden zu Besuch in ihre Heimat zurück, und bis zum
Beginn der zweiten Intifada und den Homizidattentaten vereinen sich jedes
Jahr bei der Wallfahrt zur Synagoge Ghriba an die 5000 tunesische Juden aus
Frankreich, Israel, den USA, Kanada und anderen Staaten.
Am
11. April 2002 verübt ein junges Mitglied der Terrororganisation al-Kaida ein
Attentat auf die fast 2000 Jahre alte Synagoge Ghriba, auf Djerba. Der
Attentäter Nizar Nawar wartet, bis sich eine möglichst große Anzahl von
Touristen in der Synagoge sammelt, und läßt dann einen Lastwagen mit einem
Gastank explodieren. Bruder und Onkel des Attentäters sind an dem Attentat
beteiligt. Bei dem Anschlag werden 19 Menschen getötet, darunter 14 Deutsche,
drei Tunesier, ein Franzose sowie ein Franko-Tunesier.
Die
tunesische Regierung stellt die Explosion zunächst als einen Unfall dar. Im
Juni 2002 bekennt sich die al-Kaida durch ihren Sprecher Suleiman Abu Ghaith
in einer Fernsehansprache des katarischen Senders El Dschasira zu dem
Attentat. "Der Attentäter habe ´nicht zusehen´ können, ´wie seine Brüder
in Palästina sich töten lassen müssen, während die Juden spazieren gehen,
sich amüsieren und ihre Rituale (in Tunesien) öffentlich praktizieren
können´," berichtet der Sender Phoenix. (63)
Mit
dem Attentat vom 11. April 2002 auf die Synagoge Ghriba, auf Djerba, kann man
sagen, daß eine 2 500-jährige jüdische Präsenz in Tunesien zu Ende geht.
Dieses Attentat wendet sich gegen die kleine jüdische Gemeinde. Nach diesem
Attentat pilgern nur 200 Juden zur Synagoge Ghriba. Ein weiteres Attentat
wird zeitgleich, in der Nacht vom 10. zum 11. April 2002, auf die Synagoge
Keren Yechoua in Marsa, dem Badeort von Tunis, verübt. Die Synagoge wird
regelrecht verwüstet. Eine weitere Synagoge, die von Sfax, sowie jüdische
Friedhöfe werden geschändet, ohne daß es die tunesischen Behörden groß
kümmert. Der Präsident will ein internationale Untersuchungskommission
einrichten. Nichts geschieht. Diese Ereignisse scheinen das Ende der
Koexistenz von Arabern und Juden in Tunesien einzuläuten. Seit der zweiten
Intifada agitiert die tunesische Regierung am heftigsten von allen arabischen
Staaten gegen Israel. Pläne französischer Tunesier zur Verstärkung von
französischen und europäischen Investitionen im Land werden daraufhin
eingefroren. (64)
Gerechtigkeit
für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten
Der
Schriftsteller Amoz Oz schreibt zum Thema "Rückkehrrecht", bei dem
selbstverständlich alle vereint, Vertreter der Vereinten Nationen,
Regierungsvertreter der EU, arabische Staaten, Menschenrechtsorganisationen
und gutmeinenden Antiimperialisten ausschließlich an die arabischen
Palästinenser denken, über diese:
"Die
Verantwortlichen fordern heute offen das ´Recht auf Rückkehr´ von
Hundertausenden von im Rahmen des Krieges von 1948 vertriebenen oder aus
ihren Häusern geflohenen arabischen Palästinensern, in zynischer Verkennung
des Schicksals von Hunderttausenden infolge eben dieses Krieges aus den
arabischen Staaten vertriebener oder geflohener Juden."
Das
Rückkehrrecht für arabische Palästinenser heiße nichts anderes als
"statt zwei Staaten für zwei Nationen" zwei arabische Staaten.
Gleichzeitig lehnt Amos Oz die Siedlungspolitik Israels als für dieses
gefährlich und schädlich ab. Er fordert Verhandlungen zum Ausgleich des
gesamten Flüchtlingsproblems, des der Juden und der arabischen Palästinenser.
(65)
Zum
"Rückkehrrecht" der Palästinenser gibt es auch Angebote, die Israel
1949 zur Aufnahme von 100 000 Flüchtlingen macht bzw., bei Übereignung des
von Ägypten besetzten Gaza-Streifens an Israel die Bereitschaft die dortigen
60 000 Einwohner plus 200 000 Flüchtlinge aufzunehmen. Das Angebot wird von
den Arabern als viel zu gering abgelehnt. Ägypten ist auch nicht bereit, den
Gaza-Streifen trotz der dort lebenden verarmten arabischen Bevölkerung
abzutreten. Die arabischen Staaten wollen die Palästinenser nicht aufnehmen.
In späteren Jahren dann wollen die Flüchtlinge nur noch "nach
Hause" zurück. (66)
Eine
ausführliche juristische Würdigung des von den Palästinensern eingeforderten
"Rückkehrrechts" durch die israelische Regierung kommt zu dem
Ergebnis, daß ein Rückkehrrecht in der von den Palästinensern vorgetragenen
Form nicht besteht. (67)
In
den USA wird, am 30. September 2002, die Vereinigung "Justice for Jews
from Arab Countries (JJAC)" gegründet. (68)
Sie will die seit Jahrzehnten vernachlässigten rechtlichen Ansprüche von an
die 850 000 aus den arabischen Staaten vertriebener Juden vertreten und die
politische Diskussion nicht beim "Rückkehrrecht" der
palästinensischen Flüchtlinge belassen. Nach internationalem Recht steht den
Juden eine Entschädigung zu für die Enteignung jüdischen Besitzes durch
arabische Regierungen zu.
Die
arabisch-palästinensischen Flüchtlinge sind entstanden infolge der Ablehnung
der Regierungen der arabischen Staaten, die UN Resolution Nr. 181, vom 29.
November 1947, anzuerkennen. Von ihnen wird die erste Resolution, die
überhaupt gefaßt wird, von Anfang an gebrochen. Sie ermuntern die arabischen
Palästinenser, ihr Land zu verlassen, um nicht in den Krieg zu geraten, den
die vereinigten arabischen Staaten, am 15. Mai 1948, am Tag nach der
israelischen Staatsgründung, gegen Israel beginnen. Ungefähr 600 000
Palästinenser werden in Flüchtlingslagern untergebracht. Dort werden sie von
den Regierungen der arabischen Staaten ihrem Elend überlassen, um damit ihren
Haß auf Israel weiter zu schüren und sie als machtpolitisches Druckmittel
sowohl gegen Israel als auch gegen die USA und die EU zu benutzen. Aus diesen
Lagern stammen die terroristischen Banden und die Homizidbomber.
Israels
Regierung und Gesellschaft ihrerseits integrieren die aus arabischen Staaten
geflohenen Juden. Sie erhalten die Staatsbürgerschaft und bekommen
Unterstützung beim Aufbau eines neuen Lebens. Als Flüchtlinge sind sie nicht
mehr zu erkennen. Dennoch haben sie berechtigte Forderungen gegen die
arabischen Staaten, die sie ab 1948 zu Hundertausenden unter Zurücklassen des
gesamten Besitzes aus ihren Ländern vertreiben.
Die
UN-Resolution Nr. 242, vom 22. November 1967, betont in Punkt 2 die
"gerechte Regelung des Flüchtlingsproblems". Die Resolution
unterscheidet nicht zwischen arabischen Flüchtlingen und den jüdischen
Flüchtlingen der arabischen Staaten, die bedingt durch die Gründung Israels
und danach vertrieben werden. (69)
Im
Oktober 1977 erklärt US-Präsident Jimmy Carter ausdrücklich, daß sowohl das
Problem der arabischen als auch das der jüdischen Flüchtlinge im Einklang mit
zu vereinbarenden Regeln diskutiert werden soll. Bis heute ist nichts
dergleichen geschehen. (70)
Im
Friedensvertrag von Camp David zwischen Ägypten und Israel wird in Punkt C.2
die Möglichkeit zur Einsetzung eines Komitees zur Geltendmachung von
finanziellen Ansprüchen ausdrücklich festgehalten. (71)
Bei
den Madrider Friedensverhandlungen, 1991, wird eine Multilaterale
Arbeitsgruppe eingesetzt, deren Mandat die Sicherung des Status und des
Rechts aller Personen ist, die auf Grund des arabisch-israelischen
Konffliktes von 1948 vertrieben werden.
Bei
den Verhandlungen zu Camp David II, im Juni 2000, erkennt US-Präsident Bill
Clinton die Vergleichbarkeit der jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten
und die Notwendigkeit, ihre Verluste zu berücksichtigen, mit denen der
arabisch-palästinensischen Flüchtlinge an. In einer abschließenden
vertraglichen Regelung sollen die Ansprüche beider Flüchtlingsgruppen
geregelt werden. Yasser Arafat jedoch besteht auf einem Rückkehrrecht der
Palästinenser, so daß Camp David II scheitert. (72)
Während
sich die internationale Gemeinschaft für die arabisch-palästinensischen
Flüchtlinge einsetzt, kümmert sie das Schicksal der verfolgten und aus den
arabischen Staaten vertriebenen Juden kaum. In den 681 den
arabisch-israelischen Konflikt betreffenden Resolutionen der Vereinten
Nationen beziehen sich 101 auch auf die Ansprüche der palästinensischen Flüchtlinge,
aber keine einzige erwähnt die jüdischen Flüchtlinge. Für die
palästinensischen Flüchtlinge werden eigens UN-Organisationen und Agenturen
gegründet, für die jüdischen Flüchtlinge keine einzige. Für keine
Flüchtlingsgruppe der Welt werden Milliarden Dollar ausgegeben, um ihnen ihr
Schicksal zu erleichtern, und das beim Reichtum der arabischen Staaten und
ihrer Herrscher, die das Problem aus machtpolitischen Gründen schaffen und
aufrecht erhalten.
Die
United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) der Vereinten Nationen kümmert
sich nicht um die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten, sondern
überläßt sie ihrem Schicksal. Internationale Hilfe für Israel und die anderen
Staaten, die diese Flüchtlinge aufnehmen, gibt es zu keiner Zeit. UNRWA bemüht
sich niemals, auf die arabischen Staaten einzuwirken, dem Elend der
palästinensischen Flüchtlinge ein Ende zu machen und sie in die arabischen
Staaten zu integrieren, sondern sie beteiligt sich aktiv daran, diese
Integration zu verhindern und so die Bedrohung für Israel aufrechtzuerhalten.
Unter der Kontrolle der UNRWA können sich die Lager zu Militärcamps
entwickeln. In den Schulen der UNRWA werden die Kinder mit von der EU
finanzierten Schulbüchern erzogen zur Verherrlichung der Gewalt und zum
Terror gegen Israel.
Die
palästinensischen Flüchtlinge fordern ein "Rückkehrrecht" nach
Israel und verbinden das oftmals mit der begleitenden Einladung an die Juden
der arabischen Staaten, auch ihrerseits wieder in ihre Heimat zurückzukehren.
Das kann angesichts der antisemitischen Zustände, die dort herrschen, nur als
Unkenntnis der Lage oder als Zynismus gewertet werden. Wir haben eingangs die
Ansichten einiger Iraker und des Geistlichen Moktada as-Sadr zitiert, der den
Juden nicht einmal den Dhimmi-Status zugestehen würde, und dessen geistlicher
Führer eine Fatwa ausspricht gegen jeden, der es wagen sollte, Land an Juden
zu verkaufen. Die ab 1948 von den Juden enteigneten Besitzungen erwähnt er
dabei gar nicht erst. Die bleiben weiter aberkannt. Hinzu kommt, daß wohl
kein Jude, der diesen Staaten entronnen ist, sich wieder zurück begibt unter
Diktatur, Korruption, Elend sowie gelenkte und spontane Verfolgungen durch
arabischen Mob.
In
den Friedensverhandlungen müssen die Rechte und Ansprüche der jüdischen
Flüchtlinge aus arabischen Staaten von diesen und von der PLO anerkannt
werden. Die arabischen Staaten müssen zur Deckung der Kosten aus diesen
Rechten und Ansprüchen herangezogen werden. Der Wert des Besitzes und der
Guthaben allein der irakischen Juden beispielsweise wird vom Generalsekretär
des World Jewish Congress, im Mai 2003, auf eine Milliarde Dollar geschätzt.
Die
internationale Staatengemeinschaft und Israel müssten gemeinsam eine Lösung
der Flüchtlingsprobleme erarbeiten, wobei sowohl die palästinensischen als
auch die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten Kompensation erhalten,
fordern Stanley A. Urman und die Vereinigung JJAC. (73)
Die
Hartnäckigkeit und der ungebrochene Antisemitismus der Regierungen der
arabischen Staaten wird an einem bescheidenen Beispiel deutlich:
Aus
Ägypten werden von 1948 bis heute 75 000 Juden vertrieben. Es gibt nur noch
etwa 12 ältere Juden dort. Von einer Gemeinde kann man nicht sprechen.
Deshalb bitten die ägyptischen Juden der Historical Society of Jews from
Egypt, mit Sitz in den USA, die ägyptische Regierung mehrfach, alte jüdische
Kultgegenstände und Schriften herauszugeben. Dieser Besitz ist für die Juden
von großem Wert für ihren Kult. Der Botschafter Ägyptens in den USA erklärt, daß
diese Kunstschätze der ägyptischen jüdischen Gemeinde gehörten, sie seien bei
der Egyptian Antiquities Authority registriert und damit ägyptisches
nationales Erbe, unterlägen entsprechender Gesetzgebung und könnten deshalb
nicht ausgeführt werden. Obgleich diese Kunstschätze registriert sind, wird
die Liste der Kunstschätze nicht an die Juden herausgegeben.
Die
ägyptischen Synagogen seien geschlossen bis auf eine, die bei gelegentlichen
Ereignissen benutzt werde. Die Präsidentin der jüdischen Gemeinde sei
mehrfach kontaktiert worden, man erhalte aber niemals eine Antwort, erwidern
die Antragsteller.
Bei
den Kultgegenständen und Schriften handele es sich um religiöse Artikel, die
von privaten Spendern als Geschenk an die Gemeinde gekommen seien, und nicht
um "Antiquitäten". Nicht nur, daß die Regierung und die
Gesellschaft Ägyptens seit 1948 die Juden verfolgen und aus dem Land
vertreiben (neben Syrien und dem Irak betreibt Ägypten die härteste
Verfolgungspolitik der arabischen Staaten), nicht nur, daß sie ihnen
sämtlichen Besitz aberkennt, und so den ägyptischen Juden Werte in Höhe von
mehreren Milliarden Dollar raubt, jetzt verweigert sie auch noch die
Herausgabe dieser Kultgegenstände, die in verstaubten Kellern neben den
Mumien und allen übrigen ägyptischen Kunstschätzen verrotten.
Motto
der Web Site:
"We
must let it be known up-front that we are quite firm in our resolve of
getting back all our civil records and religious artifacts. No bargaining,
this is our sacred religious heritage that we are reclaiming." Joe Rossano (74)
Die
jüdischen Flüchtlinge in Politik und Medien
Die
Medien befassen sich wenig mit den jüdischen Flüchtlingen aus den arabischen
Staaten, obgleich sie an Zahl mehr sind als die arabisch-palästinensischen.
Es sind an die 850 000. Sie passen weder in das Weltbild der meisten
Journalisten und Linken von den armen palästinensischen Flüchtlingen und dem
Unrecht, das ihnen durch Israel angetan wird, noch in die Argumentation
westlicher Regierungs- und Interessenvertreter. In das Weltbild der
Rechtsextremen passen sie sowieso nicht. So geschieht es, daß sich eine
Einheitsfront von rechts bis links bildet.
Es
wird allein das palästinensische Flüchtlingsproblem thematisiert. Den
Homizidbombern wird Verständnis entgegengebracht. Die Schuld an allem wird
allein Israel gegeben. Zur Rechtfertigung dieser Einseitigkeit wird ein
romantisches Bild der arabischen Welt vor der Gründung Israels gezeichnet, da
Araber und Juden sowie andere Minderheiten in Frieden und Harmonie
miteinander gelebt hätten. Von islamischer Dhimmi-Gesetzgebung, von
Verfolgung und Ermordung moderater Araber, die mit den Juden in Frieden leben
wollen, durch von arabischen Regierungen gelenkte Banden seit der Gründung
des Islams, also seit dem 7. Jahrhundert, ist kaum etwas zu hören und zu
lesen.
Stattdessen
wird eine friedliche Szenerie gemalt. Daran beteiligen sich in den USA auch
Quäker wie Christina H. Jones und ihr Mann, der Mystiker Rufus Jones, die in
Ramallah mit Geldern von US-Spendern eine Quäker-Schule betreiben. Die
Schulen seien Zentren von Licht und Liebe. Die Quäker verstehen sich seit dem
17. Jahrhundert bestens mit den Moslems des osmanischen Reiches. Christina H.
Jones erklärt 1944 (!) in ihrem Buch "Friends in Palestine", daß
Juden in Palästina in ausgezeichneten Beziehungen zu ihren arabischen
Nachbarn leben, die Araber seien von einer wunderbaren Großzügigkeit, und sie
zeigten größere Toleranz als die Menschen der westlichen Welt. (75)
Diese Ansicht ist bei den Quäkern in einflußreichen Kreisen der USA noch
heute weit verbreitet. Quäker sind stark vertreten in der US-Außenpolitik,
die sich mit dem Nahen Osten befaßt.
In
Israel und bei israelischen Linken dürfte die tatsächliche Geschichte der
arabisch-jüdischen Beziehungen aber nicht unbekannt sein, desto merkwürdiger
ist es, daß einige von ihnen die Araber als die von Juden unterdrückten Opfer
darstellen. An die deutschen Linken ist die Frage zu richten, warum sie trotz
der Kenntnis, daß der Großmufti von Jerusalem Hadj Amin al-Husseini seit 1937
ein enger Kollaborateur der Nazis ist und von diesen von Berlin aus zum
Herrscher über die gesamte arabische Region ausgerufen wird, und trotz der
Tatsache, daß fast sämtliche arabischen nationalistischen und religiösen
Gruppen und Parteien auf der Seite Hitlerdeutschlands stehen, und Adolf
Hitler immer noch ein großes Vorbild der Herrscher der meisten arabischen
Staaten und ihrer Medien ist, heute den Israelis Nazimethoden vorwerfen und
sich bedingungslos auf die Seite der Palästinenser schlagen.
Von
einem anständigen Linken kann man zum mindesten erwarten, daß er sich einer
Verurteilung Israels enthält, und daß er die israelische Politik auf dem
Hintergrund der geschichtlichen Erfahrungen der Juden und Israels versteht
und darstellt.
Antisemitische
und anti-israelische arabische Propaganda
Die
von Radio Berlin ausgestrahlte Aufforderung des Mufti an die arabische Welt
"Tötet die Juden, wo immer Ihr sie findet, das gefällt Allah", ist
von 1943. (29)
Sie ist heute wie seit Gründung des Islam Schlachtruf der angeblich
friedliebenden arabischen Welt.
Der
Mufti zitiert hier den ersten Satz des Koran, Sure 2:191. Er geht so weiter:
"Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo
sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer
als Töten..." Interessant ist, daß die Web Site des Islamischen Staates
(Khalifah) nur so zitiert: "Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt,
und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben". (76)
Damit wird suggeriert, daß sich die Aufforderung auf die Rache an den Juden
für die Flucht und Vertreibung der arabischen Palästinenser aus Israel
bezieht. Der uralte, vom Propheten selbst verkündete Befehl hat aber damit
nichts zu tun. Es ist der Befehl zum Djihad, wie er heute noch für die
gesamte islamische Welt gültig ist. Gleich nach seiner Machtergreifung
vertreibt und ermordet Mohammed die jüdischen Familien der arabischen
Halbinsel und konfisziert ihr Land und ihren gesamten Besitz. Als die Kämpfe
zur Machtausdehnung beginnen, werden Richtlinien zur Behandlung der Menschen
in den eroberten Gebieten aufgestellt.
Bis
zum heutigen Tage ist jeder Moslem zum Djihad verpflichtet. Täglich kann man
ihren Medien entnehmen, daß der Koran wörtlich zu nehmen sei. Die Moslems in
aller Welt haben die religiöse Verpflichtung, den Islam zu verbreiten, sie
sind gehalten, ehemalige arabisch besetzte und islamisierte Gebiete
zurückzuerobern, es sind "Länder unter dem Schwert". Im Unterschied
zu den früheren Glaubenskriegen allerdings, die ausschließlich religiös und
machtpolitisch motiviert sind, in denen es durch das islamische Gesetz
Grenzen gibt wie die, daß weder Frauen noch Kinder noch andere am
Kriegsgeschehen unbeteiligte Menschen einbezogen werden dürfen, ist der
jetzige "Djihad" nur durch zweierlei bestimmt, durch wahllosen Mord
an den verhaßten Juden und Machtsicherung der korrupten arabischen Herrscher.
Eine religiöse Komponente gibt es nicht mehr darin. Es ist eine Art
säkularisierter "Djihad".
Zwar
fordert der Koran auf, diesen Krieg mit brutalster Gewalt zu führen, von Haß
aber ist nirgends die Rede:
"Der
Glaubenskampf, auch der bewaffnete, ist für den Moslem religiöse Pflicht:
"Und kämpft gegen sie, bis es keine Verwirrung (mehr) gibt und die Religion Allah gehört..." [Sure 2:193]; "Zu kämpfen ist euch vorgeschrieben, auch wenn es euch widerwärtig ist..." [Sure 2:216]; "Bekämpft sie; so wird Allah sie durch eure Hand bestrafen und demütigen und euch gegen sie helfen..." [Sure 9:14]. Unverhohlen fordert der Koran zur Anwendung brutalster Gewalt auf: "Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten..." [Sure 2:191] "Und wenn sie sich abwenden, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet; und nehmt euch keinen von ihnen zum Beschützer oder zum Helfer" [Sure 4:89] (77)
Zum
Kampf gegen die Juden in den arabischen Staaten werden sie durch Propaganda
der Regierungen und ihrer Medien aufgehetzt. In Ägypten wird eine 41-teilige
Fernsehserie "Horseman without a Horse" während des Ramadan
ausgestrahlt. Viele Millionen Menschen in der ganzen arabischen Welt sehen
sie. Zu der Zeit sind sie, bedingt durch wochenlanges Fasten, besonders
anfällig und erregbar. Das Thema der Serie ist die angebliche jüdische
Weltverschwörung zur weltweiten Machtergreifung, basierend auf der uralten
zaristischen Fälschung, der "Protokolle der Weisen von Zion". (78)
Von der politischen, religiösen und kulturellen Elite des Landes kommt
keinerlei Protest, obgleich Haß geschürt wird, was einen indirekten Verstoß
gegen den Friedensvertrag von Camp David bedeutet.
Zur
gleichen Zeit verteilt der syrische Verteidigungsminister Mustafa Tlass die
achte Ausgabe des Buches "Die Matzah von Zion", in dem das alte
Schauermärchen aufgegriffen wird, das die Juden beschuldigt, 1840 in Damaskus
einen katholischen Priester ermordet zu haben, um sein Blut in die zum Pessach-Fest
hergestellten Matzen einzubacken. Mustafa Tlass hat zu diesem Buch das
Vorwort verfaßt. Auf einer Pressekonferenz dazu erklären er und der
ägyptische Produzent Munir Radhi, "Die Matzah von Zion" sei die
Antwort der arabischen Welt auf den Film "Schindlers Liste". 20 000
Exemplare werden von dem Buch auf der Internationalen Buchmesse in Damaskus,
im Jahr 2002, verkauft. Englische und französische Übersetzungen werden dort
angekündigt.
Die
syrische Tageszeitung "al-Thawra" (die Revolution) veröffentlicht
im Jahre 2002 einen langen Artikel, in dem behauptet wird, daß die Nazis und
die Zionisten zusammengearbeitet hätten, um die Juden im Holocaust zu
ermorden. Die Nazis hätten das im Auftrag der Zionisten getan. Diese
"Weisheit" hat die Zeitung von Mahmud Abbas, im Jahr 2003
kurzzeitig Ministerpräsident der Palästinenser, und mit Yasser Arafat
Begründer von Al-Fatah und PLO.
Das
Mitglied des Exekutivkomitees der PLO Mahmud Abbas schreibt als Historiker am
Moskauer Orient Kolleg, im Jahre 1982, eine Dissertation über den Zionismus:
"The Secret Connection between the Nazis and the Leaders of the Zionist
Movement", die er in Amman, Jordanien, 1984, als Buch "The Other
Side: The Secret Relationship Between Nazism and Zionism"
veröffentlicht. Er bestreitet darin wie die europäischen Negationisten, daß
es die Vernichtungslager und Gaskammern gegeben habe. Die Zahl der ermordeten
Juden sei weniger als eine Million. Er behauptet, die zionistische Bewegung
hätte mit den Nazis Hand in Hand gegen das jüdische Volk gearbeitet, um seine
weitgehende Zerstörung zu erreichen. Das, weil die zionistischen Führer
"Palästina" als den einzig legitimen Ort für jüdische Einwanderung
angesehen hätten. Später hätten die zionistischen Führer die Welt davon
überzeugen wollen, daß eine große Anzahl von Juden getötet worden wäre, um
mehr herauszuschlagen und die Beute unter sich aufzuteilen.
Immerhin
wird hier der Holocaust nicht geleugnet. Vor allem in Syrien ist es seit dem
Wirken der französischen Negationisten um Roger Garaudy weit verbreitet, den
Holocaust insgesamt zu leugnen. (79)
Die
arabischen Medien, allen voran die semioffizielle ägyptische Tageszeitung
al-Akhbar, bringen fast täglich antisemitische, anti-israelische Hetzartikel,
leugnen den Holocaust und erklären sich solidarisch mit Hitler, der nur den
Fehler gemacht habe, nicht alle Juden ermordet zu haben.
Aus
geostrategischen und wirtschaftlichen Erwägungen bietet niemand diesen kriminellen
Machenschaften Einhalt. Auch der Krieg der USA und Großbritanniens sowie
ihrer Gruppe der Willigen gegen das irakische Regime wird solcher Erwägungen
halber geführt, und nicht etwa zur Demokratisierung des Irak, zur Sicherung
der Existenz des Staates Israel oder gar, um die vertriebenen Juden wieder in
ihre Rechte einzusetzen.
Dieser
Israel seit seiner Gründung bedrohende Spuk wird erst zu bannen sein, wenn
die Palästinenser aus ihren elenden Flüchtlingslagern heraus in einen eigenen
Staat kommen. Nicht eher kann in den arabischen Staaten eine liberalere
Entwicklung keimen. Das wissen auch diejenigen, die es Yasser Arafat immer
wieder durchgehen lassen, daß er die Bestrebungen hin zu einem
palästinensischen Staat mit seinem Terror unterbricht sowie diejenigen, die
Ariel Scharon in seinen verzweifelten Rundumschlägen bestärken. Es hat sich
nichts geändert an der Lage seit dem Ende des Ersten Weltkriegs, da die
Briten das friedliche Zusammenleben zwischen Arabern und Juden in Palästina
hintertreiben. Eine liberale, demokratische, prosperierende Region, ausgehend
von "Palästina", d.h. von Israel und einem palästinensischen Staat,
würde die Karten von Marokko bis Saudi-Arabien und darüber hinaus in der
gesamten Welt neu mischen. Keiner der korrupten Herrscher der arabischen
Staaten bliebe im Amt. Die geostrategische und wirtschaftliche Billignutzung
dieser Länder erreichte damit allerdings schrittweise ihr Ende. Dieses Ende
abzuwenden, bestimmt die Politik der Regierungen der arabischen Staaten sowie
der EU und der USA.
11. Oktober 2003 „Wenn jemand sich der Propaganda des Islam in den Weg stellt und versucht, den Islam an seinem Vormarsch zu hindern, wird es notwendig, ihn zu zertrümmern und die Erde von seinem Schmutz zu reinigen, damit die Rechtleitung Allahs die Menschen erreicht und damit jeder Mensch in aller Sicherheit seine religiöse Freiheit genießt.“ (Tafsir Ruh al-Bayan, 236)
Quellen
(1) Vague d´Antisemitisme sur l´Irak (Eine Welle von
Antisemitismus über dem Irak), par Jean-Philippe Hamon, Marianne no 336, du
29 au 5 octobre 2003, pp. 40-43
(2) Tuesday, November 12, 2002
Lecture subject: The Ideology of Jihad, Dhimmitude and Human Rights By Bat Ye´or, GEORGETOWN UNIVERSITY (WASHINGTON, D.C.) The Hoya - Georgetown University´s Newspaper of Record Since 1920 http://www.thehoya.com/viewpoint/111202/view_bat.cfm
(3) Jews kicked out of Arab countries, including
Egypt. Historical Society of Jews From Egypt
http://www.hsje.org/jews_kicked_out_of_arab_countrie.htm
Mizrahi
Timeline. The Forgotten Jewish Exodus
http://www.forgottenexodus.com/mizrahitimeline.htm
(4) The Status of Non-Muslim Minorities Under
Islamic Rule
http://www.dhimmitude.org
Antisemitismus,
Desinformation und die Beschönigung der Ansichten und Handlungen der
palästinensischen Führung, von Francisco J. Gil-White, 17. Januar 2002
http://emperors-clothes.com/german/articles/d-palestina.htm
(5) The Jews are also genuinely ´a back number´ in
another sense. Like the Samaritans, they are surviving representatives of a
Syriac civilization that otherwise became extinct as long ago as the third or
second century B.C. , if the disuse of the Aramaic koine may be taken as a
criterion of the date at which the Syriac Civilization faded out of
existence. The Syriac Civilization as a whole, like its contemporary the
Hellenic Civilization, is otherwise ´dead´ today except in so far as it still
lives in its legacy to the present-day Christian and Islamic civilizations.
If it is true - as it seems to be true - that at the western end of the Old
World, in contrast to its eastern end, there has been a series of successive
´generations´ of civilizations since the species of human society that we
call ´civilization´ made its first appearance, then it is true that the Jews
and Judaism are a relic of a ´generation´ that, except for the Samaritans and
the Parsees, is otherwise extinct. This is the historical fact that I had in
mind when, in volume i of this book, I docketed the Parsees and the Jews
(among other present-day communities) with the label ´fossils´. My choice of
this particular word may not have been a felicitous one for conveying the
historical fact that I wanted to describe. But the fact is a fact, and some
name or other for describing it is needed.
Arnold
Toynbee, A Study of History Volume XII Reconsiderations, Royal Institute of
International Affairs, Oxford University Press, London 1961
XV. The History and Prospects of the Jews 1. The Relativity of the Interpretation of Jewish History, S.479 Zitiert in: Arnold Toynbee on Judaism and on World Government - Peter Myers, March 20, 2003; update April 19, 2003 http://users.cyberone.com.au/myers/toynbee.html
(6) The Sykes-Picot agreement
http://www.iap.org/sykespicot.htm
(7) Zur Einwanderung siehe: Homeward Bound. The
Immigration and Settlement Wing
http://www.wzo.org.il/home/aliya.htm
Zur
Entwicklung des arabischen Nationalismus siehe:
Deniz Togar "Theories on the Rise of Arab Nationalism: George Antonius in Comparative Perspective", Presented at University of Chicago 16th Annual Middle East Theory and History Conference, May 10-11,2001 http://cas.uchicago.edu/workshops/meht/DenizTogar.pdf
(8) Were Jews and Arabs Destined To Hate Each Other?
by Joel Bainerman. The Wisdom Fund News&Views, May 14, 1998. Rezension
des Buches von William Ziff "The Rape of Palestine", erstmalig
veröffentlicht im Jahre 1938 (!) nach einigen Jahren intensivster Recherchen
des Autors
http://www.twf.org/News/Y1998/JewsArabs.html
(10) White Papers. The Jewish Virtual
Library
http://www.us-israel.org/jsource/History/white.html
(11) British Mandate. 1922 White Paper.
Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_whitepaper_1922.php
The
Mandate for Palestine, July 24, 1922
http://www.unitedjerusalem.com/1922_MANDATE/1922_mandate.asp
(12) What happened during the Arab riots
of 1920-1921? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_riots_1920-21.php
Joel
Bainerman, a.a.O. (Anmerkung 8)
(13) The 1929 Riots
http://www.wzo.org.il/home/politic/1929.htm
(14) Who was the Grand Mufti, Haj
Muhammed Amin al-Husseini? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_grand_mufti.php
(15) Volker Weiß: Europäischer und
arabischer Antisemitismus
Versuch einer Differenzierung, in: Phase 2.07 "Den Krieg erklären", Frühjahr 2003 http://www.phase-zwei.org
(16) Bündnis des Grauens. Die Nazis und
der Islamismus in Palästina.
Von Matthias Küntzel. Jungle World 49/2002, 27.11.2002 http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/49/3 2a.htm
Zu
der Familie der Nashashibis und ihrer Rolle in Palästina:
Families of Jerusalem and Palestine. The Nashashibi Family
(17) Buchrezension zu Matthias Küntzel:
Djihad und Judenhaß, von Andrea Woeldike. HaGalil.com, 16.12.2002
(18) Matthias Küntzel: Djihad und
Judenhass. Über den neuen antisemitischen Krieg.
Epilog: Der Mufti und die Deutschen http://www.matthiaskuentzel.de/artikel.php?artikelID=26
(19) Coole Kids tragen kein Pali-Tuch.
Zitate aus: Danny Rubinstein: Yassir Arafat, Heidelberg 1996 und Klaus
Gensicke: Der Mufti von Jerusalem, Amin el-Husseini und die
Nationalsozialisten, Frankfurt am Main 1988
http://www.antifa-duisburg.de/pali.htm
(20) The Trial of Adolf Eichmann:
Jugdement Part 11 und Part 49
http://www.nizkor.org/hweb/people/e/eichmann-adolf/transcrip ts/Judgment/Judgment-011.html http://www.nizkor.org/hweb/people/e/eichmann-adolf/transcrip ts/Judgment/Judgment-049.html
(21) Deutsches Schweigen. Die Nazis, der
Djihad und die Linke, von Matthias Küntzel
http://www.matthiaskuentzel.de/artikel.php?artikelID=27
Matthias
Küntzel: Djihad und Judenhass, a.a.O. (Anmerkung 18)
(22) The White Paper of 1939. Homeward
Bound
http://www.wzo.org.il/home/politic/white39.htm
(23) What happened during the Arab
revolt of 1936-39? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_riots_1936-39.php
(24) Rashid Ali al-Kaylani, from
Wikipedia, the free encyclopedia
http://www.wikipedia.org/wiki/Rashid_Ali_al-Kaylani
(25) The Jews of Iraq, by Mitchell Bard
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ir aqijews.html
(26) Excerpts from the meeting between
Hitler and the Mufti, Haj Amin Husseini, on 28 November 1941.
The notes were taken by Dr. Paul Otto Schmidt. In: The Nizkor Project http://www.nizkor.org/ftp.cgi/people/h/hitler.adolf/mufti-no tes
(27) Faksimile in: Muftism and Nazism:
World War II Collaboration Documents
http://www.eretzyisroel.org/~jkatz/nazis.html
(28) Third Reich Fact Book. SS-Division
http://www.skalman.nu/third-reich/ss-13.htm
Ein
schönes Foto in: The Arab/Muslim Nazi Connection. The Middle East Digest
http://www.cdn-friends-icej.ca/medigest/may00/arabnazi.html
(29) Israel´s Independence. Arab
Countries React. Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_independence_arab_countries .php
(30) Des juifs d´Algérie. Histoire
http://www.zlabia.com/histoire.htm
(31) Le décret Crémieux francise les
juifs d´Algérie
http://www.herodote.net/histoire10241.htm
(32) Les juifs d´Algérie - extrait de
d´une rive à l´autre - la guerre d´Algérie, de la mémoire à l´histoire
de Gilles Manceron et Hassan Remaoun - éd Syros http://perso.wanadoo.fr/felina/doc/alg/juifs_alg.htm
(33) Iraq History. The Cradle of
Civilization
http://home.achilles.net/~sal/iraq_history.html
Iraq,
Babylon, and Baghdad in Jewish History and Thought, June 1, 2003
Steven Bayme, National Director, Contemporary Jewish Life Department The American Jewish Committee http://www.ajc.org/InTheMedia/RelatedArticles.asp?did=860
(34) The Forced Migration of Jews from
Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _yemen.htm
(35) Lebanon. Jews
http://countrystudies.us/lebanon/56.htm
(36) History of the Jewish Community in
Libya
http://sunsite.berkeley.edu/JewsofLibya/LibyanJews/thejews.html
(37) L´histoire des Juifs du Maroc. Le
Portail des Marocains de l´Étranger
http://www.bladi.net/modules/news/article-492.html
(38) The Forced Migration of Jews from
Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _syria.htm
Mizrahi
Timeline, a.a.O. (Anmerkung 3)
(39) De Carthage à Jérusalem : la
communauté juive de Tunis,
Par Robert Attal et Claude Sitbon http://www.chemla.org/Tunisie.html
Mizrahi
Timeline. The Forgotten Jewish Exodus (Anmerkung 3)
(40) Organized efforts are being made by
strong Arab elements inside and outside Palestine to prevent the
implementation of the Assembly´s plan of partition and to thwart its
objectives by threats and acts of violence, including armed incursions into
Palestinian territory... This Commission now finds itself confronted with an
attempt to defeat its purposes, and to nullify the resolution of the General
Assembly.
What
was the role of the United Nations? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_independence_un_role.php
(41) Das Palästina-Problem vor der UNO
http://people.freenet.de/edges/sas06.htm
(42) Who were the 1948 Refugees?, by
Yoram Ettinger. Freeman Center for Strategic Studies
http://www.freeman.org/m_online/mar01/ettinger1.htm
The
1948 Palestinian Refugees - whose Responsibility?
http://www.freeman.org/m_online/mar01/ettinger2.htm
(43) What was the role of the United
Nations? Palestine Facts, a.a.O.
33 Staaten stimmen für die Resolution, darunter die UdSSR, die USA und Frankreich, 13 stimmen dagegen, darunter die sechs arabischen Mitgliedsstaaten, 10 enthalten sich der Stimme, darunter Großbritanien und China. Die Resolution hat damit die Zweidrittelmehrheit erhalten und gilt als angenommen.
(44) King Abdul Aziz Al Saud (1876-1953)
http://www.the-saudi.net/al-saud/abdulaziz.htm
(45) United Nations General Assembly.
The Reponse of The Arab States Delegation to UN Res. 181
A/RES/181(II) (A+B), 29 November 1947 http://www.ee.princeton.edu/~xzhu/documents/resolution181.html
(46) Jews in Arabic/Islamic Countries.
The Virtual Jewish Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ar abjewtoc.html
(47) Security Council Official Records,
SA/Agenda/77, (May 29, 1948), p. 2
Myth and Facts Online. The War of 1948, by Mitchell G. Bard. The Jewish Virtual Library http://www.us-israel.org/jsource/myths/mf4.html#13
(48) Why did Jews go to Israel from
other Middle Eastern countries?
http://www.palestinefacts.org/pf_independence_refugees_jews_ why.php
(49) Jewish Population in Arab Countries
1948-2000, Compiled by the American Sephardi Federation
http://www.jewishrefugees.org/population.html
Siehe
auch: Creating a Land "Free of Jews". Estimated Jewish Population
in Arab Countries
http://www.eretzyisroel.org/~jkatz/nazis.html
Zum
Vergleich: Anzahl der im Iran lebenden Juden:
1948: 100 000, 1978/79: 80 000, 2001: 11 500, 2002/03 bis zu 40 000 The Jews of Iran. Jewish Virtual Library http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ir anjews.html
A
Brief History of Iranian Jews by Massoume Price
http://www.sanibrite.ca/iran/page6.asp
(50) Zur Frage der jüdischen Siedlungen
siehe u.a.:
Myth&Facts Online.Settlements. Jewish Virtual Library http://www.us-israel.org/jsource/myths/mf22a.html http://www.us-israel.org/jsource/Peace/settletoc.html
Israelische
Siedlungen - eine völkerrechtliche Betrachtung (Die aktualisierte Version vom
Mai 2001 ist inzwischen zugunsten der vom Dezember 1996 zurückgezogen worden)
http://www.liste.israel.de/botschaft/hintergrund/siedlung.html
(51) The Jews of Egypt, by Mitchell
Bard. The Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/anti-semitism/egjews.html
(52) Über die "Operation
Ezra&Nehemia" siehe das Buch des 1949 wieder nach Bagdad, das er
1945 flieht, zurückgeschickten Organisators der Operation: To Bagdad and
Back, by Mordechai Ben-Porat
http://www.babylonjewry.org.il/new/english/whats.htm
(53) The Jews of Iraq, by Mitchell Bard.
The Jewish Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ir aqijews.html
Operation
Ezra&Nechemia: The Aliyah of Iraqi Jews
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/Immigration/ezra .html
Mizrahi
Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)
The
Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _iraq.htm
The
End Of Iraqi Jewry In Sight? Arutz Sheva Israel National News.com, July
27,2003
http://www.israelnationalnews.com/news.php3?id=47192
(54) The Forced Migration of Jews from
Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _yemen.htm
The
Jews of Yemen, by Mitchell Bard. The Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/anti-semitism/yemenjews.html
(55) The Forced Migration of Jews from
Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _lebanon.htm
Country
Studies. Lebanon. Jews
http://countrystudies.us/lebanon/56.htm
(56) History of the Jewish Community in
Libya
http://sunsite.berkeley.edu/JewsofLibya/LibyanJews/thejews.html
Mizrahi
Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)
Le Maroc n´a pas spolié les juifs
http://www.maroc-hebdo.press.ma/MHinternet/Archives_503/html _503/maroc.html
(58) Said Ghallab: "Les juifs sont
en enfer", in "Les Temps Modernes", April 1965, pp. 2247-2251.
Zitiert in:
The Jews of Morocco, by Mitchell Bard. The Jewish Library http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/mo rocjews.html
Mizrahi
Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)
(59) Au Maroc, l´implantation urbaine
des islamistes se confirme, par Jean-Pierre Tuquoi, Le Monde,15 septembre
2003
http://www.lemonde.fr/
Der
Bericht ist auch auf der Web Site des islamistischen Parti de la justice et
du développement (PJD), Partei der Gerechtigkeit und der Entwicklung, zu
lesen:
http://www.pjd.ma/arabe/Elec2003/0,5987,3209--333970,.pdf
(60) Master Exhibit Series. Syria.
Persecution of Syrian Jews. Produced and distributed by HIAS, New York 1992
(61) Jewish Communities of the World
http://www.wjc.org.il/communities/jewish_communities_of_the_ world/middle_east_and_northern_africa/syria.html
(62) The Jews of Syria, by Mitchell
Bard. The Jewish Virtual Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/sy rianjews.html
(63) Acht Verdächtige nach dem Attentat
von Djerba festgenommen. Phoenix Online
http://www.phoenix.de/ereig/exp/12153/
(64) Saccage d´une synagogue à Tunis !
Par Denis Elkoubi, Metula News Agency, 16 avril 2002
http://www.guysen.com/mena.php?sid=115
Origine
des Juifs de Tunisie
http://www.ifrance.com/cohenhadria/histoire/originetunis.htm
(65) Droit au retour palestinien =
annihilation d´Israël, par Amos Oz. "Le Monde", 9 janvier 2001, p.1
et 15
(66) Critical Analysis Of The Birth Of
The Palestinian Refugee Problem By Benny Morris, 9.9.2001
http://www.palestineremembered.com/Acre/Palestine-Remembered /Story562.html
(67) Do Palestinian Refugees Have a
Right to Return to Israel? by Ruth Lapidoth, Professor of International Law
at the Hebrew University of Jerusalem. Ministry of Foreign Affairs
http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0j8r0
(68) Jewish Refugees from Arab Countries
http://www.jewishrefugees.org/JusticeForJews.htm
(69) UN Security Council Resolution 242
(1967) of 22 November 1967 S/RES/242 (1967), 22 November 1967
http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/0/59210ce6d04aef61852560c30 05da209?OpenDocument
(70) The Carter-Dayan Understanding
http://www.hashd.org/english/readinbook/carterdayan.htm
(71) The Camp David Accords, September
17, 1978
http://usinfo.state.gov/regional/nea/summit/cdavid.htm
(72) The Refugee Issue. Peace with
Realism
http://www.peacewithrealism.org/jewarab5.htm
(73) JEWS FROM ARAB COUNTRIES. THE CASE
FOR RIGHTS AND REDRESS
David Matas and Stanley A. Urman, June 23, 2003 http://israpundit.com/archives/001798.html
(74) Letter to US Senate and House of
Representatives, August 26, 2002. Historical Society of Jews from Egypt
http://64.225.110.172/HSJELetterCongress.htm
(75) "Observing Ramadan":
Reflections on Islam and the Current World Situation. Muslim-Quaker
Relations: An Historical Overview and Prospects for the Future, by Antony
Manousos. Western Quaker Network
(76) ´And kill them wherever you find
them, and turn them out from where they have turned you out´. The Islamic
State (Khilafah). Islamic-State.org, Leaflet, 31.3.2002
http://www.islamic-state.org/leaflets/020331_AndKillThemWher eeverYouFindThem.html
(77) Islam und Grundgesetz.
Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e.V.
(IAVG)
http://www.iavg.org/iavg011.htm
(78) Protokolle der Weisen von Zion.
Shoa.de
http://www.shoa.de/weisen_von_zion.html
(79) New PA ´Prime Minister´ Denies
Holocaust. Mar. 09, ´03 / 5 Adar 5763
http://www.arutzsheva.org/news.php3?id=40157
UNITED
NATIONS CALLS SYRIAN DEFENSE MINISTER´S BOOK "… CONTRARY TO THE IDEAS OF
THE U.N. ...". Simon Wiesenthal Center, November 10, 2002
http://www.wiesenthal.com/social/press/pr_item.cfm?ItemId=67 07
Dieser
Artikel erschien zuerst bei HaGalil Online, am 14. Oktober 2003
Die Entstehung des arabischen Antisemitismus und die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten
|
Das Flüchtlingsthema einmal anders betrachtet
Von Gudrun Eussner
Und hier das Gegenstück dazu:
Flucht und Vertreibung der Palästinenser in deutschen Online-Medien
Der Staat Israel erklärt feierlich sein Bedauern ... von Gudrun Eussner,
Trend Partisan, September 2003 / Ben-Gurion University of the Negev, 6 November 2003