Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten

Die Entstehung des arabischen Antisemitismus und die Vertreibung der Juden aus den 
arabischen Staaten. Das Flüchtlingsthema einmal anders betrachtet. 11. Oktober 2003

Artikel vom 
11. Oktober 2003 [Links nicht aktualisiert]

Das Flüchtlingsthema einmal anders betrachtet


"Ein Gerücht geht um im Irak: die Juden kaufen das Land, um daraus ein neues Palästina zu machen. Sunnitische Immame und schiitische Mollahs schreien nach Vergeltung gegen ´die Schweine und die Affen´. Die 32 letzten Juden in Bagdad zittern." Das berichtet die französische Wochenzeitschrift "Marianne" Ende September 2003. (1)

Im Juni ist dieses Gerücht in der irakischen Presse zu lesen, und niemand kann dem seither Einhalt gebieten, obgleich die irakischen Immobilienhändler übereinstimmend erklären, daß nichts von dem wahr sei. Dann kaufen die Juden eben unter falschem Namen, um mit dem Irak zu machen, was sie mit Palästina gemacht hätten. 

Aus Qom im Iran verhängt Kadhem al-Haeri, der geistliche Führer des jungen irakischen Schiitenführers und Idols der nördlichen Bezirke von Bagdad Moktada as-Sadr eine Fatwa über Juden und ihre Teilhaber, sollten sie versuchen, im Irak zu investieren.

Aber die Paranoia endet noch nicht dort. Die Juden seien gekommen, ihre Vorfahren zu rächen, die im sechsten Jahrhundert v.d.Z. ins babylonische Exil gezwungen wurden, nachdem Nebukadnezar Jerusalem und den Tempel zerstört hatte. An die 2000 jüdische Soldaten der US-Armee versammelten sich am Grabe des Propheten Hezekiel, in Kiffle. Man könne fast sagen, sie kolonisierten die Gegend. Für Hussein Abdel Nasser al-Douleimi, den Redaktionsdirektor der Zeitschrift "As-Saah" des führenden sunnitischen geistlichen Führers Ahmed al-Koubeysi, sind die Amerikaner die Israelis, es sei alles das gleiche. Derselbe Hussein Abdel Nasser al-Douleimi erklärt Ende der 90er Jahre, die Israelis bedienten sich der Djinnen, übernatürlicher Wesen, die laut dem Koran in einer der menschlichen parallelen Welt leben. Djinnen und Juden arbeiteten zusammen, um Chaos im Irak zu stiften, sie seien auch für die Uneinigkeit unter den verschiedenen irakischen ethnischen und religiösen Gemeinschaften verantwortlich.

Ein anderer Iraker macht die CIA und den Mossad für das Attentat vom 29. August auf den Ayatollah Mohamed Bakr al-Hakim verantwortlich. Er bemerkt allerdings richtig, daß es unwahrscheinlich ist, daß gläubige Sunniten oder Schiiten das Attentat verübten. Auf andere als die Amerikaner und die Juden kommt er nicht. Am Tag nach dem Attentat werden israelfeindliche Slogans skandiert. Der Djihad, der Glaubenskrieg, werde nicht enden, solange die Amerikaner im Irak seien, und die Juden Jerusalem besetzten.

Schwarze Tage kämen über die winzige Gemeinde von 32 überlebenden Juden, wenn der Irak eine theokratische Regierung habe: sie würden nicht den Status von Dhimmis erhalten, sie seien die Feinde des Irak, weil sie unter der Hand mit Israel zusammenarbeiteten, verspricht Moktada as-Sadr.
Der Irak hat seit 55 Jahren keinen Friedensvertrag mit Israel.

Dhimmis in islamischen Staaten

Keinen Status von Dhimmis also. Was bedeutet das?

Zur Erklärung müssen wir uns in die Zeit direkt nach Mohammeds Tod (632) und der Übernahme des neuen Glaubens durch die Bevölkerung der arabischen Halbinsel begeben. Von 638 bis 1683 erobert der Islam in Glaubenskriegen riesige Territorien in Afrika, Asien und Europa. Dort leben Völker mit eigener Religion und Kultur, mit eigener Sprache und Zivilisation. Diese Völker bilden die große Mehrheit der Menschen in den vom Islam eroberten Ländern. Sie alle werden durch das islamische Gesetz, die Schariah, regiert. Diese ist laut islamischer Lehre allgemein und universal und besteht für alle Menschen und alle Zeiten. Sie ist unveränderlich. Es kommt nach dieser Lehre nicht in Frage, daß die Menschen der eroberten Gebiete einen anderen als den islamischen Glauben annehmen. Der Djihad, der Glaubenskrieg zwingt sie unter den Islam. Allerdings ist es möglich, seinen Glauben und seine Kultur weiter zu behalten und zu pflegen, wenn man sich unter den Schutz des Islam begibt.

Schon im frühen Mittelalter werden dazu umfassende Gesetze erlassen. Der anerkannte islamische Jurist Abu´l-Hassan al-Mawardi (gestorben im Jahre 1058 d.Z.) erarbeitet genaue Regelungen, wie mit den Nichtgläubigen und vor allem mit deren Besitz und Land nach gewonnenem Glaubenskrieg umgegangen wird. Das entsprechende Kapitel seines Buches beschäftigt sich mit der "Beute", die den Ungläubigen abgenommen wird. Er unterscheidet drei Arten des Landraubs:
  • Land, das mit militärischer Macht und Gewalt eingenommen wird, wenn seine Einwohner es durch ihren Tod, ihre Gefangennahme oder Auswanderung verlieren,
  • Land, das von ihnen übernommen wird, weil sie es aus Furcht verlassen haben,
  • Land, das durch Vertrag erworben wird. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten: entweder die Ungläubigen konvertieren oder sie zahlen Jizya, eine jährliche Kopfsteuer, und ihr Leben und ihr Besitz werden dadurch geschützt. (2)
Die unter solchem Schutz lebenden Menschen sind die Dhimmis. Nur solche Menschen können Dhimmis werden, deren Glauben auf der Heiligen Schrift beruht, also Juden und Christen. Sie haben kein eigenes Recht auf Leben, Unversehrtheit und Besitz, sondern ein vermitteltes, durch die islamische Regierung gewährtes. Dieses Recht auf Leben muß jedes Jahr neu erworben werden. Der Vertrag, Dhimma, beruht auf Unterwerfung. Der Schutz endet, wenn die jährliche Kopfsteuer nicht gezahlt wird. Die Bescheinigung über die gezahlte Kopfsteuer berechtigt dazu, ein weiteres Jahr zu leben. Die Kopfsteuer dient der Bereicherung der Umma, der islamischen Gemeinschaft, vertreten durch ihre Herrscher. Symbolisch bedeutet sie die Aussetzung des Glaubenskrieges, des Djihad, der Tod, Versklavung oder Vertreibung von Nichtmuslimen mit sich bringt.

Es geht daraus hervor, daß die arabischen Herrscher es vorziehen, wenn die Christen und Juden ihr Land verlassen, denn dann können sie sich deren Besitz aneignen, der ein Mehrfaches der Kopfsteuer beträgt. Deshalb unterwerfen sie die Dhimmis mannigfachen Einschränkungen, angefangen damit, daß sie ihre Kirchen und Synagogen nicht renovieren dürfen, in Rechtsstreits gegen Muslime kein diesen gleiches Recht haben, besondere Kleidung tragen müssen und von Muslimen gedemütigt und beleidigt werden dürfen. Sie können entführt oder ausgewiesen werden, leben also in ständiger Unsicherheit. Der Dhimma-Vertrag kann von den Moslems jederzeit aufgekündigt werden. In allen Lebensbereichen sind sie den Muslimen gegenüber minderwertig. Das Prinzip des Naturrechts für alle Menschen wird ihnen vorenthalten, sie leben in einer Atmosphäre des institutionalisierten Rassismus. (3)

Unter europäischem Druck oder durch die Kolonisierung wird Mitte des 19. Jahrhunderts die Dhimmi-Gesetzgebung im osmanischen Reich aufgehoben. Auch in anderen arabischen Staaten wird diese Gesetzgebung im 20. Jahrhundert gelockert. Die jährliche Kopfsteuer wird in der einen oder anderen Form in Ägypten, Syrien dem Irak, und dem Libanon noch bis 1909 erhoben. Die gesamte arabische Welt ist bis heute von den Ansichten über die Dhimmis geprägt: sie werden als minderwertige Menschen wahrgenommen. (4)

Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es auf Grund dieser Dhimmi-Gesetzgebung sowie zahlreicher Pogrome wegen in Palästina, der Wiege des jüdischen Glaubens, kaum noch Juden. Im Irak, ebenfalls ein jüdisches Zentrum seit mehreren Tausend Jahren, soll es zukünftig einen theokratischen Staat geben, der keine jüdischen Dhimmis dulden wird. Gegen sie soll der Glaubenskrieg nicht aufgehoben sein. Sie sind zur Vertreibung oder Ermordung vorgesehen. Ende September 2003 gibt es 32 Juden im Irak, die meisten alte Menschen.

Die vom Koran vorgeschriebene Geringschätzung Andersgläubiger, "Ungläubiger", gepaart mit Gewinn- und Machtstreben bilden schon immer die Grundlage für die Einschränkung von Rechten der Juden in den arabischen Staaten. Eine weitere Grundlage bilden islamische Gesetze, die besagen, daß einmal islamisch gewordene Gebiete unbedingt zurückerobert werden müssen. Die Muslime der Welt sind gehalten, in diesem Sinne zu wirken. Das gilt für Israel, aber beispielsweise auch für Spanien: sie sind "Länder unter dem Schwert".

In Israel gibt es für die Juden keine irgendwie geartete Rast. Dort tobt der Djihad mit einigen Unterbrechungen, im Islam "Hudna" genannt, seit Jahrzehnten in voller Form. Hudna meint, daß sich die Glaubenskämpfer mittels eines Waffenstillstands eine Ruhepause gönnen, um ihre Kräfte zu sammeln und aufzubauen und dann desto heftiger loszuschlagen. Diese Praxis ist seit dem Propheten Mohammed unter "Hudna" zu verstehen und nicht etwa ein Waffenstillstand als Vorbereitung eines Friedensvertrages.

Es wird klar, daß diese Gesetze, fundamentalistisch interpretiert, dazu führen, in allen arabischen Staaten Juden zu demütigen und zu verfolgen. Das ist also nicht neu, es ist kein Ergebnis etwaiger Vertreibungen von Palästinensern aus israelischem Gebiet, keine Rache.

Die Rolle Großbritanniens bei der Herausbildung des arabischen Nationalismus und Antisemitismus

Der britische Historiker Arnold Toynbee (1889-1975), Studiendirektor im Königlichen Institut für internationale Beziehungen und einflußreicher Berater der britischen Regierung und ihrer imperialistischen Politik während der britischen Mandatszeit über Palästina, beschreibt die Juden als Fossilien, eine veraltete Ausgabe, als Relikte eines altertümlichen Glaubens, der schon längst hätte verschwinden sollen. Eine der größten Entwicklungen des 20. Jahrhunderts werde die Verbreitung des Buddhismus in der westlichen Welt sein. (5) Wenn er heute doch die kopftuchtragende, vom deutschen Verfassungsgericht darin bestätigte Frau Fereshda Ludin sehen könnte!

Von 1880 bis 1914 wandern 65 000 der von Arnold Toynbee abfällig als Relikte charakterisierten Juden der Verfolgungen in Rußland, Galizien, Rumänien und Polen wegen wieder nach Palästina ein. Auch aus dem Jemen wandern Juden nach Pälestina zurück. Viele Araber lehnen diese Einwanderung und erst recht den Zionismus auf Grund ihres Verständnisses von den Dhimmis ab. Diese sichern noch dem ärmsten Araber ein Überlegenheitsgefühl. Wenn sich nun diese Dhimmis als gleichberechtigt ihnen gegenüber "aufspielen", bricht dieses jahrhundertealte System zusammen. Hinzu kommen die den islamischen Gesetzen widersprechenden Auffassungen der meisten Juden von liberaler Demokratie, Gleichstellung der Frau, weltlicher Erziehung und sogar sozialistischen Ideen, womit das politische und religiöse Herrschaftsmodell des Islam in Frage gestellt wird.

Dies sowie die politischen Entwicklungen in der arabischen Region seit dem während des Ersten Weltkrieges beginnenden Zerfall des osmanischen Reiches, und dadurch bedingt die Verhandlungen Großbritanniens und Frankreichs zur Aufteilung des Gebietes unter sich, abgeschlossen durch das Sykes-Picot Abkommen, vom 16. Mai 1916, (6) tragen wesentlich dazu bei, daß in den arabischen Staaten von dort herrschenden Familien ein arabischer Nationalismus sowie die Opposition gegen den Zionismus und die Verfolgung der Juden geschürt werden. (7)

Die britische Reaktion darauf ist widersprüchlich. Sie folgt den ebenfalls widersprüchlichen britischen Interessen in der Region. Entsprechend ist ihre Einstellung zu den Juden, ihrer Einwanderung und gar der Bildung eines jüdischen Staates gegenüber. Während in der politischen Elite eine starke jüdische Präsenz in Palästina als für Großbritannien positiv gewertet wird, glauben hochrangige antijüdische Verwaltungsbeamte, daß die Juden so mächtig werden könnten in Palästina, daß sie nicht mehr länger auf die Anforderungen Großbritanniens einzugehen bräuchten. Die Beobachtung der letzteren sei zutreffend, schreibt Joel Bainerman auf Grund der Forschungsergebnisse von William Ziff. Die jüdische nationale Unabhängigkeit hätte den britischen Herren nicht so gedient wie das ihre korrupten arabischen Marionetten tun. (8)

Diese Erkenntnis verfestigt sich bei den Briten vor allem seit den Einwanderungen nach Ende des Ersten Weltkrieges, da russische, stark kommunistisch geprägte, etwa 2 500 Mann starke "Arbeitsbataillone" sowie, 1924 bis 1931, etwa 80 000 hauptsächlich polnische Juden aus dem Mittelstand, Intellektuelle, Geschäftsleute und Händler nach Palästina kommen. (7)

Mit der Balfour Declaration, vom 2. November 1917 (9), kommen die Briten den Vorstellungen der Zionisten zur Gründung eines eigenen Staates in Palästina zunächst weitgehend entgegen. Diese Deklaration wird in den arabischen Staaten von weltlich orientierten liberalen Familien und Fraktionen durchaus unterstützt, denn man verspricht sich durch die Einwanderung der Juden einen wirtschaftlichen Aufschwung und politische Liberalisierung.

Im April 1920 lassen sich Briten und Franzosen vom Völkerbund die arabische Region, mit Ausnahme des Hedjaz als Mandatsgebiet zuteilen. Im selben Jahr unterstützen die Briten einen Aufstand Feisals, des haschemitischen Königs von Syrien, gegen die Franzosen finanziell und mit Waffen, da ein "syrischer Kongreß" Palästina zum untrennbaren Bestandteil Syriens erklärt. Gleichzeitig arrangieren sie mit Hilfe ihrer Generäle in Jerusalem ein antijüdisches Pogrom, um zu beweisen, daß die Balfour Declaration auf Grund arabischer Feindseligkeit nicht durchführbar sei. William Ziff dagegen bringt in seinem Buch zahlreiche Belege für gutes Einvernehmen sowohl des Muftis von Jerusalem als auch arabischer Scheichs und der levantinischen Bevölkerung mit den Juden sowie, daß es bis zum Frühjahr 1920 keine gewalttätigen Ausschreitungen der palästinensischen Araber gegen jüdische Einwanderung gibt.

1922 wird Palästina britisches Mandatsgebiet. Die Mandatsverwaltung geht daran, die Einstellung der Araber zu ändern. Sie weist die erstaunten Araber Palästinas und Ägyptens an, den Juden keinerlei Zugeständnisse zu machen. Sie gründet eine Muslimisch-Christliche Gesellschaft und nutzt sie als Waffe gegen die Zionisten. Junge Araber lehrt sie Nationalismus, damit diese den jüdischen Herausforderungen entgegentreten können. In London kontaktiert sie verläßliche antijüdische Kreise, um mit ihnen eine Verbindung einzugehen, die bis heute besteht. Die Araber werden nicht nur angestachelt und beraten, sondern sie werden mit finanziellen Mitteln ausgestattet, und ihre Argumente schreiben ihnen hochrangige Briten. Es ist das alles eine gute Investition zur Sicherung der geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen Großbritanniens in der Region, (8) zur Sicherung des Weges nach Indien und der Ausbeutung des Erdöls. Im Vertrag von Mossul zum Beispiel teilen Großbrittanien, Frankreich und die USA, im Jahr 1926, die Iraq Petrol Company untereinander auf: 52,5% für eine britische und je 21,25% für eine französische und eine US-amerikanische Erdölfirma.

Später werden in verschiedenen White Papers, von 1922, 1930 und 1939, die von ihnen selbst geschaffenen Zustände durch Kommissionen untersucht, einzig, um daraus eine Politik zur Eindämmung der jüdischen Ambitionen zu entwickeln. Das letzte dieser White Paper, von 1939, dreht die Ergebnisse der Peel Kommission zur Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat vollständig um. Die noch im Jahre 1937 erwogene Teilung Palästinas wird in dem Dokument für nicht machbar erklärt, sondern Palästina solle weder ein jüdischer noch ein arabischer Staat sein. Ein unabhängiger Staat solle in zehn Jahren errichtet werden. Jüdische Einwanderung wird für die ersten fünf Jahre auf 75 000 begrenzt, später solle Einwanderung nur noch mit arabischem Einverständnis erfolgen. Das zu einer Zeit, als in Deutschland bereits die Judenverfolgungen auf Hochtouren laufen. Als Grund für die Begrenzung wird die "wirtschaftliche Absorptionsfähigkeit des Staates" vorgeschoben. (10)

Hadj Amin al-Husseini als willfähriger Helfer der Briten

Die ersten Gewalttaten von Arabern gegen die Juden finden in Jerusalem während der Pessach-Zeit statt, im März 1920. Unbegründete Gerüchte über Ausschreitungen von Juden gegenüber Arabern sind der Vorwand. Das britische Militär, das laut William Ziff diese Ausschreitungen organisiert, greift nicht ein, während es andererseits Wladimir Jabotinsky und andere Juden der Gründung einer Selbstverteidigungsgruppe wegen verhaftet. Diese Ereignisse führen zur Gründung der Haganah, 15. Juni 1920.

Eine zentrale Rolle bei diesem Terror spielt ein politischer Abenteurer mit Namen Hadj Amin al-Husseini (1893 oder 1895 - 1974), der Sohn des Muftis von Jerusalem. Er entstammt einer der reichsten und mächtigsten in der osmanischen Provinz um die Vorherrschaft rivalisierenden Familien, studiert religiöses Recht an der al-Azhar Universität, Kairo, und Verwaltungswissenschaft in Istanbul. 1913 pilgert er nach Mekka. Seine Studien kann er im Alter von 20 bis 21 Jahren nicht abgeschlossen haben, als er sich im Ersten Weltkrieg freiwillig der mit dem Deutschen Reich verbündeten osmanisch-türkischen Armee anschließt. Als deren Niederlage abzusehen ist und die Briten Jerusalem besetzen, kehrt er 1917 dorthin zurück.

Wegen Vorbereitung und führender Beteiligung an den gewalttätigen Ausschreitungen vom März 1920, da Juden ermordet und ihre Häuser geplündert werden, wird der als fanatischer anti-zionistischer Glaubenseiferer und palästinensisch-arabischer Nationalist bekannte Hadji von den Briten zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt, darf aber mit Billigung der britischen Polizei flüchten und setzt sich nach Syrien ab. Man kann wohl davon ausgehen, daß dies vor den Ausschreitungen mit dem Hadji so abgemacht wird. Bald darauf gestatten ihm die Briten dann auch, nach Palästina zurückzukehren, wo er gegen den ausdrücklichen Widerspruch des Hohen Muslimischen Rates, der ihn als Ganoven betrachtet, im Alter von 26 Jahren von den Briten zum jüngsten Mufti aller Zeiten, zum Großmufti von Jerusalem auf Lebenszeit eingesetzt wird.

Solche gelenkten Aufstände wie der von 1920 gegen die Juden werden von den Briten mit Hilfe des Großmuftis erneut im April 1921 organisiert, der arabische Mob schreit: Bolschewisten! Bolschwisten! und der britische Hohe Kommissar Sir Herbert Samuel, ein Jude (!), verbietet zeitweise jüdische Einwanderungen und ein weiteres White Paper, von 1922, (11) wird herausgegeben, das eindeutig belegt, daß die Araber mit den Ausschreitungen begonnen haben. Das Ergebnis dieser Untersuchungen, verhandelt zwischen Briten und den USA und abgesegnet vom Völkerbund, richtet sich dann dennoch gegen die Juden, die aufgefordert werden, nichts zu unternehmen, was die zivilen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina schaden könnte. (12) Mit dem Eintritt der USA in die Verhandlungen wird klar, daß sie ebenfalls ihre geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen gewahrt wissen wollen; siehe den Vertrag von Mossul über die Iraq Petrol Company. Der von den Briten initiierte palästinensisch-arabische Nationalismus dient allen beteiligten Staaten und deren Regierungen zur Durchsetzung ihrer Interessen in der Region. Den Großmufti bauen sie dazu als Instrument auf.

Auch die Aufstände von 1929 sind Ergebnis britischer Intrigen, um zu verhindern, daß die Jewish Agency, die politische Vertretung der palästinensischen Juden, ein Beteiligungsrecht an der britischen Verwaltung erhält. Sie ermutigen die Araber, den Juden "eine Lektion zu erteilen". Diese Aufstände werden ebenfalls von Hadj Amin al-Husseini angeführt. Die Juden wollten sich angeblich der heiligen Stätten bemächtigen, verbreitet er und schreit: "Tötet die Juden!" was der arabische Mob zur Zufriedenheit in Jerusalem, Hebron und Safed ausführt. Am Ende der Ausschreitungen sind 133 Juden ermordet und mehr als 300 verwundet. Die Briten unternehmen nichts, dem Einhalt zu gebieten, und setzen hinterher wieder eine Kommission ein, die 1930 das nächste White Paper erarbeitet. (13)

Der Großmufti an der Macht ermordet aber nicht nur Juden, sondern er beseitigt auch zahlreiche ihm unliebsame, seiner Kontrolle über Palästina im Wege stehende arabische Palästinenser. Er ist zu keinerlei Verhandlung bereit. (14)

Im Mai 1930 schreibt die Jerusalemer arabische Zeitung "Al-Iqdam" im Hinblick auf das skandalöse Verhalten der Briten: "Wir werden geführt von einer Gruppe von Männern, die uns verkaufen und uns wie eine Viehherde kaufen und verkaufen. Das arabische Volk hat noch nicht sein letztes Wort in der arabisch-jüdischen Frage gesprochen. Wenn dieses Wort gesprochen sein wird, wird es keines des Hasses, sondern eines des Friedens und der Brüderlichkeit sein, wie es angemessen ist für zwei Völker, die in einem Staat leben." (8)

Anfang der 30er Jahre gibt es sowohl in Syrien als auch in anderen arabischen Staaten keine Ausschreitungen gegen Juden. Einwohner aus Syrien und dem Libanon richten sogar eine Petition an die Franzosen und bitten, jüdische Einwanderung zu gestatten, auf daß ihr Land prosperiere. In Ägypten sind die Juden voll ins öffentliche Leben integriert. Anläßlich der Machtübergabe an Adolf Hitler gibt es in Ägypten große von der jüdischen Gemeinde iniitierte Protestveranstaltungen. Dagegen interveniert die deutsche Regierung und droht einen Boykott der ägyptischen Baumwollexporte an, worauf die ägyptische Regierung verspricht, Maßnahmen gegen die Juden zu ergreifen. Die ägyptische Presse beginnt, die Juden als die Zerstörer der ägyptischen Wirtschaft darzustellen.

Das Auftauchen von Antisemitismus "europäischen Stils" im Nahen Osten, Anfang des 20. Jahrhunderts, schreibt Volker Weiß, sei von nichtislamischen Demagogen, von Christen und Kolonialbeamten, befördert worden. Diese hätten den Arabern sogar den Aufstand und die Machtübernahme der Jungtürken, 1908, als eine "jüdische Verschwörung" dargestellt. (15)
William Ziff beschreibt in seinem Buch, daß der arabisch-israelische Konflikt, wie er Mitte der 30er Jahre besteht, von den Briten initiiert und nicht durch ethnischen und religiösen Haß geschaffen wurde. Ziffs Buch kommt 1938 heraus. Schon damals ist klar, daß es einen jüdischen und einen palästinensischen Staat längst geben könnte, wenn die Briten den Konflikt nicht geschürt hätten. Man stelle sich vor, was ein jüdischer Staat für die Rettung von Hunderttausenden von Juden vor der Vernichtung durch die Nazi-Deutschen bedeutet hätte!

Die jetzige Situation, in der sich die Araber ausnahmslos aller arabischer Staaten befinden, nämlich in feudalen Staaten zu leben und regiert zu werden von Despoten, und korrupten Diktatoren, sie ist verankert worden Anfang des 20. Jahrhunderts. (8)

Großmufti Hadji Amin al-Husseini wechselt zurück ins andere Lager

Als der Mufti sieht, daß er mit den Briten nicht zur Kontrolle über Palästina gelangt, bietet er, etwa seit 1933, den Deutschen seine Dienste an. Diese zögern.

Der Großmufti Hadji Amin al-Husseini bildet im April 1936 gemeinsam mit sechs prominenten arabischen Führern das Arabische Hohe Komitee. Er wird dessen Leiter. Sie protestieren bei den Briten dagegen, daß die Zionisten in Palästina weitere Fortschritte machten. 1937 zeichnet sich nämlich eine Einigung auf ein Zweistaatenmodell nach einem Teilungsplan der Briten ab. Während die einflußreiche Familie der Nashashibis und weitere moderate Kreise Palästinas sowie der zionistische Weltkongreß den Teilungsplan unterstützen, lehnt der Mufti jeden Teilungsplan kategorisch ab. An ihm scheitert der Kompromiß. (16)

Mit Entstehen der Teilungspläne brechen im April 1936 vom Großmufti organisierte Aufstände gegen die Juden aus, in Jaffa beginnen sie, und sie dauern drei Jahre. Deutschland unterstützt sie finanziell und mit Waffen, die über Syrien und Transjordanien nach Palästina geschmuggelt werden. Die Aufstände werden von der radidal-islamischen ägyptischen Muslimbrüderschaft des Predigers Hassan al-Banna mit fanatischen Solidaritätskampagnen begrüßt. (17) Wer mit den Juden verhandeln will, wird von den Banden des Mufti liquidiert. Der Mufti benutzt diese Aufstände, sich weiterer Widersacher zu entledigen und Teile Palästinas mit terroristischen Methoden zu islamisieren. Dort wird die Schariah-Gesetzgebung und eine Kleiderordnung eingeführt. (18) Es wird das Tragen des bei Yasser Arafat und der deutschen Linken so beliebten Pali-Tuches dekretiert:

"Bereits zwischen 1936 und 1939 wurde das Kleidungsstück, das ursprünglich nur die ländlichen Fedayin Arabiens trugen, vom Großmufti von Jerusalem unter Strafandrohung bei der eigenen Bevölkerung durchgesetzt. Das Tragen europäischer Hüte wurde verboten. Diejenigen, die sich dagegen wehrten, wurden verprügelt oder erschossen. ... Das Pali-Tuch ist der Ausdruck des Kampfes gegen Israel." (19)

Für die Briten ist der Mufti nichts als ein Instrument zur Durchsetzung und Sicherung ihrer Herrschaft in der Region. Als er begreift, daß seine Machtträume von den Briten nicht honoriert werden, wendet er sich mit seinen Kumpanen nunmehr gegen Juden und Briten. Damit findet der Mufti auch endlich Unterstützung bei der Naziregierung, die den Mufti ihrerseits für sich und ihre Ambitionen in der Region instrumentalisiert. Zu diesem Zweck will Adolf Eichmann ihn 1937 auf seiner Reise nach Palästina und Ägypten in Jerusalem besuchen, aber er erhält von den Briten kein Einreisevisum. (20)

Als sich die Teilung Palästinas abzeichnet, erklärt der Mufti seine Solidarität mit Nazi-Deutschland, das er bittet, sich gegen die Errichtung eines jüdischen Staates und für die Beendigung der jüdischen Einwanderung auszusprechen. Gleichzeitig erbittet er die Lieferung weiterer Waffen. Diese Bitte findet bei den Deutschen Gehör. In Berlin wird entschieden, daß die Aufstände des Muftis weiterzuführen sind. Die Aufstände finden im Zeichen des Hakenkreuzes statt. Ohne diese Unterstützung hätte der Aufstand nicht durchgeführt werden können, räumt der Mufti später ein. Alfred Rosenberg, einer der Chefideologen der NSDAP erklärt 1938: "Je länger der Brand in Palästina anhält, um so mehr festigen sich die Widerstände gegen das jüdische Gewaltregime in allen arabischen Staaten und darüber hinaus auch in den anderen moslemischen Ländern."

Im Epilog "Der Mufti und die Deutschen" zu seinem Buch "Djihad und Judenhass" stellt Matthias Küntzel die Frage, warum in den Büchern deutscher Autoren kaum über palästinensische Fraktionen berichtet wird, die seinerzeit mit den Zionisten zusammenarbeiten wollen, und warum die umfassendste Untersuchung, die 1988 (!) veröffentlichte Dissertation von Klaus Gensicke "Der Mufti von Jerusalem Amin el-Husseini und die Nationalsozialisten", in Fachbüchern, Universitätsseminaren und in den Medien kaum Verbreitung findet. Die Lektüre der Schandtaten dieses Verbrechers müßte alle Linken von ihrer Verehrung des Yasser Arafat abbringen, der sich in bester Mufti-Tradition befindet. Für ihn ist der Mufti, Unterstützer der 1959 von Yasser Arafat gegründeten Fatah, "Onkel" und ein Held. So sehen es auch "Palästinaspezialisten" wie Klaus Polkehn und Karam Khella, der die Mission des Mufti in Deutschland glatt umkehrt und verklärt.

"Stets wurden in den Texten der deutschen Linken die Ausschreitungen jener Jahre von allen Nazi-Bezügen reingewaschen: Man wollte es nicht beachten, damit es keinen stört. Stattdessen hat man sie als ´Guerillakrieg und palästinensische Widerstand´ (Marxistische Blätter), als ´bewaffnete Revolution´ (Al Karamah) oder als ´arabische Revolte, mit der die Massen der Bauern ... gegen die zionistische Implantation in ihrem Lande rebellierten´ (Helga Baumgarten) glorifiziert." (21)

Auf Grund seiner Urheberschaft an den Attentaten gegen Briten, Juden und moderate Araber verliert der Großmufti sein Amt. Er flieht 1937 nach Syrien. Von da an ist seine umfassende Zusammenarbeit mit den Deutschen bekannt, dessen Agent er ab 1938 ist.

Nicht erklärt wird, warum die Briten den Teilungsplan nicht durchsetzen nun, da der Mufti außer Landes ist.

Auch zur Untersuchung der Verbrechen des Mufti und seiner Terrorbanden, von 1936 bis 1939, wird anschließend von den Briten eine Kommission einberufen, die schon genannte Peel Kommission, deren Ergebnis das Gegenteil von dem ist, was sie anregt. (22) Einwanderung und Möglichkeit zum Landerwerb werden für Juden weiter eingeschränkt. Dieses Paper bleibt die Grundlage der britischen Politik bis 1947. Selbst da noch enthalten sich die Briten der Stimme, als die neugegründeten Vereinten Nationen mit Resolution Nr. 181, am 29. November 1947, die Teilung Palästinas und die Gründung des Staates Israel beschließen. (23)

Während er in In Bagdad ist, unterstützt der Mufti dort den mit Berlin koordinierten Pro-Nazi-Aufstand, vom 2. April 1941, des Premierministers des Irak Sayyed Rashid Ali al-Kaylani, eines glühenden Nationalisten, der schon seit den 30er Jahren ein Anhänger des Mufti und von diesem stark beeinflußt ist, und der den Irak in die Einflußsphäre der Achsenmächte bringen will. Das Auswärtige Amt verspricht die Lieferung von Waffen sowie uneingeschränkte Unterstützung des Aufstandes.

Sayyed Rashid Ali al-Kaylani versichert den Deutschen, daß die Bodenschätze seines Landes den Achsenmächten zur Verfügung stehen würden, wenn Deutschland des arabischen Staates Recht auf Unabhängigkeit und politische Einheit sowie das Recht anerkennt, sich mit den Juden, die in arabischen Ländern leben, "zu befassen" (deal with). Der Aufstand wird von den Briten niedergeschlagen und der Irak mit schweren Sanktionen belegt. Der Irak ist Hauptlieferant des für die Kriegshandlungen benötigten Erdöls und eine wichtige Landbrücke zwischen den britischen Streitkräften in Ägypten und Indien. (24)

Dem Sturz Sayyed Rashid Ali al-Kaylanis folgt ein von seiner antisemitischen Propaganda angezetteltes Pogrom in der großen jüdischen Gemeinde Bagdads. 180 Menschen werden dabei ermordet, an die 1000 verletzt und 586 Geschäfte geplündert und verwüstet. (25) So wirkt sich der Antisemitismus des Muftis bereits seit Beginn der 40er Jahre in den arabischen Staaten aus.
1941 flieht der Mufti nach Berlin. Dort wohnt er in einer beschlagnahmten jüdischen Schule, in Berlin, später im sächsischen Oybin. Er erklärt sich bereit zur Zusammenarbeit auf allen Gebieten. Das Einverständnis der deutschen Regierung erklärt der Staatssekretär im Auswärtigen Amt Ernst von Weizsäcker. Zum Dank verkündet der Mufti am 9. Mai 1941 über das deutsche und irakische Radio eine Fatwa zum Djihad, dem heiligen Krieg.

Die deutsche Regierung ernennt ihn zum Exil-Premierminister einer pan-arabischen pro-Nazi-Regierung. Deutschland hilft dem Mufti, wenn auch zunächst nur auf dem Papier, zur Verwirklichung seiner Träume, Herrscher der arabischen Region zu werden. Zum Exil-Außenminister wird Sayyed Rashid Ali al-Kaylani ernannt. Das Außenministerium zahlt dem Mufti ein Monatssalär von 10 000 Dollar, und Heinrich Himmler transferiert Teile seines aus von Juden beschlagnahmten Mitteln bestehenden "Sonderfonds Reichsführer-SS" an ihn, damit dieser Nazipropaganda und antijüdische Aktivitäten in den arabischen Staaten aufbauen kann.

Das Wirken in Berlin dieses "Exil-Premierministers" für die "islamisch-arabische Sache" ist in der Dissertation von Klaus Gensicke "Der Mufti von Jerusalem Amin el-Husseini und die Nationalsozialisten" hinreichend dokumentiert. Der Mufti ist spezieller Gast von Adolf Hitler, und er trifft sich mit diesem, beispielweise am 28. November 1941, sowie mit Heinrich Himmler, Adolf Eichmann und vielen anderen Nazi-Verbrechern, von denen einige ihn bereits 1937 in Palästina besuchen.

Dem Mufti erklärt der "Führer", daß er nicht rasten und ruhen werde, bevor nicht die letzten Spuren der "jüdisch-kommunistischen Hegemonie ausgelöscht" seien, im Zuge dieses Kampfes werde die deutsche Armee bald am Südausgang des Kaukasus sein, und dann sei das einzige noch verbleibende deutsche Ziel in der Region die Vernichtung der unter britischem Schutz lebenden Juden in arabischen Ländern. Der Mufti möge diese Erklärung "tief in sein Herz verschließen". (26)

Der Mufti schürt Zeit seines Lebens die Judenfeindschaft in allen arabischen Staaten. Dort verbreitet sich gemeinsam mit dem Nationalismus auch der Antisemitismus und es beginnen Judenverfolgungen. In einigen Staaten bilden sich ultrarechte und nationalsozialistische Gruppen und Parteien, beispielsweise die Hisb-el-qaumi-el-suri, in Syrien, mit Ableger im Libanon, und Young Egypt, gegründet 1933, in Ägypten. Diese Parteien rufen auf zum Boykott jüdischer Waren und zum Pogrom gegen Juden. 1940 bittet der Mufti die Achsenmächte, das arabische Recht zu bestätigen, "... die Frage jüdischer Elemente in Palästina und in anderen arabischen Staaten im Einklang mit den nationalen und Rasseninteressen der Araber entlang der Richtlinien zu regeln, wie sie in Deutschland und Italien zur Lösung der Judenfrage angewandt werden." (14)

Am 2. November 1943 erhält der Mufti vom Reichsführer-SS Heinrich Himmler folgendes Telegramm: (27)

"Deutsche Reichspost - Telegramm, vom 2. November 1943, an den Großmufti von Jerusalem Haji Amin e-Husseini

Die nationalsozialistische Bewegung Grossdeutschlands hat seit ihrer Entstehung den Kampf gegen das Weltjudentum auf ihre Fahne geschrieben. Sie hat deshalb schon immer mit besonderer Sympathie den Kampf der freiheitsliebenden Araber, vor allem in Palaestina gegen die juedischen Eindringlinge verfolgt. Die Erkenntnis dieses Feindes und der gemeinsame Kampf gegen ihn bilden die feste Grundlage des natuerlichen Buendnisses zwischen dem nationalsozialistischen Grossdeutschland und den freiheitsliebenden Mohammedanern der ganzen Welt. In diesem Sinne uebermittle ich Ihnen am Jahrestag der unseligen Balfour-Deklaration meine herzlichsten Gruesse und Wuensche für die glueckliche Durchfuehrung Ihres Kampfes bis zum sicheren Endsieg.
Reichsfuehrer-SS Gez. Heinrich Himmler"

Dies kann als Belohnung für des Muftis Unterstützung angesehen werden, die er dem Nazi-Regime auf mannigfache Weise gewährt. Im Frühjahr 1943 organisiert er gemeinsam mit der Waffen-SS in Kroatien bosnisch-muslimische Bataillone von 20 000 Mann, die "13. Waffen-Gebirgs-Division der SS Handschar " (28), die gegen die jugoslawischen Partisanen in Bosnien kämpft und deren Truppen Polizei- und Sicherheitsdienste in Ungarn leisten. Sie melden sich freiwillig zur Judenjagd nach Kroatien. Der Mufti wird von den Deutschen eigens nach Sarajewo geflogen, um die muslimische Armee zu inspizieren, ihre Manöver zu beobachten und ihr seinen Segen zu erteilen. 1943 schreitet er bosnisch-muslimische Truppen der "Handschar-Division" ab. (4)

1943 ruft er über deutsche Rundfunksender die Bevölkerung der arabischen Staaten auf: "Tötet die Juden, wo immer ihr sie findet, das ist zu Allahs Wohlgefallen." (29)

Nach dem Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland flieht der Mufti im Jahr 1945 in die Schweiz. Die Schweizer Behörden liefern ihn an Frankreich aus. In Jugoslawien steht er auf der Kriegsverbrecherliste, aber Frankreich liefert ihn eigener Interessen in der arabischen Region wegen dorthin nicht aus. Die Muslimbrüder betrachten ihn als den einzig rechtmäßigen Repräsentanten Palästinas und überzeugen die Arabische Liga, sich diesem Standpunkt anzuschließen. Frankreich läßt ihn nach Ägypten ausreisen, wo er als Nationalheld empfangen wird. (17) Der Mufti wird von den Alliierten niemals angeklagt, weil sie einen Proteststurm in den arabischen Staaten befürchten, wenn deren "arabischer Nationalheld" der Kriegsverbrechen angeklagt wird. Von Ägypten aus unterstützt der Mufti 1948 den Krieg gegen Israel. Als der jordanische König Abdullah 1951 die Position des Großmufti von Jerusalem einem anderen gibt, organisiert er dessen Ermordung. In den 50er Jahren wird er im Gaza-Streifen jubelnd empfangen.

Er wird politischer Mentor der von Yasser Arafat befehligten palästinensischen Terrorbanden. 1974 stirbt der Mufti im ägyptischen Exil. Jordanien erlaubt ihm nicht, nach Jerusalem zurückzukehren, weil er nur Unruhe stiften und eine Gefahr für den Frieden in der Region sein werde. Seinen Platz als Führer der radikalen nationalistischen palästinensischen Araber nimmt Mohammed Abdel-Raouf Arafat al-Qudwa al-Husseini alias Yasser Arafat ein. Eine direkte Verwandtschaft dieses mit dem Mufti ist nicht nachgewiesen. Im August 2002 gibt Yasser Arafat ein Interview, in dem er sich auf den Mufti als auf "unseren Helden al-Husseini" als ein Symbol des arabischen Widerstandes bezieht. Die Tradition und die geistige Verwandtschaft sind bis heute ungebrochen. (14)

Zur Lage der Juden in einzelnen arabischen Staaten vor der Verkündung der UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947

Die ersten größeren Judenverfolgungen nach dem Ende des osmanischen Reiches finden in den arabischen Staaten seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, seit Beginn der Propaganda des Großmufti Hadj Amin al-Husseini statt. Diese Verfolgungen verstärken sich mit dem Überwechseln des Mufti und seiner Gesinnungsfreunde in den arabischen Staaten, ab 1936, in das Sympathisanten- und Kollaborationslager Nazi-Deutschlands.

Ägypten

In Ägypten leben Juden seit biblischen Zeiten.
Als Beispiel für das angeblich tolerante Verhalten gegenüber den ägyptischen Juden vor dem Auftreten des Zionismus mag ein Fatimiden-Khalif aus dem 10. Jahrhundert dienen. Al-Hakem, Enkel des Gründers der Al-Azhar Universität al-Muez, zwingt die Juden zu konvertieren. Als sie das ablehnen, müssen sie Halsketten mit Anhängern in Form eines goldenen Kalbes tragen, als wenn sie noch das goldene Kalb anbeteten, dann müssen sie Schellen und daraufhin schwere Halskrausen aus Holz um den Nacken tragen. Als auch das die Juden nicht zur Konversion bringt, läßt er das Judenviertel und alle jüdischen Häuser zerstören.

Zur osmanischen Zeit leben in Kairo und Alexandria ungefähr 25 000 Juden. 1937 ist ein Höhepunkt, es leben 63 500 Juden in Ägypten. 1938 gibt es in zahlreichen Städten gewalttätige Proteste gegen die Einwanderung verfolgter Juden aus Nazideutschland. 1945 brechen mit dem Aufkommen des ägyptischen Nationalismus und der Verbreitung antiwestlicher und antijüdischer Propaganda die "Balfour Day Riots" anläßlich des Jahrestages der Balfour Deklaration aus. Es werden 10 Juden ermordet und 350 verletzt. Eine Synagoge, ein jüdisches Krankenhaus und ein jüdisches Altersheim werden niedergebrannt. (3)

Algerien

Die Juden leben in Algerien, Marokko und Tunesien seit der Zeit der Phoenizier. Am besten geht es ihnen unter den Wandalen (sic!), denen sie Anfang des 5. Jahrhunderts helfen, die Römer zu besiegen. Im 6. Jahrhundert erobern die Byzantiner Nordafrika, und es beginnen schlimme Zeiten für die Juden. Zwangskonversionen, Verfolgungen, Ausplünderungen. Dennoch kommen von den Wisigothen verfolgte Juden aus Spanien. Anfang des 8. Jahrhunderts beginnt die Islamisierung Algeriens, und mit der türkischen Herrschaft, ab 1516 beginnt für die Juden der Dhimmi-Status. Er dauert bis zur Eroberung durch die Franzosen, 1830. Zunächst erhalten die Juden dadurch volle Freiheit, die aber auf Grund antisemitischer Tendenzen Frankreichs unter Louis Philippe I.,1840 eingeschränkt wird. (30)

Am 24. Oktober 1870 erhalten die 37 000 Juden Algeriens auf Initiative des jüdischen Justizministers Isaac Adolphe Crémieux per Dekret die volle französische Staatsbürgerschaft. Die Moslems des Landes werden im Status der "Eingeborenen" belassen. Dies führt zu Feindseligkeiten zwischen Juden und Moslems. Die europäischen Algerier lehnen das Dekret ebenfalls ab. Antisemitismus in Algerien und in Frankreich sind die Folge. 1897 gibt es in Marokko Ausschreitungen, Gewalttätigkeiten und Plünderungen gegen Juden. In Frankreich entwickelt sich dieser Judenhaß zur Affäre Dreyfus. (31)

1934 gibt es bei von Nazis angestachelten Ausschreitungen in Constantine 25 tote und unzählige verletzte Juden. 1937 erklärt der vom italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus beeinflußte Abbé Gabriel Lambert in Oran den Kampf gegen Juden und Kommunisten. 1940 wird den Juden von der Vichy-Regierung die Staatbürgerschaft aberkannt. Sie werden zu "Eingeborenen" zurückgestuft. 1941 wird Juden der Zugang zu Erziehung und Bildung verwehrt. 2000 Juden werden in 16 algerische Konzentrationslager eingeliefert und dort von Briten befreit. 1943 werden die Juden vom französischen Komitee zur Nationalen Befreiung wieder in ihre Rechte eingesetzt. Die Moslems erhalten dieses Recht wiederum nicht. (32)

Irak

Die Babylonier erobern Jerusalem 597 v.d.Z., zerstören 586 den Tempel und führen die Juden in die babylonische Gefangenschaft. Seit der Zeit leben Juden im heutigen Irak. Vom zweiten bis zum 7. Jahrhundert unterstehen sie persischer Herrschaft. Sie entwickeln eine reiche jüdische Kultur und Zivilisation. Der Babylonische Talmud entsteht. Die Perser schützen die Juden. Damit ist bei der Eroberung des Landes durch arabische Moslems Schluß. Sie sollen konvertieren oder die Kopfsteuer Jizya zahlen. Zu der Zeit schon rufen diese Moslems den "Ungläubigen" zu: "Ein Volk kommt über Euch, das den Tod so liebt wie Ihr das Leben!"

Andererseit verbietet ihnen das religiöse Gesetz des Djihad strikt Vergewaltigungen, die Ermordung von Frauen, Kindern, religiösen Führern und jedes Menschen, der nicht in die Kampfhandlungen einbezogen ist. Man kann also sagen, daß die islamische Kriegführung im 7. Jahrhundert menschlicher ist als die der heutigen palästinensischen Terrorbanden, die damit nichts gemein haben.
Juden und Christen unterliegen ab dem 9. Jahrhundert der Dhimmi-Gesetzgebung. Die Juden müssen gelbe Stofflicken (!) tragen, damit man sie erkennt. Um 1000 ist die Kopfsteuer so hoch, daß sie einer Enteignung gleichkommt. Unter der Mongolenherrschaft kulminiert 1333 die Verfolgung mit Plünderungen und der Schändung des jüdischen Friedhofs.

Ab Beginn des 16. Jahrhunderts unterstehen sie safavidischer Herrschaft. Herausragend dabei ist die Toleranz des Schah Abbas (1588-1629), der eine multikulturelle Gesellschaft der religiösen Freiheit schafft. 1638 erobern die Türken Bagdad. Zur Zeit der Mamlukenherrschaft über Basra werden dort, im Jahre 1776, Juden niedergemetzelt.Bis 1850 leben im Irak auf Grund der politisch sehr unstabilen Lage im 18. und 19. Jahrhundert (Türken, Scheichs, Mamluken wechseln sich in der Herrschaft ab) nur 3 000 größtenteils arme Juden. Zwischen 1831 und 1869 untersteht Bagdad zehn verschiedenen Regierungen.

1853 kämpfen Moslems und Juden gemeinsam gegen eine kurdische Rebellion im Nordirak. Franzosen kümmern sich um die Juden und unterstützen jüdische Schulen. Bis zum Ende der osmanischen Herrschaft haben die Juden des Irak keine Verfolgungen zu erleiden. Die Dhimmi-Gesetzgebung wird milde angewandt. Obgleich einige Juden in einflußreiche Positionen aufsteigen, unterliegen sie weiterhin der Kopfsteuer, Einschränkungen in der Berufsausübung und immer wieder Ausschreitungen von aufgestachelten Massen.

Die Blütezeit kommt mit der britischen Besatzung, ab 1917. 1930 leben im Irak 100 000 Juden. Die Juden werden in Regierungsämter eingesetzt, und die Handelskammer besteht zur Hälfte aus jüdischen Mitgliedern. (33)

Der Gemeinde wird gestattet, zionistische Organisationen zu gründen und Hebräischstudien zu folgen. Damit ist bei der Unabhängigkeit des Irak, 1932, Schluß. Seit der Zeit haben die Juden, eine Gemeinde von ungefähr 135 000, schlimmste Verfolgungen zu erdulden. 1935 werden alle Juden aus Regierungsämtern entfernt. 1936 werden 10 Juden bei Ausschreitungen in Bagdad und Basra ermordet. Hebräisch darf nicht mehr gelehrt werden. 1937 sind auf Grund der britischen Teilungspläne für Palästina gewalttätige Demonstrationen gegen Juden, und es wird Besitz zerstört. 1941 findet das Farhud (Pogrom) statt: Während der Ausschreitungen nach dem Sturz der nationalistischen pro-Nazi-Regierung des vom Mufti Hadji Amin al-Husseini inspirierten Premierministers Sayyed Rashid Ali al-Kaylani werden mit Hilfe der irakischen Armee und Polizei 180 bis 200 Juden ermordet und 1000 verletzt. 900 jüdische Häuser werden zerstört. Viele Juden werden gefoltert.

Weitere gewalttätige Ausschreitungen finden 1946 statt. Hunderte von Juden werden verletzt und viel Eigentum geplündert und zerstört. (3)

Jemen

Im Jemen werden 1905 die strikteren Dhimmi-Gesetze wieder eingeführt. Verboten wird, daß die Juden höhere Häuser bauen als die Moslems, sie dürfen ihre Stimme nicht erheben gegenüber Moslems oder sich in irgendeinem Geschäft engagieren, das traditionell Moslems vorbehalten ist. (3)
1919, als der Jemen von den Türken an Yahya, den Imam der Zaidi Sekte und späteren König übergeht, beginnen antisemitische Ausschreitungen. Die ersten Juden wandern aus. Die Zaidis herrschen bis 1962. Sie bauen einen theokratischen Staat auf, in dem die Dhimmi-Gesetzgebung wieder eingeführt wird.

1920 werden Juden vom Textil- und Seifenhandel ausgeschlossen und gezwungen, Moslems für diese Arbeit auszubilden. 1922 wird im unabhängigen Jemen das alte islamische Gesetz wieder eingeführt, das jüdische Waisen zwingt, zum Islam zu konvertieren. Waise ist dabei auch jemand, dessen Mutter noch lebt, da die Kinder nach islamischem Recht in die Familie des Vaters gehören. Gibt es den nicht bzw. nicht mehr, ist das Kind Waise. Die Mutter hat keine Rechte an ihrem Kind. Wer dem betroffenen Kind zur Flucht verhilft, wird mit dem Tode bestraft.

Die Juden, die auswandern, müssen ihre gesamte Habe zurücklassen. Dennoch wandern von 1925 bis 1945 17 000 jemenitische Juden nach Palästina aus. Danach wollen weitere Juden auswandern, aber die Restriktionen des Whitepaper von 1939 sind noch in Kraft, so daß die Juden nur bis Aden kommen, wo sie im absoluten Elend leben. (34)

1925 erkennt Großbritannien die Unabhängigkeit des Jemen an. Aden ist britisches Protektorat.

Libanon

Juden sind im Libanon integraler Bestandteil der konfessionellen Gemeinschaften. Im Libanon werden die Juden unter der christlich-arabischer Regierung tolerant behandelt. 1947 werden sie auf 5 950 geschätzt. (35)

Libyen

Die jüdische Gemeinde besteht aus Nachkommen von Juden, die dort seit dem 3. Jahrhundert v.d.Z. leben.

Mit der Besatzung durch die Italiener, im Jahre 1911, bleibt die Lage der 21 000 Juden gut und sie machen große Fortschritte in Erziehung und Bildung. Ende der 30er Jahre werden nach und nach antijüdische Gesetze eingeführt, und die Juden werden fürchterlicher Unterdrückung ausgesetzt. 1940 leben in Libyen ungefähr 38 000 Juden.

1941 ist ein Viertel der Bevölkerung von Tripolis jüdisch. Sie unterhalten 44 Synagogen. 1942 erobern die Deutschen das Judenviertel von Benghazi, plündern gemeinsam mit arabischem Mob die Geschäfte und deportieren mehr als 2000 Juden durch die Wüste, wobei ein Fünftel stirbt. Viele Juden aus Tripolis werden in Arbeitslager geschickt.

Mit britischer Besatzung ändert sich die Lage nicht sehr. Es gibt eine Serie von Pogromen, das schlimmste 1945, bei dem 100 Juden in Tripolis und anderen Städten ermordet und fünf Synagogen zerstört werden. Ein weiteres Pogrom findet im November 1945 statt, wobei mehr als 140 Juden ermordet und nahezu sämtliche Synagogen geplündert werden. (36)

Marokko

Die Geschichte ist bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts ähnlich der in Algerien und Tunesien. Seit dem 6. Jahrhundert v.d.Z. gibt es auch dort Juden. Dann beginnen mit der Dynastie der Almohaden schlimme Verfolgungen. Die Dhimmi-Gesetzgebung herrscht. Vom 13. bis 15. Jahrhundert bessert sich die Lage unter der Dynastie der Merividen. Die Juden werden einflußreich und halten Posten als Minister und Botschafter.

1438 werden die Juden von Fes beschuldigt, eine Moschee geschändet zu haben, was zur Gründung eines Judenghettos, der Mellah führt. Dort haben sich alle Juden anzusiedeln, ob arm oder reich. Viele Juden fliehen nach Spanien. Dennoch verbreitet sich der sephardische Judaismus rings ums Mittelmeer. Bis zum Aufstieg der Aleviten, die vom 17. Jahrundert bis heute in Marokko die Könige stellen, schlagen sich die Juden durch, mal besser mal schlechter. Mit den Aleviten beginnt der Aufschwung für die Juden.

Ab Ende des 19. Jahrhunderts herrschen die Franzosen in Marokko.

1907 werden in Marokko Franzosen und marokkanische Juden ermordet. In Casablanca werden 30 Juden ermordet, 200 Frauen und Kinder entführt, mißbraucht und gegen Lösegeld freigelassen. Diese Morde sind für Frankreich der Anlaß, Marokko zu annektieren. Erst 1912, als Marokko französisches Protektorat wird, erhalten die Juden religiöse Autonomie und werden gleichgestellt. Während des französischen antisemitischen Vichy-Regimes werden 1942 bei antijüdischen Ausschreitungen in Casablanca Synagogen geschändet. (37)

Es gelingt König Muhammed V. die Deportation von Juden aus Marokko zu verhindern. (3)

Syrien

Im Süden Syriens leben die Juden seit der Herrschaft des Königs David von Ammon, 960 v.d.Z. Sie leben dann unter der Herrschaft Alexanders des Großen, der ihnen größtmögliche Freiheit läßt. Ihre Geschichte ist wechselvoll. Von 1516 bis 1918 gehört Syrien wie Palestina, Ägypten und der Hedschas zum osmanischen Reich.

1943 leben in Syrien ungefähr 30 000 Juden in drei unterschiedlichen Gemeinden, die jede ihre eigene Tradition hat: die kurdisch sprechenden Juden von Kamishli, die Juden von Aleppo, die ab 1492 aus Spanien kommen, sowie die aus biblischen Zeiten stammenden Juden aus Damaskus, die Must´arab. Heute gibt es davon noch knapp 100.

Die syrischen Juden unterstützen die Unabhängigkeitsbewegung des arabischen Nationalismus und den Zionismus. Die syrischen Juden glauben daran, daß jüdische und arabische Interessen vereint werden können, und der Palästinakonflikt friedlich zu lösen ist. 1944 wird Syrien von Frankreich unabhängig. Die neue Regierung verbietet die Auswanderung nach Palästina. Ab 1945 finden massive Ausschreitungen gegen Juden und ihren Besitz statt. Sie kulminieren nach dem Beschluß der Vereinten Nationen, vom 29.11.1947, in einem Pogrom, das sämtliche Synagogen und jüdischen Geschäfte in Schutt und Asche legt. Tausende von Juden fliehen aus dem Land und einheimische Moslems bemächtigen sich des Besitzes der Juden. (38)

Tunesien

Die Nachkommen der jüdischen Flüchtlinge nach der Zerstörung des ersten und des zweiten jüdischen Tempels erdulden wie die Juden Algeriens und Marokkos, die üblichen Judenverfolgungen durch die Araber, ab dem 8. Jahrundert, und durch die spanischen und portugiesischen Katholiken, ab 1492. Sie leben bis zum Beginn der Vichy-Regierung, gemessen an der Lage der Juden in anderen arabischen Staaten, relativ friedlich. Selbstverständlich unterliegen auch sie bis 1881 der Dhimmi-Gesetzgebung.

Im französischen Protektorat (1881 bis 1956) emanzipieren sich die Juden schrittweise. Im November 1940 beginnt mit der Vichy-Regierung die antisemitische Gesetzgebung gegen die tunesischen Juden, auch gegen die mit französischer Staatsangehörigkeit. Sie werden von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, die Ausübung der Tätigkeit als Rechtsanwalt oder Arzt unterliegt dem Numerus Clausus. Die Führung ihrer Geschäfte wird ihnen entzogen und in die Hände "arischer" Verwalter gelegt. Ende 1942 wird Tunesien von deutschem und italienischen Militär besetzt. Während sechs Monaten werden die Juden als Feinde angesehen und so behandelt. An die 100 angesehene jüdischer Personen werden als Geiseln genommen. Es wird gedroht, sie zu erschießen. Die Deutschen zwingen die jüdische Gemeinde, 3000 Männer in Arbeitslager abzustellen. Es werden von der jüdischen Gemeinde Zahlungen gefordert, um die "Opfer des internationalen Judentums" zu entschädigen. Als die Deportation nach Europa zur Vernichtung der den deutschen Befehlen zuwiderhandelnden Juden beginnen soll, wird Tunesien, am 7. Mai 1943, von den Briten befreit.

1946 leben 70 000 Juden tunesischer Nationalität und ungefähr 20 000 bis 25 000 Juden französischer, italienischer und sonstiger Nationalität in Tunesien. (39)

Der Beschluß der Vereinten Nationen zur Gründung des Staates Israel und die Reaktion der arabischen Staaten

Im Februar 1947 erklärt die britische Regierung das Mandatsgebiet Palästina der unvereinbaren Anforderungen der Araber und der Juden wegen für nicht mehr regierbar und bringt die Angelegenheit vor die neugegründete UNO. Dort wird in erstaunlicher Einmütigkeit zwischen Ost und West im Mai 1947 eine Komitee eingesetzt, das UN Special Committee on Palestine (UNSCOP). Es fährt im Sommer 1947 nach Palästina. Die palästinensischen Araber boykottieren die Zusammenarbeit mit dem Komitee. Arabische und britische Truppen hindern UNSCOP an einer umfassenden Untersuchung, wie UNSCOP dem Sicherheitsrat am 16. Februar 1948 berichtet. (40)

Andernorts heißt es anklagend und dabei bezugnehmend auf Hans Lebrecht und Walter Hollstein, die arabischen Palästinenser seien nicht befragt worden:

"Die UNO-Entscheidung ist tatsächlich in mehrfacher Hinsicht problematisch. Zum einen wurden die arabischen Palästinenser, die Hauptbetroffenen, nicht befragt. Schon das Subkommitee 2 des ´UN Special Committee an Palestine´ erkannte, daß die Vereinten Nationen nicht die Macht haben, einen neuen Staat zu schaffen. Solch eine Entscheidung kann nur durch den freien Willen des Volkes des in Frage stehenden Landes selbst getroffen werden. Diese Bedingung ist im Falle des Mehrheitsvorschlages nicht erfüllt, da er die Errichtung eines jüdischen Staates in völliger Mißachtung der Wünsche und Interessen der Araber in Palästina involviert."

UNSCOP legt zwei Pläne vor, den Mehrheits- und den Minderheitsplan. Im Mehrheitsplan wird eine Teilung des Landes vorgeschlagen, der Minderheitsplan will Palästina als einen föderativen Staat der jüdischen und arabischen Gemeinschaft, mit Jerusalem als Hauptstadt. In Palästina herrschen zu der Zeit bürgerkriegsähnliche Zustände. Die Juden sind mit dem Mehrheitsplan einverstanden, die Araber lehnen beide Vorschläge ab, weil sie die territoriale Einheit Palästinas zerstörten. Sie schlagen "ein demokratisches Staatswesen in Palästina vor, das die Rechte und Bedürfnisse aller Menschen und Minoritäten respektiert." (41) Das stelle man sich einmal vor, nach allem, was es seit 1920 in Palästina und in den arabischen Staaten an antisemitischen Ausschreitungen gibt, sowie bei den undemokratischen Zuständen, die in allen arabischen Staaten zu der Zeit und bis heute herrschen.

Unter dem Eindruck des Elends der Holocaust-Überlebenden, denen die Einreise nach Palästina verwehrt wird, überzeugt das Komitee die UNO, Palästina zu teilen. Der Auftrag des Völkerbundes, den Juden eine Heimstatt zu gewähren, sei durch die restriktive Einwanderungspolitik der britischen Mandatsverwaltung niemals ausgeführt worden. Die Teilung wird allerdings nur für den 1923 von den Briten vom gesamten palästinensischen Territorium abgetrennten Teil westlich des Jordans, für 23 Prozent, befürwortet. Auf 77 Prozent des Gebietes von Palästina besteht seit 1923 Transjordanien, das heutige Jordanien.

Am 30. November 1947 leben 810 000 Araber auf dem späteren israelischen Gebiet. Am Ende des Krieges gebe es dort noch 168 000 Araber, einschließlich 14 000 Beduinen, von ehedem 66 000. Die meisten von ihnen seien zu ihren Stämmen nach Jordanien und Syrien zurückgekehrt, zahlreiche in Palästina ansässige Familien seien zurück nach Syrien und dem Libanon gegangen, reiche Palästinenser und solche der Mittelklasse hätten sich in anderen Staaten des Nahen Ostens, in Europa oder den USA angesiedelt, so daß es 1949 in den Flüchtlingslagern 550 000 Menschen gegeben habe. (42)

Den Juden werden 15 100 qkm= 56,47 Prozent, zugebilligt. Es lebten dort 499 020 Juden und 509 780 Araber, wird das UN-Komitee von Walter Hollstein zitiert. Im arabischen Teil, 11 600 qkm= 42,88 Prozent, lebten 749 010 Araber und 9 520 Juden. Die restlichen 176 qkm soll das unter internationale Verwaltung zu stellende Jerusalem einnehmen, wo 99 960 Juden und 105 540 Araber lebten.

Man sieht, die Zahlen sind strittig. Vor allem ist strittig, wer als Palästinenser zu bezeichnen ist.

75 Prozent des den Juden zugebilligten Teiles sind Wüste, schreiben die Palestine Facts. Sie geben die Anzahl der dort lebenden Araber mit 325 000 an. (40) Der den Juden zugebilligte Teil bestünde aus blühenden Zitrushainen, aus bestem ertragreichsten Boden der Küstenebene, meint Walter Hollstein. (41) Was die blühenden Landschaften angeht, so sind diese, was zahlreiche Berichte jüdischer Siedler belegen, von den Juden überhaupt erst angelegt worden.

Am 29. November 1947 beschließt die UNO-Vollversammlung bei Stimmenthaltung u.a. der Sicherheitsratsmitglieder Großbritannien und China mit Resolution 181 den Mehrheitsplan anzunehmen, was sechs arabische UN-Delegationen, Ägyptens, des Irak, Syriens, des Libanon, Saudi-Arabiens und des Jemen veranlaßt, unter Protest und mit Krieg und Auslöschung der palästinensischen Juden drohend, die Versammlung zu verlassen. (43)

Saudi-Arabien, der Irak, Syrien und der Jemen erklären in ihrer Antwort an die UN-Vollversammlung offen, sich nicht an die Resolution gebunden zu fühlen. Emir Feisal Al Saud, Sohn des saudischen Usurpators und Wahhabitenkönigs Abdul Aziz Al Saud (44) "behält sich das Recht vor, frei zu handeln, in welcher von ihm für angemessen gehaltenen Art auch immer, im Einklang mit den Prinzipien von Recht und Gerechtigkeit". Mr. Jarnali, Irak, erklärt: "Der Irak erkennt die Gültigkeit dieser Entscheidung nicht an und behält sich die Freiheit der Entscheidung gegen ihre Durchsetzung vor." Emir Arslan von Syrien sagt: "Mein Land wird eine solche Entscheidung niemals anerkennen. 

Es wird niemals zustimmen, für sie verantwortlich zu sein. Mögen die Folgen über andere kommen, nicht über uns." Prinz Seif El Islam Abdullah von Jemen ergänzt: "Die jemenitische Delegation hat bereits früher erklärt, daß der Teilungsplan gegen die Gerechtigkeit und gegen die Charta der Vereinten Nationen verstößt. Deshalb zieht die Regierung des Jemen nicht in Betracht, sich an eine solche Entscheidung gebunden zu fühlen. Die Regierung des Jemen behält sich die Freiheit von Maßnahmen gegen die Durchsetzung dieser Entscheidung vor." (45)

Wie oft berichten Medien von Protesten der Palästinenser und der Regierungen der arabischen Staaten über angebliche oder tatsächliche Verletzungen von Resolutionen der Vereinten Nationen durch Israel!

Den Bruch schon der ersten den Staat Israel betreffenden UN-Resolution kündigen die arabischen Staaten öffentlich und unverfroren an. Zwei Tage nach der Entscheidung vom 29. November 1947 wird die Bevölkerung dieser Staaten von den höchsten geistlichen Würdenträgern der Al-Azhar Universität Kairo zum Djihad, zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Juden überall im Nahen Osten und in Nordafrika aufgehetzt, und nicht nur im Mandatsgebiet Palästina, sondern auch in den arabischen Staaten des Nahen Ostens beginnen gewalttätige Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung, deren Gemeinden dort teilweise seit 2 500 Jahren angesiedelt sind. In Jerusalem beginnen blutige Kämpfe, so daß international die Sorge entsteht, Jerusalem könne zerstört werden. In Aleppo, Syrien, werden die Häuser von 300 Juden und elf Synagogen bis auf den Grund abgebrannt, die Hälfte der 4 000 Juden der Stadt fliehen. In Aden werden 82 Juden ermordet. (46)

In diesen Diktaturen können derartige Ausschreitungen nur stattfinden, wenn sie von der Regierung und der islamischen Geistlichkeit veranlaßt und gelenkt sind. Das zeigt zum Vergleich die gewaltsame und brutale Niederschlagung sozialer Proteste in diesen Ländern, wann immer sie stattfinden.

Am 14. Mai 1948 wird der Staat Israel proklamiert.

Schon am nächsten Tag machen die arabischen Staaten ihre Drohung wahr und überfallen unmittelbar nach dem Abzug der britischen Truppen den jungen Staat Israel. Israel erhält von den westlichen Staaten kaum Hilfe, sondern Großbritannien intrigiert noch bis zuletzt gegen die Staatsgründung.

Dieses Verhalten Großbritanniens, aber auch das der anderen Großmächte, ist interessant im Hinblick auf die Einschätzung der gegenwärtigen Situation im palästinensisch-israelischen Konflikt sowie des Irakkrieges, der entgegen der Erklärung des US-Präsidenten, vom 1. Mai 2003, mitnichten beendet ist, sondern vielmehr gerade erst richtig anfängt. Das indifferente bis widersprüchliche Verhalten gegenüber den drängenden Fragen dieser Kriege und Konflikte wie sämtliche Aktionen und kriegerischen Maßnahmen in der Region werden nicht bestimmt durch Wohlwollen gegenüber Israel oder gar den Palästinensern oder Irakern (von den Kosovaren nicht zu reden), sondern allein durch die geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen dieser Staaten in der Region. Dies gilt selbstverständlich auch für das Unterlassen derartiger Maßnahmen, beispielsweise der Ablehnung des Irakkrieges durch Deutschland, Frankreich und Rußland.

Israel wird sich im Zweifelsfalle nur auf sich selbst verlassen können. Der Handlungsspielraum der israelischen Regierung gegenüber den Palästinensern ist eng begrenzt durch diese Interessen, die keinen der Akteure in der Region, weder die USA, noch die EU noch Rußland veranlassen, sich ganz auf die Seite Israels zu stellen. Leider ist der Politik der israelischen Regierung nicht anzumerken, ob diese sich dessen bewußt ist. Von Yasser Arafat und seinen Terrorbanden kann man allerdings sagen, daß sie diese Interessen voll in die Strategie zu ihrer Machtsicherung einbeziehen - sonst wären sie schon vor dreißig Jahren kaltgestellt worden. Gelernt hat Yasser Arafat von seinem großen Vorbild und Helden, dem Mufti Hadji Amin al-Husseini. Ihm zu Ehren trägt er sein Pali-Tuch.

Nun aber zurück zur Zeit der Staatsgründung!

Der UN-Delegierte der Sowjetunion Andrei Gromyko sagt zum kriegerischen Vorgehen der arabischen Staaten in einer Rede im UN-Sicherheitsrat, am 29. Mai 1948:

"Das ist nicht das erste Mal, daß die arabischen Staaten, die den Angriff auf Palästina organisierten, eine Entscheidung des Sicherheitsrates der Generalversammlung mißachtet haben. Die sowjetische Delegation hält es für wesentlich, daß der Rat bezüglich des Verhaltens der arabischen Staaten seine Meinung deutlicher und bestimmter vorträgt." (47)

Zur Lage der Juden in einzelnen arabischen Staaten nach der Verkündung der UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947

In den arabischen Staaten leben 1945 mehr als 870 000 Juden. Schon vor dem UNO-Beschluß warnen arabische UN-Delegierte, vor allem aus Ägypten und dem Irak, vor ansteigendem Antisemitismus und möglichen Massakern unter Juden für den Fall einer Annahme des Mehrheitsplanes. Dies ist eine eindeutige Drohung. Die Juden in den arabischen Ländern, besonders im Irak, in Syrien, Ägypten und Libyen stehen noch unter dem Eindruck der durch den palästinensischen Mufti und die ägyptische Muslimbrüderschaft angeheizten antisemitischen Gewalttätigkeiten. Die jetzt oft verbreitete Behauptung, die Juden der arabischen Staaten seien von dort deshalb vertrieben worden, weil Israel die Araber vertrieb, entbehrt jeder Grundlage. (48)

Seit der Aufforderung zur Verfolgung und Vertreibung der Juden aus sämtlichen islamischen Staaten durch die hohe Geistlichkeit der Al-Azhar Universität, im Jahre 1947, ist in den Ländern ganze Arbeit geleistet worden. Mehr als 820 000 Juden leben nicht mehr in ihren Ländern. Von 2001 bis heute sind von den restlichen weitere vertrieben worden. So gibt es im Irak noch 32, wie wir der Zeitschrift "Marianne" entnehmen können.

Yoram Ettinger schreibt, daß der von den Palästinensern und den arabischen Staaten Israel 1948 aufgezwungene Krieg 630 000 palästinensische und 820 000 jüdische Flüchtlinge hervorbringt. 590 000 der jüdischen Flüchtlinge werden von Israel neben Millionen aus Europa aufgenommen. Die palästinensischen Flüchtlinge und ihre Nachkommen leben auf Anweisung ihrer Führer in Flüchtlingslagern, wo sie eine Brutstätte für Terrorismus bilden. Nichts von den Geldern der USA und der EU an die PLO gehe an die Flüchtlingslager. (42)

Die jüdische Bevölkerung in arabischen Staaten von 1948 bis 2001 (49)


1948
  1958
1968
1976   2001
Aden
8,000
  800  
  0  
  0
0
Algeria
140,000
  130,000
  1,500
  1,000
0
Egypt
75,000
  40,000
  1,000
  400
100
Iraq
135,000   
  6,000
  2,500
  350
100
Lebanon
5,000
  6,000
  3,000
  400
100
Libya
38,000
  3,750
  100
  40
0
Morocco
265,000
  200,000
  50,000
  18,000
5,700
Syria
30,000
  5,000
  4,000
  4,500
100
Tunisia
105,000
  80,000
  10,000
  7,000
1500
Yemen
55,000
  3,500
  500 
  500
200

TOTAL
856,000
475,050
72,600
32,190
7,800

Einige der arabischen Staaten sind im wörtlichen Sinne "judenfrei". Saudi-Arabien ist hier nicht aufgeführt, weil Juden dort schon lange sogar Einreiseverbot zum Besuch haben. In Jordanien leben 1948 keine Juden, es ist deshalb ebenfalls nicht aufgeführt, obgleich Juden lange vor der Entstehung des Islam in dem Teil Palästinas leben, den die Briten 1923 als Transjordanien abtrennen und später Jordanien nennen. Dorthin fliehen auch viele jüdische Familien, die im 7. Jahrhundert von der arabischen Halbinsel vertrieben werden, also mehr als tausend Jahre vor der Zeit, da dieses Gebiet zum haschemitischen Königreich erklärt wird.

Juden, die in Palästina östlich des Jordan und in dem heute als "West Bank" bezeichneten Gebiet leben, werden in den letzten 500 Jahren aus den von Arabern beherrschten Städten mittels sporadischer Pogrome und Plünderungen vertrieben, so daß um 1940 diese palästinensischen Städte als rein arabisch bezeichnet werden können. Die Juden, die seit Jahrhunderten, teilweise bereits vor der osmanischen Herrschaft, in dem palästinensischen Gebiet leben, das heute Jordanien und "West Bank" genannt wird, werden infolge der arabischen Gewalt zu palästinensischen jüdischen Flüchtlingen. Darauf achtet so gut wie niemand, selbst nicht in Israel. Diese Juden lassen sich schon vor der Staatsgründung Israels an der mehrheitlich von Juden besiedelten Küste, dem heutigen Israel nieder. Obgleich 1948 die 77 Prozent Palästinas, das die Briten 1923 abteilen und den Arabern als Transjordanien übergeben, bereits durch zahlreiche gewalttätige Ausschreitungen und Pogrome gegen diese alteingesessenen Juden gesäubert sind, erläßt die jordanische Regierung 1954 ein Gesetz, das in Jordanien lebenden Palästinensern die Staatsbürgerschaft nur dann gibt, wenn sie keine Juden sind: Jordanian Nationality Law, Article 3(3) of Law No. 6 of 1954, Official Gazette No. 1171, February 16, 1954 (49)

Während der Besetzung der "West Bank" durch Jordanien (1948-1967) erklärt die jordanische Regierung den Verkauf von Land an Juden zum Kapitalverbrechen. Dem Mandatsvertrag des Völkerbundes über Palästina widerspricht dieses Verbot. Der Vertrag ist aber mit der Resolution Nr. 181, vom 29. November 1947, und der Gründung des Staates Israel nicht mehr gültig. Eine andere Regelung gibt es nicht, so daß das Recht der Juden, sich in diesen Gebieten anzusiedeln sowie die rechtlichen Ansprüche auf das von Juden erworbene Land bis heute weiterbestehen. Eine andere Frage ist die der politischen Sinnhaftigkeit des Siedlungsbaus.Was den Willen der Araber angeht, mit Israel Frieden zu schließen, so zeigt die Zeit von 1948 bis 1967, da den Juden der Siedlungsbau verboten ist, daß auch ohne Siedlungsbau von den Arabern kein Frieden gewollt wird. Im Jahr 2000 bietet der israelische Premierminister Ehud Barak den Arabern den Abbau der Siedlungen an. Es führt nicht zur Friedensbereitschaft. Der politische Schaden des weiteren Siedlungsbaus für Israel ist dennoch groß, da hier ein ständiges Argument gegen Israel gewonnen wird. Auch die deutschen Linken steigen voll in dieses Thema ein, das den Blick verstellt. Der Siedlungsbau lenkt von den tatsächlich zu lösenden Fragen ab. (50)

Ägypten

1948 leben in Ägypten 75 000 Juden. Zwischen Juni und November 1948 explodieren Bomben im jüdischen Viertel von Kairo und töten 70 Juden. Verwundet werden ca. 200. Der Suezkrieg 1956 wird von der ägyptischen Regierung zum Vorwand genommen, 25 000 ägyptische Juden des Landes zu verweisen und getreu dem alten Dhimmi-Gesetz ihren Besitz zu konfiszieren. Ungefähr 1000 Juden werden verhaftet und in Gefängnisse oder Lager gesteckt. Am 23. November 1956 wird in ganz Ägypten eine vom Minister für religiöse Fragen unterzeichnete Erklärung verlesen, in der es heißt daß "alle Juden Zionisten und Staatsfeinde" seien. Ihre Ausweisung stehe unmittelbar bevor. Tausende von Juden werden aufgefordert, das Land zu verlassen. Einen Koffer und etwas Geld dürfen sie mitnehmen. Sie werden gezwungen zu unterschreiben, daß sie ihren Besitz der ägyptischen Regierung schenken. Einige Juden werden in Ägypten als Geiseln zurückgehalten, damit die ausreisenden Familien nicht gegen die ägyptische Regierung aussagen. 1958 leben 40 000 Juden in Ägypten.

Anläßlich des Sechstagekrieges von 1967 werden weitere Juden vertrieben. Ihre Häuser und ihr Besitz werden beschlagnahmt. Es verbleiben ungefähr 1000 Juden im Land. Zur selben Zeit werden von Ägypten Hunderte von Nazi-Verbrechern aufgenommen. Sie bekommen Posten in der Regierung. Der Leiter der polnischen Gestapo Leopold Gleim kontrolliert den ägyptischen Geheimdienst.

Anfang der 70er Jahre wird den Juden erlaubt, Ägypten zu verlassen. 1976 gibt es noch 400 Juden. 1979, nach dem Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel, ist die ägyptische jüdische Gemeinde die erste, die offiziellen Kontakt zu Israel aufnimmt. Die Juden dürfen ihre Religion frei ausüben. 2001 gibt es 100 Juden in Ägypten, einige Familien, die meisten alte Menschen. Gegen diese winzige Gemeinde, die aus 12 älteren Menschen besteht, werden keine antisemitischen Ausschreitungen unternommen. Die jüdische Gemeinde ist im Aussterben begriffen. (51)

Algerien

1948 leben 140 000 Juden in Algerien. 1948 wandern 25 681 algerische Juden nach Israel aus.
1956 werden die Juden von der algerischen Befreiungsfront FLN aufgerufen, sich dem Kampf anzuschließen. Dem kommt nur eine kleine Gruppe nach. Sie fühlen sich Frankreich und ihrer Staatsbürgerschaft verpflichtet. 20 000 wandern nach Frankreich aus. Die restlichen wandern nahezu vollständig aus nach der algerischen Unabhängigkeit 1962, da die algerische Regierung die Juden schikaniert und sie ihrer wirtschaftlichen Rechte beraubt. (32)

1968 gibt es noch 1 500 Juden in Algerien, 1000 im Jahre 1976 und im Jahr 2001: null.

Irak

1946 bis 1949 gibt es wiederholt Ausschreitungen gegen Juden. 1948 leben 135 000 Juden im Irak, davon 77 000 in Bagdad, das zu einem Viertel jüdisch ist. 1948 wird Zionismus zum Kapitalverbrechen erklärt. 1948 müssen sie 250 000 Dinar in die Kriegskasse des Irak für den Krieg gegen Israel einzahlen.

1950 wird den Juden erlaubt, innerhalb des nächsten Jahres unter der Voraussetzung den Irak zu verlassen, daß sie ihre Staatsbürgerschaft aufgeben. Dennoch wird ein Jahr später auch das Eigentum dieser Emigranten eingefroren. Ihre Bankkonten werden gesperrt. Die etwa 10 000 Juden, die noch im Land sind, unterliegen wirtschaftlichen Beschränkungen. Den irakischen Juden gehört zuvor nahezu der gesamte Souk von Chordja, im Zentrum Bagdads.

"Das ganze Quartier gehörte ihnen", erinnert sich ein alter Mann, "sie verkauften Gold und dienten als Bankiers, weil man ihnen vertraute. Man hatte zwischen den religiösen Gruppen keine Probleme. Der Irak war immer ein Land der Toleranz. Die Erde Ibrahims-Abrahams, des Vaters von Isaac und Ismaël, die den Ursprung von Judaismus und Islam bilden. Bis zur Nakba 1948 waren wir Brüder. Dann sind sie alle nach Israel ausgewandert."

Sie nennen die Staatsgründung Israels "Nakba", Katastrophe.

Im Bücherbasar ist es ähnlich. Auch von dort sind alle Juden ausgewandert. Jetzt liegen dort "Die Protokolle der Weisen von Zion" aus. (1)

Von Mai 1951 bis Anfang 1952 werden 104 000 Juden in der "Operation Ezra&Nehemia" über Zypern und später direkt von Bagdad aus dem Irak nach Israel evakuiert. Weitere 20 000 werden über den Iran herausgeschmuggelt. Insgesamt erreichen an die 130 000 irakischer Juden in der "Operation Ezra&Nehemia" Israel. Die Operation dauert mehrere Monate. Zunächst verlassen die wohlhabenderen das Land. Als die anderen das hören, schreiben sie sich zu Tausenden in die Auswanderungslisten ein.

Dem irakischen Gesetz entsprechend müssen die Juden ihre gesamte Habe verkaufen und ihre Geschäfte liquidieren. Sie erzielen dafür in Auktionen lächerlich niedrige Summen. Einen Koffer von 50 kg pro Person dürfen sie mitnehmen. Die irakische Regierung, die von der hohen Zahl der Ausreisewilligen überascht ist (sie rechnete mit ca. 8000) befürchtet, daß durch den Exodus die Verwaltungsinstitutionen lahmgelegt werden. (52)

1952 werden zwei Juden auf Grund falscher Anschuldigungen öffentlich gehenkt.

6000 Juden bleiben im Irak zurück. 1958 wird ihnen der Status als jüdische Gemeinde aberkannt. Das Gemeindeeigentum, einschließlich Schulen und Krankenhäuser werden der Regierung überschrieben. Nach dem Sechstagekrieg,1967, verlassen weitere 3 500 das Land. Viele Juden werden verhaftet und aus ihren Arbeitsstellen entfernt.

1968 erreicht die Verfolgung ihren Höhepunkt. Ein Gesetz verbietet ihnen, mehr als 100 Dinar im Monat am Verkauf von Immobilien zu verdienen. Hunderte von Juden werden als Mitglieder eines aus Geschäftsleuten bestehenden "Spionageringes" verhaftet. 1969 werden neun von ihnen "zionistischer Umtriebe" und zwei wegen Spionage für Israel und die CIA wegen unter dem Beifall von an die 500 000 Männern, Frauen und Kindern öffentlich gehenkt. "Kommt, freut Euch des Festes!" ruft der irakische Rundfunk auf. In den Straßen wird getanzt und "Tod Israel!" und "Tod allen Verrätern!" gerufen.

Juden stehen ständig unter Überwachung. Die soziale und psychische Persönlichkeit der Juden wird völlig zerstört. Sechs weitere werden ermordet. 1973 wird eine fünfköpfige jüdische Familie in ihrem Haus ermordet.

Anfang der 70er Jahre dürfen auf internationalen Druck hin die meisten der noch verbleibenden Juden auswandern. 1976 gibt es dort noch 350. Eine Synagoge in sehr schlechtem Zustand ist noch geöffnet. Juden dürfen weder im öffentlichen Dienst noch in der Armee arbeiten.

Das den Juden enteignete Vermögen geht in die Hunderte von Millionen Dollar.

Heute leben dort noch 32 Juden oder 28, da nach anderen Quellen am Freitag, den 25. Juli 2003, sechs der letzten 34 Juden aus Bagdad ausgeflogen werden. Die Jewish Agency sucht sie im ganzen Land zusammen. Es gab Zeiten, da waren 20 Prozent der Einwohner von Bagdad Juden ... (53)

Jemen (einschließlich Aden)

Unmittelbar nach dem Beschluß der Vereinten Nationen zur Gründung des Staates Israel werden in den Slums von Aden, bis wohin die Juden des Jemen durch die britischen Restriktionen der Einwanderung nach Palästina nur gelangen konnten, unter Beteiligung der örtlichen Polizei schwere Gewalttaten begangen, bei denen 82 Juden ermordet und das jüdische Viertel niedergebrannt werden. Anfang 1948 führen falsche Anschuldigungen, Juden hätten zwei moslemische Mädchen im Ritualmord getötet, zu Plünderungen.

1948 leben 8000 Juden in Aden. Sie werden gezwungen zu fliehen.

1948 leben im Jemen 55 000 Juden. Dort werden bei gewalttätigen Aufständen während eines Solidaritätsstreiks gegen den UNO-Beschluß, am 2. Dezember 1947, mehr als 100 Juden ermordet und die große Synagoge niedergebrannt. Jüdisches Eigentum wird beschädigt, geplündert oder zerstört. Ähnliche Ausschreitungen finden 1958, 1965 und 1967 statt.

Im Jemen und in Aden leben 1948 insgesamt 63 000 jemenitische Juden, Nachkommen des Volkes der Königin von Saba. Erst im September 1948 gestattet die britische Verwaltung den Juden die Ausreise nach Palästina. Da die Ägypter den Suezkanal und die Straße von Tirana geschlossen haben, werden 48 818 Juden in der "Operation Fliegender Teppich" per Airlift nach Israel gebracht. 1962 wird auf Grund von Bürgerkrieg jede weitere Auswanderung untersagt.

Danach leben noch ca. 4 300 Juden im Jemen und in Aden. Sie dürfen nicht auswandern, Kontakt mit der Außenwelt ist ihnen untersagt. Sie werden in die Berge vertrieben, wo sie keinen Zugang zu Nahrung, Kleidung, medizinischer Versorgung und religiösen Artikeln haben. Das hat zur Folge, daß einige Juden ihren Glauben verlassen und zum Islam übertreten.

Im Jahre 2001 sind noch 200 Juden im Land. Ihnen ist die Ausübung ihrer Religion gestattet. Sie unterstehen weiterhin einer Art sozialer Dhimmi-Gesetzgebung, sie sind als Menschen zweiter Klasse angesehen. Dennoch will die jemenitische "Allgemeine Volkspartei" 2001 einen Juden zum Parlament kandidieren lassen, offensichtlich, weil man sich davon finanzielle Hilfe aus den USA verspricht. Die Wahlkommission untersagt seine Kandidatur, weil ein Kandidat zwei moslemische Elternteile haben müsse. (54)

Libanon

1947 leben im Libanon geschätzt 5 950 Juden. 1948 sind es noch 5000. Nach der Gründung Israels sehen sie sich nicht veranlaßt das Land zu verlassen, da sie dort dank einer christlich-arabischen Regierung toleriert werden. Sie haben gleiches Recht wie alle Bürger. Während der antizionistischen Ausschreitungen 1947 und 1948 wird ihnen nichts zuleide getan.

Im Zuge der Verschärfung des arabisch-israelischen Konflikts werden sie in diesen hineingezogen, da sie mit der israelischen Politik in Verbindung gebracht werden. Anfang der 50er Jahre wird ihre Synagoge zerbombt. Jüdische Mitglieder der libanesischen Armee werden aus dieser entfernt.

Während des Krieges von 1967 schützt die libanesische Regierung die Juden vor gewalttätigen Ausschreitungen der Araber. Einige Hundert verlassen den Libanon. Bis 1972 ist es ihnen gestattet, ihre Habe mitzunehmen. 3000 Juden leben 1968 im Libanon, 1974 sind es 1800. Sie emigrieren nach Frankreich, Israel, italien, England oder Südamerika.

Während des Bürgerkrieges von 1975 postieren die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) und linke Moslemkräfte Militär in die jüdische Nachbarschaft von Wadi Abu Jamil. Dennoch wächst die Gefahr seitens fundamentalistischer Moslems, vor allem nach der israelischen Invasion von 1982. Zwischen 1984 und 1987 werden von ihnen Juden entführt und ermordet. Heute leben in Beirut noch 100 Juden. (55)

Libyen

1948 leben in Libyen 38 000 Juden. 1948 werden 12 Juden und vier Araber bei antijüdischen Ausschreitungen ermordet. 280 jüdische Häuser werden zerstört. Die Unsicherheit für sie durch die Gründung Israels läßt 3000 Juden, obgleich die Auswanderung illegal ist, das Land verlassen. Viele gehen nach Israel. Als die Briten 1949 die Auswanderung legalisieren, und als Libyen 1951 unabhängig und Mitglied der Arabischen Liga wird , fliehen weitere mehr als 30 000 Juden aus dem Land. In Israel siedeln sich 36 730 libysche Juden an.

1958 wohnen in Libyen noch 3 750 Juden. 1963 wird den Juden das Wahlrecht aberkannt. Es gibt Massenverhaftungen. Juden dürfen keine öffentlichen Ämter bekleiden. Der Sechstagekrieg von 1967 hat weitverbreitete Zerstörung jüdischen Eigentums zur Folge. 100 Juden werden ermordet. Synagogen, Geschäfte und Häuser werden niedergebrannt.

Zur Zeit des Putsches von Kolonel Muammar al-Ghaddafi leben ca. 100 bis 500 Juden in Libyen. Ghaddafi konfisziert nach und nach sämtlichen jüdischen Besitz und annulliert Schulden, die Moslems bei Juden haben. 1974 leben dort noch 20 Juden, und heute gibt es, nachdem die letzte Jüdin im Februar 2002 stirbt, in Libyen null Juden. (56)

Marokko

1948 leben in Marokko zwischen 265 000 und 285 000 Juden. Im Juni 1948 werden bei blutigen antijüdischen Ausschreitungen in Oujda und Djerada 44 Juden ermordet und Hunderte verletzt. Im selben Jahr wird ein inoffizieller Boykott der jüdischen Wirtschaft angezettelt. 1952 finden erneut mehrere antijüdische Ausschreitungen durch den arabischen Mob statt. 1954 werden jüdisches Eigentum geplündert und jüdische Schulen zerstört.

1956 erklärt Marokko seine Unabhängigkeit und die Emigration nach Israel wird untersagt. Der antizionistische Kommunist und Widerstandskämpfer gegen die französische Besatzung Simon Lévy, Vorsitzender der jüdisch-maokkanischen Gemeinde meint dazu, eine übereilte Auswanderung nach dem Suezkrieg sei in Marokko gegenüber anderen arabischen Staaten, beispielsweise des Irak und Ägyptens, nicht zu beobachten gewesen. 1958 leben 200 000 Juden in Marokko, immerhin mindestens 65 000 weniger als 1948. Er sieht hauptsächlich wirtschaftliche Gründe der Auswanderung, zwischen 1948 und 1956, bedauert sie und lastet sie der Agitation der Jewish Agency an. (57)

1958 wird die Anzahl jüdischer Regierungsbeamter willkürlich gesenkt. Alle zionistischen Aktivitäten sind verboten. 1963 wird die Emigration wieder erlaubt, und es verlassen mehr als 100 000 Juden Richtung Israel das Land. 1965 beschreibt der marokkanische Schriftsteller Said Ghallab die Haltung seiner moslemischen Landsleute gegenüber ihren Nachbarn:

"Die schlimmste Beleidigung, die ein Marokkaner wohl bieten konnte, war, jemanden wie einen Juden zu behandeln. ... Meine Jugendfreunde sind antijüdisch geblieben. Sie verbergen ihren virulenten Antisemitismus, in dem sie argumentieren, daß der Staat Israel ein Geschöpf des westlichen Imperialismus wäre ... In der Bevölkerung wird ein ungebrochener Hitler-Mythos gepflegt. Die Vernichtung der Juden durch Hitler wird extatisch gepriesen. Es wird sogar vermutet, daß Hitler gar nicht tot ist, sondern lebt, und es ihm gut geht. Seine Ankunft wird erwartet, damit er die Araber von den Juden befreie." (58)

1968 leben noch 50 000 Juden in Marokko. 2001 sind es 5 700.

Simon Lévy gibt eine gänzlich andere Schilderung. Die Ausschreitungen seien Ausnahmen. Er behauptet, die irakischen Juden seien geflohen, weil die Jewish Agency Terror in deren Rängen gesät habe, damit sie nach Israel auswanderten. Die Einschätzung von Simon Lévy liest sich wie eine märchenhafte Hofberichterstattung. Stutzig muß auch machen, daß in Marokko der Kommunist Simon Lévy so offen auftreten kann. Aus Marokko sind ganz andere Verfahren Kommunisten gegenüber bekannt.

Auch Mitchell Bard erwähnt, daß König Hassen II. bis zu seinem Tode, 1999, versucht habe, die Juden zu beschützen. Marokkanische jüdische Auswanderer dürften Freunde und Familie in Marokko besuchen, selbst mit israelischem Paß. Marokkanische Juden seien im Geschäftsleben tätig und hielten Posten in der Regierung. Dennoch kann die willkürliche Herabsetzung der Beamtenzahl wohl nicht ohne König Hassans Zustimmung geschehen sein. Man kann der Einschätzung Mitchell Bards eher entnehmen, wie bescheiden die Juden schon geworden sind. Es versetzt sie fast in Euphorie, daß sie in Marokko nicht so brutal behandelt werden wie sonstwo in arabischen Ländern. Marokko sei vielleicht Israels engster Freund in der arabischen Welt. Es mag stimmen. Es sei auch daran erinnert, daß König Mohammed V. zur Vichy-Zeit die Juden seines Landes vor der Deportation bewahrt.

1999 organisiert König Hassan II. das erste Welttreffen der marokkanischen Juden, in Marrakesch. Im April 2000 unterstützt die marokkanische Regierung unter seinem Nachfoger Mohammed VI. eine Serie von Vorträgen und Veranstaltungen zur Förderung der Achtung der Religionen untereinander. Im Oktober 2000 versuchen zwei arabische marokkanische Jugendliche, in Tanger eine Synagoge zu schänden. König Mohammed VI. erklärt in einer Fernsehansprache, vom 6. November 2000, daß die Regierung die Mißhandlung marokkanischer Juden nicht zulassen werde. Wie lange noch kann er solches durchhalten?

Die Entwicklung in Marokko in den letzten Jahren jedenfalls spricht eine andere Sprache. Das islamistische Attentat in Casablanca, am 16. Mai 2003, ist kein Anzeichen für einen "moderaten" Islamismus, schreibt Jean-Pierre Tuquoi. Aus den Gemeindewahlen, am 12. September 2003, gehen die "Bartträger" vom Parti de la justice et du développement (PJD) als zweitstärkste Partei hervor. Geschickt positionieren sie sich zunächst in rückständigen Klein- und Mittelstädten und in ausgewählten Bezirken großer Metropolen. In Tanger, dessen Nordteil "Wad el-Yahoud", das Tal der Juden, genannt wird, sind sie gar nicht erst angetreten. Ebenso nicht in der modernen Stadt Agadir. Auch die Nationalisten des Istiqlal können mit ihrem Ergebnis zufrieden sein. (59)

Der von den palästinensischen Arabern seit 80 Jahren geschürte islamistische antisemitische Fundamentalismus und Nationalismus dringt bis in die entferntesten Winkel der arabischen Welt. Eine Einheit zwischen PJD und Istiqlal ist, wenn nötig, schnell herzustellen.

Ein Schritt, dem Einhalt zu gebieten wäre, den Palästinensern endlich ihren Staat zuzubilligen. Die arabische Welt müßte daraufhin ihre Argumentation neu ordnen. Das würde geraume Zeit in Anspruch nehmen. Dann würde endlich der Blick der arabischen Bevölkerung darauf fallen, daß sie über Jahrzehnte von Despoten und Diktatoren, angemaßten und anmaßenden Königen und korrupten Banden regiert wird, im Einklang mit den Interessen mächtiger politischer und Wirtschaftskreise der EU bzw. Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, der USA und der Sowjetunion bzw. Rußlands. Dieser Blick wird den Arabern durch die in den Lagern vegetierenden Palästinenser verstellt.

Syrien
30 000 Juden leben 1947 in Syrien. Unmittelbar nach Verkündigung des Teilungsbeschlusses verwüstet arabischer Mob in Aleppo die 2 500 Jahre alte jüdische Gemeinde. Hunderte von Juden werden ermordet und mehr als 200 jüdische Häuser, Geschäfte und Synagogen zerstört. Tausende von Juden fliehen illegal nach Israel. 10 000 fliehen in die USA.

Alois Brunner, einer der schlimmsten Nazi-Verbrecher, Hauptgehilfe von Adolf Eichmann, kann sich 1954 in Syrien niederlassen und wird Berater von Hafez al-Assad. Die Bundesregierung interessiert sich nicht im geringsten für seine Auslieferung.

1958 leben noch 5000 Juden in Syrien. Die syrische Regierung verstärkt die Judenverfolgung. Die Freizügigkeit wird für sie eingeschränkt. Juden, die zu fliehen versuchen, werden entweder umgebracht oder zu harter Arbeit verurteilt. Juden dürfen nicht für die Regierung oder in Banken arbeiten, sie dürfen keine Telefone haben und keinen Führerschein. Es ist ihnen untersagt, Eigentum zu erwerben. Ihre Bankkonten werden gesperrt. Eine asphaltierte Straße zum Flughafen wird über den jüdischen Friedhof von Damaskus geführt. Jüdische Schulen werden geschlossen und Moslems übergeben. 1968 leben noch 4000 Juden in Syrien. Sie sind Schachfiguren der syrischen Politik gegenüber Israel und in Konflikten mit anderen arabischen Staaten.

1971 erklärt Hafez al-Assad, daß Klagen, die Juden würden in Syrien verfolgt, nur zionistische Propaganda wären. 1972 sitzen elf jüdische Männer im Gefängnis, nachdem ihre Verwandten aus Syrien zu fliehen versucht haben. Letztere werden gefoltert und mit vier bis sechs Jahren Gefängnis bestraft. Der Vorwand für diese Maßnahmen ist, man müsse die Juden vor der zutiefst antizionistischen Bevölkerung schützen. Der Stellvertretende Außenminister Abdallah Khani sagt, im Februar 1972:

"Syrien befindet sich im Krieg mit Israel. Wir können nicht zulassen, daß unsere Staatsbürger die Ränge der israelischen Armee verstärken."

Im April 1974 demonstrieren 1000 Juden aus Damaskus außerhalb ihres Ghettos gegen die Ermordung von vier jüdischen Frauen und für das Recht zu emigrieren.

1976 leben 4 500 Juden in Syrien.

Hafez al-Assad dekretiert 1977, daß jüdische alleinstehende Frauen erst ausreisen könnten, wenn sie in den USA einen Ehemann gefunden hätten. Die Ausreiseverhandlungen führt das US-Außenministerium. Es werden zahlreiche Scheinehen geschlossen, um die Frauen außer Landes zu bekommen. Alleinstehende jüdische Männer gibt es kaum noch, sie sind geflohen. Diejenigen, die noch da sind, wollen nicht heiraten, damit sie kurzfristig ohne Familie ausreisen können.
1977/78 werden die Maßnahmen gegen Juden gemildert. Syrien verlassen können sie, wenn sie Verwandte als Geiseln zurücklassen. Außerdem müssen sie zwischen 300 und 1000 Dollar als Pfand hinterlegen. Jeden Abend um 21 Uhr muß jeder jüdische Haushalt die etwaige Abwesenheit eines Mitglieds an die Behörde melden. Wenn jemand fehlt, werden sie der Komplizenschaft angeklagt. Sie leben ständig unter Bewachung durch die Geheimpolizei, die bei Gottesdiensten in den Synagogen, bei Hochzeiten und allen jüdischen Festen dabei ist.

Nach der erfolgreichen Flucht einiger Juden werden die Maßnahmen gegen Juden 1979 wieder verschärft. Die Familienmitglieder der Geflüchteten werden ins Gefängnis geworfen und gefoltert. Nun dürfen Juden überhaupt nicht mehr ins Ausland reisen. Es gibt nur einige wenige Juden an den Universitäten, kein Jude arbeitet in der Regierung, und die jüdischen Schulen sind an Moslems übergeben worden.

1987 und 1988 verhaftet und foltert die Geheimpolizei neun Juden unter dem Verdacht, Reise- und Emigrationsgesetze zu brechen, in dem sie zu fliehen geplant und nicht gestattete Reisen ins Ausland gemacht hätten. Ein Rechtsbeistand wird ihnen nicht gewährt. Juden sind Geiseln eines ihnen feindlich gesonnenen Regimes.

Im November 1989 verspricht die syrische Regierung die Genehmigung zur Ausreise von 500 ledigen jüdischen Frauen, die an Zahl die Männer weit übersteigen und keine geeigneten Ehemänner finden können. Insgesamt 24 von ihnen können bis 1991 ausreisen. Anfang der 90er Jahre erreichen die USA bei den Friedensverhandlungen, daß das Verbot von Kauf und Verkauf von Eigentum aufgehoben wird.

1992 verschärft Syrien seine Hetzkampagnen gegen die Juden. Sie hätten Christus gekreuzigt und benützten Menschenblut für ihre Matzen. Der Verteidigungsminister General Mustafa Tlass schreibt das Vorwort zu dem Buch "Die Matzen von Zion" und behauptet, diese Verleumdungen wären wahr. 1992 werden die Reisebeschränkungen für Juden für kurze Zeit gelockert. Nach Israel jedoch dürfen sie nicht reisen. Willkürliche Verhaftungen werden fortgesetzt. (60)

In einer verdeckten Operation, Ende 1994, werden 1 262 Juden nach Israel gebracht. Die Entscheidung, die Juden ziehen zu lassen, fällt im Rahmen der Madrider Friedensverhandlungen. Die letzten Juden, die Syrien verlassen wollen, tun dies Ende Oktober 1994 mit ihrem Rabbiner. (61)
2001 leben vielleicht doch mehr als 100 Juden in Syrien, und zwar 150 in Damaskus, 30 in Aleppo und 20 im kurdischen Kamishli. In Damaskus sind zwei Synagogen geöffnet. Die große Synagoge in Aleppo, seit mehr als 1600 Jahren in Gebrauch, ist geschlossen. Gelegentlich sind die Juden palästinensischen Protestlern ausgesetzt, die syrische Regierung beschützt sie jedoch. (62)

Tunesien

1948 leben in Tunesien 105 000 Juden, von denen die ersten gleich nach der Gründung Israels zu Tausenden dorthin auswandern. Nach der Unabhängigkeitserklärung, 1956, emigriert eine weitere große Gruppe von Juden, diesmal hauptsächlich nach Frankreich. Die Unabhängigkeit bringt Judenverfolgungen mit sich. 1957 wird das rabbinische Tribunal abgeschafft und ein Jahr später werden die jüdischen Gemeinderäte aufgelöst. Die tunesische Regierung zerstört das Judenviertel. 1958 leben in Tunesien 80 000 Juden. Dennoch sind einflußreiche Juden in der durch Habib Bourguiba geführten Einheitspartei Néo Destour und ihrer Regierung tätig.

Die Krise von Bizerta, 1961, provoziert durch die Stationierung französischer Truppen auf diesem Marinestützpunkt, sechs Jahre nach der Unabhängigkeit Tunesiens, ohne die Zustimmung der tunesischen Regierung, da das französische Militär auf unbewaffnete Demonstranten schießt, führt bei einem Teil der moslimischen Bevölkerung merkwürdigerweise zu brutal aufflammendem Antisemitismus. Dieser wird mit dem Sechstagekrieg verstärkt. Der arabische Mob zerstört und plündert jüdische Geschäfte und setzt die große Synagoge von Tunis in Brand. Die tunesische Regierung hält die Banden nicht zurück. Weitere Tausende von Juden emigrieren nach Frankreich und Israel. 1968 leben 10 000 Juden in Tunesien.

1971 wird ein Rabbiner im Zentrum von Tunis ermordet, was weitere Auswanderung von ca. 3000 Juden zur Folge hat.

In keinem tunesischen Schulbuch ist die dreitausend Jahre währende Anwesenheit der Juden und deren Beitrag zur kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes festgehalten. So verfliegt die Erinnerung. Die kleine jüdische Gemeinde besteht 2002 noch aus 1500 Menschen. Sie sind, obgleich der Präsident Ben Ali sie beschützt, nicht vollständig in die tunesische Gesellschaft integriert.

Im Sommer kehren zahlreiche Juden zu Besuch in ihre Heimat zurück, und bis zum Beginn der zweiten Intifada und den Homizidattentaten vereinen sich jedes Jahr bei der Wallfahrt zur Synagoge Ghriba an die 5000 tunesische Juden aus Frankreich, Israel, den USA, Kanada und anderen Staaten.

Am 11. April 2002 verübt ein junges Mitglied der Terrororganisation al-Kaida ein Attentat auf die fast 2000 Jahre alte Synagoge Ghriba, auf Djerba. Der Attentäter Nizar Nawar wartet, bis sich eine möglichst große Anzahl von Touristen in der Synagoge sammelt, und läßt dann einen Lastwagen mit einem Gastank explodieren. Bruder und Onkel des Attentäters sind an dem Attentat beteiligt. Bei dem Anschlag werden 19 Menschen getötet, darunter 14 Deutsche, drei Tunesier, ein Franzose sowie ein Franko-Tunesier.

Die tunesische Regierung stellt die Explosion zunächst als einen Unfall dar. Im Juni 2002 bekennt sich die al-Kaida durch ihren Sprecher Suleiman Abu Ghaith in einer Fernsehansprache des katarischen Senders El Dschasira zu dem Attentat. "Der Attentäter habe ´nicht zusehen´ können, ´wie seine Brüder in Palästina sich töten lassen müssen, während die Juden spazieren gehen, sich amüsieren und ihre Rituale (in Tunesien) öffentlich praktizieren können´," berichtet der Sender Phoenix. (63)

Mit dem Attentat vom 11. April 2002 auf die Synagoge Ghriba, auf Djerba, kann man sagen, daß eine 2 500-jährige jüdische Präsenz in Tunesien zu Ende geht. Dieses Attentat wendet sich gegen die kleine jüdische Gemeinde. Nach diesem Attentat pilgern nur 200 Juden zur Synagoge Ghriba. Ein weiteres Attentat wird zeitgleich, in der Nacht vom 10. zum 11. April 2002, auf die Synagoge Keren Yechoua in Marsa, dem Badeort von Tunis, verübt. Die Synagoge wird regelrecht verwüstet. Eine weitere Synagoge, die von Sfax, sowie jüdische Friedhöfe werden geschändet, ohne daß es die tunesischen Behörden groß kümmert. Der Präsident will ein internationale Untersuchungskommission einrichten. Nichts geschieht. Diese Ereignisse scheinen das Ende der Koexistenz von Arabern und Juden in Tunesien einzuläuten. Seit der zweiten Intifada agitiert die tunesische Regierung am heftigsten von allen arabischen Staaten gegen Israel. Pläne französischer Tunesier zur Verstärkung von französischen und europäischen Investitionen im Land werden daraufhin eingefroren. (64)

Gerechtigkeit für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten

Der Schriftsteller Amoz Oz schreibt zum Thema "Rückkehrrecht", bei dem selbstverständlich alle vereint, Vertreter der Vereinten Nationen, Regierungsvertreter der EU, arabische Staaten, Menschenrechtsorganisationen und gutmeinenden Antiimperialisten ausschließlich an die arabischen Palästinenser denken, über diese:

"Die Verantwortlichen fordern heute offen das ´Recht auf Rückkehr´ von Hundertausenden von im Rahmen des Krieges von 1948 vertriebenen oder aus ihren Häusern geflohenen arabischen Palästinensern, in zynischer Verkennung des Schicksals von Hunderttausenden infolge eben dieses Krieges aus den arabischen Staaten vertriebener oder geflohener Juden."

Das Rückkehrrecht für arabische Palästinenser heiße nichts anderes als "statt zwei Staaten für zwei Nationen" zwei arabische Staaten. Gleichzeitig lehnt Amos Oz die Siedlungspolitik Israels als für dieses gefährlich und schädlich ab. Er fordert Verhandlungen zum Ausgleich des gesamten Flüchtlingsproblems, des der Juden und der arabischen Palästinenser. (65)

Zum "Rückkehrrecht" der Palästinenser gibt es auch Angebote, die Israel 1949 zur Aufnahme von 100 000 Flüchtlingen macht bzw., bei Übereignung des von Ägypten besetzten Gaza-Streifens an Israel die Bereitschaft die dortigen 60 000 Einwohner plus 200 000 Flüchtlinge aufzunehmen. Das Angebot wird von den Arabern als viel zu gering abgelehnt. Ägypten ist auch nicht bereit, den Gaza-Streifen trotz der dort lebenden verarmten arabischen Bevölkerung abzutreten. Die arabischen Staaten wollen die Palästinenser nicht aufnehmen. In späteren Jahren dann wollen die Flüchtlinge nur noch "nach Hause" zurück. (66)

Eine ausführliche juristische Würdigung des von den Palästinensern eingeforderten "Rückkehrrechts" durch die israelische Regierung kommt zu dem Ergebnis, daß ein Rückkehrrecht in der von den Palästinensern vorgetragenen Form nicht besteht. (67)

In den USA wird, am 30. September 2002, die Vereinigung "Justice for Jews from Arab Countries (JJAC)" gegründet. (68) Sie will die seit Jahrzehnten vernachlässigten rechtlichen Ansprüche von an die 850 000 aus den arabischen Staaten vertriebener Juden vertreten und die politische Diskussion nicht beim "Rückkehrrecht" der palästinensischen Flüchtlinge belassen. Nach internationalem Recht steht den Juden eine Entschädigung zu für die Enteignung jüdischen Besitzes durch arabische Regierungen zu.

Die arabisch-palästinensischen Flüchtlinge sind entstanden infolge der Ablehnung der Regierungen der arabischen Staaten, die UN Resolution Nr. 181, vom 29. November 1947, anzuerkennen. Von ihnen wird die erste Resolution, die überhaupt gefaßt wird, von Anfang an gebrochen. Sie ermuntern die arabischen Palästinenser, ihr Land zu verlassen, um nicht in den Krieg zu geraten, den die vereinigten arabischen Staaten, am 15. Mai 1948, am Tag nach der israelischen Staatsgründung, gegen Israel beginnen. Ungefähr 600 000 Palästinenser werden in Flüchtlingslagern untergebracht. Dort werden sie von den Regierungen der arabischen Staaten ihrem Elend überlassen, um damit ihren Haß auf Israel weiter zu schüren und sie als machtpolitisches Druckmittel sowohl gegen Israel als auch gegen die USA und die EU zu benutzen. Aus diesen Lagern stammen die terroristischen Banden und die Homizidbomber.

Israels Regierung und Gesellschaft ihrerseits integrieren die aus arabischen Staaten geflohenen Juden. Sie erhalten die Staatsbürgerschaft und bekommen Unterstützung beim Aufbau eines neuen Lebens. Als Flüchtlinge sind sie nicht mehr zu erkennen. Dennoch haben sie berechtigte Forderungen gegen die arabischen Staaten, die sie ab 1948 zu Hundertausenden unter Zurücklassen des gesamten Besitzes aus ihren Ländern vertreiben.

Die UN-Resolution Nr. 242, vom 22. November 1967, betont in Punkt 2 die "gerechte Regelung des Flüchtlingsproblems". Die Resolution unterscheidet nicht zwischen arabischen Flüchtlingen und den jüdischen Flüchtlingen der arabischen Staaten, die bedingt durch die Gründung Israels und danach vertrieben werden. (69)

Im Oktober 1977 erklärt US-Präsident Jimmy Carter ausdrücklich, daß sowohl das Problem der arabischen als auch das der jüdischen Flüchtlinge im Einklang mit zu vereinbarenden Regeln diskutiert werden soll. Bis heute ist nichts dergleichen geschehen. (70)

Im Friedensvertrag von Camp David zwischen Ägypten und Israel wird in Punkt C.2 die Möglichkeit zur Einsetzung eines Komitees zur Geltendmachung von finanziellen Ansprüchen ausdrücklich festgehalten. (71)

Bei den Madrider Friedensverhandlungen, 1991, wird eine Multilaterale Arbeitsgruppe eingesetzt, deren Mandat die Sicherung des Status und des Rechts aller Personen ist, die auf Grund des arabisch-israelischen Konffliktes von 1948 vertrieben werden.

Bei den Verhandlungen zu Camp David II, im Juni 2000, erkennt US-Präsident Bill Clinton die Vergleichbarkeit der jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten und die Notwendigkeit, ihre Verluste zu berücksichtigen, mit denen der arabisch-palästinensischen Flüchtlinge an. In einer abschließenden vertraglichen Regelung sollen die Ansprüche beider Flüchtlingsgruppen geregelt werden. Yasser Arafat jedoch besteht auf einem Rückkehrrecht der Palästinenser, so daß Camp David II scheitert. (72)

Während sich die internationale Gemeinschaft für die arabisch-palästinensischen Flüchtlinge einsetzt, kümmert sie das Schicksal der verfolgten und aus den arabischen Staaten vertriebenen Juden kaum. In den 681 den arabisch-israelischen Konflikt betreffenden Resolutionen der Vereinten Nationen beziehen sich 101 auch auf die Ansprüche der palästinensischen Flüchtlinge, aber keine einzige erwähnt die jüdischen Flüchtlinge. Für die palästinensischen Flüchtlinge werden eigens UN-Organisationen und Agenturen gegründet, für die jüdischen Flüchtlinge keine einzige. Für keine Flüchtlingsgruppe der Welt werden Milliarden Dollar ausgegeben, um ihnen ihr Schicksal zu erleichtern, und das beim Reichtum der arabischen Staaten und ihrer Herrscher, die das Problem aus machtpolitischen Gründen schaffen und aufrecht erhalten.

Die United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) der Vereinten Nationen kümmert sich nicht um die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten, sondern überläßt sie ihrem Schicksal. Internationale Hilfe für Israel und die anderen Staaten, die diese Flüchtlinge aufnehmen, gibt es zu keiner Zeit. UNRWA bemüht sich niemals, auf die arabischen Staaten einzuwirken, dem Elend der palästinensischen Flüchtlinge ein Ende zu machen und sie in die arabischen Staaten zu integrieren, sondern sie beteiligt sich aktiv daran, diese Integration zu verhindern und so die Bedrohung für Israel aufrechtzuerhalten. Unter der Kontrolle der UNRWA können sich die Lager zu Militärcamps entwickeln. In den Schulen der UNRWA werden die Kinder mit von der EU finanzierten Schulbüchern erzogen zur Verherrlichung der Gewalt und zum Terror gegen Israel.

Die palästinensischen Flüchtlinge fordern ein "Rückkehrrecht" nach Israel und verbinden das oftmals mit der begleitenden Einladung an die Juden der arabischen Staaten, auch ihrerseits wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Das kann angesichts der antisemitischen Zustände, die dort herrschen, nur als Unkenntnis der Lage oder als Zynismus gewertet werden. Wir haben eingangs die Ansichten einiger Iraker und des Geistlichen Moktada as-Sadr zitiert, der den Juden nicht einmal den Dhimmi-Status zugestehen würde, und dessen geistlicher Führer eine Fatwa ausspricht gegen jeden, der es wagen sollte, Land an Juden zu verkaufen. Die ab 1948 von den Juden enteigneten Besitzungen erwähnt er dabei gar nicht erst. Die bleiben weiter aberkannt. Hinzu kommt, daß wohl kein Jude, der diesen Staaten entronnen ist, sich wieder zurück begibt unter Diktatur, Korruption, Elend sowie gelenkte und spontane Verfolgungen durch arabischen Mob.

In den Friedensverhandlungen müssen die Rechte und Ansprüche der jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten von diesen und von der PLO anerkannt werden. Die arabischen Staaten müssen zur Deckung der Kosten aus diesen Rechten und Ansprüchen herangezogen werden. Der Wert des Besitzes und der Guthaben allein der irakischen Juden beispielsweise wird vom Generalsekretär des World Jewish Congress, im Mai 2003, auf eine Milliarde Dollar geschätzt.

Die internationale Staatengemeinschaft und Israel müssten gemeinsam eine Lösung der Flüchtlingsprobleme erarbeiten, wobei sowohl die palästinensischen als auch die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten Kompensation erhalten, fordern Stanley A. Urman und die Vereinigung JJAC. (73)

Die Hartnäckigkeit und der ungebrochene Antisemitismus der Regierungen der arabischen Staaten wird an einem bescheidenen Beispiel deutlich:

Aus Ägypten werden von 1948 bis heute 75 000 Juden vertrieben. Es gibt nur noch etwa 12 ältere Juden dort. Von einer Gemeinde kann man nicht sprechen. Deshalb bitten die ägyptischen Juden der Historical Society of Jews from Egypt, mit Sitz in den USA, die ägyptische Regierung mehrfach, alte jüdische Kultgegenstände und Schriften herauszugeben. Dieser Besitz ist für die Juden von großem Wert für ihren Kult. Der Botschafter Ägyptens in den USA erklärt, daß diese Kunstschätze der ägyptischen jüdischen Gemeinde gehörten, sie seien bei der Egyptian Antiquities Authority registriert und damit ägyptisches nationales Erbe, unterlägen entsprechender Gesetzgebung und könnten deshalb nicht ausgeführt werden. Obgleich diese Kunstschätze registriert sind, wird die Liste der Kunstschätze nicht an die Juden herausgegeben.

Die ägyptischen Synagogen seien geschlossen bis auf eine, die bei gelegentlichen Ereignissen benutzt werde. Die Präsidentin der jüdischen Gemeinde sei mehrfach kontaktiert worden, man erhalte aber niemals eine Antwort, erwidern die Antragsteller.

Bei den Kultgegenständen und Schriften handele es sich um religiöse Artikel, die von privaten Spendern als Geschenk an die Gemeinde gekommen seien, und nicht um "Antiquitäten". Nicht nur, daß die Regierung und die Gesellschaft Ägyptens seit 1948 die Juden verfolgen und aus dem Land vertreiben (neben Syrien und dem Irak betreibt Ägypten die härteste Verfolgungspolitik der arabischen Staaten), nicht nur, daß sie ihnen sämtlichen Besitz aberkennt, und so den ägyptischen Juden Werte in Höhe von mehreren Milliarden Dollar raubt, jetzt verweigert sie auch noch die Herausgabe dieser Kultgegenstände, die in verstaubten Kellern neben den Mumien und allen übrigen ägyptischen Kunstschätzen verrotten.

Motto der Web Site:

"We must let it be known up-front that we are quite firm in our resolve of getting back all our civil records and religious artifacts. No bargaining, this is our sacred religious heritage that we are reclaiming." Joe Rossano (74)

Die jüdischen Flüchtlinge in Politik und Medien

Die Medien befassen sich wenig mit den jüdischen Flüchtlingen aus den arabischen Staaten, obgleich sie an Zahl mehr sind als die arabisch-palästinensischen. Es sind an die 850 000. Sie passen weder in das Weltbild der meisten Journalisten und Linken von den armen palästinensischen Flüchtlingen und dem Unrecht, das ihnen durch Israel angetan wird, noch in die Argumentation westlicher Regierungs- und Interessenvertreter. In das Weltbild der Rechtsextremen passen sie sowieso nicht. So geschieht es, daß sich eine Einheitsfront von rechts bis links bildet.

Es wird allein das palästinensische Flüchtlingsproblem thematisiert. Den Homizidbombern wird Verständnis entgegengebracht. Die Schuld an allem wird allein Israel gegeben. Zur Rechtfertigung dieser Einseitigkeit wird ein romantisches Bild der arabischen Welt vor der Gründung Israels gezeichnet, da Araber und Juden sowie andere Minderheiten in Frieden und Harmonie miteinander gelebt hätten. Von islamischer Dhimmi-Gesetzgebung, von Verfolgung und Ermordung moderater Araber, die mit den Juden in Frieden leben wollen, durch von arabischen Regierungen gelenkte Banden seit der Gründung des Islams, also seit dem 7. Jahrhundert, ist kaum etwas zu hören und zu lesen.

Stattdessen wird eine friedliche Szenerie gemalt. Daran beteiligen sich in den USA auch Quäker wie Christina H. Jones und ihr Mann, der Mystiker Rufus Jones, die in Ramallah mit Geldern von US-Spendern eine Quäker-Schule betreiben. Die Schulen seien Zentren von Licht und Liebe. Die Quäker verstehen sich seit dem 17. Jahrhundert bestens mit den Moslems des osmanischen Reiches. Christina H. Jones erklärt 1944 (!) in ihrem Buch "Friends in Palestine", daß Juden in Palästina in ausgezeichneten Beziehungen zu ihren arabischen Nachbarn leben, die Araber seien von einer wunderbaren Großzügigkeit, und sie zeigten größere Toleranz als die Menschen der westlichen Welt. (75) Diese Ansicht ist bei den Quäkern in einflußreichen Kreisen der USA noch heute weit verbreitet. Quäker sind stark vertreten in der US-Außenpolitik, die sich mit dem Nahen Osten befaßt.

In Israel und bei israelischen Linken dürfte die tatsächliche Geschichte der arabisch-jüdischen Beziehungen aber nicht unbekannt sein, desto merkwürdiger ist es, daß einige von ihnen die Araber als die von Juden unterdrückten Opfer darstellen. An die deutschen Linken ist die Frage zu richten, warum sie trotz der Kenntnis, daß der Großmufti von Jerusalem Hadj Amin al-Husseini seit 1937 ein enger Kollaborateur der Nazis ist und von diesen von Berlin aus zum Herrscher über die gesamte arabische Region ausgerufen wird, und trotz der Tatsache, daß fast sämtliche arabischen nationalistischen und religiösen Gruppen und Parteien auf der Seite Hitlerdeutschlands stehen, und Adolf Hitler immer noch ein großes Vorbild der Herrscher der meisten arabischen Staaten und ihrer Medien ist, heute den Israelis Nazimethoden vorwerfen und sich bedingungslos auf die Seite der Palästinenser schlagen.

Von einem anständigen Linken kann man zum mindesten erwarten, daß er sich einer Verurteilung Israels enthält, und daß er die israelische Politik auf dem Hintergrund der geschichtlichen Erfahrungen der Juden und Israels versteht und darstellt.

Antisemitische und anti-israelische arabische Propaganda

Die von Radio Berlin ausgestrahlte Aufforderung des Mufti an die arabische Welt "Tötet die Juden, wo immer Ihr sie findet, das gefällt Allah", ist von 1943. (29) Sie ist heute wie seit Gründung des Islam Schlachtruf der angeblich friedliebenden arabischen Welt.

Der Mufti zitiert hier den ersten Satz des Koran, Sure 2:191. Er geht so weiter: "Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten..." Interessant ist, daß die Web Site des Islamischen Staates (Khalifah) nur so zitiert: "Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben". (76) Damit wird suggeriert, daß sich die Aufforderung auf die Rache an den Juden für die Flucht und Vertreibung der arabischen Palästinenser aus Israel bezieht. Der uralte, vom Propheten selbst verkündete Befehl hat aber damit nichts zu tun. Es ist der Befehl zum Djihad, wie er heute noch für die gesamte islamische Welt gültig ist. Gleich nach seiner Machtergreifung vertreibt und ermordet Mohammed die jüdischen Familien der arabischen Halbinsel und konfisziert ihr Land und ihren gesamten Besitz. Als die Kämpfe zur Machtausdehnung beginnen, werden Richtlinien zur Behandlung der Menschen in den eroberten Gebieten aufgestellt.

Bis zum heutigen Tage ist jeder Moslem zum Djihad verpflichtet. Täglich kann man ihren Medien entnehmen, daß der Koran wörtlich zu nehmen sei. Die Moslems in aller Welt haben die religiöse Verpflichtung, den Islam zu verbreiten, sie sind gehalten, ehemalige arabisch besetzte und islamisierte Gebiete zurückzuerobern, es sind "Länder unter dem Schwert". Im Unterschied zu den früheren Glaubenskriegen allerdings, die ausschließlich religiös und machtpolitisch motiviert sind, in denen es durch das islamische Gesetz Grenzen gibt wie die, daß weder Frauen noch Kinder noch andere am Kriegsgeschehen unbeteiligte Menschen einbezogen werden dürfen, ist der jetzige "Djihad" nur durch zweierlei bestimmt, durch wahllosen Mord an den verhaßten Juden und Machtsicherung der korrupten arabischen Herrscher. Eine religiöse Komponente gibt es nicht mehr darin. Es ist eine Art säkularisierter "Djihad".

Zwar fordert der Koran auf, diesen Krieg mit brutalster Gewalt zu führen, von Haß aber ist nirgends die Rede:

"Der Glaubenskampf, auch der bewaffnete, ist für den Moslem religiöse Pflicht:
"Und kämpft gegen sie, bis es keine Verwirrung (mehr) gibt und die Religion Allah gehört..." [Sure 2:193];
"Zu kämpfen ist euch vorgeschrieben, auch wenn es euch widerwärtig ist..." [Sure 2:216];
"Bekämpft sie; so wird Allah sie durch eure Hand bestrafen und demütigen und euch gegen sie helfen..." [Sure 9:14].
Unverhohlen fordert der Koran zur Anwendung brutalster Gewalt auf:
"Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten..." [Sure 2:191]
"Und wenn sie sich abwenden, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet; und nehmt euch keinen von ihnen zum Beschützer oder zum Helfer" [Sure 4:89] (77)

Zum Kampf gegen die Juden in den arabischen Staaten werden sie durch Propaganda der Regierungen und ihrer Medien aufgehetzt. In Ägypten wird eine 41-teilige Fernsehserie "Horseman without a Horse" während des Ramadan ausgestrahlt. Viele Millionen Menschen in der ganzen arabischen Welt sehen sie. Zu der Zeit sind sie, bedingt durch wochenlanges Fasten, besonders anfällig und erregbar. Das Thema der Serie ist die angebliche jüdische Weltverschwörung zur weltweiten Machtergreifung, basierend auf der uralten zaristischen Fälschung, der "Protokolle der Weisen von Zion". (78) Von der politischen, religiösen und kulturellen Elite des Landes kommt keinerlei Protest, obgleich Haß geschürt wird, was einen indirekten Verstoß gegen den Friedensvertrag von Camp David bedeutet.

Zur gleichen Zeit verteilt der syrische Verteidigungsminister Mustafa Tlass die achte Ausgabe des Buches "Die Matzah von Zion", in dem das alte Schauermärchen aufgegriffen wird, das die Juden beschuldigt, 1840 in Damaskus einen katholischen Priester ermordet zu haben, um sein Blut in die zum Pessach-Fest hergestellten Matzen einzubacken. Mustafa Tlass hat zu diesem Buch das Vorwort verfaßt. Auf einer Pressekonferenz dazu erklären er und der ägyptische Produzent Munir Radhi, "Die Matzah von Zion" sei die Antwort der arabischen Welt auf den Film "Schindlers Liste". 20 000 Exemplare werden von dem Buch auf der Internationalen Buchmesse in Damaskus, im Jahr 2002, verkauft. Englische und französische Übersetzungen werden dort angekündigt.

Die syrische Tageszeitung "al-Thawra" (die Revolution) veröffentlicht im Jahre 2002 einen langen Artikel, in dem behauptet wird, daß die Nazis und die Zionisten zusammengearbeitet hätten, um die Juden im Holocaust zu ermorden. Die Nazis hätten das im Auftrag der Zionisten getan. Diese "Weisheit" hat die Zeitung von Mahmud Abbas, im Jahr 2003 kurzzeitig Ministerpräsident der Palästinenser, und mit Yasser Arafat Begründer von Al-Fatah und PLO.

Das Mitglied des Exekutivkomitees der PLO Mahmud Abbas schreibt als Historiker am Moskauer Orient Kolleg, im Jahre 1982, eine Dissertation über den Zionismus: "The Secret Connection between the Nazis and the Leaders of the Zionist Movement", die er in Amman, Jordanien, 1984, als Buch "The Other Side: The Secret Relationship Between Nazism and Zionism" veröffentlicht. Er bestreitet darin wie die europäischen Negationisten, daß es die Vernichtungslager und Gaskammern gegeben habe. Die Zahl der ermordeten Juden sei weniger als eine Million. Er behauptet, die zionistische Bewegung hätte mit den Nazis Hand in Hand gegen das jüdische Volk gearbeitet, um seine weitgehende Zerstörung zu erreichen. Das, weil die zionistischen Führer "Palästina" als den einzig legitimen Ort für jüdische Einwanderung angesehen hätten. Später hätten die zionistischen Führer die Welt davon überzeugen wollen, daß eine große Anzahl von Juden getötet worden wäre, um mehr herauszuschlagen und die Beute unter sich aufzuteilen.

Immerhin wird hier der Holocaust nicht geleugnet. Vor allem in Syrien ist es seit dem Wirken der französischen Negationisten um Roger Garaudy weit verbreitet, den Holocaust insgesamt zu leugnen. (79)

Die arabischen Medien, allen voran die semioffizielle ägyptische Tageszeitung al-Akhbar, bringen fast täglich antisemitische, anti-israelische Hetzartikel, leugnen den Holocaust und erklären sich solidarisch mit Hitler, der nur den Fehler gemacht habe, nicht alle Juden ermordet zu haben.
Aus geostrategischen und wirtschaftlichen Erwägungen bietet niemand diesen kriminellen Machenschaften Einhalt. Auch der Krieg der USA und Großbritanniens sowie ihrer Gruppe der Willigen gegen das irakische Regime wird solcher Erwägungen halber geführt, und nicht etwa zur Demokratisierung des Irak, zur Sicherung der Existenz des Staates Israel oder gar, um die vertriebenen Juden wieder in ihre Rechte einzusetzen.

Dieser Israel seit seiner Gründung bedrohende Spuk wird erst zu bannen sein, wenn die Palästinenser aus ihren elenden Flüchtlingslagern heraus in einen eigenen Staat kommen. Nicht eher kann in den arabischen Staaten eine liberalere Entwicklung keimen. Das wissen auch diejenigen, die es Yasser Arafat immer wieder durchgehen lassen, daß er die Bestrebungen hin zu einem palästinensischen Staat mit seinem Terror unterbricht sowie diejenigen, die Ariel Scharon in seinen verzweifelten Rundumschlägen bestärken. Es hat sich nichts geändert an der Lage seit dem Ende des Ersten Weltkriegs, da die Briten das friedliche Zusammenleben zwischen Arabern und Juden in Palästina hintertreiben. Eine liberale, demokratische, prosperierende Region, ausgehend von "Palästina", d.h. von Israel und einem palästinensischen Staat, würde die Karten von Marokko bis Saudi-Arabien und darüber hinaus in der gesamten Welt neu mischen. Keiner der korrupten Herrscher der arabischen Staaten bliebe im Amt. Die geostrategische und wirtschaftliche Billignutzung dieser Länder erreichte damit allerdings schrittweise ihr Ende. Dieses Ende abzuwenden, bestimmt die Politik der Regierungen der arabischen Staaten sowie der EU und der USA.

11. Oktober 2003

„Wenn jemand sich der Propaganda des Islam in den Weg stellt und versucht, den Islam an seinem Vormarsch zu hindern, wird es notwendig, ihn zu zertrümmern und die Erde von seinem Schmutz zu reinigen, damit die Rechtleitung Allahs die Menschen erreicht und damit jeder Mensch in aller Sicherheit seine religiöse Freiheit genießt.“ (Tafsir Ruh al-Bayan, 236)

Quellen

(1) Vague d´Antisemitisme sur l´Irak (Eine Welle von Antisemitismus über dem Irak), par Jean-Philippe Hamon, Marianne no 336, du 29 au 5 octobre 2003, pp. 40-43

(2) Tuesday, November 12, 2002
Lecture subject: The Ideology of Jihad, Dhimmitude and Human Rights
By Bat Ye´or, GEORGETOWN UNIVERSITY (WASHINGTON, D.C.)
The Hoya - Georgetown University´s Newspaper of Record Since 1920
http://www.thehoya.com/viewpoint/111202/view_bat.cfm

(3) Jews kicked out of Arab countries, including Egypt. Historical Society of Jews From Egypt
http://www.hsje.org/jews_kicked_out_of_arab_countrie.htm
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus
http://www.forgottenexodus.com/mizrahitimeline.htm

(4) The Status of Non-Muslim Minorities Under Islamic Rule
http://www.dhimmitude.org
Antisemitismus, Desinformation und die Beschönigung der Ansichten und Handlungen der palästinensischen Führung, von Francisco J. Gil-White, 17. Januar 2002
http://emperors-clothes.com/german/articles/d-palestina.htm

(5) The Jews are also genuinely ´a back number´ in another sense. Like the Samaritans, they are surviving representatives of a Syriac civilization that otherwise became extinct as long ago as the third or second century B.C. , if the disuse of the Aramaic koine may be taken as a criterion of the date at which the Syriac Civilization faded out of existence. The Syriac Civilization as a whole, like its contemporary the Hellenic Civilization, is otherwise ´dead´ today except in so far as it still lives in its legacy to the present-day Christian and Islamic civilizations. If it is true - as it seems to be true - that at the western end of the Old World, in contrast to its eastern end, there has been a series of successive ´generations´ of civilizations since the species of human society that we call ´civilization´ made its first appearance, then it is true that the Jews and Judaism are a relic of a ´generation´ that, except for the Samaritans and the Parsees, is otherwise extinct. This is the historical fact that I had in mind when, in volume i of this book, I docketed the Parsees and the Jews (among other present-day communities) with the label ´fossils´. My choice of this particular word may not have been a felicitous one for conveying the historical fact that I wanted to describe. But the fact is a fact, and some name or other for describing it is needed.
Arnold Toynbee, A Study of History Volume XII Reconsiderations, Royal Institute of International Affairs, Oxford University Press, London 1961
XV. The History and Prospects of the Jews
1. The Relativity of the Interpretation of Jewish History, S.479
Zitiert in: Arnold Toynbee on Judaism and on World Government - Peter Myers, March 20, 2003; update April 19, 2003
http://users.cyberone.com.au/myers/toynbee.html

(6) The Sykes-Picot agreement
http://www.iap.org/sykespicot.htm

(7) Zur Einwanderung siehe: Homeward Bound. The Immigration and Settlement Wing
http://www.wzo.org.il/home/aliya.htm
Zur Entwicklung des arabischen Nationalismus siehe:
Deniz Togar "Theories on the Rise of Arab Nationalism: George Antonius in Comparative Perspective", Presented at University of Chicago 16th Annual Middle East Theory and History Conference, May 10-11,2001
http://cas.uchicago.edu/workshops/meht/DenizTogar.pdf

(8) Were Jews and Arabs Destined To Hate Each Other? by Joel Bainerman. The Wisdom Fund News&Views, May 14, 1998. Rezension des Buches von William Ziff "The Rape of Palestine", erstmalig veröffentlicht im Jahre 1938 (!) nach einigen Jahren intensivster Recherchen des Autors
http://www.twf.org/News/Y1998/JewsArabs.html

(9) The Balfour Declaration, November 2, 1917
www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH00pp0

(10) White Papers. The Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/History/white.html

(11) British Mandate. 1922 White Paper. Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_whitepaper_1922.php
The Mandate for Palestine, July 24, 1922
http://www.unitedjerusalem.com/1922_MANDATE/1922_mandate.asp

(12) What happened during the Arab riots of 1920-1921? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_riots_1920-21.php
Joel Bainerman, a.a.O. (Anmerkung 8)


(14) Who was the Grand Mufti, Haj Muhammed Amin al-Husseini? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_grand_mufti.php

(15) Volker Weiß: Europäischer und arabischer Antisemitismus
Versuch einer Differenzierung, in: Phase 2.07 "Den Krieg erklären", Frühjahr 2003
http://www.phase-zwei.org

(16) Bündnis des Grauens. Die Nazis und der Islamismus in Palästina.
Von Matthias Küntzel. Jungle World 49/2002, 27.11.2002
http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/49/3 2a.htm
Zu der Familie der Nashashibis und ihrer Rolle in Palästina:
Families of Jerusalem and Palestine. The Nashashibi Family

(17) Buchrezension zu Matthias Küntzel: Djihad und Judenhaß, von Andrea Woeldike. HaGalil.com, 16.12.2002

(18) Matthias Küntzel: Djihad und Judenhass. Über den neuen antisemitischen Krieg.
Epilog: Der Mufti und die Deutschen
http://www.matthiaskuentzel.de/artikel.php?artikelID=26

(19) Coole Kids tragen kein Pali-Tuch. Zitate aus: Danny Rubinstein: Yassir Arafat, Heidelberg 1996 und Klaus Gensicke: Der Mufti von Jerusalem, Amin el-Husseini und die Nationalsozialisten, Frankfurt am Main 1988
http://www.antifa-duisburg.de/pali.htm


(21) Deutsches Schweigen. Die Nazis, der Djihad und die Linke, von Matthias Küntzel
http://www.matthiaskuentzel.de/artikel.php?artikelID=27
Matthias Küntzel: Djihad und Judenhass, a.a.O. (Anmerkung 18)

(22) The White Paper of 1939. Homeward Bound
http://www.wzo.org.il/home/politic/white39.htm

(23) What happened during the Arab revolt of 1936-39? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_riots_1936-39.php

(24) Rashid Ali al-Kaylani, from Wikipedia, the free encyclopedia
http://www.wikipedia.org/wiki/Rashid_Ali_al-Kaylani


(26) Excerpts from the meeting between Hitler and the Mufti, Haj Amin Husseini, on 28 November 1941.
The notes were taken by Dr. Paul Otto Schmidt. In: The Nizkor Project
http://www.nizkor.org/ftp.cgi/people/h/hitler.adolf/mufti-no tes

(27) Faksimile in: Muftism and Nazism: World War II Collaboration Documents
http://www.eretzyisroel.org/~jkatz/nazis.html

(28) Third Reich Fact Book. SS-Division
http://www.skalman.nu/third-reich/ss-13.htm
Ein schönes Foto in: The Arab/Muslim Nazi Connection. The Middle East Digest
http://www.cdn-friends-icej.ca/medigest/may00/arabnazi.html

(29) Israel´s Independence. Arab Countries React. Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_independence_arab_countries .php

(30) Des juifs d´Algérie. Histoire
http://www.zlabia.com/histoire.htm

(31) Le décret Crémieux francise les juifs d´Algérie
http://www.herodote.net/histoire10241.htm

(32) Les juifs d´Algérie - extrait de d´une rive à l´autre - la guerre d´Algérie, de la mémoire à l´histoire
de Gilles Manceron et Hassan Remaoun - éd Syros
http://perso.wanadoo.fr/felina/doc/alg/juifs_alg.htm

(33) Iraq History. The Cradle of Civilization
http://home.achilles.net/~sal/iraq_history.html
Iraq, Babylon, and Baghdad in Jewish History and Thought, June 1, 2003
Steven Bayme, National Director, Contemporary Jewish Life Department
The American Jewish Committee
http://www.ajc.org/InTheMedia/RelatedArticles.asp?did=860

(34) The Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _yemen.htm


(36) History of the Jewish Community in Libya
http://sunsite.berkeley.edu/JewsofLibya/LibyanJews/thejews.html

(37) L´histoire des Juifs du Maroc. Le Portail des Marocains de l´Étranger
http://www.bladi.net/modules/news/article-492.html

(38) The Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _syria.htm
Mizrahi Timeline, a.a.O. (Anmerkung 3)

(39) De Carthage à Jérusalem : la communauté juive de Tunis,
Par Robert Attal et Claude Sitbon
http://www.chemla.org/Tunisie.html
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus (Anmerkung 3)

(40) Organized efforts are being made by strong Arab elements inside and outside Palestine to prevent the implementation of the Assembly´s plan of partition and to thwart its objectives by threats and acts of violence, including armed incursions into Palestinian territory... This Commission now finds itself confronted with an attempt to defeat its purposes, and to nullify the resolution of the General Assembly.
What was the role of the United Nations? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_independence_un_role.php

(41) Das Palästina-Problem vor der UNO
http://people.freenet.de/edges/sas06.htm

(42) Who were the 1948 Refugees?, by Yoram Ettinger. Freeman Center for Strategic Studies
http://www.freeman.org/m_online/mar01/ettinger1.htm
The 1948 Palestinian Refugees - whose Responsibility?
http://www.freeman.org/m_online/mar01/ettinger2.htm

(43) What was the role of the United Nations? Palestine Facts, a.a.O.
33 Staaten stimmen für die Resolution, darunter die UdSSR, die USA und Frankreich, 13 stimmen dagegen, darunter die sechs arabischen Mitgliedsstaaten, 10 enthalten sich der Stimme, darunter Großbritanien und China. Die Resolution hat damit die Zweidrittelmehrheit erhalten und gilt als angenommen.

(44) King Abdul Aziz Al Saud (1876-1953)
http://www.the-saudi.net/al-saud/abdulaziz.htm

(45) United Nations General Assembly. The Reponse of The Arab States Delegation to UN Res. 181
A/RES/181(II) (A+B), 29 November 1947
http://www.ee.princeton.edu/~xzhu/documents/resolution181.html

(46) Jews in Arabic/Islamic Countries. The Virtual Jewish Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ar abjewtoc.html

(47) Security Council Official Records, SA/Agenda/77, (May 29, 1948), p. 2
Myth and Facts Online. The War of 1948, by Mitchell G. Bard. The Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/myths/mf4.html#13

(48) Why did Jews go to Israel from other Middle Eastern countries?
http://www.palestinefacts.org/pf_independence_refugees_jews_ why.php

(49) Jewish Population in Arab Countries 1948-2000, Compiled by the American Sephardi Federation
http://www.jewishrefugees.org/population.html
Siehe auch: Creating a Land "Free of Jews". Estimated Jewish Population in Arab Countries
http://www.eretzyisroel.org/~jkatz/nazis.html
Zum Vergleich: Anzahl der im Iran lebenden Juden:
1948: 100 000, 1978/79: 80 000, 2001: 11 500, 2002/03 bis zu 40 000
The Jews of Iran. Jewish Virtual Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ir anjews.html
A Brief History of Iranian Jews by Massoume Price
http://www.sanibrite.ca/iran/page6.asp

(50) Zur Frage der jüdischen Siedlungen siehe u.a.:
Myth&Facts Online.Settlements. Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/myths/mf22a.html
http://www.us-israel.org/jsource/Peace/settletoc.html
Israelische Siedlungen - eine völkerrechtliche Betrachtung (Die aktualisierte Version vom Mai 2001 ist inzwischen zugunsten der vom Dezember 1996 zurückgezogen worden)
http://www.liste.israel.de/botschaft/hintergrund/siedlung.html

(51) The Jews of Egypt, by Mitchell Bard. The Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/anti-semitism/egjews.html

(52) Über die "Operation Ezra&Nehemia" siehe das Buch des 1949 wieder nach Bagdad, das er 1945 flieht, zurückgeschickten Organisators der Operation: To Bagdad and Back, by Mordechai Ben-Porat
http://www.babylonjewry.org.il/new/english/whats.htm

(53) The Jews of Iraq, by Mitchell Bard. The Jewish Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/ir aqijews.html
Operation Ezra&Nechemia: The Aliyah of Iraqi Jews
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/Immigration/ezra .html
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)
The Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _iraq.htm
The End Of Iraqi Jewry In Sight? Arutz Sheva Israel National News.com, July 27,2003
http://www.israelnationalnews.com/news.php3?id=47192

(54) The Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _yemen.htm
The Jews of Yemen, by Mitchell Bard. The Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/anti-semitism/yemenjews.html

(55) The Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION _lebanon.htm
Country Studies. Lebanon. Jews
http://countrystudies.us/lebanon/56.htm

(56) History of the Jewish Community in Libya
http://sunsite.berkeley.edu/JewsofLibya/LibyanJews/thejews.html
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)

(57) Simon Lévy dirigeant de la communauté judéo-marocaine

(58) Said Ghallab: "Les juifs sont en enfer", in "Les Temps Modernes", April 1965, pp. 2247-2251. Zitiert in:
The Jews of Morocco, by Mitchell Bard. The Jewish Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/mo rocjews.html
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)

(59) Au Maroc, l´implantation urbaine des islamistes se confirme, par Jean-Pierre Tuquoi, Le Monde,15 septembre 2003
http://www.lemonde.fr/
Der Bericht ist auch auf der Web Site des islamistischen Parti de la justice et du développement (PJD), Partei der Gerechtigkeit und der Entwicklung, zu lesen:
http://www.pjd.ma/arabe/Elec2003/0,5987,3209--333970,.pdf

(60) Master Exhibit Series. Syria. Persecution of Syrian Jews. Produced and distributed by HIAS, New York 1992


(62) The Jews of Syria, by Mitchell Bard. The Jewish Virtual Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/sy rianjews.html

(63) Acht Verdächtige nach dem Attentat von Djerba festgenommen. Phoenix Online
http://www.phoenix.de/ereig/exp/12153/

(64) Saccage d´une synagogue à Tunis ! Par Denis Elkoubi, Metula News Agency, 16 avril 2002
http://www.guysen.com/mena.php?sid=115

(65) Droit au retour palestinien = annihilation d´Israël, par Amos Oz. "Le Monde", 9 janvier 2001, p.1 et 15

(66) Critical Analysis Of The Birth Of The Palestinian Refugee Problem By Benny Morris, 9.9.2001
http://www.palestineremembered.com/Acre/Palestine-Remembered /Story562.html

(67) Do Palestinian Refugees Have a Right to Return to Israel? by Ruth Lapidoth, Professor of International Law at the Hebrew University of Jerusalem. Ministry of Foreign Affairs
http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0j8r0

(68) Jewish Refugees from Arab Countries
http://www.jewishrefugees.org/JusticeForJews.htm

(69) UN Security Council Resolution 242 (1967) of 22 November 1967 S/RES/242 (1967), 22 November 1967
http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/0/59210ce6d04aef61852560c30 05da209?OpenDocument

(70) The Carter-Dayan Understanding
http://www.hashd.org/english/readinbook/carterdayan.htm

(71) The Camp David Accords, September 17, 1978
http://usinfo.state.gov/regional/nea/summit/cdavid.htm

(72) The Refugee Issue. Peace with Realism
http://www.peacewithrealism.org/jewarab5.htm

(73) JEWS FROM ARAB COUNTRIES. THE CASE FOR RIGHTS AND REDRESS
David Matas and Stanley A. Urman, June 23, 2003
http://israpundit.com/archives/001798.html

(74) Letter to US Senate and House of Representatives, August 26, 2002. Historical Society of Jews from Egypt
http://64.225.110.172/HSJELetterCongress.htm

(75) "Observing Ramadan": Reflections on Islam and the Current World Situation. Muslim-Quaker Relations: An Historical Overview and Prospects for the Future, by Antony Manousos. Western Quaker Network

(76) ´And kill them wherever you find them, and turn them out from where they have turned you out´. The Islamic State (Khilafah). Islamic-State.org, Leaflet, 31.3.2002
http://www.islamic-state.org/leaflets/020331_AndKillThemWher eeverYouFindThem.html

(77) Islam und Grundgesetz. Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e.V. (IAVG)
http://www.iavg.org/iavg011.htm

(78) Protokolle der Weisen von Zion. Shoa.de
http://www.shoa.de/weisen_von_zion.html

(79) New PA ´Prime Minister´ Denies Holocaust. Mar. 09, ´03 / 5 Adar 5763
http://www.arutzsheva.org/news.php3?id=40157
UNITED NATIONS CALLS SYRIAN DEFENSE MINISTER´S BOOK "… CONTRARY TO THE IDEAS OF THE U.N. ...". Simon Wiesenthal Center, November 10, 2002
http://www.wiesenthal.com/social/press/pr_item.cfm?ItemId=67 07

Viele Links werden nicht mehr aktuell sein. Man kann aber die Überschriften der Artikel bei Google eingeben, und oftmals findet sich dann der jeweilige Beitrag unter einem anderen Link.

Dieser Artikel erschien zuerst bei HaGalil Online, am 14. Oktober 2003

Die Entstehung des arabischen Antisemitismus und die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten

Das Flüchtlingsthema einmal anders betrachtet
Von Gudrun Eussner

Und hier das Gegenstück dazu:

Flucht und Vertreibung der Palästinenser in deutschen Online-Medien
Der Staat Israel erklärt feierlich sein Bedauern ... von Gudrun Eussner,