Der Effekt Dieudonné - weitere rassistische Agressionen gegen Juden


Artikel vom 6. März 2006 [Links nicht aktualisiert]

Was bereits bei den Novemberkrawallen in den Vorstädten Frankreichs zu beobachten ist, jetzt wird es immer offensichtlicher: Die afrikanisch- und die arabisch-stämmigen muslimischen und nicht-muslimischen Immigrantensöhne verstehen sich bestens. Auch einige junge europäisch-stämmige Konvertiten sind willkommen; denn der Islam und der Haß gegen die Juden vereint sie alle. Da gibt es keine rassistischen Unterschiede. Ist einer Muslim, so gehört er zur Ummah, haßt einer die Juden, ist das eine gültige Eintrittskarte in die Gruppe. Die Gang der Barbaren des Youssouf Fofana zeigt es deutlich.

Überwunden sind die Zeiten, da Araber auf Afrikaner hinabsehen, es herrscht Gleichberechtigung. Im Kampf gegen die Juden sind alle gleich.

Ob es sich aber überhaupt um antisemitische Taten handelt bei den Agressionen gegen zwei 17- und 18-jährige Juden, die am Freitagabend in der Nähe der Synagoge von Sarcelles von zwei Individus de type africain krankenhausreif geschlagen werden, und bei dem einen 28-jährigen Juden, der am Samstag von fünf Individuen, davon vier schwarz- und eines nordafrikanisch aussehend, zu Boden geworfen und verletzt wird, wobei ihm sein Handy gestohlen und er mit Worten beleidigt wird, das weiß der Fernsehsender TF1/LCI zwei Tage später immer noch nicht: Antisemitische Agressionen in Sarcelles? fragt er auf seiner Site, um dann von antisemitischen Beleidigungen des Opfers zu berichten, das eine Kippa getragen hätte. Auch er muß sich im Krankenhaus behandeln lassen; sie haben ihm eine Schulter ausgerenkt. Hätte er doch nur auf den Rat des Oberrabbiners Joseph Sitruk gehört und eine Baseball-Kappe statt seiner Kippa getragen!

Erst am Abend des 5. März ändert der Sender den Titel in "Der Antisemitismus steigt in unserem Lande an", wobei das aber nicht als Ansicht des Senders geäußert wird, sondern als Zitat des Abgeordneten des Val-d'Oise Dominique Strauss-Kahn, der, wie am Namen ersichtlich, selbst Jude ist. Die gojischen Redaktionsmitglieder verharren anscheinend noch auf dem Niveau der Frage, jedenfalls distanzieren sie sich durch das Setzen der Anführungszeichen vom Inhalt der Aussage. Das ist beste Art der französischen Medien, Diener der Arabienpolitik des Jacques Chirac. Dem können sie nicht in den Rücken fallen.

Jacques Chirac befindet sich seit Sonntag, 5. März 2006, auf schwerer Verkaufsmission in Saudi-Arabien, wo er die Gewinne aus dem angestiegenen Erdölpreis recyclen will und dazu dem König Abdullah, autoritärem Herrscher über ein Volk, das seine Frauen unterdrückt, so daß sie nicht einmal Auto fahren dürfen, allergrößte Sympathie bekundet. Im "Parlament", dem Majlis, lobt er zehn Jahre nach seiner strategischen Partnerschaft mit Riadh die vom König im Geiste der Demokratie betriebene (sic!) saudische Politik der Erneuerung und des Wachstums sowie die Vermittlerrolle des Königreiches. Es dürften sogar einige Frauen in Führungskreisen der saudischen Handelskammer arbeiten. Dies werde mit Sympathie in Frankreich und in der Welt verfolgt, versichert der abgehalfterte Mann, der sich herausnimmt, für die Welt zu sprechen, obgleich er nicht einmal in seiner Hauptstadt gleichberechtigtes friedliches Zusammenleben von Christen, Muslimen und Juden und die Durchsetzung der Rechte der Frauen gewährleistet. Er ist eben ein echter Araber! (1)

Aber zurück zu den Agressionen der letzten Woche gegen Juden. Wie auch im Fall des Mordes am DJ Lam.c werden Namen und Alter der Opfer ausführlich berichtet, nicht jedoch die Namen der Täter. Eines der Opfer sei der Sohn des Rabbiners der Synagoge von Garges-lès-Gonesse. So können weitere "Judenfreunde" durch einfaches Nachschlagen im Telefonbuch die Adressen ausfindig machen und das Werk fortsetzen. Der Mord an Ilan Halimi setzt Maßstäbe. (2)

Um mehr zu erfahren darüber, was Linke und Linksradikale zu den erneuten Fällen des Antisemitismus mit Fragezeichen meinen, schaue ich auf der Site Bella Ciao nach. Dort findet sich nichts. Es ist kein Thema für das Collectif Bella Ciao. Man kann sich schließlich nicht um alles kümmern. Themen sind der Vietnamkrieg der USA, ein Besuch im Britischen Museum, das Austellungsstücke zeigt, die aus den Kolonien entwendet wurden, wobei nicht mitgeteilt wird, daß es die meisten Stücke gar nicht mehr gäbe, wenn man sie dort gelassen hätte, Themen sind weiterhin der isolierte Bush, die Reise in die partizipative Demokratie des Hugo Chávez, der Mitbegründer von ATTAC Manu Chao, der sich in Kuba mit ungeheurer Energie auftanken kann usw.

Auch über eine Demonstration von 50 000 Menschen wird berichtet - in Indien, gegen den Besuch des US-Präsidenten. Eine Barbarei der italienischen Polizei gegen einen Marokkaner, der nur betrunken ist, füllt die Zeilen, und die Äußerungen des israelischen Botschafters in Rom, der - nein, nicht seine eigene Botschaft übern Zaun entert und abfackelt, sondern der sich über die Kandidatur auf der Liste der kommunistischen Partei zum italienischen Abgeordnetenhaus eines kürzlich eingebürgerten Palästinensers abfällig äußert und damit die diplomatischen Regeln verletze. So sind sie, die Israelis, kritisieren die Angriffe der von den dänischen Karikaturen beleidigten Muslime gegen westliche Botschaften, und machen letztlich nichts anderes. Auch sie verletzen die diplomatischen Regeln. (3)

Dieudonné M'bala M'bala Penseur - Youssouf Fofana Tueur

Zum Thema Ilan Halimi gibt's von Bella Ciao Schelte gegen die seit 50 Jahren herrschende Rechte, die habe mit ihrer Politik gegen die Immigranten letztlich verschuldet, was jetzt in dem Mord an Ilan Halimi kulminiert. Außerdem wird von der Web Site des Präsidentschaftskandidaten 2007 Dieudonné das Foto eines Flugblatts gezeigt, das auf der Demonstration des CRIF verteilt wurde, und auf dem Zusammenhänge zwischen den antisemitischen Reden und Auftritten des Dieudonné und dem Mord durch Youssouf Fofana behauptet werden. Unter den Fotos der beiden steht prägnant beim einen Denker und beim anderen Mörder. Denker steht unter dem Foto von Dieudonné. (4)

Das Kampagnenbüro des Dieudonné ist empört und interpretiert es so, daß der Präsidentschaftskandidat als instigateur, Verantwortlicher oder gar Anstifter des Mordes bezichtigt werden soll. Das Leben des Kandidaten sei nun gefährdet. Alle Teilnehmer der Demonstration zum Angedenken an Ilan Halimi, vom 26. Februar 2006, werden aufgerufen das Flugblatt zu verurteilen. Wenn Dieudonné etwas zustoßen würde, dann wüßten wir, wer diesen Haß geschürt hat, und wir würden alle politischen Konsequenzen daraus ziehen. Klar, die Juden wären es, die diesen Haß schürten und entsprechend zu bestrafen wären. Womit? Mit weiteren Morden? Jedenfalls  tobt auf der Site von Dieudonné die Empörung. Selbstverständlich wird einmal mehr Klage eingereicht, weil derartige Unterstellungen gerichtlich geklärt zu werden hätten. Wer schreibt die Zeilen? Die Leugnerin der Judenvernichtung und kritiklose Palästinenserfreundin Ginette Hess Skandrani, vom Komitee der Kampagne des Kandidaten Dieudonné. So wächst zusammen, was zusammengehört. (5)

Mit der Einschätzung, daß die Juden selbst den Haß schüren, kann Jean-François Kahn, der Herausgeber der Zeitschrift Marianne, sicher einverstanden sein; er macht bereits anläßlich der Rede des CRIF-Präsidenten Roger Cukierman auf dem unsäglichen Dîner des CRIF 2005 diesen verantworlich für die Äußerungen des Dieudonné. Jean-François Kahn stellt einen kausalen Zusammenhang her zwischen den Äußerungen Roger Cukiermans und denen des Dieudonné. So sind einmal mehr die Juden schuld, wenn man sie beleidigt und verfolgt - es liegt an ihrem Verhalten. Juden sagen das selbst, angeblich sogar der Botschafter Israels in Paris! (6)

Der arme fehlinterpretierte Dieudonné, was hat er mit dem Haß von Schwarzen auf die Juden zu tun? Wird er nicht immer von allem freigesprochen, das jemals in diese Richtung gedeutet werden könnte? Was ist beispielsweise mit seinem Auftritt als orthodoxer Jude mit Löckchen und schwarzem Hut und seinem Ruf Isra-heil ? bei Olivier Fogiel in dessen Sendung On ne peut pas plaire à tout le monde, Man kann nicht jedermann gefallen? Ich ermutige die jungen Leute, die uns heute in den Vorstädten zuschauen, ihnen zu sagen: konvertiert wie ich, versucht, Euch zu fangen, schließt Euch der Achse des Guten an, der amerikanisch-zionistischen Achse, ruft der Komiker dort, woraufhin einige SMS über den Bildschirm geschickt werden, was in der Sendung üblich ist. Die Staatsanwaltschaft von Paris eröffnet gegen Dieudonné ein Ermittlungsverfahren wegen Rassenhaß, aber der dreht den Spieß um und verklagt den Moderator von France 3, weil als Antwort auf seine Freundlichkeiten den Juden gegenüber beleidigende SMS übern Bildschirm laufen. (7)

Dieudonné spricht am 16. Februar 2005 in Algerien die Judenvernichtung betreffend angeblich auch nicht als erster von der Pornographie der Erinnerung, sondern er zitiert nur die Historikerin Idith Zertal, die wiederholt versichert, den Begriff niemals gebraucht zu haben. Im englischen Text schreibe sie das sehr wohl, behauptet dagegen ihr Übersetzer Marc Saint-Upéry, für den französischen hätte sie es nicht für angebracht gehalten. So liefern nicht zuletzt auch Juden die Argumente für Dieudonnés Auftritte. (8)

Der Kämpfer gegen den Zionismus erklärt am 28. April 2005 auf Radio Beur FM, was er darunter versteht: das Komplott richtet sich nicht nur gegen die Schwarzen, die Muslime und die Araber. Es richtet sich gegen alle Nicht-Juden. Deshalb sei der Kampf gegen den anti-gojischen Rassismus notwendig. Ismaël, ein junger Zuhörer, ruft ihm durchs Telefon auf den Sender: Ich bin ein Goi und darauf stolz! Dieudonné antwortet: Ich auch. Zum Thema der Pornographie der Erinnerung habe er nie dergleichen gesagt, das sei eine Manipulation. Der Begriff stamme von der Historikerin ..., und da vergißt er deren Namen. Den Begriff findet er jedenfalls zutreffend.

Sehr schnell werde man von extremistischen Zionisten als Antisemit bezeichnet. Die behaupteten auch, die französische Justiz sei antisemitisch. Alle seien Antisemiten, wenn man mit diesen Zionisten nicht einverstanden sei. Man könne gegen die Justiz, Presse, gewisse Medien, gegen Bernard-Henri Lévy oder Finkenkraut (sic) nichts ausrichten, sie hielten die Schwarzen für Untermenschen. Mit dieser Art Persönlichkeiten gleite man allmählich in die Negrophobie ab. Interessant ist, daß ihm wieder nur jüdische Namen einfallen. Wenn es ihm darauf ankäme, negrophobe Menschen zu finden, Menschen also, die die Schwarzen ablehnen bis hassen, bräuchte er sich nur in eine Versammlung des Front National oder des Mouvement pour la France zu begeben. Der Front National aber ist inzwischen objektiv sein Verbündeter. Zutritt hätte er wohl bei beiden nicht. Beim Front National kann's vielleicht noch werden.

Dem Präsidenten des CRIF unterstellt er in Frageform das Ziel, eine Schlammschlacht gegen Schwarze und Araber organisieren und Frankreich für was auch immer teilen zu wollen - um den Interessen eines anderen Landes zu dienen?

Dieudonné M'bala M'bala Rächer der Sklaven

Den Juden, vor allem denen in den USA, lastet er den Sklavenhandel an, sie hätten damit gut ihr Leben führen können. Er behauptet, die Juden hätten das Monopol auf den Schiffstransport der Sklaven gehabt, und nennt dazu einen zu Ende des 18. Jahrhunderts in Newport tätigen Abraham Lopez, der tatsächlich Aaron Lopez hieß. Diesen Namen und den Zusammenhang mit einem umfangreichen angeblich von Juden monopolisierten Sklavenhandel, vermutet die Ligue Internationale contre le racisme et l’antisémitisme, Die internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (Licra), habe Dieudonné von dem notorischen Antisemiten Jacques Daudon, Gründer des Parti des Français Progressistes et Humanistes (P.F.P.), der Partei der fortschrittlichen und humanistischen Franzosen. Jacques Daudon gibt dazu die Bücher dreier Antisemiten und Leugner des Judenmordes als Referenz: La pieuvre mondialiste attestée par les Protocoles des Sages de Sion, von C. Sulkos, Les responsables de la seconde guerre mondiale, von Paul Rassinier, und Les mythes fondateurs de la politique israélienne, von Roger Garaudy. Die Blutsauger der Welt, bestätigt von den Protokollen der Weisen von Zion (eine 570 Seiten starke kommentierte Wiederauflage der "Protokolle"), Die Verantwortlichen für den Zweiten Weltkrieg und Die Mythen der Begründer der Politik Israels, sind die Titel. Die Autoren sind bekannte Antisemiten und Leugner der Judenvernichtung. (9)

Die Licra weist auf die Ironie hin, daß die Hauptvertreter der Propaganda des Mythos von den jüdischen Sklavenhändlern amerikanische Nazis sind, die den Juden ihre Rolle in der Kampagne für die Rechte der Schwarzen in den USA nicht verzeihen.

Dieudonné äußert sich weiterhin über den Code Noir von 1685, die juristische Rechtfertigung der Sklaverei. Der abscheulichste Text der modernen Geschichte sei das, meint Louis Sala-Molins, emeritierter Professor für politische Philosophie in Paris und Toulouse. Man kann nur staunen, daß solche unwissenden oder böswilligen Personen zum Professor aufsteigen können. Der Mann hat noch nichts vom Beschluß zur Endlösung der Judenfrage gehört. Auf solche Fehleinschätzungen weist schon Alain Finkielkraut hin und wird dafür einer Opferkonkurrenz geziehen. Antisemiten verlieren rasch jedes Maß für Verhältnismäßigkeit und Anstand. (10)

Es ist nicht verwunderlich, daß eben dieser Professor für einen 10 Millionen Euro teuren Film des Dieudonné über den Code Noir mit Dieudonné und der Schriftstellerin Claire Gothon das Drehbuch schreibt, in dem der Komiker die stumme Rolle des Hausnegers spiele. Dazu interviewt ihn Jean-Michel Vernochet, von der Schweizer Zeitung Le Courrier. Dieser und andere Mitarbeiter der Zeitung, darunter ihr Chefredakteur, werden in meinen Artikeln als Freunde des Salafisten Tariq Ramadan erwähnt. Die Web Site des Dieudonné Les Ogres übernimmt das Interview; denn die Mitarbeiter des Courrier sind nicht nur die Freunde des Tariq Ramadan, sondern auch des Dieudonné; und sie sind auch politische Freunde des Collectif Bella Ciao. (11)

Jean-Michel Vernochet ist darüber hinaus der Herausgeber eines Buches über den Revolutionären Islam des Terroristen Carlos, bei den Éditions du Rocher, 2003. Carlos "bestätigt seine Unterstützung des Osama bin Laden", berichtet Jean-Michel Vernochet in einem Interview der AFP. Carlos gibt seine Version der Welt und erklärt das Warum des Terrorismus. Er sage gemäß Jean-Michel Vernochet, der Terror sei nicht das, was wir uns dabei vorstellen, sondern er sei die Waffe der Schwachen in einem asymetrischen Konflikt. Carlos führe nun einen ideologischen Kampf, erklärt uns sein Herausgeber, der ihn in seinem Gefängnis in Saint-Maur-Bel-Air niemals persönlich gesprochen, sondern seine Briefe mit Einverständnis des Terroristen diskret aber nicht in Form eines Komplotts über den Verlag Rocher erhalten habe. So liest man es unter anderem auf dem rechtsextremen Altermedia, wenn man bei ggogle.fr editions rocher carlos vernochet eingibt, leider nur noch caché. Jedenfalls wächst auch da zusammen, was zusammengehört. (12)

Auf Radio Beur FM weiß Dieudonné noch viel mehr. Er bemitleidet Bruno Gollnisch, vom Front National, der wegen der Leugnung der Judenvernichtung juristisch verfolgt wird. Fünfzig Jahre nach Kriegsende wünscht er eine endlich freie Diskussion über die Gaskammern und die Beschlüsse des Nürnberger Prozesses: Man nimmt ihm seine Arbeit, ohne das er verurteilt ist, allein unter dem Druck einer Lobby, ich finde das skandalös, und ich sage und wiederhole das. Was Herrn Gollnisch geschieht, ist strikt illegal, und ich hoffe, daß er gewinnen wird ... unter dem Druck einer Lobby, die Druck macht, zitiert ihn L'Arche no 563-564, vom März-April 2005. Hier wird offensichtlich, wie Dieudonné seine Gemeinschaft mit dem Front National vorbereitet. Es bedarf nur noch weniger Schritte. Die Mitglieder des Front National werden sich aufteilen in diejenigen, die mit den Islamisten und Schwarzen wie Dieudonné gemeinsame Sache machen, um somit die Stimmen der Muslime und Schwarzen Frankreichs und deren immer zahlreicher werdenden Nachwuchses zu gewinnen, und in solche, die als harter orthodox-christlicher Kern der Feinde der Muslime zum Mouvement pour la France des Philippe de Villiers überlaufen. Letztere werden immer weniger, da auch die orthodoxen Christen immer weniger werden. Die Rechnung sowohl des Dieudonné als auch des Jean-Marie Le Pen wird aufgehen: die Judenfeinde, diejenigen von linksradikal bis extrem rechts, die meinen, die Juden seien Chouchous der Republik, ihre Lieblinge, die sich alles erlauben dürfen, diese Judenfeinde werden sich in der nächsten Zeit zusammenschließen und gemeinsam daran arbeiten, die Republik auszuhebeln. (13)

Nazis und Muslime arbeiten schon zu Zeiten des Dritten Reiches und während des Zweiten Weltkrieges gut zusammen, der Großmufti von Jerusalem Hadj Amin al-Husseini indoktriniert ab 1941 von Berlin und Zeesen aus seine muslimischen Freunde in den arabischen Staaten, er gründet in Bosnien zwei muslimische SS-Divisionen, Handschar, Schwert, und Kama, Dolch. Es ist somit nicht richtig anzunehmen, der Front National müsse letztlich islamfeindlich sein, im Gegenteil. Ihr Haß auf die Juden eint sie alle; die Teilnahme an der Demonstration für Ilan Halimi sollte einen nicht auf die falsche Fährte locken. (14)

Dieudonné kann im April letzten Jahres erklären, er habe die Seiten über die Judenvernichtung aus den Schulbüchern seiner Kinder entfernt, sie herausgerissen. Wie man inzwischen weiß, dürfen in Frankreich Muslime bestimmen, was sie lernen wollen und was haram ist. Der Obin-Bericht, der auf meiner Site dokumentiert ist, gibt zahlreiche Beispiele für die Freiheit der Muslime, uns ihre Gesetze zu oktroyieren. (15)

Dieudonné kann stolz von sich behaupten, daß er für noch keinen einzigen seiner antisemitischen Ausfälle verurteilt wurde. Im Gegenteil, sein Anwalt François Roux teilt mit, daß man gegen jeden vorgehe, der ihn auch nur von weitem beleidigt und ihm Rassenhaß unterstellt. François Roux ist jetzt einer der beiden französischen Anwälte, die in den USA an den Gerichtsverhandlungen gegen Zacarias Moussaoui, in Alexandria, Virginia, teilnehmen. Zacarias Moussaoui ist der Komplizenschaft bei den Attentaten des 11. September 2001 angeklagt und erklärt sich für schuldig, der zwanzigste Attentäter zu sein. Er macht sich aber bereits im August 2001 verdächtig und wird wegen fehlender Aufenthaltserlaubnis inhaftiert. Nun ist er angeklagt, sein Wissen über den Attentatsplan nicht mitgeteilt zu haben. Er kann dafür mit dem Tode bestraft werden, was ihn als gläubigen islamischen Terroristen aber nicht schreckt, im Gegenteil. (16)

Dieudonné demonstriert gegen das Verbot des Hezbollah-Senders Al-Manar und beleidigt Juden à volonté, ihm kann keiner, und es kann ihm auch gleichgültig sein, daß Stimmen laut werden, die ihm eine Mitverantwortung daran geben, daß nun auch Schwarze sich an der Judenverfolgung in Frankreich beteiligen, Stimmen wie die des Sprechers des Parti Socialiste Julien Dray, dieses zionistischen Geisteskranken, wie ihn Dieudo auf seiner Site nennt, der in der Sendung Parlons-en, Sprechen wir darüber, auf dem Sender LCP der französischen Nationalversammlung den Mord an Ilan Halimi einem Dieudonné-Effekt zuschreibt: Es gibt einen Antisemitismus, der sich in die französische Gesellschaft eingegraben hat. Es gibt Personen von Symbolkraft, die Träger davon sind. Und ich sage es deutlich: es gibt heute verschiedenartige Wirkungen alles dessen, was Dieudonné über die Jahre gemacht hat. Es gibt einen Effekt Dieudonné. (17)

Da ist aber Schluß mit lustig bei Dieudonné. Er fordert Julien Dray ultimativ auf, sich umgehend für diese infamen Äußerungen zu entschuldigen, innerhalb der nächsten 24 Stunden, sonst klage er vor Gericht. Selbstverständlich erklärt Julien Dray den Dieudonné nicht zum Komplizen des Mordes, was dieser daraus macht. Es läuft ähnlich wie bei den Äußerungen des Alain Finkielkraut über die Krawalle der jeunes, es wird ihm das Wort im Munde herumgedreht. Auf die Frage, wen er denn für verantwortlich halte für den Antisemitismus, antwortet Dieudonné: Wenn jemand eine Verantwortung hat, dann bin das gewiß nicht ich (...), ich habe vom Zionismus gesprochen. Das hat absolut nichts zu tun mit dem Judaismus. So sind die Juden einmal mehr schuld daran, daß man sie ermordet, verletzt, bedroht und beraubt. France 2 sendet die Worte des Präsidentschaftskandidaten 2007 Dieudonné.  Auch sind ihm schon von 800 Bürgermeistern die Unterschriften  für seine Präsidentschaftskandidatur versprochen. Nur 500 braucht er. (18)

Julien Dray ist Jude. Erinnert er sich nicht daran, wie es François Zimeray ergeht? Wer dem PS schadet, in dem er die potentiellen muslimischen und afrikanisch-stämmigen Wähler vergrätzt, der wird beim nächsten Mal nicht mehr aufgestellt. In meinem Archiv befinden sich Artikel darüber, wie übel der PS dem François Zimmeray mitspielt. So verwundert es nicht, daß der Generalsekretär des PS François Hollande, der Erfinder der Sauce hollandaise und Lebensgefährte der potentiellen Präsidentschaftskandidatin Segolène Royal, am 1. März 2006 im Canard enchainé den Genossen dafür heftig kritisiert, eine moralische Verantwortung des Dieudonné am Mord des Ilan Halimi zu sehen. Es gibt schon Probleme der Harkis wegen, und man wird nicht noch weitere mit den Schwarzen schaffen. Kaum nämlich hat Julien Dray die Äußerung getan, wird der PS eingedeckt mit Protest-Telefonaten. Was daraus werden kann, das wissen alle noch seit der Veröffentlichung der dänischen Karikaturen. Die druckt der Canard enchainé im Gegensatz zum Charlie Hebdo nicht nach, und so kann er dann heute ein glaubwürdiges Sprachrohr des PS sein zur Anbiederung an die potentiellen Wähler aus afrikanisch- und arabisch-stämmigen Kreisen.

Julien Dray ist aber nicht allein mit seiner Einschätzung. Man soll es nicht für möglich halten, aber auch Redaktionsdirekteur Laurent Joffrin, berüchtigt aus der Kampagne des Nouvel Observateur gegen Alain Finkielkraut, stellt eine ähnliche Frage. Er verdammt jedoch den Komiker nicht, sondern erhofft sich von ihm eine Beruhigung der Lage. Da kennt er Dieudonné schlecht. Anscheinend verfolgt er dessen Treiben nicht. (19)

Die Juden sehen diese Zusammenhänge sowieso, aber sie sind auch diejenigen, die auf der Demonstration zum Angedenken an Ilan Halimi die Mehrheit der 30 000 bis 80 000 Teilnehmer ausmachen, je nach Schätzung interessierter Gruppen. Nur der CRIF träumt von 100 000, und bis zum nächsten Dîner des CRIF, im Februar 2007, ist lange Gras darüber gewachsen, es sei denn, die Jagd von Schwarzen und Nordafrikanern auf Juden fingen jetzt erst so richtig an. Dann wird der Ehrengast des Dîners Premierminister Dominique Galouzeau de Villepin wieder Stoff für eine neue Rede haben, in der den Juden versichert wird, sie möchten sich nicht ängstigen, sie seien Teil der Republik. Dieudonné erklärt in Algerien, der CRIF sei eine verfassungswidrige sektiererische Organisation, dieser Gaunertruppe müsse man immer in den Arsch kriechen, diesen Mafiosi, die im Begriff sind, die französische Republik in einen Bürgerkrieg zu zerren, sagt er und beklagt die vollständige Unterwerfung der Führer und Verantwortlichen Frankreichs unter den Willen des CRIF. (6)

Das aber wird der würdigen Feier keinen Abbruch tun ...

6. März 2006 - im Bereich der Anmerkung 16 ergänzt am 7. März 2006.

Der Anwalt des Dieudonné François Roux vertritt in Alexandria, Virginia, auch die Interessen des Zacarias Moussaoui.

Quellen

(1) La sympathie de Chirac pour Abdullah. Midi Libre, 6 mars 2006, p. 3

(2) Agressions antisémites à Sarcelles ? TF1/LCI, Créé le 04 mars 2006. Mis à jour le 05 mars 2006 à 12h48
"L'antisémitisme monte dans notre pays", TF1/LCI,  Créé le 04 mars 2006. Mis à jour le 05 mars 2006 à 21h16
http://tf1.lci.fr/infos/france/0,,3287985,00.html?trk=100

(3) Bella Ciao, acceuil (6 mars 2006)
http://bellaciao.org/fr/

(4) Manifestation du CRIF : UN IGNOBLE APPEL AU MEURTRE EN CIRCULATION, Bella Ciao, 1 mars 2006
http://bellaciao.org/fr/article.php3?id_article=23696

Manifestation du CRIF : UN IGNOBLE APPEL AU MEURTRE EN CIRCULATION. Politico Dieudo. Liberté - Egalité - Fraternité, 27 février 2006
http://dieudo.net/2007/article.php3?id_article=67
(5) Ginette Skandrani : une négationniste "exemplaire", Jean-Pierre Chemla, Primo-Europe, 14 mai 2005
http://www.primo-europe.org/showdocs.php?rub=12.php&numdoc=Do-781354964

(6) Dieudonné-Cukierman. La double défaite des antiracistes. Par Jean-François Kahn. Marianne, 19 au 25 février 2005, page 3
http://www.proche-orient.info/images/mbd/Marianne_Dieudonne.pdf

Dieudonné und das Dîner des CRIF, 24. Februar 2005
http://www.eussner.net/artikel_2005-02-24_16-23-00.html

(7) Dieudonné saisit la justice dans son différend avec Marc-Olivier Fogiel, Le Monde, 7 janvier 2004. communauté online
http://www.col.fr/article-422.html

(8) Pornographie der Erinnerung. Der Humorist Dieudonné geht zum Gegenangriff über, 23. Februar 2005
http://www.eussner.net/artikel_2005-02-21_01-01-24.html

(9) Paul Rassinier (1906 - 1967). Lexikon. Informationsdienst gegen Rechtsextremismus
http://lexikon.idgr.de/r/r_a/rassinier-paul/rassinier-paul.php

Roger Garaudy (1914 - ) Lexikon. Informationsdienst gegen Rechtsextremismus
http://lexikon.idgr.de/g/g_a/garaudy-roger/garaudy-roger.php

(10) Le Code noir : la justification juridique de l'esclavage. Le texte juridique le plus monstrueux de l’histoire moderne"
http://www.aidh.org/esclav/txt-codnoir1.htm

(11) Dieudonné, candidat rebelle. Propos receuillis par Jean-Michel Vernochet et Roderic Mounir. Le Courrier, 25 février / dieudo.net/2007, février 2006
http://www.lecourrier.ch/modules.php?op=modload&name=NewsPaper&file=article&sid=41002&newlang=fra&topic=15
http://lesogres.org/article.php3?id_article=1610

La victoire du Hamas : une aubaine pour Washington. Par Jean-Michel Vernochet,  Le Courrier, 27 janvier / Bella Ciao, 28 janvier 2006
http://www.lecourrier.ch/modules.php?op=modload&name=NewsPaper&file=article&sid=40771&mode=thread&order=0&thold=0
http://bellaciao.org/fr/article.php3?id_article=22681

(12) Carlos, L’Islam révolutionnaire, textes et propos présentés par Jean Michel Vernochet, Éditions du Rocher, Paris, 2003

Carlos publie depuis sa cellule une "défense et illustration" du terrorisme. Altermedia.info, 25 juin 2003
fr.altermedia.info/?p=1957 (caché)

(13) Bruno gollnisch en octobre 2004. Gilles Karmasyn 16 octobre 2004 / 26 janvier 2005
http://www.phdn.org/negation/gollnisch2004.html#note11

(14) Von Zeesen bis Beirut. Nationalsozialismus und Antisemitismus in der arabischen Welt. Von Matthias Küntzel, 2004
http://www.matthiaskuentzel.de/artikel.php?artikelID=79

(15) Dieudonné : "Dans les livres de classe de mes enfants, j'ai arraché les pages sur la Shoah". Interview sur Beur FM, 28 avril 2005
http://www.licra.org/index.php?section=news&id=1678

Les documents de la nouvelle affaire Dieudonné. Ce qu’il a dit sur les Juifs et les Noirs, sur l’esclavage et la Shoah. Extrait de L’Arche n°563-564, mars-avril 2005
http://www.col.fr/arche/article.php3?id_article=98

(16) La mère de Zacarias Moussaoui arrive à Washington pour le procès de son fils. AFP, Le Monde, 5 mars 2006
http://www.lemonde.fr/web/depeches/0,14-0,39-26897928@7-37,0.html

(17)  Pour le malade mental sioniste Julien Dray, le meurtre d’Ilan, c’est "l’effet Dieudonné"
http://dieudo.net/2007/article.php3?id_article=58

(18) Meurtre d’Ilan : Dieudonné menace de porter plainte après les propos de Dray - AFP - radiofrance.fr
http://dieudo.net/2007/article.php3?id_article=81

(19) Affaire Halimi : Dieudonné sur le banc des accusés ? grioo.com, 4 mars 2006
http://www.grioo.com/info6382.html