Artikel vom 3. Juli 2007 [Links nicht aktualisiert. Einige Links ergänzt]
Aus gegebenem Anlaß!
Offener Brief an den Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz
Beschluss der HRK zur IHRA-"Definition" von Antisemitismus. Von Rolf Verleger,
Beschluss der HRK zur IHRA-"Definition" von Antisemitismus. Von Rolf Verleger,
Wenn man anfängt, sich mit den Antisemiten zu befassen, dann wird das zum Faß
ohne Boden. Unser täglich Judenhaß gib uns heute. Ob Prof. Dr. Hans-Gert
Pöttering oder Honorarprofessor Dr. Berthold Meyer, Repräsentanten der
Bundesrepublik Deutschland sind unterwegs in den braunen Weiten Deutschlands
und Europas, und sie entblöden sich nicht, auch Israel mit ihrer Polit-Ideologie
zu bedrängen: "Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit!" und Gerechtigkeit schafft
Sicherheit.
Ein Volk der Gerechten ist auf Achse für Frieden und Sicherheit,
parteiübergreifend, von der CDU über die FDP und die SPD bis zu den Grünen und
der PDS kennt man keine Parteien mehr, sondern nur noch die deutsche
Volksgemeinschaft, die den Juden auf die Sprünge hilft, sie belehrt und
zurechtweist. Aber immer ist alles verkleidet in Israelkritik. (1)
Derweil fliegen die
Qassam-Raketen auf die israelische Stadt Sderot. Ergebnisse des Bombardements
sind bei Honestly Concerned zu betrachten, Yacob Snir schickt Fotos, vom
30. Mai 2007, dabei sind solche, die eine Wohnung zeigen, in der eine Stunde
zuvor eine Rakete explodiert ist. (2)
Am selben 30. Mai mißbraucht
der Präsident des Europäischen Parlaments Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering einen
Auftritt vor der Knesset, um nach sattsam bekannten Sprüchen über tote Juden Ich verneige mich vor allen Opfern der Shoa -
man denke "vor allen", nicht nur vor einem Teil, nach dem
Bekenntnis Ich habe gestern Yad Vashem besucht. Alle Worte versagen, um die
Tiefe der Gefühle auszudrücken, die dort Besitz von mir genommen haben, die
Israelis im Stil der EU und ihres seit dreißig Jahren berüchtigten Euro-Arab-Dialogue
zu maßregeln. Er hält es für angebracht, den Abgeordneten der Knesset, deren
Sorge zur selben Zeit dem Raketenbeschuß der Stadt Sderot und ihrer Bewohner
durch die palästinensischen Terroristen gilt, von seinen Gefühlen zu berichten,
die Besitz von ihm genommen hätten. Er sagt es vor aller Welt, daß er ein
Besessener ist, dessen Reden und Handeln nicht von der Vernunft, sondern von
Gefühlen geleitet werden. (3)
Wie schon bei der
Ehrung des Marcel Reich-Ranicki durch Frank Schirrmacher und Prof.
Peter Wapnewski oder auch bei der Errichtung des Berliner Holocaust-Mahnmals zu
beobachten, bilden die Juden das Material zur Erhöhung und Erbauung derjenigen,
die sich deren Leistungen und Leiden einverleiben. Eike Geisel bezeichnet
solches in seinem Buch Triumph des guten Willens als spirituellen
Kannibalismus. Gestärkt
und therapiert können nun viele Zeitgenossen den Juden wieder erklären, wie
sie sich als solche zu verhalten hätten. (4)
Das tut Prof. Dr.
Hans-Gert Pöttering in seiner Rede vor der Knesset ausführlich. Die Juden und,
seit 1948, spätestens jedoch ab 1967, Israel als Corpus Mysticum lassen
den Katholiken zur Hochform auflaufen. Sein Glaube gibt ihm die Kraft, vor dem
Auditorium der Knesset und damit vor aller Welt schamlos seine gefühlsduseligen
Worte auszubreiten und somit eine nüchterne Betrachtung der historischen
Tatsachen zu verhindern. Seine politische Rede ist definiert durch Kategorien
seines Glaubens, was die Israelis jenseits solchen Glaubens wissen, ist ihm
nicht wichtig: Ich glaube fest daran, dass ein
palästinensischer Staat mit dauerhaften Grenzen auch für die israelischen
Bürger mehr Sicherheit und Stabilität brächte. Diese Haltung
entspricht der des Islams, der ebenfalls eine Einheit von Glauben und Politik
darstellt. Papst Benedikt XVI. unterzieht sich seit seinem Amtsantritt der
Aufgabe, diese gefährliche Pseudo-Theologie zugunsten der Kompatibilität von
Vernunft und Glauben zurückzudrängen. (5)
Jenseits von Frieden? -
Deutsches Engagement im Israel-Palästina-Konflikt
Zum Delirium steigert
sich der Wahn, aus dem Glauben heraus Politik zu machen und beide miteinander
zu vermengen, bei der internationalen katholischen
Friedensbewegung Pax Christi, einer offiziellen Institution der
katholischen Kirche. Die hat ein Objekt ihrer religiösen Betätigung gefunden,
und das ist Israel, genauer gesagt, das Verhältnis Israels zu
"Palästina"; für Pax Christi wie für alle realitätsfernen
Linken gibt's Palästina bereits. Entsprechend heißt der Konflikt, der dort
tobt, der Israel-Palästina-Konflikt, und nicht etwa der
arabisch-israelische Konflikt. Schon die gewählte Bezeichnung zeigt, daß die
Geschichte des Nahen Ostens ausgeklammert oder zumindest erst ab dem
Sechstagekrieg vom Juni 1967 einbezogen wird. Man braucht keine 2000 Jahre
zurückzugehen, sondern nur knapp 60 Jahre, bis zum 29. November 1947 oder 40
Jahre, zum Sechstagekrieg, um das zu erkennen. Die Formulierung Israel-Palästina-Konflikt
beinhaltet, daß die Gründung Israels durch die Vereinten Nationen nicht
anerkannt oder der Sechstagekrieg trotz heutiger genauer Kenntnisse der
geschichtlichen Fakten Israel angelastet wird.
Pax Christi tut sich mit der
Evangelischen Akademie Bad Boll, den protestantischen Brüdern im Glauben,
zusammen und veranstaltet, vom 11. bis 13. Mai 2007, eine Tagung "Jenseits
von Frieden? - Deutsches Engagement im Israel-Palästina-Konflikt".
Dort wird das deutsche Engagement im Konflikt diskutiert, und es werden
Forderungen an die deutsche Regierung und Gesellschaft gestellt, wie zu handeln
sei. Diese Christen vertreten Kreise in Deutschland, die eher heute als morgen
deutsche Truppen in die Region schicken wollen, um die Israelis und ihre 40
Jahre dauernde Besatzung sowie die
völkerrechtswidrig errichteten Siedlungen und die Mauer zu beseitigen. (6)
Die Einladung wird
breit gestreut, und sie findet in der deutschen Gesellschaft begeisterte
Adressaten. Die im Programm aufgeführten Referenten bürgen für die Richtung der
Diskussion: gegen Israel, kritiklos für die Palästinenser. Das Thema, Jenseits
von Frieden?, verstehe ich weniger gut als die Ziele von Referenten
wie Prof. Dr. Georg Meggle, der das zum Memorandum umgetaufte Manifest der
25 bis 26 vorstellt. Murmelgruppen soll's danach geben, vielleicht
ist das ja eine Entlehnung aus dem Kloster. (7)
Auch der Referent Prof.
Dr. Rolf Verleger, Mitglied des Direktoriums des Zentralrats der Juden in
Deutschland, hat mit seiner Berliner Erklärung hinreichend
kundgetan, wie er die Geschichte des Nahen Ostens sieht: das Leben des
israelischen und des palästinensischen Volkes wird vergiftet durch Krieg und
Gewalt. Das Grundübel dabei sei die seit 1967 andauernde israelische
Besatzung palästinensischen Gebietes. Der
Doyen der israelischen Friedensbewegung Uri Avnery ist mit Rolf Verleger
einer Meinung über dessen Ansichten zu "Israels Gewaltpolitik",
er habe mit seinem Brief an den Zentralrat der Juden in Deutschland
eine Mitzwa getan, ein gottgefälliges Werk. In dem Brief
kritisiert er "Israels Gewaltpolitik" scharf. Ebenso die
öffentliche Parteinahme des Zentralrats "für die militärischen Maßnahmen
der israelischen Regierung gegen den Libanon": "Diese Militäraktion
macht Israel nicht sicherer, sondern unsicherer. Der Zorn und die Wut und die
Gewalt der Nachbarstaaten werden vervielfacht, der Konflikt wird ausgeweitet
anstatt eingedämmt", zürnte er, schreibt die taz. (8)
Dr. Husam Al Najar aus Gaza und Prof. Jeff Halper, vom Komitee gegen
Hauszerstörungen, aus Jerusalem, bringen am 12. Mai zusätzlich Wirklichkeit
in den Saal, wie Pax Christi im Bericht über die Tagung schreibt.
Der Bericht ist lesenswert; denn auch darin wird wie schon bei Prof. Dr.
Hans-Gert Pöttering die Gefühlsseligkeit dokumentiert: Leidenschaftlich
suchte man an diesem Wochenende nach Möglichkeiten deutschen und europäischen
Engagements für Auswege aus der dortigen Krise. Einseitig ausgewählte
Referenten und entsprechend davon faszinierte 120 Teilnehmer fühlen sich
berufen, die "dortige Krise" zu besprechen und der
Bundesregierung, der deutschen Gesellschaft sowie der EU Handlungsvorschläge
zur Krisenbewältigung zu machen. (9)
Soweit könnte man die
ganze Tagung samt ihrer Murmelgruppen abtun als Flüsterpropaganda, wären nicht
auch drei Bundestagsabgeordnete und ein weiterer Vertreter der Parteien
beteiligt. Die CDU/CSU- und die FDP-Bundestagstagsfraktionen delegieren niemanden. Anwesend sind von
der SPD der verteidigungspolitische Sprecher Rainer Arnold, MdB, Mitglied im
SPD-Fraktionsvorstand, von Bündnis 90/Die Grünen Frau Birgitt Bender, MdB, von
der Linksfraktion Prof. Norman Paech, MdB, und von der FDP Prof. Berthold
Meyer, Mitglied im Bundesfachausschuß für internationale Politik der Partei.
Sie bilden, am 13. Mai 2007, zum Thema Bewegung in die Nahostpolitik bringen
das Podium. Stoff dazu wird ihnen reichlich präsentiert und mitgegeben; denn am
Nachmittag vorher werden in zwei Stunden erarbeitete Forderungen aus den
Arbeitsgruppen zusammengestellt und den Parteivertretern am Sonntag
vorgelegt: (10)
·
Jüdischer Aufruf:
Initiative Schalom 5767 Berliner Erklärung
·
Ökumenisches
Begleitprogramm in Palästina und Israel und Ziviler Friedensdienst
·
Erfahrungen durch Reisen
ins Heilige Land
·
Rüstungsexporte nach
Nahost
·
Produkte aus besetzten
Gebieten
·
Deutsche Kampagne: Weg mit
der Mauer!
Man traut seinen Augen nicht!
Die deutsche Regierung wird von der Arbeitsgruppe des Prof. Dr. Rolf
Verleger aufgefordert, gemeinsam mit der EU die israelische
Besatzungspolitik nicht länger zu tolerieren und kurzfristig den Boykott
der Palästinensischen Autonomiebehörde zu beenden, sowie endlich die
Verwirklichung eines lebensfähigen palästinensischen Staates anzustreben in
Gaza und dem gesamten 1967 besetzten Westjordanland einschließlich Ostjerusalem
mit voller Souveränität und freiem Verkehr. Unbeeindruckt von den
politischen Tatsachen, von der Rolle, die Gaza durch den Phased Plan von
den Palästinensern zugeeignet ist, und den Konsequenzen, die das für Israel
hat, meint die Gruppe: Was hindert die Politik, dies umzusetzen?
Die Drei-Phasen-Strategie der PLO zur Beseitigung Israels. 6. Mai 2011
Die Drei-Phasen-Strategie der PLO zur Beseitigung Israels. 6. Mai 2011
Die Gruppe Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel fordert
neben dem Einsatz von 1000 Fachkräften des Zivilen Friedensdienstes statt
500 die Bundesregierung auf zu Visa-Erleichterungen für
Palästinenser/innen für Deutschland. Es sollen also offensichtlich die
harten Kriterien für Visa aufgeweicht werden und somit die Gefahr der Einreise
von palästinensischen Terroristen nach Deutschland erhöht werden. An unsere
Gesellschaft stellt die Gruppe die Forderung zu Bereitschaft und Offenheit,
unsere besonderen Beziehungen zu Israel/Palästina in Frage zu stellen und die
öffentliche Diskussion darüber zu befördern. Ich habe noch nie davon
gehört, daß Deutschland besondere Beziehungen zu Palästina unterhält, noch dazu
gibt es den Staat gar nicht, aber die Gruppe schafft ihn in zwei Stunden
herbei.
Der Ökumenische Rat der Kirchen im Einsatz für die Rechte der Palästinenser
Die Gruppe Erfahrungen durch Reisen ins Heilige Land meint damit
Tourismus in die palästinensischen Gebiete: Einheimischen begegnen! Israel
ist damit nicht gemeint und wird nicht erwähnt. Dort sollen keine Erfahrungen
gemacht werden, mit Juden soll kein Kontakt aufgenommen werden, sie könnten die
Vorurteile und Verurteilungen in Frage stellen.
Die Gruppe Rüstungsexporte nach Nahost fordert die umgehende
Einstellung von Rüstungslieferungen nach Israel. Das ist aus der Sicht der
Gruppe insofern verständlich, als jede Waffe in Händen der Israelis der
Vernichtung ihres Staates entgegensteht.
Die vom Palästinenser mit israelischem Paß Khalil Toama, dem Vorsitzenden
der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft geleitete Gruppe Deutsche
Kampagne: Weg mit der Mauer! fordert das Einfrieren des Transfers von Geld
an Israel, solange die Mauer gebaut wird, und jeder deutsche
Politiker/in sollte bei seinen Besuchen in Israel/Palästina durch die Mauer
gehen, was die katholischen und protestantischen Kirchenfürsten schon
gehorsam vormachen. Ein Palästinenser aus Israel führt diese deutsche
Kampagne an.
Die Deutsche Kampagne fordert Informationsbereitschaft der
Gesellschaft über die Völkerrechtswidrigkeit der Mauer, die Einmauerung der
Palästinenser und die Zerteilung der Westbank, dass kein lebensfähiger Staat
Palästina entstehen kann. Warum nach dem Rückzug Israels aus Gaza dort
keine lebensfähige Verwaltungseinheit entsteht, und welche Konsequenzen das für
Israelis und Palästinenser im Falle des Rückzugs aus dem Westjordanland
erwarten läßt, wird nicht behandelt.
Da kann man nur antworten, daß eher ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als
ein vernünftiger Christ durch die Mauer. Palästinenser sorgen dafür, daß
die Meinung der Deutschen entsprechend gelenkt wird.
Die von Petra Mendelsohn, Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im
Nahen Osten, Berlin, geleitete Gruppe Produkte aus besetzten Gebieten,
in der Einladung heißt sie deutlich Boykott israelischer Produkte aus den
besetzten Gebieten, fordert die Kennzeichnungspflicht für Waren
aus Israel gemäß dem EU-Assoziationsabkommen. Verbraucher/innen müssen erkennen
können, ob Waren aus dem völkerrechtswidrig besetzten Gebieten stammen.
Dann versiegt den Palästinensern sang- und klanglos eine Einkommensquelle; denn
Israel und die Palästinensergebiete sind nicht Südafrika, weder nach
politischer Bedeutung noch nach Weltlage.
Die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten wird
am 9. November 2003 gegründet. Diese Juden haben Sinn für Zusammenhänge! Was
Reichspogromnacht und die folgenden Maßnahmen bis zum Ende des Zweiten
Weltkrieges nicht schaffen, mit Hilfe der Jüdischen Stimme soll es
möglich werden. Dann herrscht endlich die von allen sehnlichst herbeigewünschte
Gerechtigkeit. (11)
Die Gruppe richtet sich, gewissermaßen als Höhepunkt der Tagung, an die
deutsche Gesellschaft: Wir fordern, Produkte aus Israel so lange nicht zu
kaufen, bis die Besatzung beendet ist.
"Deutsche, wehrt Euch, kauft nicht bei Israelis!"
Die Forderungen der Arbeitsgruppen lassen sich die Politiker am folgenden
Tag vorlegen, das heißt nicht nur, daß die Politiker Rainer Arnold, MdB,
verteidigungspolitischer Sprecher der SPD, Birgitt Bender, MdB, Bündnis
90/Grünen, Prof. Dr. Norman Paech, MdB, und Prof. Dr. Berthold Meyer, Mitglied
im Bundesfachausschuss für internationale Politik der FDP, diese Tagung nicht
verlassen, gar protestierend, sondern sie nehmen das Forderungspapier an und
diskutieren es: Ende der israelischen Besatzungspolitik, Visaerleichterungen
für Palästinenser zur Einreise nach Deutschland, Beendigung von
Rüstungslieferungen an Israel, Weg mit der Mauer! Stop von Finanztransfers nach
Israel und als Krönung Boykott von Produkten aus Israel.
Diese Forderungen fanden bei diesen, wie zu erwarten, ein sehr
unterschiedliches Echo, von Zustimmung bei Paech über Differenzierung bei Meyer
und Arnold bis zur weitgehenden Ablehnung durch Frau Bender, berichtet Pax Christi. Allein die Grünenpolitikerin lehnt diese
Forderungen weitgehend ab, die beiden Politiker von SPD und FDP
differenzieren nur, und der Linke stimmt allem voll zu.
Die Linke Zeitung und die der PDS nahestehende Linkszeitung
übernehmen den Bericht von Pax Christi wörtlich. (12)
Als wenn's noch nicht
genug wäre mit der antisemitischen Kampagne, setzt Pax Christi sofort
nach und erhebt zum 40. Jahrestag des Sechstagekrieges Forderungen an Europa.
Nur die Folgen des Sechstagekrieges für die Palästinenser, die EU und Israel
werden parteiisch vorgestellt, die Israelis hätten ein Recht auf
Selbstbestimmung und Frieden in einem eigenen Staat mit sicheren Grenzen,
Palästinenser müßten Israels Recht anerkennen, in Frieden in sicheren und
anerkannten Grenzen ohne Bedrohung und ohne Gewalttaten leben zu können.
Von geschichtlichen Zusammenhängen, von den im Islam begründeten Hindernissen
für solche frommen Wünsche ist nicht die Rede: (13)
Am 5. Juni 1967 begann Israel den 6-Tage-Krieg. Die Sinai-Halbinsel, der
Gazastreifen, dieWestbank mit der historischen Altstadt von Jerusalem sowie die
Golanhöhen wurden besetzt. Bis heute wurde lediglich die Sinai-Halbinsel an
Ägypten zurück gegeben. Die deutsche Sektion von pax christi trägt ein
Statement zum 40. Jahrestag der Besatzung mit, das auf Initiative von CIDSE-Mitgliederorganisationen
(Internationale Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Solidarität) zustande
kam. Es wurde u.a unterzeichnet von Pax christi International und von Misereor.
Das Statement richtet Forderungen und Empfehlungen vor allem an die EU und ihre
Mitgliedstaaten.
Wer englisch liest und
sich informieren will, der lese bitte die Palestine Facts. Der zweite
Teil des Buches von John Loftus und Mark Aarons: The Secret War against the
Jews kann ebenfalls hilfreich sein für die Information: Part II: The Age
of Greed, 1948-1973, das Zeitalter der Habgier. (14)
Die Antisemiten und
Israelhasser von Pax Christi rechnen nicht damit, daß ihre Anhänger sich
in der Geschichte der Juden und Israels der letzten 100 Jahre auskennen. Dazu
bedarf es umfangreicher Lektüre. So kann Pax Christi diesen nächsten
Aufruf lancieren: Jetzt handeln, Europa! 40 Jahre rechtswidrige
Besatzungspolitik. Es versteht sich, daß die Palästinenser in diesem
Pamphlet als Opfer erscheinen, denen die Menschenrechte vorenthalten werden. (15)
Unterstützt wird Pax
Christi durch den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Michel Sabbah. Seit 1981 steht er als Präsident der Universität von Bethlehem vor. Diese
wird 1973 auf Anregung von Papst Paul VI. und mit Unterstützung der
christlichen Schulbrüder der Vereinigten Staaten geschaffen. Er ist seit 1987
Patriarch von Jerusalem und seit 2000 Präsident von Pax Christi
International. Yasser Arafat ist bis zu seinem Tode der Gönner dieses an
der Pariser Sorbonne ausgebildeten palästinensischen Arabers. Am 6. November
2006 erhält er in Jerusalem aus den Händen des Generalkonsuls Alain Rémy für
seinen aufopferungsvollen Einsatz für die palästinensischen Araber und die
französischen Interessen in der Region den Orden des Großoffiziers der
Ehrenlegion. Im Rahmen des 150. Jubiläums des Oeuvre d'Orient, die
Christen Frankreichs im Dienste der Christen des Orients, wird er kurz
zuvor vom Staatspräsidenten Jacques Chirac empfangen und am Tag nach der
Ordensverleihung empfängt ihn der Außenminister Philippe Douste-Blazy in Paris.
(16)
Am 11. Dezember 2005 sagt Michel Sabbah, der in der West Bank eine Demonstration von
Friedensaktivisten gegen Israels Trennungsbarriere anführt und für ihre
Beseitigung betet: "Wir sagen es noch einmal: Sicherheit für die Israelis
heißt Freiheit und Souveränität für die Palästinenser. Das sind zwei
voneinander abhängige und unausweichliche Realitäten." (17)
Dieser Patriarch, ein arabischer Katholik, identifiziert sich vollständig
mit den muslimischen Palästinensern. Michel Sabbah verherrlicht den Jihad,
rechtfertigt die Suizidattentate, und führt Unterstützungsmärsche auf Geheiß
des Yasser Arafat an - was einige dazu bringt zu fragen, in wessen Auftrag der
Patriarch tätig ist. (18)
Ich wüßte gern, in wessen Auftrag Prof. Dr. Berthold Meyer, Rainer Arnold
und Birgitt Bender an einer solchen Tagung als Referenten teilnehmen. Von
Norman Paech meine ich es zu wissen: er ist überzeugt von der Richtigkeit des
"anti-imperialistischen Kampfes der palästinensischen
Freiheitskämpfer". Aber die anderen drei? Wie sehen die Differenzierungen
aus, die drei der vier Parteipolitiker machen? Welchen Punkten des
Forderungskatalogs der Arbeitsgruppen stimmen sie zu? Selbst Birgitt Bender
soll laut Bericht von Pax Christi den Katalog nur weitgehend
abgelehnt haben. (19)
Und vor allem: was haben deutsche Parteipolitiker auf einer Tagung
verloren, die bereits in der Einladung eine Arbeitsgruppe Boykott
israelischer Produkte aus den besetzten Gebieten ankündigt, und die von der
deutschen Gesellschaft fordert, Produkte aus Israel so lange nicht zu kaufen,
bis die Besatzung beendet ist: (20)
"Deutsche, wehrt Euch, kauft nicht bei Israelis!"
3. Juni 2007
Quellen
(1) Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering. Biographie
http://www.cdu-lkos.de/poettering/2/biographie.php
"Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit!" Rede des Prof. Dr.
Hans-Gert Pöttering vor der Knesset, Polixea Portal, 30. Mai 2007
http://www.polixea-portal.de/index.php/Main/Artikel/id/168804/name/Es+gibt+keinen+Frieden+ohne+Gerechtigkeit
Prof. Dr. Berthold Meyer. Honorarprofessor für Friedens- und
Konfliktforschung. Hessische Stiftung
Friedens- und Konfliktforschung
http://www.hsfk.de/index.php?id=10&detail=25&L=0
(2) Photo's Qassam Rockets - S'derot 30 May 2007.
Honestly Concerned, May 31, 2007
http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=KO15007&Category=ko&Subcategory=10
(3) Der Heuchler Hans-Gert Pöttering, von der CDU. 30. Mai 2007 [nicht mehr online]
http://www.eussner.net/artikel_2007-05-30_21-27-45.html
Rede des Präsidenten des Europäischen Parlaments Prof. Dr. Hans-Gert
Pöttering vor der Knesset. Der Präsident des Europäischen Parlaments, 30. Mai 2007
http://www.europarl.europa.eu/president/defaultde.htm
(4) Marcel Reich-Ranicki als Phänotyp. 21. Februar 2007 [nicht mehr online]
http://www.eussner.net/artikel_2007-02-21_21-43-12.html
Eike Geisel: Triumph des
guten Willens. Edition Tiamat. Berlin 1998, S.62f.
(5) Corpus Mysticum.
Philosophie&Theologie
http://www.kath.de/lexikon/philosophie_theologie/corpus_mysticum.php
(6) pax christi-Kongress 2007: „Jenseits von Frieden?“ 9. Mai 2007
http://www.paxchristi.de/news/kurzmeldungen/one.news.km/index.html?entry=page.news.km.249
Jenseits von Frieden? -
Deutsches Engagement im Israel-Palästina-Konflikt. 11.-13. Mai 2007. Einladung
http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/Flyer430307-internet.2.pdf
(7) Das "Manifest der 25 bis 26" und die Replik eines
Politologen. 19./26. November 2006 [nicht mehr online]
http://www.eussner.net/artikel_2006-11-26_17-05-33.html
(8) Schalom 5767.
Berliner Erklärung
http://www.schalom5767.de/downloads/Schalom5767.pdf
Der Provokateur. Von
Philipp Gessler, taz, 14. August 2006
http://www.taz.de/pt/2006/08/14/a0129.1/text
(9) Gerechtigkeit
schafft Sicherheit. Tagung "Jenseits von Frieden? - Deutsches Engagement
im Israel-Palästina-Konflikt"
http://www.paxchristi.de/search.output/?entry=page.news.km.251
(10) Tagung
"Jenseits von Frieden? - Deutsches Engagement im
Israel-Palästina-Konflikt", vom 11.-13. Mai in Bad Boll. Pax Christi
http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/Forderungen%20aus%20den%20Arbeitsgruppen.2.pdf
(11) Die Reichspogromnacht 9./10. November 1938. Deutsches Historisches
Museum
http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/antisemitismus/kristallnacht/index.html
(12) Naher Osten: Gerechtigkeit schafft Sicherheit! LZ Saarland, Linke
Zeitung, 16. Mai 2007
http://www.linkezeitung.de/cms/content/view/2692/32/
Leidenschaftliche Suche nach Frieden in Nahost. pax christi:
"Gerechtigkeit schafft Sicherheit", Linkszeitung, 18. Mai 2007
http://linkszeitung.de/content/view/113514/47/
(13) Jetzt handeln, Europa! 40 Jahre rechtswidrige Besatzungspolitik
1967-2007. Pax Christi, 31. Mai 2007
http://www.paxchristi.de/news/kurzmeldungen/one.news.km/index.html?entry=page.news.km.256
(14) Israel 1948 - 1967.
The Six Day War of 1967. Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_1948to1967.php
John Loftus and Mark Aarons. The Secret War Against the Jews. How Western
Espionage Betrayed the Jewish People.
New York 1994/2000
New York 1994/2000
http://www.amazon.de/Secret-War-Against-Jews-Espionage/dp/0312156480/ref=sr_1_1/303-0437626-1570627?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1176643400&sr=1-1
(15) Jetzt handeln,
Europa! 40 Jahre rechtswidrige Besatzungspolitik
http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/40Jahre_Langfassassung.2.pdf
(16) Mgr Michel Sabbah,
patriarche latin de Jérusalem, élevé à la dignité de grand officier de la
Légion d'Honneur. Par Catherine Baumont, L'Oeuvre d'Orient, 13 novembre 2006
http://www.oeuvre-orient.fr/article.php3?id_article=155
Historique. Le patriarcat
latin de Jérusalem. L'Oeuvre d'Orient
http://www.oeuvre-orient.fr/article.php3?id_article=38
(17) Bethlehem bishop: End the injustice. Al Jazeera, 25 December 2005
http://english.aljazeera.net/English/archive/archive?ArchiveId=17357
(18) Patriarch of Terror. By Joseph D´Hippolito, FrontPageMagazine, January
4, 2005
http://frontpagemag.com/Articles/ReadArticle.asp?ID=16525
(19) Arnold, Rainer, Volkshochschulangestellter. Deutscher Bundestag
http://www.bundestag.de/mdb/bio/A/arnolra0.html
Bender, Birgitt, Juristin. Deutscher Bundestag
http://www.bundestag.de/mdb/bio/B/bendebi0.html
Prof. Dr. Berthold Meyer, LFA Außen-, Friedens- und Sicherheitspolitik. FDP
Baden-Württemberg "Die Kraft der Freiheit"
http://www.fdp-bw.de/person.php?num=37
Paech, Dr. Norman, Hochschullehrer, Professor. Deutscher Bundestag
http://www.bundestag.de/mdb/bio/P/paechno0.html
(20) Programm. Jenseits
von Frieden? Deutsches Engagement im Israel-Palästina Konflikt. 11. bis 13.
Mai.
Evangelische Akademie Bad Boll
Evangelische Akademie Bad Boll
http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/Flyer430307-internet.pdf