"Deutsche, wehrt Euch, kauft nicht bei Israelis!"

Artikel vom 3. Juli 2007 [Links nicht aktualisiert. Einige Links ergänzt]

Aus gegebenem Anlaß!

Offener Brief an den Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz
Beschluss der HRK zur IHRA-"Definition" von Antisemitismus. Von Rolf Verleger, 

Wenn man anfängt, sich mit den Antisemiten zu befassen, dann wird das zum Faß ohne Boden. Unser täglich Judenhaß gib uns heute. Ob Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering oder Honorarprofessor Dr. Berthold Meyer, Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland sind unterwegs in den braunen Weiten Deutschlands und Europas, und sie entblöden sich nicht, auch Israel mit ihrer Polit-Ideologie zu bedrängen: "Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit!"  und Gerechtigkeit schafft Sicherheit. Ein Volk der Gerechten ist auf Achse für Frieden und Sicherheit, parteiübergreifend, von der CDU über die FDP und die SPD bis zu den Grünen und der PDS kennt man keine Parteien mehr, sondern nur noch die deutsche Volksgemeinschaft, die den Juden auf die Sprünge hilft, sie belehrt und zurechtweist. Aber immer ist alles verkleidet in Israelkritik. (1)

Derweil fliegen die Qassam-Raketen auf die israelische Stadt Sderot. Ergebnisse des Bombardements sind bei Honestly Concerned zu betrachten, Yacob Snir schickt Fotos, vom 30. Mai 2007, dabei sind solche, die eine Wohnung zeigen, in der eine Stunde zuvor eine Rakete explodiert ist. (2)

Am selben 30. Mai mißbraucht der Präsident des Europäischen Parlaments Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering einen Auftritt vor der Knesset, um nach sattsam bekannten Sprüchen über tote Juden Ich verneige mich vor allen Opfern der Shoa - man denke "vor allen", nicht nur vor einem Teil, nach dem Bekenntnis Ich habe gestern Yad Vashem besucht. Alle Worte versagen, um die Tiefe der Gefühle auszudrücken, die dort Besitz von mir genommen haben, die Israelis im Stil der EU und ihres seit dreißig Jahren berüchtigten Euro-Arab-Dialogue zu maßregeln. Er hält es für angebracht, den Abgeordneten der Knesset, deren Sorge zur selben Zeit dem Raketenbeschuß der Stadt Sderot und ihrer Bewohner durch die palästinensischen Terroristen gilt, von seinen Gefühlen zu berichten, die Besitz von ihm genommen hätten. Er sagt es vor aller Welt, daß er ein Besessener ist, dessen Reden und Handeln nicht von der Vernunft, sondern von Gefühlen geleitet werden. (3)

Wie schon bei der Ehrung des Marcel Reich-Ranicki durch Frank Schirrmacher und Prof. Peter Wapnewski oder auch bei der Errichtung des Berliner Holocaust-Mahnmals zu beobachten, bilden die Juden das Material zur Erhöhung und Erbauung derjenigen, die sich deren Leistungen und Leiden einverleiben. Eike Geisel bezeichnet solches in seinem Buch Triumph des guten Willens als spirituellen Kannibalismus. Gestärkt und therapiert können nun viele Zeitgenossen den Juden wieder erklären, wie sie sich als solche zu verhalten hätten. (4)

Das tut Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering in seiner Rede vor der Knesset ausführlich. Die Juden und, seit 1948, spätestens jedoch ab 1967, Israel als Corpus Mysticum lassen den Katholiken zur Hochform auflaufen. Sein Glaube gibt ihm die Kraft, vor dem Auditorium der Knesset und damit vor aller Welt schamlos seine gefühlsduseligen Worte auszubreiten und somit eine nüchterne Betrachtung der historischen Tatsachen zu verhindern. Seine politische Rede ist definiert durch Kategorien seines Glaubens, was die Israelis jenseits solchen Glaubens wissen, ist ihm nicht wichtig: Ich glaube fest daran, dass ein palästinensischer Staat mit dauerhaften Grenzen auch für die israelischen Bürger mehr Sicherheit und Stabilität brächte. Diese Haltung entspricht der des Islams, der ebenfalls eine Einheit von Glauben und Politik darstellt. Papst Benedikt XVI. unterzieht sich seit seinem Amtsantritt der Aufgabe, diese gefährliche Pseudo-Theologie zugunsten der Kompatibilität von Vernunft und Glauben zurückzudrängen. (5)

Jenseits von Frieden? - Deutsches Engagement im Israel-Palästina-Konflikt

Zum Delirium steigert sich der Wahn, aus dem Glauben heraus Politik zu machen und beide miteinander zu vermengen, bei der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi, einer offiziellen Institution der katholischen Kirche. Die hat ein Objekt ihrer religiösen Betätigung gefunden, und das ist Israel, genauer gesagt, das Verhältnis Israels zu "Palästina"; für Pax Christi wie für alle realitätsfernen Linken gibt's Palästina bereits. Entsprechend heißt der Konflikt, der dort tobt, der Israel-Palästina-Konflikt, und nicht etwa der arabisch-israelische Konflikt. Schon die gewählte Bezeichnung zeigt, daß die Geschichte des Nahen Ostens ausgeklammert oder zumindest erst ab dem Sechstagekrieg vom Juni 1967 einbezogen wird. Man braucht keine 2000 Jahre zurückzugehen, sondern nur knapp 60 Jahre, bis zum 29. November 1947 oder 40 Jahre, zum Sechstagekrieg, um das zu erkennen. Die Formulierung Israel-Palästina-Konflikt beinhaltet, daß die Gründung Israels durch die Vereinten Nationen nicht anerkannt oder der Sechstagekrieg trotz heutiger genauer Kenntnisse der geschichtlichen Fakten Israel angelastet wird.

Pax Christi tut sich mit der Evangelischen Akademie Bad Boll, den protestantischen Brüdern im Glauben, zusammen und veranstaltet, vom 11. bis 13. Mai 2007, eine Tagung "Jenseits von Frieden? - Deutsches Engagement im Israel-Palästina-Konflikt". Dort wird das deutsche Engagement im Konflikt diskutiert, und es werden Forderungen an die deutsche Regierung und Gesellschaft gestellt, wie zu handeln sei. Diese Christen vertreten Kreise in Deutschland, die eher heute als morgen deutsche Truppen in die Region schicken wollen, um die Israelis  und ihre 40 Jahre dauernde Besatzung sowie die völkerrechtswidrig errichteten Siedlungen und die Mauer zu beseitigen. (6)

Die Einladung wird breit gestreut, und sie findet in der deutschen Gesellschaft begeisterte Adressaten. Die im Programm aufgeführten Referenten bürgen für die Richtung der Diskussion: gegen Israel, kritiklos für die Palästinenser. Das Thema, Jenseits von Frieden?, verstehe ich weniger gut als die Ziele von Referenten wie Prof. Dr. Georg Meggle, der das zum Memorandum umgetaufte Manifest der 25 bis 26 vorstellt. Murmelgruppen soll's danach geben, vielleicht ist das ja eine Entlehnung aus dem Kloster. (7)

Auch der Referent Prof. Dr. Rolf Verleger, Mitglied des Direktoriums des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat mit seiner Berliner Erklärung hinreichend kundgetan, wie er die Geschichte des Nahen Ostens sieht: das Leben des israelischen und des palästinensischen Volkes wird vergiftet durch Krieg und Gewalt. Das Grundübel dabei sei die seit 1967 andauernde israelische Besatzung palästinensischen Gebietes. Der Doyen der israelischen Friedensbewegung Uri Avnery ist mit Rolf Verleger einer Meinung über dessen Ansichten zu "Israels Gewaltpolitik", er habe mit seinem Brief an den Zentralrat der Juden in Deutschland eine Mitzwa getan, ein gottgefälliges Werk. In dem Brief kritisiert er "Israels Gewaltpolitik" scharf. Ebenso die öffentliche Parteinahme des Zentralrats "für die militärischen Maßnahmen der israelischen Regierung gegen den Libanon": "Diese Militäraktion macht Israel nicht sicherer, sondern unsicherer. Der Zorn und die Wut und die Gewalt der Nachbarstaaten werden vervielfacht, der Konflikt wird ausgeweitet anstatt eingedämmt", zürnte er, schreibt die taz. (8)

Dr. Husam Al Najar aus Gaza und Prof. Jeff Halper, vom Komitee gegen Hauszerstörungen, aus Jerusalem, bringen am 12. Mai zusätzlich Wirklichkeit in den Saal, wie Pax Christi im Bericht über die Tagung schreibt. Der Bericht ist lesenswert; denn auch darin wird wie schon bei Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering die Gefühlsseligkeit dokumentiert: Leidenschaftlich suchte man an diesem Wochenende nach Möglichkeiten deutschen und europäischen Engagements für Auswege aus der dortigen Krise. Einseitig ausgewählte Referenten und entsprechend davon faszinierte 120 Teilnehmer fühlen sich berufen, die "dortige Krise" zu besprechen und der Bundesregierung, der deutschen Gesellschaft sowie der EU Handlungsvorschläge zur Krisenbewältigung zu machen.  (9)

Soweit könnte man die ganze Tagung samt ihrer Murmelgruppen abtun als Flüsterpropaganda, wären nicht auch drei Bundestagsabgeordnete und ein weiterer Vertreter der Parteien beteiligt. Die CDU/CSU- und die FDP-Bundestagstagsfraktionen delegieren niemanden. Anwesend sind von der SPD der verteidigungspolitische Sprecher Rainer Arnold, MdB, Mitglied im SPD-Fraktionsvorstand, von Bündnis 90/Die Grünen Frau Birgitt Bender, MdB, von der Linksfraktion Prof. Norman Paech, MdB, und von der FDP Prof. Berthold Meyer, Mitglied im Bundesfachausschuß für internationale Politik der Partei. Sie bilden, am 13. Mai 2007, zum Thema Bewegung in die Nahostpolitik bringen das Podium. Stoff dazu wird ihnen reichlich präsentiert und mitgegeben; denn am Nachmittag vorher werden in zwei Stunden erarbeitete Forderungen aus den Arbeitsgruppen zusammengestellt und den Parteivertretern am Sonntag vorgelegt: (10)

·     Jüdischer Aufruf: Initiative Schalom 5767 Berliner Erklärung
·     Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel und Ziviler Friedensdienst
·     Erfahrungen durch Reisen ins Heilige Land
·     Rüstungsexporte nach Nahost
·     Produkte aus besetzten Gebieten
·     Deutsche Kampagne: Weg mit der Mauer!

Man traut seinen Augen nicht!

Die deutsche Regierung wird von der Arbeitsgruppe des Prof. Dr. Rolf Verleger aufgefordert, gemeinsam mit der EU die israelische Besatzungspolitik nicht länger zu tolerieren und kurzfristig den Boykott der Palästinensischen Autonomiebehörde zu beenden, sowie endlich die Verwirklichung eines lebensfähigen palästinensischen Staates anzustreben in Gaza und dem gesamten 1967 besetzten Westjordanland einschließlich Ostjerusalem mit voller Souveränität und freiem Verkehr. Unbeeindruckt von den politischen Tatsachen, von der Rolle, die Gaza durch den Phased Plan von den Palästinensern zugeeignet ist, und den Konsequenzen, die das für Israel hat, meint die Gruppe: Was hindert die Politik, dies umzusetzen?

              Die Drei-Phasen-Strategie der PLO zur Beseitigung Israels. 6. Mai 2011

Die Gruppe Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel fordert neben dem Einsatz von 1000 Fachkräften des Zivilen Friedensdienstes statt 500 die Bundesregierung auf zu Visa-Erleichterungen für Palästinenser/innen für Deutschland. Es sollen also offensichtlich die harten Kriterien für Visa aufgeweicht werden und somit die Gefahr der Einreise von palästinensischen Terroristen nach Deutschland erhöht werden. An unsere Gesellschaft stellt die Gruppe die Forderung zu Bereitschaft und Offenheit, unsere besonderen Beziehungen zu Israel/Palästina in Frage zu stellen und die öffentliche Diskussion darüber zu befördern. Ich habe noch nie davon gehört, daß Deutschland besondere Beziehungen zu Palästina unterhält, noch dazu gibt es den Staat gar nicht, aber die Gruppe schafft ihn in zwei Stunden herbei.


Der Ökumenische Rat der Kirchen im Einsatz für die Rechte der Palästinenser

Die Gruppe Erfahrungen durch Reisen ins Heilige Land meint damit Tourismus in die palästinensischen Gebiete: Einheimischen begegnen! Israel ist damit nicht gemeint und wird nicht erwähnt. Dort sollen keine Erfahrungen gemacht werden, mit Juden soll kein Kontakt aufgenommen werden, sie könnten die Vorurteile und Verurteilungen in Frage stellen.

Die Gruppe Rüstungsexporte nach Nahost fordert die umgehende Einstellung von Rüstungslieferungen nach Israel. Das ist aus der Sicht der Gruppe insofern verständlich, als jede Waffe in Händen der Israelis der Vernichtung ihres Staates entgegensteht.

Die vom Palästinenser mit israelischem Paß Khalil Toama, dem Vorsitzenden der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft geleitete Gruppe Deutsche Kampagne: Weg mit der Mauer! fordert das Einfrieren des Transfers von Geld an Israel, solange die Mauer gebaut wird, und jeder deutsche Politiker/in sollte bei seinen Besuchen in Israel/Palästina durch die Mauer gehen, was die katholischen und protestantischen Kirchenfürsten schon gehorsam vormachen. Ein Palästinenser aus Israel führt diese deutsche Kampagne an.

Die Deutsche Kampagne fordert Informationsbereitschaft der Gesellschaft über die Völkerrechtswidrigkeit der Mauer, die Einmauerung der Palästinenser und die Zerteilung der Westbank, dass kein lebensfähiger Staat Palästina entstehen kann. Warum nach dem Rückzug Israels aus Gaza dort keine lebensfähige Verwaltungseinheit entsteht, und welche Konsequenzen das für Israelis und Palästinenser im Falle des Rückzugs aus dem Westjordanland erwarten läßt, wird nicht behandelt.

Da kann man nur antworten, daß eher ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als ein vernünftiger Christ durch die Mauer. Palästinenser sorgen dafür, daß die Meinung der Deutschen entsprechend gelenkt wird.

Die von Petra Mendelsohn, Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten, Berlin, geleitete Gruppe Produkte aus besetzten Gebieten, in der Einladung heißt sie deutlich Boykott israelischer Produkte aus den besetzten Gebieten, fordert die Kennzeichnungspflicht für Waren aus Israel gemäß dem EU-Assoziationsabkommen. Verbraucher/innen müssen erkennen können, ob Waren aus dem völkerrechtswidrig besetzten Gebieten stammen. Dann versiegt den Palästinensern sang- und klanglos eine Einkommensquelle; denn Israel und die Palästinensergebiete sind nicht Südafrika, weder nach politischer Bedeutung noch nach Weltlage. 

Die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten wird am 9. November 2003 gegründet. Diese Juden haben Sinn für Zusammenhänge! Was Reichspogromnacht und die folgenden Maßnahmen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nicht schaffen, mit Hilfe der Jüdischen Stimme soll es möglich werden. Dann herrscht endlich die von allen sehnlichst herbeigewünschte Gerechtigkeit. (11)

Die Gruppe richtet sich, gewissermaßen als Höhepunkt der Tagung, an die deutsche Gesellschaft: Wir fordern, Produkte aus Israel so lange nicht zu kaufen, bis die Besatzung beendet ist.

"Deutsche, wehrt Euch, kauft nicht bei Israelis!"

Die Forderungen der Arbeitsgruppen lassen sich die Politiker am folgenden Tag vorlegen, das heißt nicht nur, daß die Politiker Rainer Arnold, MdB, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD, Birgitt Bender, MdB, Bündnis 90/Grünen, Prof. Dr. Norman Paech, MdB, und Prof. Dr. Berthold Meyer, Mitglied im Bundesfachausschuss für internationale Politik der FDP, diese Tagung nicht verlassen, gar protestierend, sondern sie nehmen das Forderungspapier an und diskutieren es: Ende der israelischen Besatzungspolitik, Visaerleichterungen für Palästinenser zur Einreise nach Deutschland, Beendigung von Rüstungslieferungen an Israel, Weg mit der Mauer! Stop von Finanztransfers nach Israel und als Krönung Boykott von Produkten aus Israel.

Diese Forderungen fanden bei diesen, wie zu erwarten, ein sehr unterschiedliches Echo, von Zustimmung bei Paech über Differenzierung bei Meyer und Arnold bis zur weitgehenden Ablehnung durch Frau Bender, berichtet Pax Christi. Allein die Grünenpolitikerin lehnt diese Forderungen weitgehend ab, die beiden Politiker von SPD und FDP differenzieren nur, und der Linke stimmt allem voll zu.

Die Linke Zeitung und die der PDS nahestehende Linkszeitung übernehmen den Bericht von Pax Christi wörtlich. (12)

Als wenn's noch nicht genug wäre mit der antisemitischen Kampagne, setzt Pax Christi sofort nach und erhebt zum 40. Jahrestag des Sechstagekrieges Forderungen an Europa. Nur die Folgen des Sechstagekrieges für die Palästinenser, die EU und Israel werden parteiisch vorgestellt, die Israelis hätten ein Recht auf Selbstbestimmung und Frieden in einem eigenen Staat mit sicheren Grenzen, Palästinenser müßten Israels Recht anerkennen, in Frieden in sicheren und anerkannten Grenzen ohne Bedrohung und ohne Gewalttaten leben zu können. Von geschichtlichen Zusammenhängen, von den im Islam begründeten Hindernissen für solche frommen Wünsche ist nicht die Rede: (13)

Am 5. Juni 1967 begann Israel den 6-Tage-Krieg. Die Sinai-Halbinsel, der Gazastreifen, dieWestbank mit der historischen Altstadt von Jerusalem sowie die Golanhöhen wurden besetzt. Bis heute wurde lediglich die Sinai-Halbinsel an Ägypten zurück gegeben. Die deutsche Sektion von pax christi trägt ein Statement zum 40. Jahrestag der Besatzung mit, das auf Initiative von CIDSE-Mitgliederorganisationen (Internationale Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Solidarität) zustande kam. Es wurde u.a unterzeichnet von Pax christi International und von Misereor. Das Statement richtet Forderungen und Empfehlungen vor allem an die EU und ihre Mitgliedstaaten.

Wer englisch liest und sich informieren will, der lese bitte die Palestine Facts. Der zweite Teil des Buches von John Loftus und Mark Aarons: The Secret War against the Jews kann ebenfalls hilfreich sein für die Information: Part II: The Age of Greed, 1948-1973, das Zeitalter der Habgier. (14)

Die Antisemiten und Israelhasser von Pax Christi rechnen nicht damit, daß ihre Anhänger sich in der Geschichte der Juden und Israels der letzten 100 Jahre auskennen. Dazu bedarf es umfangreicher Lektüre. So kann Pax Christi diesen nächsten Aufruf lancieren: Jetzt handeln, Europa! 40 Jahre rechtswidrige Besatzungspolitik. Es versteht sich, daß die Palästinenser in diesem Pamphlet als Opfer erscheinen, denen die Menschenrechte vorenthalten werden. (15)

Unterstützt wird Pax Christi durch den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Michel Sabbah. Seit 1981 steht er als Präsident der Universität von Bethlehem vor. Diese wird 1973 auf Anregung von Papst Paul VI. und mit Unterstützung der christlichen Schulbrüder der Vereinigten Staaten geschaffen. Er ist seit 1987 Patriarch von Jerusalem und seit 2000 Präsident von Pax Christi International. Yasser Arafat ist bis zu seinem Tode der Gönner dieses an der Pariser Sorbonne ausgebildeten palästinensischen Arabers. Am 6. November 2006 erhält er in Jerusalem aus den Händen des Generalkonsuls Alain Rémy für seinen aufopferungsvollen Einsatz für die palästinensischen Araber und die französischen Interessen in der Region den Orden des Großoffiziers der Ehrenlegion. Im Rahmen des 150. Jubiläums des Oeuvre d'Orient, die Christen Frankreichs im Dienste der Christen des Orients, wird er kurz zuvor vom Staatspräsidenten Jacques Chirac empfangen und am Tag nach der Ordensverleihung empfängt ihn der Außenminister Philippe Douste-Blazy in Paris. (16)

Am 11. Dezember 2005 sagt Michel Sabbah, der in der West Bank eine Demonstration von Friedensaktivisten gegen Israels Trennungsbarriere anführt und für ihre Beseitigung betet: "Wir sagen es noch einmal: Sicherheit für die Israelis heißt Freiheit und Souveränität für die Palästinenser. Das sind zwei voneinander abhängige und unausweichliche Realitäten." (17)

Dieser Patriarch, ein arabischer Katholik, identifiziert sich vollständig mit den muslimischen Palästinensern. Michel Sabbah verherrlicht den Jihad, rechtfertigt die Suizidattentate, und führt Unterstützungsmärsche auf Geheiß des Yasser Arafat an - was einige dazu bringt zu fragen, in wessen Auftrag der Patriarch tätig ist. (18)

Ich wüßte gern, in wessen Auftrag Prof. Dr. Berthold Meyer, Rainer Arnold und Birgitt Bender an einer solchen Tagung als Referenten teilnehmen. Von Norman Paech meine ich es zu wissen: er ist überzeugt von der Richtigkeit des "anti-imperialistischen Kampfes der palästinensischen Freiheitskämpfer". Aber die anderen drei? Wie sehen die Differenzierungen aus, die drei der vier Parteipolitiker machen? Welchen Punkten des Forderungskatalogs der Arbeitsgruppen stimmen sie zu? Selbst Birgitt Bender soll laut Bericht von Pax Christi den Katalog nur weitgehend abgelehnt haben. (19)

Und vor allem: was haben deutsche Parteipolitiker auf einer Tagung verloren, die bereits in der Einladung eine Arbeitsgruppe Boykott israelischer Produkte aus den besetzten Gebieten ankündigt, und die von der deutschen Gesellschaft fordert, Produkte aus Israel so lange nicht zu kaufen, bis die Besatzung beendet ist: (20)

"Deutsche, wehrt Euch, kauft nicht bei Israelis!"

3. Juni 2007

Quellen

(1) Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering. Biographie
http://www.cdu-lkos.de/poettering/2/biographie.php

"Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit!" Rede des Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering vor der Knesset, Polixea Portal, 30. Mai 2007
http://www.polixea-portal.de/index.php/Main/Artikel/id/168804/name/Es+gibt+keinen+Frieden+ohne+Gerechtigkeit

Prof. Dr. Berthold Meyer. Honorarprofessor für Friedens- und Konfliktforschung.  Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
http://www.hsfk.de/index.php?id=10&detail=25&L=0

(2) Photo's Qassam Rockets - S'derot 30 May 2007. Honestly Concerned, May 31, 2007
http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=KO15007&Category=ko&Subcategory=10

(3) Der Heuchler Hans-Gert Pöttering, von der CDU. 30. Mai 2007 [nicht mehr online]
http://www.eussner.net/artikel_2007-05-30_21-27-45.html

Rede des Präsidenten des Europäischen Parlaments Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering vor der Knesset. Der Präsident des Europäischen Parlaments, 30. Mai 2007
http://www.europarl.europa.eu/president/defaultde.htm

(4) Marcel Reich-Ranicki als Phänotyp. 21. Februar 2007 [nicht mehr online]
http://www.eussner.net/artikel_2007-02-21_21-43-12.html

Eike Geisel: Triumph des guten Willens. Edition Tiamat. Berlin 1998, S.62f.

(5) Corpus Mysticum. Philosophie&Theologie
http://www.kath.de/lexikon/philosophie_theologie/corpus_mysticum.php

(6) pax christi-Kongress 2007: „Jenseits von Frieden?“ 9. Mai 2007
http://www.paxchristi.de/news/kurzmeldungen/one.news.km/index.html?entry=page.news.km.249

Jenseits von Frieden? - Deutsches Engagement im Israel-Palästina-Konflikt. 11.-13. Mai 2007. Einladung
http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/Flyer430307-internet.2.pdf

(7) Das "Manifest der 25 bis 26" und die Replik eines Politologen. 19./26. November 2006 [nicht mehr online]
http://www.eussner.net/artikel_2006-11-26_17-05-33.html

(8) Schalom 5767. Berliner Erklärung
http://www.schalom5767.de/downloads/Schalom5767.pdf

Der Provokateur. Von Philipp Gessler, taz, 14. August 2006
http://www.taz.de/pt/2006/08/14/a0129.1/text

(9) Gerechtigkeit schafft Sicherheit. Tagung "Jenseits von Frieden? - Deutsches Engagement im Israel-Palästina-Konflikt"
http://www.paxchristi.de/search.output/?entry=page.news.km.251

(10) Tagung "Jenseits von Frieden? - Deutsches Engagement im Israel-Palästina-Konflikt", vom 11.-13. Mai in Bad Boll. Pax Christi
http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/Forderungen%20aus%20den%20Arbeitsgruppen.2.pdf

(11) Die Reichspogromnacht 9./10. November 1938. Deutsches Historisches Museum
http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/antisemitismus/kristallnacht/index.html

(12) Naher Osten: Gerechtigkeit schafft Sicherheit! LZ Saarland, Linke Zeitung, 16. Mai 2007
http://www.linkezeitung.de/cms/content/view/2692/32/

Leidenschaftliche Suche nach Frieden in Nahost. pax christi: "Gerechtigkeit schafft Sicherheit", Linkszeitung, 18. Mai 2007
http://linkszeitung.de/content/view/113514/47/

(13) Jetzt handeln, Europa! 40 Jahre rechtswidrige Besatzungspolitik 1967-2007. Pax Christi, 31. Mai 2007
http://www.paxchristi.de/news/kurzmeldungen/one.news.km/index.html?entry=page.news.km.256

(14) Israel 1948 - 1967. The Six Day War of 1967. Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_1948to1967.php

John Loftus and Mark Aarons. The Secret War Against the Jews. How Western Espionage Betrayed the Jewish People. 
New York 1994/2000
http://www.amazon.de/Secret-War-Against-Jews-Espionage/dp/0312156480/ref=sr_1_1/303-0437626-1570627?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1176643400&sr=1-1

(15) Jetzt handeln, Europa! 40 Jahre rechtswidrige Besatzungspolitik
http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/40Jahre_Langfassassung.2.pdf

(16) Mgr Michel Sabbah, patriarche latin de Jérusalem, élevé à la dignité de grand officier de la Légion d'Honneur. Par Catherine Baumont, L'Oeuvre d'Orient, 13 novembre 2006
http://www.oeuvre-orient.fr/article.php3?id_article=155

Historique. Le patriarcat latin de Jérusalem. L'Oeuvre d'Orient
http://www.oeuvre-orient.fr/article.php3?id_article=38

(17) Bethlehem bishop: End the injustice. Al Jazeera, 25 December 2005
http://english.aljazeera.net/English/archive/archive?ArchiveId=17357

(18) Patriarch of Terror. By Joseph D´Hippolito, FrontPageMagazine, January 4, 2005
http://frontpagemag.com/Articles/ReadArticle.asp?ID=16525

(19) Arnold, Rainer, Volkshochschulangestellter. Deutscher Bundestag
http://www.bundestag.de/mdb/bio/A/arnolra0.html

Bender, Birgitt, Juristin. Deutscher Bundestag
http://www.bundestag.de/mdb/bio/B/bendebi0.html

Prof. Dr. Berthold Meyer, LFA Außen-, Friedens- und Sicherheitspolitik. FDP Baden-Württemberg "Die Kraft der Freiheit"
http://www.fdp-bw.de/person.php?num=37

Paech, Dr. Norman, Hochschullehrer, Professor. Deutscher Bundestag
http://www.bundestag.de/mdb/bio/P/paechno0.html

(20) Programm. Jenseits von Frieden? Deutsches Engagement im Israel-Palästina Konflikt. 11. bis 13. Mai. 
Evangelische Akademie Bad Boll
http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/Flyer430307-internet.pdf