Die Bertelsmann Stiftung macht uns den Islam schmackhaft


Artikel vom 27. September 2008 [Links nicht aktualisiert. Helf er sich!]
Mit Links zum Tag der deutschen Einfalt, 3. Oktober 2008

Das Kopftuchtragen lehnt eine Mehrheit von 53% ab, bei einer Zustimmung von 33%. Dabei ist die Zustimmung zum Kopftuch bei den Frauen höher als bei den Männern (38% zu 28%) und bei den 18- bis 29-Jährigen höher als bei den über 60-Jährigen (34% zu 27%). Das ergibt die Sonderstudie Muslimische Religiosität in Deutschland des Theologen Dr. Martin Rieger und des Projektmanagers Dr. des. Ferdinand Mirbach. Letzterer tingelt gar bis nach Brüssel zum Thema Wie religiös ist Europa? Die Landesvertretung Baden-Württemberg gibt ihm ein Forum, am 17. September 2008, fünf Tage vor der großen Premiere des gemeinsamen Fastenbrechens in der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz der Regierung Baden-Württembergs. Bei Rückfragen möge man sich an Ferdinand Mirbach, Bertelsmann Stiftung, oder an Dr. Philipp W. Hildmann, von der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) wenden, weiß der von der Vertretung Sachsen-Anhalts bei der EU herausgegebene EU-Wochenspiegel Nr. 31/08, vom 4. September 2008, Seite 13. Die Ankündigung ist nicht mehr online. (1)

Dr. Philipp W. Hildmann leitet in der HSS das Referat Werte, Normen und gesellschaftlicher Wandel, der Akademie für Politik und Zeitgeschehen der HSS. Schon die Einladung des Prof. Dr. Udo Steinbach durch Charlotte Knobloch und die HSS zu den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag Israels legt nahe, das Referat des Dr. Philipp W. Hildmann demnächst umzubenennen in "Wandel der Werte und Normen in unserer Gesellschaft". (2)

Prof. Dr. Udo Steinbach macht selbstverfreilich mit bei der Sonderstudie der Bertelsmann Stiftung; Muslimisches Leben in der persischen und arabischen Sprachgruppe [129 KB], lautet sein Beitrag. Wie man sieht, handelt es sich um eine konzertierte Aktion, den Islam in Europa salonfähig zu machen, unbeschadet der Tatsache, daß er mit Demokratie und Menschenrechten nicht vereinbar ist. Von den fundamentalistischen Muslimvereinigungen über die politischen Stiftungen, den Zentralrat der Juden und der Muslime in Deutschland bis zu den Medien machen alle dabei mit. Schoggo-TV bringt einige Links zu deutschen MSM, die sich von der Studie durchweg positiv beeindruckt zeigen. (3)

Jörg Lau kriegt sich vor Begeisterung kaum ein; er lobt die Ergebnisse der Dilettanten, endlich gibt's 'ne repräsentative Umfrage mit strahlenden Ergebnissen. Die Kommentarfunktion wird rasch abgeschaltet, denn es posten dort zu viele Kommentatoren, die dem Jörg Lau widersprechen. Es gibt "den Muslim" tatsächlich nicht, das ist eine Binsenweisheit, aber es gibt den Koran, die Hadithe und die Scharia, für alle ewig gültig, für Muslime und Nichtmuslime, die das nur noch nicht richtig begriffen haben. Da ist's gut tolerant sein; denn Allah wird's richten, durch seine Handlanger hier auf Erden und von ihm höchstpersönlich dann im Jenseits. (4)

Matthias Kamann, der Mann von WELT, bezeichnet die Sonderstudie gar als Wahrheit über die Muslime in Deutschland, aus 90 Prozent hochreligiöser Muslime macht er schon einmal 92 Prozent, und mehr Frauen als Männer sind für das Kopftuch, ein Beweis dafür, daß es sich gar nicht um ein Unterdrückungsmerkmal handeln kann. Die deutschen MSM haben längst den Löffel abgegeben, sie sind selbst auf dem Trip in den Islam. Geschäfte in und mit den islamischen Staaten sowie Teilhabe an den Segnungen durch Petrodollars machen die Reise angenehm, für manche Medien auch notwendig. (5)

Die Islamische Zeitung der vom Scheichtum Sharjah finanzierten Murabitun druckt die Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung bis auf die Information über den Religionsmonitor unverändert ab. Etwas Besseres als ein solcher Persilschein hätte den Konvertiten und ihren Anhängern nicht ins Haus flattern können. (6)

Europe News, Motto: No tolerance for intolerance, No apology for being free, der Sympathien für die Politideologie Islam unverdächtig, dokumentiert die Pressemitteilung im Wortlaut. Dort gibt's einen Link zum Religionsmonitor. (7)

Mehr als 450 Links bietet Google, die Sonderstudie der Bertelsmann Stiftung betreffend; mehrere deutsche Presseagenturen verbreiten die frohe Botschaft rasch in alle Welt: Muslime in Deutschland sind sehr religiös. Die Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung verlinkt die Ergebnisse in deutsch, englisch, türkisch. (8)

Wie nicht anders zu erwarten, ist auch Rita Süssmuth, CDU, mit von der Partie. Religiosität und Aufklärung schließen sich nicht aus, lautet ihr Statement, auf Seiten 22-23. Sie ist überall vorn, in den USA überwacht sie, im November 2004, die Präsidentschaftswahlen, auf daß da nicht gemauschelt werde, und jetzt ist sie eine der Vorreiterinnen bei der Islamisierung der sich christlich wähnenden Partei. Fritz Schramma steht nicht allein. Das "C" bedeute nicht mehr "christlich", sondern das sei ein Halbmond, behaupten böse Zungen. Was bei Jesus.de phantasiert wird über die Anzahl der Muslime in Deutschland ist typisch für die Informationspolitik der willfährigen Medien, die es nicht einmal merken, wenn sie sich in einem kurzen Artikel widersprechen: angeblich leben 3,5 Millionen Muslime in Deutschland, davon (drei Absätze weiter) 2,4 Millionen Sunniten, 130 000 Schiiten und eine halbe Million Aleviten. Woher stammt das Zahlengewirr? Gemäß dem Shia-Forum gibt's mehr als 200 000 Schiiten in Deutschland, aber selbst dann ergäbe die Summe nur 3,1 Millionen. Woher sind all diese Zahlen? Auf der Site des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) findet man Daten des Statistischen Bundesamtes von Silvester 1998, demnach leben in Deutschland zum Stichtag 2 816 489 Muslime. Na, dann guten Rutsch! (9)

Dr. des. Ferdinand Mirbach weiß: In Deutschland leben etwa 3,2 bis 3,5 Millionen Menschen muslimischer Prägung oder Abstammung. Diese Angaben sind Schätzwerte, die sich aus der Summe von Muslimen mit deutscher Staatsangehörigkeit (rund eine Million Menschen) und von Migranten aus muslimisch dominierten Staaten ergeben. Die größten Gruppen bilden die rund 2,4 Millionen Türken bzw. Türkischstämmigen, gefolgt von 190.000 Bosniern, 130.000 Iranern, 124.000 Marokkanern und jeweils ca. 95.000 Afghanen und Irakern. Die Zahl der deutschstämmigen Muslime – also vorrangig Konvertiten – liegt vermutlich bei 50.000.  (8)

Von den Datensammlern werden nicht nur in der Sonderstudie "Muslimische Religiosität in Deutschland" gezielt 2007 in Deutschland lebende Muslime über 18 Jahre repräsentativ befragt, sondern "Jekami", jeder kann vollständig anonym mitmachen bei einer 20 Minuten dauernden Umfrage im Internet: Ihre Religion ist gefragt. Der Fragenkatalog ist lesenswert; um ihn bis zum Schluß lesen zu können, muß man die Fragen beantworten, woran ich mich fröhlich begebe. Nun besitze ich ein persönliches Religiositätsprofil. In öffentlicher Praxis und Du-Erfahrung liege ich hinter dem deutschen Durchschnitt; Liebe, Geborgenheit, Zorn, Schuld, Angst sind mir keine religiösen Kategorien, na ja, ich habe eben zu wenig religiöse Gefühle für Gott oder etwas Göttliches, und zur religiösen Kerndimension der Erfahrungen mit einem göttlichen "Gegenüber" dringe ich ebenfalls nicht vor, moteassefaneh; dafür ist mir eine mittlere All-Erfahrung vergönnt - wenigstens etwas! (10)

Die Bertelsmann Stiftung veröffentlicht in ihrer Pressemitteilung zur Vorstellung der Sonderstudie in Berlin, am 26. September 2008, ein Foto, auf dem zwei bekopftuchte Damen zu sehen sind. Heißt es, daß es ihnen noch nicht reicht mit den 33 Prozent Zustimmung zum Kopftuch? Sollen alle Frauen zustimmen zur fundamentalistischen Uniform? (11)

Zu den Ergebnissen der Studie ist folgendes zu sagen:

Es geht mit dem Motto des Projektes los: Die Rolle der Religion in der modernen Gesellschaft. Für den Islam aber müßte das Motto heißen "Die Rolle der modernen Gesellschaft in der Religion".

Dr. Martin Rieger und Ferdinand Mirbach sind keine Orientalisten, nicht einmal im Nebenfach, was sie als Berater der Bundesregierung qualifiziert; sie maßen sich an, im Auftrag der Bertelsmann Stiftung Muslime frisch darauf los zu befragen, telefonisch (!) wie Idea berichtet. (12)

Wer als Native/Aborigen Europas je ob telefonischer Umfragen den Hörer genervt in die Gabel geworfen hat, der weiß, wovon die Rede ist. Was das aber für Muslime bedeutet mit ihren bescheidenen Deutschkenntnissen, das sollte die Bertelsmann Stiftung mitteilen. Wer hat etwas verstanden, hat geantwortet, wieviele haben das Interview verweigert? Wie wird die Aufrichtigkeit der Befragten eingeschätzt? Schon einmal von Taqiyya gehört? Einfach bei Wikipedia nachschauen und sich Grundkenntnisse des Islams aneignen: Der Koran erlaubt in Notsituationen ... die vordergründige Freundschaft mit Feinden des Islams (Sure 3, Vers 28). Selbst wenn der Interviewer an Muslime gerät, die perfekt deutsch sprechen, was meinen Dr. Martin Rieger und Ferdinand Mirbach, werden sie mehrheitlich antworten auf diese Fragen: Wie häufig beten Sie? Wie häufig meditieren Sie? Die Muslime sollten dem Interviewer erklären, daß sie am liebsten sofort in den Glaubenskrieg zögen, daß nicht genug Kuffar abgeschlachtet werden könnten, daß Christen stinken, daß sie nichts mit ihnen und erst recht nichts mit Juden zu tun haben wollen - sollten sie derartige Überzeugungen haben? Wie naiv oder böswillig muß man sein, um solche Ergebnisse wie die der Sonderstudie als wissenschaftlich zu verkaufen? (13)

Ihre Religiosität ist gefragt, heißt's im Religionsmonitor. Man geht zur Umfrage und sieht das Dilemma, in das Muslime von Anfang an geraten: Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Lebensbereiche? wird dort gefragt. Die Religiosität ist eine unter sieben, die anderen sind eigene Familie mit Kindern, Ehepartner/Lebenspartner, Arbeit und Beruf, Freizeit, Politik und Bildung. Jeder weiß, welche große Bedeutung für alle aus dem Nahen, Mittleren und Fernen Osten stammenden Menschen die Familie hat; welchen Wert immer der Befragte dafür angibt, die Religiosität wird ein Muslim nicht darunter einstufen, erst recht nicht per Telefon, dazu ist er den Ungläubigen gegenüber viel zu mißtrauisch; aus dem Islam ergibt sich erst der Wert der anderen sechs Bereiche. Es ist für keinen Muslim denkbar, außer vielleicht für die hartgesottenen des Verbandes der Ex-Muslime, die anderen Lebensbereiche als ziemlich oder sehr wichtig zu bezeichnen und die Religiosität dann etwa als gar nicht, wenig oder mittelwichtig.

Wegen der besonderen Bedeutung und Aktualität von Religion in der modernen Gesellschaft bedarf es verlässlichen Datenmaterials, auf das sich die Diskussionen stützen können, meint die Bertelsmann Stiftung. Recht betrachtet, können überhaupt nur Personen, die nichts vom Islam wissen, eine solche Studie auflegen und Sätze wie diesen von sich geben, allenfalls noch Islamologen; Orientalisten würden die Finger abfallen, wenn sie solches Propagandawerk produzieren müßten.

Sehr bizarr ist der Zentralindex, der wird nämlich nicht ver-, sondern gedichtet: Hochreligiöse, Religiöse und Nichtreligiöse; es ist atemberaubend, wie deutsche Dilettanten sich den Islam hinbiegen. Sie erhalten angeblich umfangreiche Befunde über die Bedeutung von Religiosität für die Individuen und ihre Lebensbereiche, die Individuen sind in diesem Fall Muslime. Es ist dennoch interessant, sich auf die Informationen über die Prozentzahlen der Ergebnisse einzulassen und einige von ihnen in absoluten Zahlen vorzustellen. Geht man mit Dr. des. Ferdinand Mirbach von 3,5 Millionen Muslimen aus, davon 1,9 Millionen Sunniten und 500 000 schiitische Aleviten aus der Türkei, 190 000 Sunniten aus Bosnien, 130 000 Schiiten aus dem Iran, 124 000 Sunniten aus Marokko, 95 000 Afghanen und Iraker, geschätzt je die Hälfte Sunniten und Schiiten,  sowie 50 000 Konvertiten, mehrheitlich sunnitisch, dann kommt man ungefähr zu folgenden abgerundeten Ergebnissen: In Deutschland leben etwa 2,2 Million religiöser und eine Million hochreligiöser sowie 175 000 nichtreligiöser Muslime. (8)

Zu erstaunlichen Ergebnissen kommen Umfragende, die wenig Ahnung vom Islam haben, über unmittelbare Auswirkungen auf die Einstellung zu bestimmten Lebensbereichen. Während der Glaube auf Kindererziehung, den Umgang mit der Natur, mit Krankheit, Lebenskrisen oder wichtigen Lebensereignissen in der Familie große Auswirkungen habe, gebe es eine solche nur für eine Minderheit bei der Wahl des Ehepartners, für die Partnerschaft, Sexualität, Arbeit und Freizeit. Das widerspricht jeder Erfahrung. Noch heute tobt durch die französischen Blätter das unglückselige Paar, dessen weiblicher Teil sich in der Hochzeitsnacht nicht als Jungfrau herausstellt. Der im islamischen Sinne gehörnte Bräutigam will weiterhin die Ehe annullieren, die Braut ist islamisch korrekt einverstanden, nur die noch westlichen Gesetze Frankreichs stehen dem entgegen. Was ist mit Zwangsehen, Verheiratung von minderjährigen Mädchen, mit Polygamie; was ist mit Gebetsräumen am Arbeitsplatz und in Schulen, mit getrennten Schwimmzeiten "nur für Muslimas", wo also nicht einmal originär deutsche Frauen mitschwimmen dürfen? Anworten zu diesem Fragenkomplex sind wahrscheinlich bestimmt von Taqiyya. Damit geht's gleich weiter:

Für die politische Einstellung sei die Religiosität wenig maßgeblich, sagt die Sonderstudie aus. 16 Prozent der Befragten, in absoluten Zahlen etwas mehr als eine halbe Million Muslime, erklären das, und 65 Prozent lehnen demnach eine eigene islamische Partei ab; das wären zwei Millionen kluger Muslime, die nach dem Motto des Konvertiten Dr. Wilfried Murad Hofmann den Marsch von Muslimfunktionären durch die Institutionen für erfolgreicher halten. Von den 68ern lernen, heißt siegen lernen: (14)

Wir müssen durch Parteieintritt - in alle wirklich demokratisch gesinnten Parteien - dazu beitragen, dass die Parteiprogramme islamkonformer werden, fordert Wilfried Murad Hofmann, Botschafter a. D. der Bundesrepublik Deutschland, ebenfalls a.D., im Gespräch mit FDP-Funktionär Aiman A. Mazyek, vom Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), seine muslimischen Glaubensbrüder und -schwestern auf. Aiman A. Mazyek ist Chefredakteur des Online-Auftritts des ZDM, Vorsitzender des ZDM ist der FDP-Funktionär Dr. Ayyub Axel Köhler.

Die Pressemitteilung kommt nun zu den verhängnisvolleren Fehleinschätzungen: Insgesamt, so die Erkenntnis der Studie der Bertelsmann Stiftung, ist die hohe Religiosität der Muslime in Deutschland gepaart mit einer sehr pluralistischen und toleranten Einstellung. 67% der Muslime bejahen für sich, dass jede Religion einen wahren Kern hat, unter den Hochreligiösen mit 71% sogar etwas mehr. 86% finden, man sollte offen gegenüber allen Religionen sein.Nur 6% finden das nicht. Das möge nicht der Imam hören; denn entweder platzt er darob vor Wut, oder vor Lachen - wahrscheinlich letzteres. Wenn etwas der Lehre der Politideologie Islam entgegensteht, dann das. Wenn Taqiyya in Aktion besichtigt werden kann, dann hier, wie auch im folgenden: 24% aller Muslime sind der Ansicht, dass in religiösen Fragen ihre eigene Religion vor allem Recht hat und andere Religionen eher Unrecht haben, 52% stimmen dieser Aussage nicht zu. Nur eine Minderheit von 31% der in Deutschland lebenden Muslime glaubt, dass vor allem Muslime zum Heil gelangen. Da feixt nicht nur der Imam, sondern jeder, der Grundkenntnisse des Islams besitzt.

In absoluten Zahlen, bei Annahme von 3,5 Millionen Muslimen in Deutschland: angeblich nur 840 000 Muslime meinen, ihre Religion habe vor allem Recht, 1,8 Millionen stimmten dem nicht zu, mehr als zwei Millionen Muslime relativierten angeblich ihren Glauben, 2,6 Millionen stellten ihn offen neben andere Religionen, nur eine Million Muslime seien ihrem Glauben treu, er allein führe zum Heil. Da freut sich Prof. Dr. Rita Süssmuth, die ehemalige Vorsitzende des Sachverständigenrats für Zuwanderung und Integration: "Diese neuen Ergebnisse des Religionsmonitors brechen viele Klischees auf. Bislang wurde beispielsweise die Religiosität der Muslime als sehr politisch wahrgenommen, doch tatsächlich spielen bei den Muslimen Politik und die politische Einstellung eine sehr untergeordnete Rolle."  Dr. Martin Rieger, der Leiter des Programms Geistige Orientierung und Verantwortliche für das Studie genannte Agitprop, versteigt sich zu der Einschätzung, daß "die Religiosität als zivilgesellschaftliche Ressource auch für den Integrationsprozess noch intensiver wahrgenommen werden kann. Das betrifft gewiss auch die Frage eines angemessenen Religionsunterrichts."

Ein Blick in die 91 Seiten des Religionsmonitors 2008. Muslimische Religiosität in Deutschland lohnt sich. Das Titelblatt ziert ein ältlicher Muslim, der sein Tasbih schlenkert. Ya moft, ya moft, pflegt man im Iran dazu zu murmeln, geschenkt! Neben ihm sitzt ein kleines, noch nicht bekopftuchtes blondes Mädchen, vielleicht eine Nochnicht-Muslimin. Das ist für die Bertelsmann Stiftung der Islam in Deutschland. Auch die Fotos der Sonderstudie sind sehenswert: prunkvolle Moscheen mit Kristallüstern, bekopftuchte kleine Mädchen und junge Frauen, betende Frauen im Hijab, ein den Koran lernender kleiner Junge, ein Großfoto der Diyanet Türk Islam Kültür Dernegi Merkez Camii, DITIB, auf einer verfallenden Mauer, die Notwendigkeit neuer Moscheen zeigend, betende Muslime und Imame, verhüllte Mädchen, ein Muslim, der einer Frau reinigendes Wassr über die Hände gießt, ein Foto vom "Moscheeweg", ein älterer Muslim, der seine verschleierte Frau oder Tochter umarmt, sein Gesicht ist zu sehen, ihres nicht, mit erhobenem Hintern betende Muslime, dazwischen ein sehr kleiner Junge, noch (!) aufrecht, ein kleiner Junge vor einer Schultafel, auf der mit Kreide Lehren des Islams aufgeschrieben sind wie diese: Mohammed (sic!) hat den Menschen Gottes Wort gebracht, ein westlich aussehendes junges Mädchen, mit einem jungen Mann, wahrscheinlich einem Muslim, in den Koran schauend, bei einer Demonstration vornweg untergehakt schreitende junge Muslimas, dahinter die Männer, ein junges Mädchen, lesend unterm Baum, zwei tanzende Derwische, in seinerzeit von Mustafa Kemal Atatürk verbotenen Riten, Muslime in Mekka, Mutter und Tochter, beide unverschleiert, beim Essen, ein alter Muslim mit Bart, eine verschleierte Muslimin vorm PC, und vor der Bertelsmann Stiftung zwei Männer von hinten, einer von vorn, alle drei sicherlich keine Muslime, sondern solche, denen der Islam und die Muslime eine Herzensangelegenheit sind.

Auf der hinteren Umschlagseite lautet der erste Satz: 90 Prozent der Muslime in Deutschland sind religiös, 41 Prozent davon sogar hochreligiös. Das wären ungefähr 1 900 000 religiöse und 1 200 000 hochreligiöse Muslime.

Wenn das der Islam in Deutschland ist, dann armes Deutschland!

Im Inhaltsverzeichnis trifft man auf alte Bekannte, den Großmufti von Europa Dr. Mustafa Ceric, einen an der Al-Azhar Universität ausgebildeten Imam, vorgestellt als Symbol des bosnischen Widerstandes bei der Belagerung von Sarajevo, zwischen 1992 und 1996. Strategisch verfolgt Dr. Ceric ein langfristiges Ziel; nämlich im Zuge eines umfassenden Reframings des öffentlichen Diskurses dem Islam in Europa den ihm gebührenden, gesellschaftlichen Platz zu verschaffen. Dies alles mit enger Beratung der internationalen, islamischen Gemeinschaft - natürlich auch der arabischen Seite, schreibt der Konvertit Rudolf Reshad Steinmetz, Berichterstatter der Islamischen Zeitung. Als Mitstreiter in diesem Projekt der Islamisierung wirken "Grünhelm" Dr. Rupert Neudeck, Pater Dr. Lothar Bily, von der Philosophisch-theologischen Hochschule Benediktbeuern, Dr. Rainer Oechslen als Beauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für interreligiösen Dialog und Islamfragen sowie Prof. Dr. Mathias Rohe, Rechts- und Islamwissenschaftler von der Universität Erlangen; die Bertelsmann Stiftung, wäre zu ergänzen. (15)

Die bekopftuchte Hamideh Mohagheghi, Juristin und Theologin, kommentiert die Ergebnisse der persischen Sprachgruppe: Mich hat die hohe Religiosität erfreut. Damit, dass 84 Prozent der Befragten religiös sind und davon sogar 27 Prozent hochreligiös, hatte ich nicht gerechnet. Da wird sich Prof. Dr. Udo Steinbach freuen. Prof. Dr. Dr. h.c. Gudrun Krämer, FU Berlin, der Konvertit Prof. Dr. Harry Harun Behr, seit SS 2006 Professor für Islamische Religionslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Barbara John, bekannt für ihre Freundschaft zur DITIB, in der CDU genannt "Türkenbärbel", tragen zu der Sonderstudie bei. (16)

Dr. des. Ferdinand Mirbach stellt auf Seite 80 der Studie eine Zeittafel ein. Von Mohammed bis in die Gegenwart. Dort verkündet er unter dem Datum "um 610": Berufung Mohammeds durch den Engel Gabriel. Dann ist alles klar. Der Wissenschaftler ist konvertiert, oder warum identifiziert er sich mit der Lehre des Islams? 622: Hidschra (Übersiedlung) des Propheten nach Jathrib (Medina). Ein kleiner Vermerk über die Ausrottung der dort lebenden jüdischen Stämme wäre angebracht. 1961: Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei. Es fehlt der Hinweis daß die am 31. Oktober 1961 zwischen Deutschland und der Türkei vereinbarte Anwerbung mit dem am 23. November 1973 von der Bundesregierung beschlossenen generellen Anwerbestopp für sämtliche Anwerbeländer endet. Es ist bei Wiki nachzulesen. Vielleicht ist es dem Forscher nicht bewußt, weil man in Deutschland nichts davon merkt?

Der Versuch der Bertelsmann Stiftung, den Deutschen Sand in die Augen zu streuen mit einer Studie über den hochreligiösen aber friedlichen Islam, ist schon irre. "Gütersloh macht die Türen auf, XX kommt im Dauerlauf!" oder "Du gehörst nach Gütersloh!" sagt man im Ostwestfälischen. (17)

Die Bertelsmann Stiftung ist schon dort.

27. September 2008
Mit neuen Links, zum Tag der deutschen Einfalt, 3. Oktober 2008

Quellen

(1) EU-Wochenspiegel. Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=505

Was ist deutsche Identität? Tagungsbericht von Ferdinand Mirbach, M.A., HSS, 6. März 2006
http://www.hss.de/downloads/060302_TB_Deutsche_Identitaet.pdf

Europäische Arbeitsmarktpolitik. Viel Lärm um Nichts? Tagungsbericht von Ferdinand Mirbach, M.A., HSS, 16./18. Oktober 2007
http://www.hss.de/downloads/071016_TB_Arbeitsmarktpolitik.pdf

(2) Charlotte Knobloch und das Münchner Podium der Feierlichkeiten. 2. Juni 2008 [im Orkus des WWW]
http://www.eussner.net/artikel_2008-06-02_22-27-13.html

(3) Studie über Muslime in Deutschland. Schoggo-TV, 26. September 2008
http://blog.schoggo-tv.de/2008/09/26/studie-ueber-muslime-in-deutschland/

(4) Muslime in Deutschland: hoch religiös und tolerant. Von Jörg Lau, ZeitOnline, 26. September 2008
http://tinyurl.com/46xfpn

(5) Die Wahrheit über die Muslime in Deutschland. Von Matthias Kamann, WeltOnline, 26. September 2008
http://tinyurl.com/3llhbx

(6) 26.09.2008 Neue Bertelsmann-Studie: Muslime in Deutschland sind sehr religiös und orientieren sich auch im Alltag an ihren Glaubensvorstellungen. Politik spielt "eine sehr untergeordnete Rolle", Islamische Zeitung
http://www.islamische-zeitung.de/index.cgi?id=10851

(7) Studie: Muslime in Deutschland sind sehr religiös und orientieren sich auch im Alltag an ihren Glaubensvorstellungen. 
Europe News, 26. September 2008
http://europenews.dk/de/node/14438

Religionsmonitor 2008. Muslimische Religiosität in Deutschland. Überblick zu religiösen Einstellungen und Praktiken. 
Bertelsmann Stiftung
http://tinyurl.com/3plogg

(8) Muslime in Deutschland sind sehr religiös und orientieren sich auch im Alltag an ihren Glaubensvorstellungen. 

Bertelsmann Stiftung, Pressemeldung. Gütersloh,
26. September 2008
http://tinyurl.com/4de6lf

(9) Muslime in Deutschland sind sehr religiös. Rita Süssmuth fordert "Bildung durch Religion". Jesus.de, 26. September 2008
http://tinyurl.com/4pu653

Was haltet ihr von den ansteigenden Anzahl der Ahlul Sunna in Deutschland?
Shia-Forum, 12. September 2008
http://www.shia-forum.de/index.php?showtopic=17541

VII.11 Anzahl der Muslime in Deutschland. Häufig gestellte Fragen. ZMD
http://islam.de/1640.php

(10) Der Religionsmonitor stellt sich vor
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/36787.htm

(11) Der Religionsmonitor stellt sich vor. Bertelsmann Stiftung
http://www.religionsmonitor.com/

(12) Muslime in Deutschland religiöser als Gesamtbevölkerung, idea.de,
26. September 2008
http://tinyurl.com/44jeam

(13) Über den Religionsmonitor. Bertelsmann Stiftung, S. 6
http://www.religionsmonitor.com/files/Ueber_den_Religionsmonitor.pdf

Wikipedia. Taqiyya
http://de.wikipedia.org/wiki/Taqiyya

(14) Wilfried Murad Hofmann, Botschafter a. D. der Bundesrepublik Deutschland,
im Gespräch mit islam.de. 30. August 2004
http://www.muslimliga.de/archiv/hofmann1.html

(15) Des Abendlands muslimische Seele. Universität München: Resumée einer hochkarätigen Vorlesung über den so genannten „Euro-Islam“. Von Rudolf Reshad Steinmetz, Islamische Zeitung, 5. Dezember 2007
http://www.islamische-zeitung.de/?id=9703

Die Murabitun in Bayern. 9. Januar 2008
http://www.eussner.net/artikel_2008-01-09_22-58-25.html

(16) Immigration: Mit langem Atem an die "Jahrhundert-Aufgabe". Von Amory Burchard, Tagesspiegel, 13. April 2001
http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2046663

(17) LWL-Klinik Gütersloh
http://www.lwl.org/LWL/Gesundheit/psychiatrieverbund/K/lwl_klinik_guetersloh/

Siehe dazu auch:

Muslimstudie ist wertlos. Gastbeitrag von Yaab, PI, 3. Oktober 2008
http://www.pi-news.net/2008/10/muslim-studie-ist-wertlos/

Tag der deutschen Einfalt. Yaabs Leiter, 3. Oktober 2008
http://www.bio-wiese.de/yaabsleiter/einheit.htm

Schäuble: Islam und Demokratie sind vereinbar, PI, 27. September 2008
http://tinyurl.com/3frny4

"... dass Coca Cola Schnaps enthält", Politically Incorrect, 27. September 2008
http://www.pi-news.net/2008/09/dass-coca-cola-schnaps-enthaelt/

Studie: Ein Viertel der jungen Muslime in Deutschland gewaltbereit, Ad Hoc News, 20. Dezember 2007
http://tinyurl.com/3vh8sz

"Religionsmonitor". „70 % der Bundesbürger religiös"? Nein. Von C.F., Humanistischer Pressedienst, 16. Dezember 2007
http://hpd.de/node/3464/